Beiträge von waugerl

    Hallo!


    Wenn ich das so alles lese, macht es mich noch trauriger das Klaus kein Grab hat. Er wurde verbrannt und ist jetzt bei seinen Eltern zuhause.


    Es fehlt mir total das ich keinen Ort habe, wo ich mit Klaus reden kann und wo sein Körper jetzt ist. Fehlt mir total.


    Aber ich glaub wenn er ein Grab hätte, würde ich schon öfters, nicht täglich, hingehen.


    lg

    Hallo!


    Ich habe früher an soetwas überhaupt nicht gelaubt. Für mich war einfach mit dem Tod alles aus. Doch seitdem mein Freund von mir gegangen ist, lese ich sehr viel darüber und auch mein "Glaube" zu diesem Thema hat sich stark verändert.


    Ich bin zwar nicht religiös, aber trotzdem glaub ich ganz stark daran das Klaus auf mich wartet und das ich ihn wiedersehen werden. Daran zu glauben/hoffen hält mich doch auch irgendwie am Leben. Es tröstet mich ein bisschen.



    lg Sandra

    Liebe Daniela!


    Herzlich Willkommen!Glaub mir du bist hier sicher aufgehoben. Bin auch erst seit Freitag (oder Donnerstag) hier und fühle mich schon jetzt hier aufgehoben. Viele hier teilen mit dir das gleich Schicksal und wissen wie es dir geht.


    Es tut mir leid das auch du so eine schwere Zeit durchmachen musst. Auch ich feier Weihnachten nicht. Hab voriges Jahr Ende November meinen Verlobten verloren und 1 1/2 Wochen nach Weichnachten ist mein Opa gestorben, der mir total nahe gestanden ist. Ich verstehe das du jetzt sehr viel Zeit mit deiner anderen Großmutter verbringen willst. Ich hab jetzt überhaupt keine Großeltern mehr (die Eltern meiner Mutter leben zwar noch, aber wir haben schon seit mehreren Jahren keinen Kontakt mehr). Ich hab noch einen kleinen Bruder der jetzt ohne Großeltern aufwachsen muss. Meine Oma (sie ist schon vor 5 Jahren gestorben) war mir sehr wichtig und nachdem sie gestorben ist, hab ich mich total an meinen Opa geklammert weil er der letzte Großelternteil war. Er hat sich auch total gut mit meinem Freund verstanden und wir zwei haben ihn total oft besucht.


    Ich hab aber irgenwie den Tod meines Opas "verstanden". Ich weiss das hört sich jetzt blöd an, aber nachdem mein Freund verunglückt ist, ist auch bei mir ein riesengroßer Teil verloren gegangen. Klaus war noch nicht ganz 23 Jahre. Mein Opa war 76. Ich hab es verstanden das mein Opa von uns gegangen ist. Er hatte ein schönes Leben mit meiner Oma, er konnte sehen wie sein Kind aufwächst und hat 4 Enkelkinder. Mein Opa hatte ein glückliches Leben. Natürlich ist es schlimm, das er so plötzlich von uns gegangen ist, aber er hatte ein schönes Leben. Ich hoffe irgendjemand kann verstehen was ich damit sagen will.


    Ich glaube daran, das meine Großeltern und vor allem mein Freund auf mich wartet. Ich hoffe auch dich kann es weitertrösten das unsere Lieben auf uns warten und wir sie wiedersehen. umarme dich ganz doll


    lg Sandra

    Hallo!


    Auch ich finde die Geste deines Chefs sehr schön. Es gibt halt doch noch Menschen die nachdenken.


    Ich muss mir noch immer so schlimme Sprüche anhören. Erst am Freitag hat mich mein Chef gefragt ob bei mir eh wieder alles passt. Normalerweise ignoriere ich so Sachen. Aber zur Zeit bin ich in einer schlechten Verfassung. Das hat mich dann halt doch ziemlich schlimm getroffen. Mein Onkel meinte am Samstag auch zu mir ob ich eh schon wieder einen neuen Freund habe (mein Verlobter ist vor einem Jahr verunglückt)


    Als ich im Februar wieder zu arbeiten begonnen habe, sagte mir auch viele Leute, ich soll froh sein das ich aus diesem Auto rausgekommen bin oder ich sollte doch glücklich sein, das ich es so überstanden habe, weil so wie das Auto aussieht hätte mir auch mehr passieren können.


    Bezüglich deiner Mitteilung wegen des Dorfes: Ich finde es schön, dass auch dein Dorf um ihn trauert und sie auf dich zugehen. Ich hoffe sie sagen keine dummen Sprüche sondern nur liebevolle Sachen.
    Ich finde es ist sehr wichtig mit jemandem über die Lieben zu reden. DIe einzigen mit dem ich über Klaus reden kann, sind meine Schwester und meine Mutter. Meine Familie will überhaupt nicht über ihn reden und sobald Klaus nur erwähnt wird, versuchen sie das Thema zu wechseln. Was sehr weh tut, weil ich total viel über Klaus reden will, weil ich nunmal ständig an ihn denke.
    Mein altes Dorf (wo ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe) hat nur total blöd über Klaus geredet. So Sachen wie das er selber Schuld ist am Unfall (alkoholisiert und zu schnell) und auch so Sachen das er mich eingesperrt hat und ich nicht fortgehen durfte. Soetwas tut total weh, deswegen finde ich es schön das wenigstens dein Dorf auf dich eingeht.


    Chrisi gehst du zu Geburtstagsfeiern, Festen usw, oder war die Weihnachtsfeier eine Ausnahme?


    Ist jetzt leider etwas länger geworden. Tut leid.



    lg Sandra


    Danke für dein lieben Worte chrisu. Klaus und ich waren 4 Jahre zusammen. Wir wussten schon im ersten Jahr (da waren wir noch 17 und 19 Jahre alt) das wir unser restliches Leben miteinander verbringen wollen.


    Es tut mir leid für dich das der Kontakt zur Freundin deines Sohnes abgebrochen ist. Hättest du den Kontakt gerne noch?


    Ich telefoniere ab und zu mit meinen "Schwiegereltern". Aber besuchen tu ich sie nicht. Für meine Schwiegermutter ist es sehr schwer mich alleine zu sehen. Klaus und ich hatten eine Wohnung in St. Pölten. Seine Eltern wohnen ca. 30 Minuten Autofahrzeit (Autobahn) von uns weg. Einmal im Monat sind wir zu ihnen gefahren und das immer gemeinsam. Deswegen ist es für sie halt so schwer mich alleine zu sehen.


    Wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt weiss man natürlich was er gesagt hätte oder getan hätte. Wie du schon gesagt hast weiss man deswegen natürlich wie sie gehandelt hätten.


    Ich mach auch eine Therapie die mir weiterhelfen sollte. Ich bin mittlerweile schon soweit, um zu begreifen das zwar die Trauer und der Schmerz nie weggehen werden, aber man lernt irgendwann damit umzugehen. Mein Kopf weiss auch das es irgendwann so sein wird, aber mein Herz sagt mir halt das es nie besser werden wird wenn man jemanden wie Klaus verliert.


    Seit 21.11 geht es mir halt total schlecht. Und es will einfach nicht besser.


    Wenigstens weiss ich jetzt das es auch anderen so geht. Das ich nicht "verrückt" bin und nicht allein mit meinem Schmerz.


    lg Sandra


    Hallo!


    ALso wir sind am 21.November 2007 um ca 06:45 Uhr aus ungeklärter Ursache ins Schleudern gekommen als wir auf der A1 gerade ein Auto überholt haben. Wir sind 2 Mal gegen die Leitplanke und nach 82 m schleudern sind wir auf der 1. Spur zum Stillstand gekommen. Das Auto das wir gerade überholt haben konnte nicht mehr abbremsen und ist in Klaus Seite reingefahren. Danach hat es uns wieder weitergeschleudert. EIn Sanitäter der gerade in die Arbeit gefahren ist war hinter uns und hat Klaus sofort rausgeholt. EIn anderer Autofahrer mich, was aber nicht so einfach war, weil Klaus auf mir drauf gelegen ist. Der Krankenwagen hat mich dann ins Krankenhaus gebracht. Hatte nur einen Beckenbruch, Gehirnerschütterung und Abschürfungen. Klaus konnte man nicht mehr helfen. Es sollte zwar der Hubschrauber kommen, der wurde dann aber wieder zurückgeholt, weil ihm keiner mehr helfen konnte.


    Laut Zeugenaussagen waren wir nicht zu schnell dran. Zwischen 120 und 130 sind wir gefahren. Polizei hat gemeint es war auch nicht glatt und die Straßenverhältnisse ganz normal. Es konnte also nie geklärt werden warum es passiert ist.


    Und gerade diese Fragen beschäftigen mich so. Warum musste das ganze passieren? Warum konnte sich das Auto nicht nochmal drehen? Warum musste gerade er gehen?


    Über ein Jahr ist das her und ich mein Leben immer noch nicht im Griff. Egal was ich mache, ich überlege immer was hätte Klaus gemacht. Bin jetzt zum Beispiel in eine neue Wohnung gezogen und das erste das ich mich gefragt habe war, ob Klaus sich hier wohlfühlen würde. Das ist immer so.


    Am 10. Mai dieses Jahres hätten wir geheiratet. Wir haben uns beide schon so darauf gefreut und hatten soviel Zukunftspläne. Und von einer Sekunde auf die andere war alles weg. Nicht nur er sondern alles was man im Leben erreichen wollte und haben wollte.


    Auch jetzt kann ich dies immer noch nicht schreiben ohne das viele viele Tränen kommen.


    Alles ist einfach der pure Horror. Klaus wäre am 28. NOvember 2007 23 Jahre alt geworden. Was hat das für einen Sinn das man in diesem Alter schon gehen muss.


    Sili: Es tut mir leid für dich das auch du jemand wichtigen verloren hast. AUch ich habe meine Mutter und meine Schwester die immer für mich da sind, und mir immer wieder viel Kraft geben wollen. Aber wie soll jemand anderes den wichtigsten MEnschen der Welt ersetzen. Klaus war nicht nur mein Verlobter, sondern mein bester Freund. Mit ihm hab ich alles geteilt. Wir sind durch dick und dünn gegangen.


    Wie hast du es geschafft den Alltag wieder in den Griff zu bekommen?


    Danke für eure Hilfe


    lg Sandra

    Hallo!


    Also ich bin heute zum ersten Mal hier und weiss gerade nicht wie ich anfangen soll.


    Ich hab vor einem Jahr meinen Verlobten bei einem Verkehrsunfall verloren. Bis heute weiss keiner warum das passiert ist. Wir waren auf dem Weg zur Arbeit. Die Sicht war gut, es war nicht glatt, er war ausgeschlafen und ein sehr guter Autofahrer. Auch die Polizei konnte sich das nicht erklären.


    Das ganze ist jetzt schon über ein Jahr her. Trotzdem ist es für mich als wäre es erst gestern gewesen. Auch heute ist es immer noch alles so unwirklich. Als wäre es nur ein ganz schlechter Traum. Ich warte immer noch das er bei der Tür hereinkommt. Alles was ich mache ist der pure Horror. Egal ob Arbeit oder irgenwas mit Freunden und Verwandten.


    Wird sowas je leichter? Lernt man irgendwann mal damit umzzugehen? Kann einem eigentlich irgendwas mal wieder Freude bereiten?


    lg