Beiträge von Dschina68

    Ich fühle mich oft einsam, weil du nicht mehr bei mir bist.


    Manchmal bin ich böse auf dich, weil du einfach so gegangen bist und uns allein gelassen hast.


    Ich fühle mich hilflos ohne dich an meiner Seite.


    Ich fühle mich oft überfordert, weil ich alles alleine machen muss.


    Ich bin oft müde von der Anstrengung und finde trotzdem keinen erholsamen Schlaf.


    Ich bin traurig, weil ich unsere gemeinsamen Träume alleine weiterleben muss.


    Ich fühle mich hoffnungslos, weil meine Zukunft ohne dich vor mir liegt.


    Ich fühle mich so leer ohne deine Liebe und ohne deine Worte.


    Ich bin verwirrt, weil mein Leben von einem Augenblick auf den anderen komplett anders geworden ist.


    Ich habe Angst vor dem, was noch auf mich zukommen wird.


    Ich bin unsicher, wie ich ohne dich weiterleben soll.


    Ich will stark sein für unsere Kinder.


    Ich bin wütend, weil die Welt so ungerecht ist.

    Liebe gruen,


    herzlich willkommen in unserer Runde.


    Dem Unverständnis deiner Mitmenschen wirst du leider noch öfters begegnen. Und du wirst auch viele gut gemeinte Sprüche gesagt bekommen, für die du manchen :4: könntest. Erfahrung kann nicht weitergegeben werden, sie muss selbst erlebt werden - das gilt auch für den Verlust eines geliebten Menschen. Und wenn jemand noch nie jemanden verloren hat, der ihm wichtig war, dann kann er auch nicht mitreden.


    Wenn du bis jetzt nicht trauern konntest und jetzt das Gefühl hast, es nachholen zu müssen, dann ist daran gar nix falsch. Jeder reagiert anders auf den Tod und deine Reaktion war eben so. Höre einfach auf dein Inneres, auch wenn es manchmal seltsam klingt. Mach das, was dir gut tut und versuche Einflüsse, die dir unangenehm sind, von dir fern zu halten.


    In diesem Forum gibt es immer jemanden, der dich versteht und unterstützt und du wirst bestimmt nicht belächelt oder gar nicht ernst genommen.


    Alles Gute wünscht


    Dschina

    meine Schlafstörungen begannen mit dem Tod meines Mannes. Ich war früher ein richtiges Murmeltier, konnte an den Wochenenden locker zehn bis zwölf Stunden durchschlafen. Unter der Woche bekam ich regelmäßig zu wenig Schlaf, weil ich selten vor Mitternacht ins Bett ging, aber um halb sieben aufstehen durfte.


    Nach dem schrecklichen Erlebnis schaffte ich es anfangs gerade mal zwei bis drei Stunden verteilt auf eine Nacht zu schlafen. Beruhigungstabletten halfen mir dabei das Pensum auf vier bis fünf Stunden zu erweitern. Mein Hausarzt verschrieb mir sogar Schlaftabletten (Rohypnol), aber von denen habe ich bisher nur zwei Mal jeweils eine halbe und ein Mal eine ganze Tablette genommen.


    Seit ich aufgehört habe, regelmäßig Beruhigungstabletten zu nehmen, komme ich ungefähr auf fünf bis sechs Stunden Schlaf in der Nacht. Dazwischen wache ich oft auf und kann dann nicht einschlafen, weil sich das Gedankenkarussell unweigerlich zu drehen beginnt. Manchmal träume ich auch so intensiv, dass ich das Gefühl habe, nicht zu schlafen.


    Wann das Zittern begonnen hat, kann ich gar nicht genau sagen. Irgendwann ist es mir aufgefallen, dass ich zeitweise schepper', wie ein Kluppensackerl im Sturm. Wird wahrscheinlich eine Nervensache sein bzw. eine natürliche Reaktion (seelische Anspannung, Aufregung).


    Wenn mir alles zu arg wird, nehme ich doch manchmal eine Beruhigungstablette (Bromazepam) oder im schlimmsten Fall eine halbe Schlaftablette, allerdings nicht zu oft (maximal 1x/Woche).

    dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.


    Um mich von meiner sogenannten "Krise" abzulenken, habe ich mich mit Arbeit zugedeckt. Es wurde gewischt, geputzt, geräumt und die schönen Tage habe ich für die Gartenarbeit genutzt. Die Kinder haben mir ganz brav und nur mit ganz wenig Murren geholfen.


    Abends war ich immer so fertig, dass ich um spätestens 21 Uhr im Traumland weilte - und das, obwohl ich normalerweise ein echtes "Nachtschwammerl" bin und selten vor Mitternacht ins Bett gehe. Um durchschlafen zu können habe ich meine Prinzipien über Bord geworfen und in den letzten drei Wochen einmal eine Beruhigungstablette und einmal eine halbe Schlaftablette genommen, natürlich nicht auf einmal, sondern im Abstand von mindestens einer Woche. Und das Zittern ist zum Glück auch fast weg.


    Außerdem habe ich mir ein neues Auto gekauft. Unser alter Wagen war schon 17 Jahre alt und eigentlich wollten sich mein Mann und ich schon voriges Jahr ein neues kaufen. Da war natürlich auch einiges zu tun.


    Jetzt habe ich eine Woche Urlaub und möchte natürlich wieder alles mögliche erledigen. Ich weiß, dass ich mindestens einen Gang zurückschalten sollte, weil ich es auf Dauer nicht aushalte, ständig "unter Strom" zu stehen. Andererseits muss ich mich nicht mit mir selbst auseinandersetzen, solange ich beschäftigt bin. Leider ist aufgeschoben nicht aufgehoben, und wenn ich dazwischen doch zur Ruhe komme, drängen sich Trauer und Mutlosigkeit an die Oberfläche.


    Für Außenstehende sieht es so aus, als ob ich mein Leben inzwischen total im Griff hätte. Unser Alltag ist so weit organisiert, dass wir nicht im Chaos versinken. Im Haus sieht es manierlich aus und auch der Garten ist gepflegt. Ich kann wirklich stolz auf mich sein.


    Vielleicht verstehen deshalb die wenigsten, dass mir mein Mann unbeschreiblich fehlt und dass jeder Tag für mich eine enorme Herausforderung ist. Ich versuche mir dann einzureden, dass es uns trotz allem nicht schlecht geht und dass es Menschen gibt, die noch viel, viel ärmer dran sind als wir. Ich schiebe die Gedanken an eine nicht gerade verlockende Zukunft ohne meinen Liebsten bei Seite und konzentriere mich auf die Gegenwart.


    Irgendwann wird es nicht mehr so weh tun, irgendwann wird es nicht mehr so schwierig sein und vielleicht werde ich irgendwann auch wieder so glücklich sein, wie ich es einmal war.


    Alles Liebe von Eurer


    Dschina

    Liebe Sandra,


    nach langer Abwesenheit bin ich wiedereinmal im Forum gelandet und habe beim Lesen schon wieder festgestellt, wie ähnlich sich unsere Schicksale sind.


    Auch mein Mann starb sozusagen "aus dem Nichts heraus". Er war nie ernsthaft krank, hatte nie irgendwelche großartigen Beschwerden. Er wurde sogar zwei oder drei Jahre hintereinander von seinem Arbeitgeber mit einer Urkunde belobigt, weil er nicht im Krankenstand war. Er war ein richtiger Bär mit seiner unbeschreiblichen Kraft.


    Er starb auf dem Weg in die Arbeit, nur ca. 40 Meter von zu Hause entfernt, an einer akuten massiven Lungenembolie. An dem Tag, an dem er starb, klagte er über krampfartige Schmerzen in seiner linken Wade. Außer einer leichten Schwellung konnten wir nichts an seinem Bein erkennen. Am nächsten Tag wollte er zum Hausarzt gehen. Mittlerweile weiß ich, dass die Schmerzen von einer Thrombose kamen, die sich durch's Gehen gelöst hat und in die Lunge geschwemmt wurde.


    Wie auch du habe ich mir inzwischen schon viele tausende Male den Kopf darüber zerbrochen, was wir an diesem Tag falsch gemacht haben, welche Anzeichen wir übersehen haben, was wir anders hätten machen sollen oder können. Ein paar Wochen vor seinem Tod hat er bei Freunden die Wohnung tapeziert und beschwerte sich darüber, dass ihm die Beine schmerzten. Ich meinte damals, dass das kein Wunder sei, weil er ja tagelang auf der Leiter gestanden ist, was er nicht mehr gewohnt ist. Waren diese Schmerzen schon ein Anzeichen für die Thrombose oder war es wirklich die ungewohnte Arbeit?


    Drei Tage vor dem schrecklichen Ereignis taten ihm wieder die Beine weh. Da hatte er fast 20 Schubkarren mit Erde voll geschaufelt und in unseren Garten gebracht. Mir täte davon der ganze Körper weh von den Haar- bis zu den Zehenspitzen, habe ich damals noch gescherzt. Der Hausarzt meinte, das hätte alles nix mit der Thrombose zu tun, weil ihn beide Beine schmerzten, aber trotzdem denke ich immer wieder, dass er früher zum Arzt hätte gehen sollen.


    Auch wenn mir inzwischen schon viele Leute, inklusive Ärzten, versichert haben, dass wir gar nichts falsch gemacht haben, dass solche schrecklichen Dinge einfach passieren und wir alle dagegen machtlos sind und mein Verstand durchaus dieser Meinung ist, so nagen trotzdem immer wieder diese Gedanken, dass es einfach verhindert hätte werden müssen, an mir.


    Der gut gemeinte Trost, dass er schnell gestorben ist und dass ihm vielleicht viel Leid erspart blieb, hilft mir nicht wirklich weiter. Dann denke ich mir immer: Und wer kümmert sich um mein Leid? Warum muss ich das alles durchmachen?


    Ich mache mir auch Sorgen darüber, ob vielleicht genetische Faktoren eine Rolle spielen, weil sein Vater hatte mit 45 Jahren einen Schlaganfall. Kann man das herausfinden und wenn ja, ab welchem Alter? Tragen meine Kinder eine "Gen-Zeitbombe" in sich?


    Zum Glück werden diese "Gedankenstürme" mit der Zeit seltener und weniger heftig. Ich denke, dass ist ein erster Schritt zum Akzeptieren dieser unbegreiflichen Tatsache. Und erst nach diesem Akzeptieren kann der langwierige Prozess der Heilung beginnen.


    Ich wünsche dir ruhige, erholsame, schmerzfreie Nächte und schicke viele liebe Grüße aus Wien


    Dschina

    :2: für eure lieben Nachrichten.


    Zur Zeit tümpel ich in einem tiefen seelischen Loch vor mich hin. :95: Meistens schlafe ich schon am späten Nachmittag oder frühen Abend vor Erschöpfung für ein paar Stunden ein und kann dann natürlich in der Nacht nicht schlafen, wodurch ich am nächsten Tag total erledigt bin und schon am späten Nachmittag oder frühen Abend vor Erschöpfung .......


    Wenn ich nachts wach bin, zittere ich oft am ganzen Körper - ohne für mich ersichtlichen Grund - und die Tränen laufen in Strömen. Außerdem dürfte mein Kreislauf etwas durcheinander sein, denn mich "dreht's" immer wieder.


    Die geringsten Anlässe (Lieder, Bilder, Filme, ein altes Ehepaar, das auf der Straße Händchen hält ...) lösen in mir ein unbeschreibliches Gefühlschaos aus. Zum Glück lenkt mich meine Arbeit für ein paar Stunden am Tag ab, das ist richtig erholsam.


    Hoffentlich bin ich trotz allem genug für meine Kinder da. Es ist ziemlich schwierig bei ihrem Alter zu erkennen, wie sehr sie mich brauchen oder nicht. Ich habe eigentlich den Eindruck, dass es ihnen ganz gut geht, aber trotzdem mach ich mir immer wieder Sorgen darüber, ob und wie sich alles auf sie auswirkt.


    Den herannahenden Frühling genieße ich. Die letzten Tage waren leider wiedereinmal typisch wienerisch, nämlich trüb durch Hochnebel, aber heute hat sich endlich einmal die Sonne durchgekämpft und das Wochenende soll frühlingsmäßig schön werden. :8: Ich schleiche fast täglich durch den Garten und "besuche" die austreibenden Blumen, Bäume und Büsche. Dabei fällt mir immer wieder ein, wie sehr sich mein Mann voriges Jahr darüber gefreut hat. Jeder Trieb, jedes Blatt wurde euphorisch bejubelt. Und schon wieder musste ein Taschentuch daran glauben!


    Mit dem Wissen, dass auf jedes Tief wieder bessere Tage kommen versuche ich mich nicht unterkriegen zu lassen und strampel mich durchs Leben.


    Viele liebe Grüße an alle und ein herzliches "Kopf hoch" von eurer


    Dschina

    schön für dich, dass du ein paar gute Tage hattest. Die sind super wichtig um nicht total zu verzweifeln.


    Du brauchst dir keine Sorgen darüber machen, wegen deiner Träume verrückt zu sein. Solche Träume sind ganz normal und gehören zum Verarbeitungsprozess dazu. Egal, ob sie ein Streich unseres Unterbewusstseins sind oder ob unsere Liebsten uns wirklich "besuchen", Hauptsache ist, dass sie ein gutes Gefühl vermitteln. Leider habe ich schon länger nicht mehr von meinem Goldstück geträumt, aber ich erinnere mich an die sehr realistischen Eindrücke. Nach dem Aufwachen war ich richtig traurig und wollte nur mehr weiterschlafen, um ihm möglichst bald wieder so nahe zu sein.


    Ich wünsche dir noch recht viele schöne Tage und :24: dich ganz fest (sozusagen von Witwe zu Witwe).


    Alles Liebe


    Dschina

    Da ich jetzt schon längere Zeit nicht mehr geschrieben habe, möchte ich nur mitteilen, dass es mich noch gibt.


    Zur Zeit bin ich mit mir und meinem Alltag voll ausgelastet. Nix Großartiges, einfach nur aufstehen, arbeiten, heimkommen, kochen, essen, Haushalt, einkaufen, schlafen. Die Tage verrinnen einfach so schnell, dass ich es manchmal gar nicht glauben kann und jeder einzelne davon kostet enorm viel Kraft. Abends bin ich meistens so erschöpft, dass ich mich einfach nur vor den Fernseher schmeiße und einschlafe.


    Ich schicke allen, die es brauchen (und wollen) ein ganz dickes Kraftpaket und :24: und :30: .


    Alles Liebe von eurer


    Dschina

    Liebe Sandra, liebe Giovanna,


    die Suche nach Antworten ist wahrscheinlich ganz normal, aber leider werden wir nie welche finden. Nicht immer gelingt es mir, die bösen Fragen zu verdrängen, aber ich arbeite hart daran, weil sie mich ansonsten früher oder später wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben.


    Nach einigen schlimmen Wochen habe ich mich zum Glück wieder etwas gefangen. Da ich eine sehr realistische Person bin, sehe ich meine Träume nicht als Botschaft meines Mannes, sondern als Verarbeitungsprozess meines Unterbewusstseins. Aber ich gebe zu, dass ich auf ein Wiedersehen hoffe, obwohl ich nicht wirklich daran glaube. Ich lasse mich gerne irgendwann eines besseren belehren.


    Was auch immer hilft mit dieser schrecklichen Situation fertig zu werden, muss jeder für sich selbst herausfinden. Es ist nach dem tragischen Verlust eines geliebten Menschen der nächste Schock erkennen zu müssen, dass man mit der Verarbeitung ganz auf sich allein gestellt ist. Wenn dabei jemand zur Seite steht, ist es natürlich eine große Unterstützung, aber bewältigt werden muss alles von einem selbst.


    Ich wünsche euch ganz viel Kraft, den "richtigen" Weg für euch zu finden und Menschen, die euch dabei beistehen.


    Viele liebe "Witwengrüße" von


    Dschina

    Liebe Tina,


    ich wünsche dir, dass endlich Ruhe und Frieden in deinem Leben einkehren.


    Die Idee mit der Kur halte ich persönlich für sehr gut. Nach deinem ständigem Auf und Ab ist es jetzt einmal Zeit an DICH zu denken und etwas für DEIN Wohlbefinden zu tun. Auch wenn du bis jetzt immer irgendwoher die Kraft gefunden hast weiterzumachen, so ist sie nicht unerschöpflich und sollte wieder aufgefüllt werden, bevor es zum totalen Zusammenbruch kommt.


    Um die Entscheidung über das Schicksal deiner Oma beneide ich dich nicht, aber ich bin genauso wie Jutta der Meinung, dass es schon richtig ist, wenn die Familie sie trifft. Ich bin mir sicher, dass ihr gemeinsam einen Weg findet mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Vielleicht hilft es, wenn ihr daran denkt, was deine Oma gewollt hätte.


    Wegen deiner Schwiegermutter brauchst du dir ganz sicher keine Vorwürfe machen, denn dieser Entschluss kam von ihr selbst. Kurzzeitpflege heißt ja nicht Abschiebung für immer. Und selbst falls sie endgültig in ein Pensionistenwohnheim zieht, könnt ihr sie immer wieder besuchen oder zu euch einladen oder etwas mit ihr unternehmen.


    Ganz liebe Grüße und ein riesengroßes Kraftpaket schickt dir


    Dschina

    Liebe Evi,


    ich fühle und leide mit dir. Bei mir waren es vorgestern genau 7 Monate, dass mein Mann einfach so umgefallen ist.


    Ständig tauchen Erinnerungen an ihn vor meinem inneren Auge auf. Ob ich in der Küche stehe, oder ins Bad gehe, ob ich beim Fenster hinaus schaue oder in der U-Bahn sitze ..... immer wieder sehe ich ihn vor mir und manchmal höre ich ihn sogar einen seiner typischen Sprüche schieben.


    Es muss einfach besser werden, denn so kann es nicht die nächsten 30 bis 40 Jahre weitergehen.


    Ich schicke dir ein Kraftpaket und wünsche dir noch viele weniger schlimme Tage.


    Dschina

    für eure Unterstützung.


    Irgendwie ist dieser schwierige Tag für mich vorbei gegangen. Ich wundere mich immer wieder darüber, wie man soetwas aushalten kann.


    Auch heute ist nicht unbedingt einer meiner besten Tage. Weil er an einem Sonntag gestorben ist, mag ich sie seitdem nicht mehr so sehr. Aber ich werde mich ablenken, indem ich mit meinen Eltern und meiner Tochter meinen Bruder und seine Familie besuche. Da ist immer was los.


    Ich würde gerne gaaaanz viel schlafen, weil ich träume oft von meinem Schatz. Meistens geht es darum, dass ich ihn zum Arzt schicke und er mich immer wieder vertröstet. Eigentlich sind die Träume sehr aufwühlend, aber irgendwie auch tröstlich, weil ich dabei das Gefühl habe, als ob sie wirklich wären. Es tut einfach gut, von ihm in den Arm genommen zu werden oder sich an seine Brust zu lehnen, auch wenn es nur im Traum ist. Leider holt mich nach dem Aufwachen die schreckliche Wahrheit ein und ich muss erkennen, dass er nie wieder kommen wird. :13:

    Liebe SternSandra,


    ich konnte die erste Zeit auch kaum schlafen. Normalerweise bin ich ein echtes Murmeltier und brauche relativ viel Schlaf, aber nach dem Tod meines Mannes waren zwei bis drei Stunden pro Nacht das Höchste der Gefühle.


    Für die erste Zeit hilft es, wenn du dir Medikamente vom Arzt verschreiben lässt, aber nimm sie nicht zu lange, denn die meisten davon sind nicht ungefährlich, weil sie nach längerem Einnehmen abhängig machen. Ich habe noch immer eine Packung Beruhigungstabletten auf dem Nachtkasterl liegen, obwohl ich sie schon seit Wochen nicht mehr genommen habe. Aber allein der Gedanke daran, dass sie da sind, falls es gar nicht mehr zum Aushalten ist, hilft schon weiter. Und wenn ich wirklich wieder einmal total zittrig und nervös bin, dann nehm ich halt eine, um wenigstens im Schlaf meine Ruhe zu finden.


    Ich wünsche dir gute Besserung und :30:


    Dschina

    Heute ist es auf den Tag genau 7 Monate her, dass du von uns gegangen bist und uns allein gelassen hast.


    Es ist, wie es ist - nicht zu ändern - und uns bleibt nichts anderes übrig, als irgendwie weiter zu machen. Tag für Tag gelingt es uns unmerklich besser. Trotzdem werden Schmerz, Trauer, Hilflosigkeit und Verzweiflung von Zeit zu Zeit übermächtig. Dann kann und darf es nicht wahr sein, was passiert ist.


    Ich weine viel um dich, um uns, um all das, was wir noch vor hatten und du nicht mehr erleben darfst. Manchmal beneide ich dich, denn du hast es bereits hinter dir.


    Ich weiß durchaus, dass das Leben soooo schön sein kann, aber derzeit bleibt mir diese Schönheit verborgen. Ja, es gibt noch immer gute Momente, aber ohne dich sind sie nicht einmal mehr halb so viel wert.


    Was wird aus mir, wenn unsere Kinder mit der Ausbildung fertig sind, Partner haben, Familie gründen, endlich auf eigenen Füßen stehen? Muss ich dann für den Rest meines Lebens allein bleiben? Es war doch alles ganz anders geplant! Wo bist du? Warum bist du nicht an unserer Seite, wo du hingehörst?


    WIR VERMISSEN DICH!

    Liebe Jutta,


    ich gehöre zu denen, die von einem Tag auf den anderen aufgehört haben zu rauchen. Ich hatte nie Probleme mit Entzugserscheinungen oder anderen Rauchern, die mich in Versuchung führen könnten. Während meines Personalverrechnungskurses bin ich sogar in den Pausen immer mit den Rauchern im verqualmten Kammerl gestanden, weil dort die Stimmung einmalig war. Fast neun Jahre habe ich durchgehalten - und dann ist mein Mann gestorben. Seitdem rauche ich Hirnederl :4: wieder.


    Ich bin mir sicher, du schaffst das. Halt nur durch!


    Alles Liebe


    Dschina

    Liebe SternSandra,
    vergiss über deinem Schmerz und deiner Trauer nicht, auf dich selbst zu achten und, wenn notwendig, ein wenig kürzer zu treten. Es kostet ungemein viel Kraft zu verarbeiten, was geschehen ist und das zehrt an uns. Versuche im Rahmen deiner Möglichkeiten nur das zu tun, was du möchtest und was dir gut tut. Ein bisserl gesunder Egoismus ist jetzt angesagt, wie nie zuvor.


    Die vielen Fragen, die einem durch den Kopf schwirren und auf die es keine Antwort gibt, sind schlimm. Vor allem, weil sie kommen, wann immer sie wollen und je mehr du versuchst, sie zu verdrängen, umso stärker werden sie. Ich beneide alle, die sich am Glauben oder an sonst irgendetwas festhalten können. Ich selbst gehöre eher zu den Zweiflern. Ich habe keine Ahnung, was mit uns nach dem Tod passiert, ob wir wiedergeboren werden oder ob es ein Leben danach gibt. Natürlich wünsche ich mir, dass ich meine Lieben wieder sehe. Aber ich glaube auch nicht an einen großartigen Plan oder Sinn in unserem Dasein. Es gibt sicherlich Dinge zwischen Himmel und Erde, die uns unbegreiflich sind, aber ob dazu ein Leben nach dem Tod gehört, vermag ich nicht zu beantworten.


    Ich schicke dir eine vorsichtige :24: und wünsche dir ruhige, erholsame Nächte.


    Alles Liebe


    Dschina