Beiträge von Kat

    Hallo liebe Sandra
    Danke für deine lieben Worte.Die Tränen haben gleich wieder angefangen zu laufen.Wie ein Sturzbach!! Ich hatte heute einen so schlimmen Tag , dass ich nicht mehr weiter wusste.Ich habe dann meinem Arzt angerufen , welche auch seit einigen Jahren ein sehr guter Freund wurde und , welcher auch meinen Mann sehr gern hatte .Er hat mir dann wieder geraten ein bisschen Medikamente zu nehmen , vorauf das ganze Drama noch etwa auf Halbmast wehte.Ich leide leider schon seit vielen Jahren unter Angst und Panikattaken wodurch ich natürlich nicht gerade die belastbarste bin.Ich konnte dadurch auch keiner geregelten Arbeit nachgehen.Die letzten 4 Jahre hat sich mein Zustand jedoch stabilisiert und ich dachte ich könnte vielleicht wieder einmal etwas arbeiten gehen.Mein Mann war mir dabei natürlich eine supergrosse Stütze.Viele Sachen , konnte ich ohne seine Hilfe nicht machen.Nun ist er fort und wie ich es fast erwartet habe , ist auch meine Angst zurück.Ich kann es kaum glauben.Nicht schon wieder und ich habe doch schon so viel dazu getan.Die Ursache meines Problems liegt in meiner Kindheit.Ich wurde von meinem Vater mit 8 Jahren vergewaltigt und habe es jahrzehntelang für mich behalten.Als mein Sohn 2 Jahre alt war , brach sich alles durch und die Angst hat sich dann verselbständigt.Ich habe eine Psychotherapie gemacht , allerdings hat es nur soviel geholfen , dass ich darüber reden konnte.Die Panik blieb.Mal mehr , mal weniger.Ich habe mich nun über meinen Arzt bei einer Psychologin angemeldet und werde nun morgen mal vorbeigehen.Ich denke ich muss etwas unternehmen und vielleicht hilft mir ja endlich mal etwas . Ich möchte nicht mein ganzes Leben Medikamente nehmen , damit ich halbwegs leben kann.Ich habe nicht nur diese enorme Trauer zu verarbeiten , sondern auch meine Vergangenheit und die damit einhergehenden Probleme.Es ist sehr schwer für mich nun ohne die Stütze meines Mannes weiter zu existieren.Aber ich habe einen lieben Sohn.Er ist im Moment mein einziger Antrieb um weiter zu machen.Manchmal denke ich was ich denn verbroche habe , dass ich mein ganzes Leben so leiden muss.Immer wenn ich denke , jetzt geht es besser, dann kommt wieder ein Hammer.Und nun habe ich noch denn Superhammer mit anschliessender Dampfwalze erwischt.Ich hoffe ich schaff das alles.Das schlimmste für mich ist , dass meine Probleme vielfach durch andere Menschen verursacht wurde und ich den ganzen Mist alleine auslöffeln muss.Ich hoffe , dass morgen ein bisschen besser wird. Eine Gute Nacht und liebe Grüsse Kathrin :2:

    Heute ist es ganz schlimm.Ich weine und weine und es hört nicht mehr auf.Hab gerade mit meiner Mutter telefoniert und sie meinte ich solle doch zu einer Psychologin gehen.Das ganze ziehe mich einfach zufest runter.Sie meinte es wäre an der Zeit , dass ich nicht mehr so leiden sollte.Ich weiss gar nicht was ich machen soll.Ich bin so Handlungsunfähig und habe einfach Angst , dass ich immer mehr im sumpf versinke.Ich habe einfach nur Angst.Was tut ihr in solchen Momenten .Ich habe versucht mich irgendwie abzulenken aber es hat nichts genützt.Im Moment möchte ich einfach nicht mehr sein.Nicht mehr leiden , nicht mehr spüren, nicht mehr erinnern.Warum nur!!!!!

    Ich habe die beiden letzten Nächte versucht das Beruhigungsmittel zum schlafen wegzulassen.Gestern ging es nicht so gut und heute Nacht habe ich ein bisschen besser geschlafen.Ich habe am Morgen dann Tee getrunken und konnte dann nochmals etwas schlafen.Ich habe dann das erste Mal von meinem Mann geträumt.Ich habe geträumt das er noch lebt und ich wusste , dass er in ein paar Tagen stirbt.Ich konnte es ihm aber nicht sagen.Ich wusste gar nicht was ich machen sollte und versuchte nur mich an ihn zu schmiegen und zu denken , dass es sicher nicht geschehen wird.Er fragte dann immer wieder ob ich etwas habe und ich sagte ihm nur nein , nein und war ziemlich verzweifelt.Als ich aufgewacht bin, ging es mir schrecklich , denn ich hatte ihn immer noch vor Augen wie er lebte.Ich wusste gar nicht was ich machen sollte.In meiner Brust war nicht der Schmerz den ich kenne , sondern ein unendlich riesiges Loch und grosse Sehnsucht.Ich kann gar nicht begreifen , dass dies alles wirklich geschehen ist.Es tut mir gut , wenn ich dann hier ins Forum gehen kann und es niederschreiben kann und ich weiss , dass auch jemand zuhört und diesen Schmerz kennt.Ich habe ihn in diesem Ausmass noch nicht kennen gelernt.
    Liebe Grüsse an euch da draussen und Danke fürs zuhören.

    Es tut unheimlich gut , wenn man eine Antwort bekommt und man merkt , dass Menschen da sind , welche einem verstehen.Mein Sohn wird im Juni 17 Jahre alt.Für ihn ist es natürlich auch sehr schwer , dass er seinen Vater verloren hat.Er konnte eine längere Pause von der Schule einlegen und geht am nächsten Montag wieder in die Schule.Im Sommer beginnt er dann eine Lehre in Unterentfelden und ich hoffe , dass wir das zusammen alles hinkriegen , was nun auf uns zu kommt.Natürlich bin ich dann auch den ganzen Tag alleine.Für mich eine komplett andere Situation.Bis jetzt haben mich die Leute immer gefragt , wie ich das mache , wenn mein Mann und ich immer zu Hause sind.Ich habe dann darauf geantwortet , dass ich es nicht anders kenne!! Und nun beginnt etwas völlig neues für mich.Vielleicht ist es auch eine Chance für mich aber es macht mir noch ziemlich viel Angst.Wie du gesagt hast verändert der Schmerz sich.Er wird nicht weniger aber anders.Ich bin sehr dankbar dafür , dass ich Andreas 20 Jahre lang kennen und lieben durfte.Ich hatte eben immer Freude , dass ich einen lieben Menschen gefunden hatte , mit welchem ich alt werden konnte , da ich aus einer ziemlich zerrütteten Familie komme.Für mich war es wie Balsam , das wir es gut hatten.Und nun bin ich alleine.Ich habe schon etwas Angst davor , was jetzt kommt.Ich merke nun auch von einigen Personen , dass sie etwas ungeduldig werden.Die einen wollen mich ständig ablenken und ja nichts sagen , wo ich in tränen ausbreche auf der anderen Seite sollte ich doch mit ganz konkreten Tips in eine Therapie gehen und wenn ich sage, ich sei traurig , heisst es, na dann geh doch entlich in Therapie.Für mich ist dies alles viel zu viel und zu früh.Ich muss zuerst einmal schauen was überhaupt mit mir passiert.Ich weiss sie meinen es nur gut aber ich weiss halt manchmal selber nicht recht was mir gut tut.Na , ja eigentlich merke ich es in jedem Moment.Ich versuche im Moment des Schmerzes und Trauer herauszufinden was gerade gut ist und das ist halt verschieden. Hast du auch Erfahrungen damit?? Mein Sohn hat gesagt , er finde , dass es mir etwas besser ginge.Ich finde es nicht unbedingt aber es hat sich von einer aktiven Trauer in eine dumpfe Trauer mit grossen innerlichen Schmerzen verwandelt.Hast du das damit gemeint, dass sich der Schmerz verändert.Natürlich ist es erst 3 Wochen her aber ich bin froh um jeden Moment , welcher besser ist.Pro Tag gefühlte 100`000 Mal rauf und runter ohne ein Ende zu erkennen.
    Ganz viel Liebe Kathrin


    PS: Das mit dem Wellenmeer hat schon was!!!

    Heute hab ich wieder einen schlimmen Tag.Ich habe Schmerzen in der Brust und wie ein riesiger Fels , der mich niederdrückt und ich kaum atmen kann.Alle sagen mir , dass dies nun halt eine Weile bleiben wird und ich halt damit umgehen muss.Ich bin so müde und nachdem ich starke Beruhigungsmittel zum schlafen genommen habe , versuche ich nun etwas davon wegzukommen. Ich möchte versuchen den Schmerz auszuhalten und nicht wegzudrücken.Es ist aber sehr schwierig und ich habe Angst davor es nicht zu schaffen.Ich vermisse meinen Mann so unendlich .Wir waren 17
    Jahre verheiratet und wir haben es nie geschafft unsere Träume zu verwirklichen.Jetzt können wir es nicht mehr.Ich habe aber noch einen wahnsinnig lieben Sohn aus unserer Liebe und es ist ein Schatz welcher ich behüten werde.Im Moment fehlt mir einfach die Energie und auch mein Lebensmut hat mich ziemlich verlassen.Ich habe irgendwie einfach kein Vertrauen mehr in das Leben.So viel gehofft, vertraut , gehalten ...........und alles verloren.Andreas , warum hast du mich verlassen?

    Vielen Dank für eure schönen Worte.Ich bin oft sehr sehr traurig und es hilf meist , wenn ich hier ins Forum gehe und lesen kann oder eine Antwort erhalte.Obwohl eigentlich einige Menschen um mich besorgt sind und sich auch richtig viel Mühe geben , so fühle ich mich oft sehr einsam.Langsam begreiffe ich erst richtig, dass mein Andreas nicht wiederkommt , nie mehr!!!!!!! es ist schwierig dieses Gefühl auszuhalten.Mein Leben hat sich völlig verändert. Nichts ist mehr wie es war.Mein Sohn konnte zum Glück eine längere Zeit zu Hause bleiben und sich erholen .Am nächsten Montag , geht er wieder in die Schule ,dann bin ich den ganzen Tag alleine.Ich hab schon ziemlich Angst davor , denn mein Mann und ich waren eigentlich immer viel zusammen , weil er IV Rentner war.Ich habe einfach nebenbei noch etwas gearbeitet.Nun muss ich mein Leben alleine mit meinem Sohn auf die Reihe bekommen.Danke fürs zuhören.

    Heute ist Sonntag und es ist wieder einmal ein schwieriger Tag für mich. Ich habe heute das erste Mal wieder etwas gemacht.Ich habe vorher regelmässig an zwei Orten geputzt und musste es dann unterbrechen.Heute also bin das erste Mal wieder gegangen. Es macht nichts , dass heute Sonntag ist , denn die Person des Haushaltes ist im Moment auswärts.Ich dachte ich probiers mal wie es geht und konnte dann eine Stunde arbeiten.Aber es war so schwer.Ständig habe ich meinen Mann im Kopf und ich weiss nicht wohin mit den Erinnerungen.Sie sind zwar schön aber im Moment fast unerträglich für mich.Ich habe dann noch zwei Bekannte getroffen , welche meinen Mann gekannt haben und so war es mit mir wieder geschehen.
    Ich bin nun wieder zuhause und habe Schmerzen in der Brust bin total ängstlich und traurig.Mein Mann war ein ziemlich besonderer Mensch.Er war anders wie alle Männer , die ich gekannt habe.Er hatte mit 25 Jahren einen Motorradunfall mit einer mittelschweren Gehirnverletzung , welche ihn bis am Schluss behindert hat.Er war dadurch nicht sehr belastbar , was manchmal für mich und meinen Sohn nicht einfach war.Aber er war ein wunderbarer Mensch.Er hatte ein riesengrosses Herz und konnte lieben wie ich es noch nie bei jemanden erlebt habe.Wir haben oft stundenlang miteinander über Gott und die Welt geredet und in den letzten Monaten hatten wir es richtig gut zusammen.Wir konnten uns necken , streiten, wieder versöhnen ,still nebeneinander sitzten und unseren Garten betrachten, mitten in der Nacht einen Spaziergang machen und einfach füreinander da sein.Und jetzt ist er gegangen, einfach so.Es gab manch einen Moment an dem ich ihm hinterher folgen wollte.Aber was wäre dann mit meinem Sohn??? Den Gedanken mit dieser entsetzlichen Leere weiterzumachen ist für mich sehr schwer.Im Moment habe ich das Gefühl, dass mein Leben eigentlich gelaufen ist.Er war immer für da , hat mich gehalten und gestützt mich begleitet wenn ich ihn brauchte :13: .Und jetzt?????????????
    Es ist so schwer unendlich schwer.

    Vielen Dank für deine Worte.Sie haben mir gutgetan.Heute morgen bin ich aufgewacht und habe immer wieder daruber nachgedacht , ob ich ihn hätte retten können.Vielleicht wäre er im Spital gestorben oder er hätte starke Folgeschäden gehabt.Ich glaube , dies wäre für ihn ziemlich schlimm gewesen und er hatte eben noch andere gesundheitliche Probleme.Dies wäre noch dazugekommen und ich glaube ,dass wäre einfach zuviel gewesen.Für ihn bin ich eigentlich froh , dass es ihm nun gut geht er keine Schmerzen mehr haben muss.Für mich und meinen Sohn ist es leider sehr schlimm und wir müssen nun eben lernen ohne ihn zurechtzukommen aber es wird nie mehr so wie früher.Ich habe gelesen , dass du dir ein Hundebaby geholt hast.Das ist sehr gut.hunde sind etwas wunderbares.Sie zeigen einem immer wie gern sie einem haben und das knuddeln und streicheln ist Balsam für die Seele.Vorallem müssen wir dann etwas tun.Wir müssen spazieren gehen , füttern mit ihnen spielen und die Sauerei aufräumen , welche sie anrichten.Ich habe auch einen Hund .Sie ist allerdings schon 12 Jahre alt.Ich hoffe sie bleibt mir noch etwas erhalten.
    Danke für deine Antwort Kathrin :

    Ich habe mich mit einem Tränenschleier durchs internet geschleift in der Hoffnung irgendetwas zu finden , dass mir hilft.Ich bin dann bei euch gelandet und habe einfach mal gelesen und gemerkt, dass es auch andere Menschen gibt , die schwere Trauer haben und mit den gleichen Symptomen zu kämpfen haben wie ich.Ich dachte ich trau mich nun einfach mal zu schreiben obwohl ich noch nie in einem Forum geschrieben habe.Ich habe am 18.April 2012 meinen geliebten Mann verloren.Er verstarb in meinen Armen mit 49 Jahren an einem Lungenödem und anschliessendem Herzversagen. Es ging alles so schnell.Als ich aufgewacht bin und merkte , dass etwas nicht stimmt und er gurgelnd atmete, blieben mir gerade mal etwa 10 Minuten bis er Tod war und ich einen solchen Schock erlitten habe , dass ich tagelang nicht denken nicht recht reden und von fürchterlichen Weinkrämpfen verfolgt wurde. Ich dachte ständig , dass es nur ein böser Traum ist und ich gleich aufwache. Aber es ist war und leide extrem darunter , dass er fort ist . Wir hatten eine sehr offene und vorallem ehrliche Art zusammen umzugehen und wir haben immer stundenlang miteinander geredet oder wir sind einfach nur dagsessen und haben uns gehalten.Ich mache mir immer wieder Vorwürfe ob ich ihn nicht hätte retten können , denn er hatte ein paar Tage vorher schon Probleme .Wir waren auch in einer Klinik für Schlafapnoe , da er seit einiger Zeit eine Maske zum Schlafen brauchte aber auch dieser Arzt hatte auf das Problem angesprochen den Vorschlag sich beim Hausarzt zu melden um ein Röntgenbild zu machen. Leider kam es nicht mehr dazu.Hätte ich ihn retten können , wenn ich sofort zum Hausarzt oder ihn ins Spital eingeliefert hätte?Würde er noch leben???? Wir haben auch einen gemeinsamen
    Sohn , der am 9.Juni 17 Jahre alt ist.Auch er vermisst seinen Vater unendlich. Er ist überall in der Wohnung .Die Erinnerung ist so wahnsinnig schmerzhaft und das Schlafzimmer in welchem er gestorben ist kann ich fast nicht betreten.Mein Sohn war nie mehr drinnen.Dazu kommt , dass ich schon seit vielen Jahren unter Angstörungen leide und er eigentlich in vielen Situationen meine Stütze war und jetzt ist er einfach nicht mehr da. Ich habe grosse Angst davor , dass ich es einfach nicht schaffe.