Beiträge von waugerl

    Hallo!


    Du musst dich nicht entschuldigen wenn du viel schreibst. Ist kein Problem. Es hilft oft wenn man sich alles mal von der Seele schreibt.


    Klaus und ich haben auch mal darüber gesprochen, was wäre wenn einer gehen muss. Da hat er auch gemeint er will das ich mein leben weiterlebe und glücklich bin. Aber da dachte irgendwie keiner dass das jemals eintreffen wird.


    Finde ich toll das deine Schwiegermutter und oma da so aufgeschlossen sind. Wie genau wohnt ihr den da? Habt ihr einfach 2 Zimmer bei ihnen oder ist das eine eigene WOhnung mit eigenem Eingang? Läuft ihr euch da jeden Tag über den Weg?


    Du musst selber wissen, was am besten für dich ist. Wenn du glaubst du willst dort wohnen bleiben, dann solltest du das auch tun. Im Moment solltest du eben ein bisschen egoistisch sein und nur an dich denken. Dass es dir besser geht.


    Ich kenn das mit der NÄhe. Bei mir ist es zwar jetzt schon 462 Tage her das Klaus nicht mehr da ist, aber ich verkriech mich auch noch immer. Ich geh zwar in die Arbeit, weil ich es muss, aber darüber hinaus interessiert mich nichts. Ab und zu fahre ich zu meinen Eltern. Aber so richtig unter Leuten sein verkrafte ich im MOment nicht. Hast du dir jetzt Urlaub genommen? Wie reagiert deine Arbeit darauf? Haben sie Verständnis?


    Das mit der ANgst verstehe ich. Ich mach das einfach so, das ich nicht an die Zukunft denke. Wir hatten soviele Pläne und jetzt ist alles vorbei. Nichts von dem kann ich umsetzen. Ich denk mittlerweile nur mehr für eine Woche. Was nächste Woche ist, ist egal. Einmal diesen Tag überstehen, dann den nächsten. Ich bin mir bewusst, das die Jahre nicht einfacher werden. Also versuch ich so gut wie möglich nicht daran zu denken, das ich Jahre vielleicht sogar Jahrzehnte ohne Klaus durchstehen muss. Sowas wie Zukunft gibt es in meinem Leben nicht mehr. Den auch die wurde mir damals genommen.


    lg Sandra

    Also für ich klingt das überhaupt nicht verwirrend. Ich weiss genau was du meinst und wie du dich fühlst.


    Du musstest schon sehr viel mit deinem Ex durchmachen und Uwe war sozusagen dein rettender Anker. Ich kenn das. Mein Vater ist Alkoholiker und die Kindheit war nicht immer leicht. Ich wusste auch nicht was es bedeutet Gefühle zu zeigen, bis Klaus kam. Er hat mir gezeigt was Liebe wirklich bedeutet. Meine Eltern sind verheiratet weil sie 4 Kinder haben, meine Mutter wollte wegen uns Kindern nie gehen. Jetzt ist sie eine unglückliche Frau die immer mehr und mehr zerbricht. Wir 4 helfen ihr wo wir nur können aber auch wir haben unser eigenes Leben. Ich dachte immer eine ehe ist so wie sie meine Eltern haben. Erst durch Klaus habe ich erfahren wir schön Liebe sein kann und wieviel einem ein anderer Mensch bedeuten kann. Er hat mir gezeigt das ein Leben glücklich verlaufen kann. Ich weiss also was du meinst, wenn du sagst das er dir gezeigt hat, deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.


    Hast du mit deiner Schwiegermutter schon mal darüber geredet wie es weitergeht? Sind auch sie einverstanden das du bei ihnen bleibst? Entschuldige diese Fragen, es ist für mich nur so schwer, weil meine Schwiegereltern den Kontakt abgebrochen haben. Für mich ist das ein bisschen schwer alles zu verstehen.


    Ja jeder trauert anders. Obwohl ich nicht glaube das deine Schwiegeroma und mutter ihre Trauer richtig leben. Sich nur in Arbeit zu stürzen ist auch nicht das wahre. Ich hab das auch gemacht, nachdem ich körperlich wieder fit dazu war (wurde bei dem Unfall selber verletzt und war 2 Monate zuhause) Doch irgendwann rächt sich der Körper dafür. Irgendwann sagt er es ist genug. Und irgendwann wird die Trauer hervorkommen. Insofern sollte man sie schon ausleben.


    lg Sandra

    Hallo Jeanette.


    Ich kenn das wenn einen die Schuldgefühle auffressen. Sie nagen die ganze Zeit an einem und verschwinden nicht. Ich hab mir dann mit der Zeit professionelle Hilfe gesucht. Ich konnte einfach nicht mehr.
    Und du hast KEINE Schuld.


    Hast du jemanden mit dem du reden kannst? Vielleicht Familienmitglieder oder Freunde?


    So ganz verstanden hab ich das leider nicht: Du bist von Holland und er von der Oststeiermark. Wo habt ihr euch den kennengelernt?
    Im JÄnner seit ihr gemeinsam nach Holland gezogen und jetzt im Moment bist du in Österreich. Hab ich das so richtig verstanden?


    Möchtest du uns von deinem Mann und eurem Leben erzählen?


    lg Sandra

    Hallo Tina!


    Also ich glaube deine Vorstellung einfach zu springen ist normal. Ich hab sowas ständig beim Autofahren: Ich denk mir dann immer wie leicht es doch wäre wenn man einfach das Lenkrad auslassen würde und es beenden würde.
    Ich denke das es einfach daran liegt, dass wir einfach keine Angst mehr vor dem Sterben haben. Ich kann natürlich nur von mir selbst sprechen: Seitdem mein Mann gegangen ist, fürchte ich mich nicht mehr vor dem Tod. Im Gegenteil, wenn ich morgen sterben würde wäre ich endlich wieder bei Klaus. Ich glaube das wir eben deswegen solche Gedanken haben, weil wir uns nicht mehr fürchten. Es würde einfach alles erleichtern.


    Ich kann dir leider nicht sagen was du in Zukunft noch alles aushalten musst, ich kann dir nur sagen das es von Tag zu Tag schlimmer wird. Uwe (bzw. Klaus) wird nie wieder kommen, uns nie wieder im Arm halten, für uns da sein, mit uns reden, ...


    MIt solchen Sprüchen wie "Du findest bald einen neuen Mann" solltest du dich gar nicht auseinander setzen. Mein Vater hat das nach einer Woche schon zu mir gesagt. Damals hat mich das wirklich schlimm getroffen. Mittlerweile hab ich ein bisschen gelernt damit umzugehen.


    Es ist schön zu hören, dass du dir für die Trauerarbeit Zeit nimmst. Gerade selbst solltest du sehr auf dich selbst hören und nicht auf andere. Nimm dir die Zeit, du wirst sie brauchen.



    lg Sandra

    Hallo Schneesi!


    AUch von mir ein herzliches Willkommen. Es tut mir leid das du jemand so wichtigen verloren hast?


    Das Alter spielt keine Rolle wenn jemand geht. Er hinterlässt immer ein riesengroßes Loch in unserem Herzen und in unserem Leben. wenn man jemanden verliert, den man liebt ist dir Trauer immer groß. Das Alter spielt dabei keine Rolle.


    Kannst du mit deinem Bruder über den Verlust reden? WIe geht er mit der Situation um?
    wie verkraften deine Kinder es, dass ihr oma nicht mehr da ist?


    Deine mama war sicher glücklich, dass ihre Kinder in den letzten Minuten bei ihr waren und sie fest gehalten haben. Das hat ihr den Übergang sicher erleichtert.


    Fühl dich hier gut aufgehoben.



    lg Sandra

    Liebe Chris!


    Ich hab mich durch deine Worte keines Falls angegriffen gefühlt. Hab es aber wirklich anders verstanden.


    Ich nehm mir eh immer wieder vor, nicht auf das zu hören, was die anderen sagen. Aber sowas ist halt immer leichter gesagt als getan.


    Danke fürs raussuchen. Ich werd mir die Einträge gleich mal durchlesen, hört sich schon interessant an.


    Danke



    lg Sandra

    Hallo!


    Also eigentlich sollte ich die Medikamente noch bis ende März weiternehmen. Aber ich hab für mich selber beschlossen das es jetzt das beste ist wenn ich aufhöre. Ich wollte einfach nicht mehr. Ich will das ohne Medikamente schaffen. Ich hab die schon viel zu lange genommen.
    Meine Therapeutin weiss das ich aufgehört habe, meine Ärztin die mir die Medikamente verschreibt, noch nicht. Ich geh auch nicht mehr hin. Hab mich dort einfach nicht wohl gefühlt. Total unfreundlich und Wartezeit mindestens 2 Stunden. Wollte einfach nicht mehr.


    ALso ich seh das ein wenig skeptisch, zu hören was Klaus gewollt hätte. Den ich weiss ganz genau was er wollte. Das ich glücklich bin. Das er glücklich ist. Und das waren wir nur gemeinsam. Uns gab es nie alleine, immer nur im Doppelpack. Und das wurde auseinandergerissen. Und das wollte er nie. Es ist für mich also ziemlich schwer, auf das zu hören, was Klaus gewollte hätte. Der er wollte nur mich und ich nur ihn.


    ALso wegen dem Buch werde ich mich erkundigen. Hört sich interessant an. Nur Bibliothek ist ein Problem, weil es in meiner NÄhe keine gibt. Aber ich werd das schon auftreiben. Weisst du zufällig den Autor von dem Buch?


    lg Sandra

    Hallo Tina!


    Ja das mit den Entscheidungen ist wirklich hart. Ständig macht man alles zusammen und entscheidet alles miteinander. Nichts wird alleine unternommen. Immer und überall ist er dabei. Man kann und will eigentlich keine Entscheidungen mehr alleine treffen und dann steht man da und muss es einfach.
    Ich denke immer noch ständig daran, wir hätte Klaus das gemacht, wie hätte er entschieden.
    Als ich in die neue Wohnung gezogen bin, hab ich mich als erstes gefragt ob es Klaus hier gefallen würde. Ob er sich wohlfühlen würde.
    Ich würd dir sogerne sagen das es leichter mit den Entscheidungen wird. Doch das kann ich nicht. Bei mir wird es von Tag zu Tag schwerer.


    Aber es ist schön zu hören, das du den Abschied von ihm so gestalten kannst, wie er das wollte. Wir haben auch alles so machen wollen, wir er es sich gewünscht hätte. Ich finde den Gedanken schön, das er lächelt wenn er diesen Abschied sieht. Alles in blau-weiß, wie sein Lieblingsclub. Ist doch eine tolle Idee.


    Ich konnte auch in der Woche zwischen Unfall und Abschied nicht begreifen, das er nicht wieder kommt. Alles ist so an mir vorbeigezogen. Bis zu diesem einen Tag. Dann war alles so endgültig. Er kommt nicht wieder, er wird mich nie wieder in den Arm nehmen, mich trösten, mit mir reden. Nach dem Unfall hab ich dauernd dem Arzt im Krankenhaus gesagt, dass da eine Verwechslung vorliegen muss, dass Klaus noch irgendwo ist und vielleicht mich sucht. Wie du gesagt hast, die letzte Hoffnung wird einem genommen.


    Du sprichst mir aus der Seele wenn du sagst, du warst in deinem GANZEN Leben nie so glücklich. Endlich hast du jemanden gefunden dem du vertrauen kannst. Als ich deine Geschichte gelesen habe mit der Vergewaltigung sind mir die Tränen gekommen. Du musstest schon so eine schwierige Zeit durchmachen, und dann wird dir auch noch das wichtigste der Welt genommen.


    Sie ganz lieb umarmt



    lg Sandra

    Hallo Tina!


    Ich weiss genau wie du dich fühlst. Ich hab am 21.11.07 meinen Verlobten Klaus durch einen Unfall verloren. Er wäre eine Woche später 23 Jahre alt geworden. Am 10. Mai 08 war die Hochzeit geplant. Wir haben uns beide schon so darauf gefreut und dann musste ich alles absagen.
    Auch ich habe ihn schon als meinen Mann bezeichnet, auch wenn wir offiziell noch gar nicht verheiratet waren.


    Man verliert von einer Sekunde auf die andere sein ganzes Leben. Er ist einfach weg und kommt nicht wieder, die gemeinsamen Pläne, die Zukunft, die bessere Hälfte, ein Teil von einem selber, alles ist weg. Man kann es einfach nicht begreifen.
    In der Früh wacht man auf, und fragt sich für was das alles? Der wichtigste Mensch wurde einem einfach genommen. Was hat das alles für einen Sinn? Doch keiner kann uns eine Antwort geben. Alles ist so unbegreiflich.


    Möchtest du von ihm erzählen? Kannst du bei seiner Mutter wohnen bleiben? Hattet ihr Kinder?


    Wünsch dir sehr viel Kraft für die nächste Zeit. Sei lieb umarmt


    lg Sandra

    Hallo


    Nein ich kenn das Buch nicht. Um was geht es den da? Eher ein Ratgeber wir man mit der Trauer leben kann oder erzählt in dem Buch jemand seine Geschichte? Mittlerweile hab ich auch schon ganz viele Bücher zum thema trauer gelesen, aber so richtig helfen tun die auch nicht.
    Ich persönlich glaub auch daran, dass wir unsere Lieben wiedersehen und sie auf uns warten. Nur will ich nicht auf ihn warten. ich will ihn jetzt bei mir haben.


    Ich hab seit Anfang Jänner die Tabletten komplett abgesetzt. Ich merk zwar selber das es mir seitdem schlechter geht, aber ich will sie nicht mehr nehmen. Die 6 Monate haben mir gereicht. Meine Therapeutin hat auch gemeint, wenn das jetzt länger so anhält sollten wir es vielleicht wieder versuchen mit den Medikamenten. Aber irgendwann muss ich das alleine schaffen. Und lieber früher als später.


    Ich glaub dennoch daran, dass es die große Liebe nur einmal gibt. Sicher kann man auch andere Menschen lieben, aber den einen Partner/Seelenverwandten findet man nur einmal auf der Welt. Den ich bin der Meinung darum geht es im Leben. Denjenigen zu finden der einem alles bedeutet, mit dem man über alles reden kann, der immer für einen da ist, mit dem man durch dick und dünn geht, usw. Und wenn man diesen menschen gefunden hat, dann sollte man ihn nie wieder los lassen. Klaus ist für mich dieser Mensch, nur weil er körperlich nicht mehr hier ist, werde ich ihn auch jetzt nicht loslassen.


    danke an alle für die netten Worte.


    lg Sandra

    Hallo Connie!


    Ja ich hab voriges Jahr im April mit der Therapie angefangen. Ich war einfach an einem Punkt wo ich nicht mehr geschlafen habe und nichts mehr gegessen habe.
    Hatte erst gestern wieder eine Therapiestunde. Aber im Moment hilft einfach gar nichts. Han auch 6 Monate lang medikamente genommen. Anfang Jänner haben meine Ärztin und ich beschlossen das wir es mal wieder ohne probieren. Wollte einfach selber wieder aufhören.Aber jetzt geht es mir schon seit 2 Wochen total mies.


    Hab vor einer Stunde erfahren das meine Cousine schwanger ist. In mir ist einfach alles zusammengebrochen. Jetzt gehts mir noch beschissener. Hab die letzte Stunde nur geweint. Hab dauernd nur daran denken müssen, wie das bei mir und Klaus wäre und wie unsere Kinder wären. So jetzt gehts schon wieder los.


    Versteh ich das du bei 3 Kindern nicht einfach wegfahren kannst. Überhaupt wenn sie noch kleiner sind.


    Ich will gar keinen neuen Partner. Ich bin der Meinung das es die große Liebe nur einmal gibt, und ich hab sie schon gefunden. Wäre außerdem Klaus gegenüber unfair. Ich hab ihm ewige Treue geschworen und daran halt ich mich auch. Klaus ist das wichtigste in meinem Leben und wird es auch immer bleiben. Außerdem kann ihm sowieso keiner das Wasser reichen.


    Ja bei solchen Sprüchen würde man am liebsten demjenigen eine reinhauen. Ich kenn leider solche Sprüche auch zu gut. Wird es nach 7 Jahren leichter so was zu hören? Baut man gegenüber sowas ein Schutzschild auf?


    Letztens hab ich so eine Mail bekommen "Wie gut kennst du deine Freunde". Da sollte man eben bestimmte Fragen ausfüllen z.B. Was ist dein Lieblingsfilm, Lieblingsfarbe usw. Bei den letzen war dann die Frage "Was wäre das schlimmste was dir im Leben passieren könnte? Alle Freunde haben geantwortet "Wenn sie ein Familienmitglied verlieren würden"
    Ich hab mir nur gedacht mir ist das schlimmste schon passiert, noch schlimmer kann es nicht mehr kommen.


    Ich frag mich immer wieder, was ich im Leben verbrochen habe? Welche Schuld hab ich auf mich geladen, dass so schlimm war, das mir Klaus weggenommen wurde? Den ich finde nunmal keine andere Erklärung dafür, dass er nicht mehr da ist. Ich finde einfach keinen Grund, warum jemand mit 23 Jahren gehen musste? Er hatte doch noch sein ganzes Leben vor sich, ein Leben mit mir.m Und jetzt ist einfach alles aus.


    Er war einfach alles was ich hatte, alles was wichtig war, mein ganzes Leben. Und jetzt ist einfach nichts mehr da. Alles ist weg.


    Entschuldige ich belaste dich hier mit meinen Problemen, daweil hast du selber genug.
    Machst du eine Therapie oder hast eine gemacht? Hast du Medikamente probiert?


    Hast du wenigstens eine Familie die hinter dir steht und dir hilft? eltern oder Geschwister?



    lg Sandra

    Hallo Connie!


    Zur Zeit gehts mir nicht so gut. Ich fühl mich einfach so total leer, alleine und ausgepowert. Das hält jetzt schon seit ein paar Wochen an.
    Ich hab mir diese Woche endlich den Film gekauft und hab mir für morgen ganz fest vorgenommen ihn anzusehen.


    Bei mir sind es zwar erst 1 1/2 Jahre, aber ich versuch auch die Trauer alleine zu bewältigen. Funktioniert nicht so ganz wie ich mir das vorgestellt habe. Hast du den jemanden zum reden? Kannst du dich mit irgendjemandem austauschen?


    Ich möchte dieses Jahr auch einiges verändern, aber reden ist halt immer leichter als es auch umzusetzen. Hast du für 2009 konkrete Pläne?


    Ich würd total gerne aufs Treffen gehen,aber ich wohn in NÖ und das ist mir zu weit. Gehst du hin?
    Von wo bist du den?
    Vielleicht könnten wir mal in NÖ oder Wien was auf die Beine stellen, für die anderen die weiter weg von Tirol leben. Aber deine Vorstellungen von mir passen. Ich bin gerade mal 1,58 cm "groß" und seit dem Unfall eher sehr dünn. Früher war ich ein bisschen dicker, aber seitdem Klaus weg ist, hab ich total viel abgenommen. Bin also klein und zierlich, aber mit langen Haaren, die violett gefärbt sind.


    Klaus hat mir den Namen waugerl gegeben als wir zusammengekommen sind. Er war immer mein Hase oder mein Baby. Und jetzt werde ich diesen Namen nie wieder von ihm hören?


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft das du deinen Zusammenbruch überstehts. Sei lieb umarmt.


    lg Sandra

    Hallo!


    Danke euch allen für die netten Worte.
    Zurzeit passt einfach nichts. Ich weiss zwar dass ich das alles schaffen muss und das Klaus gewollt hätte, das es mir gut geht, aber im Moment schaff ich einfach nichts.
    Ich würd am liebsten keinen sehen, mit keinem reden und erst gar nicht mehr in der Früh aufstehen. Alles ist so unwichtig geworden, nichts macht mehr Freude. Aber was erzähl ich euch da eigentlich. Ich wisst ja alle zu Gut wie es mir geht.


    Familie ist zwar wichtig, aber man hat auch ständig jemanden, um den man sich Sorgen machen musste. Als Klaus noch da war, hab ich mir natürlich auch Sorgen gemacht. Aber ich hab weiter weggewohnt. Ich hab das alles nicht so mitbekommen. Jetzt wohn ich mit dem Auto 10 Minuten von meinen Eltern entfernt und bekomm wieder alles mit.
    Ich sollte im Moment eigentlich selber versuchen das es mir besser geht, aber ich mach mir ständig nur Sorgen.


    Im Moment hilft auch keine Ablenkung weil mir nichts freude macht. Alles ist so trostlos, sehe nur mehr schwarz und grau und vor allen anderen muss man so tun, als ginge es besser.


    In 19 Tagen haben Klaus und ich Jahrestag. Da wären es dann 5 Jahre. Am Wo-ende hab ich wieder mal ganz viel nachgedacht. Was alles passiert wäre, wenn Klaus noch hier wäre.
    Ich wäre jetzt schon seit fast einem Jahr verheiratet, wir würden schon versuchen unsere Hauspläne umzusetzen, vielleicht auch über den Kinderwunsch reden. Jede freie Minute miteinander verbringen, wir würden uns auf unsere große Reise freuen. 2009 wäre eine 3 Wochenrundreise durch China geplant gewesen. die wollten wir unbedingt machen und haben uns schon so drauf gefreut.


    Und jetzt ist einfach nichts mehr da. Kein Klaus, keine Pläne, keine Zukunft. Ich frag mich wie mein Leben in 5, 10 oder 40 Jahren aussehen wird. Wenn man mich am 20. November 07 noch gefragt hätte, hätte ich sofort antworten können ohne auch nur zu überlegen. Aber jetzt will ich nicht mal daran denken das ich eine Zukunft habe. Da kommen mir einfach nur die Tränen wenn ich an sowas denken soll.


    Was mich im Moment auch total viel beschäftigt ist, was Klaus als letztes gedacht hat? Hat er Schmerzen gespürt? Wusste er was auf ihn zukommt? Ist sein Leben an ihm vorbeigezogen?


    Hoffe ich kann bald wieder eine Stufe nach oben steigen und nicht dauern weiter nach unten.


    Tut leid, ist wieder einbisschen länger geworden.



    lg Sandra

    Es ist einfach alles zuviel. Ich fühl mich so alleine. Egal was ich im Moment mache ich schaff einfach nichts. Nichts macht mir mehr freude. Klaus ist bei allem mein ständiger Begleiter in meinen Erinnerungen, was ja total schön ist, aber ich sehne mich so sehr nach ihm.


    Die Arbeit nervt mich einfach nur und nimmt mir all meine Kraft. Bin zwar gerade auf Arbeitssuche aber da tut sich leider auch nichts.


    Mit der Familie steht es auch nicht so toll. Mein Bruder wurde weger der schlechten Auftragslage vor einem Monat gekündigt und mein Vater vor einer Woche. Jetzt trinkt er noch mehr als vorher. Dauernd ist er unterwegs und trinkt ein Bier nach dem anderen. Mach mir totale Sorgen.


    Ich hab einfach keine Kraft mehr das alles durchzustehen. Klaus fehlt mir so. Bis jetzt war er immer meine Stütze und jetzt ist einfach alles weg. Wie soll man da weitermachen. In mir herrscht so eine leere.
    Am Wo-ende sitze ich nur zuhause und denke nach, wie glücklich ich mit Klaus war und was wir wohl in dem Augenblick machen würden. Es macht mir einfach nichts mehr Freude. Ich funktioniere weil ich funktionieren MUSS, nicht weil ich will. Das macht einfach alles keinen Sinn mehr.


    ICH WILL KLAUS ZURÜCK:


    Entschuldigt, ich musste mir mal alles von der Seele schreiben.

    Also ich trage ständig Klaus schmuck. Das habe ich früher gemacht und mache ich jetzt auch weiter. Ich geh eigentlich gar nicht mehr außer Haus ohne dem.


    Jeden Abend zünde ich neben seinem Bild eine Kerze an. Leider kann ich auf keinen Friedhof gehen, weil ja Klaus kein Grab hat.Deswegen zünde ich immer Zuhause eine an.


    Ständig wenn ich nach nach hause komme erzähle ich ihm wie mein Tag war. Früher haben wir das auch gemacht. Sobald wir nach hause gefahren sind, haben wir uns gegenseitig unseren TAg erzählt. Ich mach das immer noch so, auch wenn er mir nichts mehr erzählen kann.


    Genauso wie ich noch jeden Tag wenn ich schlafen geh, seine Decke und sein Kopfkissen aufschüttle.



    lg Sandra

    Liebe Chrisi!


    Auch ich glaube das es ganz normal ist, wenn man schwere tiefs hat. Es gibt eben schlechte TAge und ganz schlechte Tage. Auch ich wache noch öfters in der Nacht schweißgebadet auf, weil ich den Unfall wieder und wieder durchlebe.


    Solche Situationen sind nunmal nicht alltäglich und sie bestimmen unser restlichen Leben. Sowas kann man nunmal nicht einfach abstellen. Aber es freut mich das du diese Zeit wieder überstanden hast und es dir besser geht?


    Wie geht dein Mann den damit um, dass du mehr Fotos aufgestellt hast? Kann auch er manchmal dabei lächeln wenn er sie sieht?



    lg Sandra

    Hallo Zeraphine!


    Also so eine tolle Freundschaft wünscht sich glaube ich jeder. Man merkt das zwischen euch eine gewisse Seelenverwandtschaft besteht. Es ist immer schlimm jemanden zu verlieren, auch wenn er "nur" in ein anderes Land geht.


    Zwischen euch ist etwas ganz besonderes. Das kann man nicht zerstören oder verlieren. Es wird auch die Monate der räumlichen Trennung überstehen. Deiner Freundin wird es wahrscheinlich genau so gehen.


    Vielleicht könnt ihr ja noch etwas unternehmen bevor sie geht?
    HÄttest du vielleicht die Möglichkeit sie mal in Nepal zu besuchen? Dann kannst du gleich urlaub machen und auch sehen wie ihr Leben dort so aussieht?


    Aber wie die anderen schon sagten: Im Zeitalter des E-Mails sollte auch so eine räumliche Trennung kein Problem sein.



    lg Sandra

    Liebe Juttah!


    Die Warum fragen werden uns leider immer beschäftigen. Damit müssen wir lernen zu leben. Keiner kann verstehen warum gerade er? Warum jetzt? Warum musste er mich verlassen? Vor allem in der Angangsphase werden uns diese Fragen quälen und uns verzweifeln lassen.


    Der Schmzer wird leider nie vergehen. Aber man lernt mit der Trauer umzugehen. Man lernt auch wieder zu lächeln wenn man sein Foto sieht, auch wenn sich das jetzt für dich wie blödsinn anhört. Ich konnte nachdem Klaus gegangen ist, keine Fotos ansehen ohne zu weinen, nicht an ihn denken ohne zu weinen. Aber man lernt es wirklich wieder na ihn zu denken und zu lächeln wenn man in Erinnerungen schwelgt. Die Trauer kommt mit der Zeit Phasenweise. Ich sag immer man hat ganz schlimme Tage, schlimme Tage und ein bisschen weniger schlimme Tage. Keine guten Tagen mehr. Den die guten hat man gehabt.


    Das mit diesem Trauerjahr ist der größte Blödsinn. Könnte zum schreien anfangen wenn ich das höre. Er kommt ja nach einem Jahr auch noch nicht zurück. Sein Körper ist gegangen.Was erwarten diese Menschen, dass wir nach einem Jahr vergessen das es ihn gegeben hat??


    Ich wünsch dir viel Kraft für diese schwere Zeit für dich und deine Söhne.


    lg Sandra

    Also Klaus Beerdigung war sehr schön. (nicht das jetzt jemand glaubt ich mag Beerdigungen)


    Klaus war nicht religiös und wollte verbrannt werden. Deswegen wurde das in so einer Art Aufbewahrungshalle gemacht. Die Familie ist links vom Sarg gesessen und die Freunde/Kollegen hinter dem Sarg. Ein Redner hat eine ca. 20 minütige Rede gehalten nur über Klaus. Über sein Leben, seine HObbies, seine Arbeit usw. War eine total schöne Rede.
    Insgesamt hat das ganze 30 Minuten gedauert. Danach gab es keine Mahl, wir sind alle nach Hause gefahren. Obwohl Klaus erst 23 Jahre war, haben wir trotzdem mal darüber gesprochen was jeder will. Und bei dem Begräbnis wurde darauf geachtet was er wollte.


    Ich finde es schade dass das Beräbnis der Tante so unpersönlich war. Man sollte die Verstorbenen genauso respektieren wie die Lebenden. Sie hätte auch einen schönen letzten Abschied verdient. Manche Leute verstehen sowas eben nicht.


    Hoffe du kränkst dich nicht zu sehr.


    lg Sandra

    Liebe Salome!


    Ich finde es schön das du so leben willst wie er gewollt hätte. So wie du schreibst merkt man das ihr euch sehr liebt.


    Wenn jemand von uns geht verliert man nicht nur diesen wundervollen Menschen, sondern auch seine ganze Zukunft. Ich denke jetzt immer noch von einer Woche zur anderen. Ja nicht an die Zukunft denken. Den unsere Zukunft war verplant mit diesem Menschen. Man hatte so schöne Pläne und jetzt steht man alleine hier.


    DU bist sicher nicht bescheuert. Ich glaube auch ganz fest daran das unsere Lieben immer und überall bei uns sind und immer über uns wachen.


    Ich muss mir auch immer anhören "Er hätte ja nicht gewollt das du so traurig bist und dich so gehen lässt. Denk wieder an ein Leben". Sätze die leicht gesagt sind wenn man nicht weiss wie das ist. Ich weiss doch am besten was er gewollt hätte, mit mir zusammensein. Es ist toll zu lesen das du dies verwirklichen willst. und er wird dir sicher dabei helfen.


    Wünsche dir viel Kraft und Mut um wieder ins Leben zurückzufinden.



    lg Sandra