Beiträge von Ingrid2

    Liebe Manuela!
    Es freut mich, dass du die lezten 3 Wochen eine so schöne Zeit mit deiner Freundin aus Brasilien hattet.
    Ja, leider vergehen die schönen Momente viel zu schnell und es bleibt nur die Erinnerung daran, aber das ist auch schon etwas Wertvolles.
    Es ist natürlich dann schon ein krasser Gegensatz wieder in die leere Wohnung zu kommen, wo die letzte Zeit so viel Leben war.
    Da kann ich dich gut verstehen, dass du nun traurig bist.
    Wünsche dir, dass dieses Tief bald vorbei geht und du dich wieder aufraffen kannst.
    Liebe Grüße aus Wien
    Ingrid2

    Liebe Linda!
    Danke, dass du mir diese Sicht wieder etwas zurecht gerückt hast. Ich sollte nicht so viel jammern, dass ich meine Mutter nicht mehr habe, sondern vielmehr dankbar sein, dass ich so eine Mutter gehabt habe. Ja, diese Wärme, diese Geborgenheit, das Angenommensein, konnte ich nur bei ihr finden. Sie war meine beste Freundin und Vertraute.
    Meine Freundinnen wohnen etwas weiter weg und ich kann sie nicht so oft sehen, um mich mit ihnen auszutauschen. Ich versuche das jetzt, etwas mehr zu tun.
    Mein Mann ist zwar nett, aber manchmal sehr leicht grantig. Das kannte ich bei meiner Mama gar nicht. Sie war ein positiver Mensch, hat sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen.
    Ich bin leider oft etwas nervös und ängstlich. Ich sollte sie mir mehr zum Vorbild nehmen.
    Ich glaube auch, ich werde sie immer vermissen, ich hoffe, ich kann einmal halbwegs damit leben.
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Der Spruch von Sandra hat mich ebenfalls tief berührt, ja meine Mutter werde ich immer lieben, auch wenn dies momentan noch sehr schmerzhaft ist.
    Du bist ein guter Sohn, weil du am Grab deiner Mutter für sie betest. Es wird sie sicher freuen.
    Ich frage mich auch oft, wann hört dieses schmerzliche Vermissen einmal auf, wann können wir an unsere Mütter zurückdenken mit einem Lächeln, ohne dass es so schmerzt, dass wir es so tief drinnen fühlen in unseren Herzen, dieses Vermissen.
    Ich hoffe irgendwann kommt einmal die Zeit.
    Du bist öfters mit deiner Mama ins Kino gegangen, da hattet ihr sicher eine schöne Zeit.
    Hast du jetzt auch jemandem, mit dem du wieder ins Kino gehen kannst oder warst du jetzt schon lange nicht mehr?
    Ich wünsche dir, dass du heute eine bessere Nacht hast.
    Alles Liebe
    Ingrid

    Ich bin heute von der Arbeit nach Hause gegangen und wäre dabei fast von einem Autobus gestreift worden, weil ich in Gedanken versunken zu Nahe an der Straße gegangen bin.
    Immer wieder grüble ich jetzt nach über die letzten Tage meiner Mama im Krankenhaus, wie sie gelitten hat und eigentlich auch die Ärzte nicht mehr viel taten oder tun konnten, als sie auch noch den Krankenhauskeim bekommen hat. Ich habe schon eine Beschwerde weggeschickt, muss aber noch etwas Geduld haben, bevor ich eine Antwort bekomme.
    Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass meine Mama nicht mehr wieder kommt.
    Ich habe mir am Abend alte Fotos angesehen von früher, wie wir sie besuchten, sie strahlte immer voller Wärme und Güte in den Fotoapparat.
    Und wie ich das jetzt alles vermisse.
    Meine Mutter musste dieses eine letzte Jahr wirklich sehr viel mitmachen und leiden, sie hat alles geduldig ertragen, ich hoffe, sie hat jetzt ihren Lohn dafür bekommen und ist in der ewigen Heimat von all dem Leid befreit und glücklich.
    Heute war kein guter Tag für mich, aber ich habe ja schon öfters gelesen, die Trauer kommt in Wellen.
    Ich hoffe, es wird wieder mal besser.
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Du hattest wohl wieder eine schlaflose Nacht, weil du so spät abends geschrieben hast.
    Schön, dass du auch daran glaubst, dass unsere Mütter jetzt bei Gott im Himmell gut aufgehoben sind. Aber auch wenn wir das wissen, lindert das unseren Schmerz des Vermissens nur wenig.
    Ich war auch schon lange nicht mehr am Grab, es ist ja 70 km entfernt von mir auf dem Land. Aber in 2 Wochen werde ich wieder hinfahren und irgendwie freue ich mich auch schon darauf, wieder am Grab von meiner Mutter zu stehen, es schmerzt schon, doch fühle ich mich ihr dort so nahe. Auch mein Vater ist dort, meine Großeltern sind dort, deren Eltern und eine Großtante, also ein ganz beschaulicher Ort.
    Schön, dass du erkannt hast, dass Freunde sehr wichtig sind, gerade auch in Zeiten, wo es nicht so gut geht, sollte man die Freundschaften pflegen.
    Ich war heute mit einer Freundin in einem Kaffeehaus im 1. Bezirk und obwohl es mir wieder hart angekommen ist, weil meine Mutter ja auch so gern ins Kaffeehaus ging, habe ich doch ein wenig Freude gehabt. Wir haben über vieles gesprochen, dieses und jenes, nur über meine verstorbene Mutter auch nicht. Aber das kennen wir alle, dass sich die Freunde schwertun über die Trauer mit dir zu reden und deshalb meiden sie dieses Thema.
    Einen ersten Schritt zur Veränderung hast du schon getan, indem du die alte Ledergarnitur hergegeben hast. Ich hoffe, du hast es gemütlich auf den neuen Fauteuils. Deiner Mutter hat's sicher gefallen.
    Ich hoffte, du hast heute eine ruhigere Nacht
    Alles Liebe
    Ingrid

    Heute hat mir mein Bruder seine neue Eigentumswohnung in Wien gezeigt und sie hat mir gut gefallen, tolle Lage, in U-Bahnnähe und auch nicht zu laut.
    Vor 3 Jahren, als er die Pläne zum Kauf hatte, hat er es noch mit meiner Mama besprochen und ihr alles gezeigt. Schade, dass sie das nun nicht mehr erleben konnte.
    Ich bin durch die neue Wohnung spaziert und war eigentlich auch traurig, weil der Wunsch meiner Mama, diese Wohnung noch zu besichtigen, leider nicht mehr in Erfüllung gegangen ist und auch so viele andere nicht, wie z.B. die Firmung ihres Enkels mitzuerleben oder wie Susanne, die Tochter eines meiner Brüder heranwächst. Sie wird im Juli 3 Jahre.
    Das hat mir weh getan und ich habe mir vorgestellt, wie ich meine Mama am Bahnhof abhole und ihr das alles zeige. Dann wäre ich noch mit ihr in den Prater gegangen und wir hätten uns dort einen schönen Tag gemacht. Leider, das sind nur mehr Tagträume, schöne Wünsche, die nie in Erfüllung gehen. Beim Verlassen der Wohnung musste ich wieder weinen.
    Ich weiß nicht, wann das Vermissen aufhört, die Sehsucht nach der Nähe zu meiner Mutter.
    Ich würde ihr gerne noch so viel zeigen, sagen oder mit ihr unternehmen. Jetzt, da mein Sohn flügge wird, hätte ich mehr Zeit dafür. Ich kann gar nicht glauben, dass es nicht mehr geht. Aber es ist leider nicht mehr möglich.
    Nur mehr in Gedanken kann ich meiner Mama nahe sein.
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Das hast du gut gesagt und erkannt. Freundschaften pflegen ist wichtig, aber auch dazwischen wieder Ruhe finden, ist ebenfalls notwendig.
    Jetzt ist leider mein Akku bald leer und ich werde morgen weiter schreiben.
    Ja, unsere Mütter behalten wir in unserem Herzen, sie sind darin bei uns und ich hoffe, der liebe Gott beschützt sie und auch uns.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Ich vermisse meine Mama immer noch so sehr wie am 1. Tag. Ich glaube, es wird wohl nie aufhören, aber es ist erträglicher geworden, es ist ein Teil von meinem Leben geworden, diese Sehnsucht nach dem Verlorenen, nach dem, was leider nie mehr kommen kann.
    Ich habe am Wochenende mit meiner Familie einen Ausflug auf die Hohe Wand gemacht und hatte da oben keinen Handyempfang. Sofort habe ich gedacht, da kann mich ja meine Mutter nicht erreichen, was mache ich, wenn sie mich anrufen will und nicht erreicht, bis ich dann realisiert habe, es wird kein Anruf mehr kommen und das hat mir wieder einen Stich ins Herz gegeben und ich musste mich zusammen reißen.
    Obwohl ich den Tag recht genossen habe, war doch auch die Traurigkeit dabei, dass ich meiner Mutter nicht mehr davon erzählen konnte, denn sie hat die Natur sehr geliebt und ist auch oft spazieren gegangen. Ich weiß auch, dass sie es mit ihren Anrufen vielleicht etwas übertrieben hat, weil sie mich zeitwiese 2-3 Mal am Tag angerufen hat, weil sie Diabetikerin war und um meine Hilfe gefragt hat bei der Bemessung der Insulineinheiten. Damals war es mir manchmal schon zu viel, nur jetzt schaue ich immer um die bestimmte Zeit auf die Uhr, aber das Handy bleibt stumm. Aber sie ist immer bei mir und besonders in der Natur.
    Ingrid2

    Lieber Reinhold!
    Es freut mich, dass du die Initiative ergriffen hast und spontan einen ehemaligen Arbeitskollegen angerufen hast. Das Plaudern mit netten Freunden ist schon wichtig.
    Das du das gerne deiner Mutter erzählt hättest und sie Anteil daran genommen hätte, kann ich gut verstehen. Bei mir ist es auch immer noch so, dass ich meiner Mama noch so viel sagen wollte, ich wollte ihre Meinung dazu hören, sie mitleben lassen. Dass das nicht mehr geht, schmerzt schon.
    Alleine in eine Wohnung zu kommen, wo niemand auf dich wartet, ist schon traurig, wenn du das immer gewohnt warst, das wer da war.
    Ich fühle mit dir.
    Wünsche dir viel Wärme
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Das klingt so wie eine leichte Depression. Vielleicht kannst du kurzfristig doch wieder was Stimmungsaufhellendes nehmen.
    Es tut mir leid, dass du in einem so starken Tief bist. Ich kann dich gut verstehen. Zur Trauer kommt auch noch das Alleinsein dazu, das Gefühl, dass dich niemand versteht und dich annimmt.
    Was meinst du eigentlich mit "du willst dich nicht gegen das Unvermeidliche stemmen"?
    Du sollst aber deine Freunde und Bekannte nicht hinanstellen, denn sonst wirst du noch einsamer. Ich glaube, du musst vor Ihnen deine Traurigkeit nicht verbergen, du kannst Ihnen deutlich sagen, wenn's dir momentan nicht gut geht, du darst aber auch nicht verlangen, dass sie noch traurig sind. Das sind 2 verschiedene Welten und da ist's oft nicht leicht miteinander auszukommen. Ich denke mir auch oft, wenn ich eine Freundin treffe, sie lacht, macht Witze und ist fröhlich und mir wär zum Weinen zumute, weil sie mich an eine Situation mit meiner Mutter erinnert hat. Entweder ich sage es ihr, wir mir jetzt zumute ist oder ich schlucke es hinunter. Sie kann es ja nicht wissen oder fühlen, was ich denke. Und bald bin ich wieder von der Trauer abgelenkt.
    Vielleicht kannst du dich am Wochenende etwas ausruhen und Kraft tanken. Hast du was, was dir Spaß machen könnte? Vielleicht ein schöner Spaziergang in der Natur?
    Dass du deine alte Ledergarnitur weggegeben hast, war schon sehr mutig von dir und du hast damit schon viel geschafft und den ersten Schitt zu einer Veränderung getan. Hast du eigentlich eine neue bekommen?
    Viel Kraft für dich
    Ingrid

    Liebe Daniela!
    Nachdem schon zum 3. Mal immer wieder alle Buchstaben verschwinden, schreibe ich nur kurz.
    Du solltest mehr auf dich achten, denn Trauer benötigt viel Energie.
    Dass du erschöpft bist, ist ganz klar. Mir ist es am Anfang auch so gegangen und ich konnte nur das Notwendigste im Haushalt tun. Beim Kochen habe ich mich mit Fertiggerichten geholfen, bis es dann nach einiger Zeit wieder besser wurde.
    Es ist schön von dir und bewundernswert, dass du auf die Kinder deiner Schwester schaust. Es lenkt sicher etwas ab, aber du brauchst auch Zeit zum Trauern und um das Ganze zu verarbeiten. Wie lange bleiben sie denn in Wien? Ich weiß ja nicht, wie alt sie sind, aber vielleicht können sie ein bisschen helfen.
    Für deinen Papa ist es momentan sicher nicht leicht, wenn er 48 Jahre mit deiner Mama zusammen war. Meine Eltern haben sich auch 1964 kennengelernt, mein Vater ist aber leider schon vor 12 Jahren nach einem 3. Schlaganfall gestorben. Ich glaube, du musst deinen Vater beobachten und falls er wieder deprimiert ist, mit ihm vielleicht zum Hausarzt gehen.
    Es ist gut, dass dich eine Freundin jeden Tag anruft, da kannst du dich aussprechen.
    Wünsche dir viel Kraft
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Die Ribiselschnitten kennst du auch. Deine Tante hat sie immer für dich gemacht.
    Ich habe sie in meiner Kindheit auch oft bekommen. Wir hatten die Ribiseln im Garten, wir durften sie pfücken und für das Backen vorbereiten.
    Ja, ich denke gerne daran zurück. Wir waren auch viel im Wald mit unserem Vater und haben Himbeeren gepflückt und diese dann aufgekocht und ausgepresst.
    Er war dann alles rot, aber es wurde ein guter Saft daraus.
    Wir haben auch viele Heidelbeeren gepfückt oder Eierschwammerl.
    Du hast Recht. Es war einmal und es war einmal schön.
    Ich vermisse beide, meine Mutter und meinen Vater sehr stark. Jeden Abend muss ich auch an meinen Vater denken.
    Ich habe einen ganz kleinen rosa Wecker, gar nichts Besonderes, aber es war das erste Weihnachtsgeschenk, das er mir damals gemacht hat kurz nachdem ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe vor fast 20 Jahren. Und diesen Wecker stelle ich jeden Abend ein und er weckt mich immer noch zuverlässig, wie all die Jahre.
    Und für meine Mama spreche ich ein kurzes Gebet, denn sie hat auch jedes Mal vor dem Schlafengehen für uns alle gebetet.
    Lieber würde ich aber mit beiden noch sprechen können oder sie besuchen oder umsorgen. Ja, aber es ist leider nicht mehr.
    Ingrid

    Ja, lieber Reinhold, solche Phasen kenne ich, wo man müde ist und antriebslos, wohl auch, weil man Nächte vorher nicht gut geschlafen hat.
    Es ist ein auf und ab, mal geht es leichter, aber dann ist es wieder sehr schwer und schmerzlich, wenn man an die verlorene Zeit zurückdenkt, gerade jetzt im Sommer, da hattest du mit deiner Mutter sicher eine schöne Zeit.
    Das vermisse ich gerade auch sehr, dass ich den Sommer nicht mehr mit meiner Mutter erleben kann oder ihr mitteilen darf, was ich alles erlebt habe.
    An das endgültige Ende der Kindheit müssen wir uns erst gewöhnen. Wie ein Kind zu sein, sich geborgen und vorbehaltlos angenommen fühlen, das vermisse ich auch sehr.
    Und die Person, die ich am längsten kannte, meine Mutter, auch.
    Es bleibt uns nichts anderes über, wir müsssen ohne den geliebten Menschen weiterleben. Manchmal denke ich, meine Mutter wollte mir sicher diesen Schmerz ersparen, aber das ist nun halt der Preis für unser gutes Verhältnis, das wir zueinander hatten.
    Du hast mit deiner Mutter auch noch deinen Lebensmensch verloren und hast auch keine Geschwister, du hast's mommentan gar nicht leicht.
    Ich hoffe, du kannst bald wieder etwas mit deinen Freunden unternehmen.
    Oder gibt's in der Pfarre mal wieder ein Treffen oder ist da im Sommer Pause?
    Das Buch "Wenn die alten Eltern sterben", habe ich auch gelesen, einiges daraus ist schon hilfreich.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Es tut mir so leid, dass du nun wieder in einer traurigen Phase bist und du am Wochenende ein Tief erlebt hast.
    Einerseits freut es mich, dass du es probiert hast, auf dem Balkon so sitzen, es dir dort gemütlich zu machen und dich zu verwöhnen.
    Andererseits kann ich dich so gut verstehen, dass du wieder sehr traurig warst bei den vielen Erinnerungen, noch dazu bei der Lieblingsmusik deiner Mutter.
    Vielleicht solltest du dir noch Zeit lassen und es erst wieder probieren, wenn dir richtig danach zumute ist.
    Aber du solltest die Lieblingsmusik deiner Mama weglassen, denn das schmerzt sicher noch zusätzlich.
    Eventuell nimmst du dir ein Buch und blätterst darin. Du musst versuchen, dich abzulenken.
    Ich kann dir nachfühlen, dass es dir ist, wie wenn jemand mit einem Messer im Herz herumstochert.
    Du vermissst die körperliche Nähe deiner Mutter, die Zweisamkeit, die Gespräche mit ihr, die Verbundenheit.
    Hadere nicht mit dem Schicksal, der liebe Gott wird schon wissen warum und für dich sorgen und dich trösten.
    Es wird sicher irgendwie weitergehen. Es braucht halt alles sein Zeit. An das Alleinsein muss man sich sicher auch erst einmal gewöhnen.
    Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht.
    Alles Gute
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Leider konnte ich die Ö1-Sendung nicht aufrufen, ich habe keinen Media-Player auf meinem Laptop.
    Aber dass wir uns hier im Forum gegenseitig unterstützen können, finde ich auch eine ganz tolle Sache.
    Ich bin auch froh, dass ich hier alles niederschreiben kann, was ich gerade denke oder was mich belastet.
    Und anderen zu schreiben oder sich auszutauschen, wie z.B. auch mit dir, ist schon sehr trostreich.
    Es freut mich, dass du mal wieder eine bessere Nacht hattest, ich hoffe es hält auch etwas an.
    Nächste Woche wird es hoffentlich einmal etwas abkühlen und da könntest du es dir einmal auf dem Balkon gemütlich machen.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo Daniela!
    Ich möchte dir mein Beileid aussprechen zum Verlust deiner Mutter.
    Ich weiß, wie du dich fühlst, ich habe das Gleiche wie du erleben müssen.
    Meine Mutter war auch meine beste Freundin, sie war auch Diabetikerin und hatte auch noch viele andere Krankheiten, aber sie war auch eine Kämpferin. Sie ist vor 5 Monaten gestorben im Alter von 74 Jahren.
    Schuldgefühle sind ganz normal am Anfang der Trauer. Auch mich haben sie belastet. Aber quäle dich nicht mit Schuldgefühlen, du konntest ja nicht ahnen, dass deine Mutter in dieser Nacht sterben wird und du warst ja erkrankt. Denk vielmehr daran, wie oft du bei ihr im Krankenhaus warst und ihr Trost und Beistand gespendet hast. Deine Mutter hätte sicher nicht gewollt, dass du sie im Krankenstand besuchst.
    Auch ich konnte kurz nach dem Tod meiner Mutter nicht schlafen, war total deprimiert und erschöpft.
    Schrittweise und ganz langsam mit vielen Rückschlägen wird es besser und glaub mir, auch bei dir wird es einmal so werden. Aber es ist halt ein langer Weg dahin.
    Ich vermisse meine Mama immer noch sehr, habe aber gelernt mit dem Schmerz umzugehen und zu leben.
    Es ist ganz normal, dass einem in der Trauer nichts aufheitern kann. Jetzt nach 5 Monaten kann ich schon hin und wieder eine kleine Freude spüren.
    Dass viele nicht mit der Trauer umgehen können, habe ich auch erlebt. Sie können sich einfach nicht vorstellen, wie weh es tut, oder es fehlen ihnen die Worte des Trostes.
    Ich schicke dir viel Kraft.
    Alles Liebe
    Ingrid

    Hallo!
    Heute bin ich wieder alleine mit meiner Trauer, weil mein Mann mit ein paar Freunden zu einem Konzert gefahren ist.
    Aber ich freue mich, denn mein Sohn kommt heute vom Pfadinderlager zuhause.
    Ich habe Ribiselschnitten gemacht nach einem alten Rezept, das meine Mama schon vor 35 Jahren gemacht hat. Diese Ribiselschnitten mit viel Schaum habe ich immer sehr geliebt und auch mein Sohn isst sie gerne.
    Ich habe ein altes Rezeptheft von meiner Mutter gefunden und darin geschmökert, schön ihre Schrift wiederzusehen, ihre Aufzeichnungen, für einen Moment fühlte ich mich wieder in die Kindheit zurückversetzt.
    Der Schmerz ist erträglicher geworden, vielleicht hat es geholfen, dass ich letzten Samstag den ganzen Tag geheult habe.
    Das Vermissen ist geblieben, aber die Erkenntnis ist da, dass es nie wieder so sein wird wie früher, dass meine Mutter nicht mehr wieder kommt und dass ich mich mit dem Vermissen und dem Schmerz arangieren muss.
    Ingrid

    Liebe Karin!
    Ich möchte dir mein Beileid aussprechen zum Tod deines Partners. Du hast in den letzten Monaten wirklich Großes geleistet und dich wirklich gut um deinen kranken Partner gekümmert und gesorgt und warst bis zuletzt bei ihm. Das finde ich bewundernswert. Es ist schon traurig, dass er den Kampf gegen den Krebs verloren hat.
    Es ist pietätlos, dass dich deine Vermieterin so kurz nach dem Begräbnis kündigen will. Aber ich denke, wenn du einen unbefristeten Mietvertrag hast, hat sie keine Chance. Ich würde mich beim Mieterschutzverband erkundigen, den gibt's ja auch in Niederösterreich.
    Alles Gute für dich
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Danke für deinen Tipp zur Ö1-Sendung. Ich werde sie am Wochenende mal nachhören.
    Dass die Seele irgendwo weiterlebt ist auch für mich ein großer Trost, es wäre schwer zu ertragen, wenn nach dem Tod alles aus wäre. Was hätte da das Leben auch für einen Sinn.
    Baldriantabletten habe ich früher auch öfters probiert, als ich nicht schlafen konnte vor Sorge um meine kranke Mutter. Sie haben aber erst nach einer Weile geholfen.
    Ich kann dich schon verstehen, dass du hin und wieder was nimmst, um schlafen zu können und du bist ja vorsichtig, wie du schreibst, dass man da nicht in eine Abhängigkeit hineinkommt. Aber hin und wieder braucht der Körper ja seinen Schlaf, um wieder Kräfte zu tanken.
    Gegen das Grübeln habe ich noch kein Mittel gefunden, mein Sohn hat einmal zu mir gesagt, ich bin ein worrier (ein Kümmerer),
    Jetzt grüble ich halt auch viel nach über meine Mutter, wie es ihr im Spital gegangen ist, über ihre Krankheit und darüber, dass ich sie vermisse und sie nie mehr zurück kommt. Es ist schon schwer zu begreifen alles und gar nicht so leicht. Ich hätte es mir früher leichter vorgestellt. Dass das der Lauf der Zeit ist, ist wenig Trost.
    Ich hoffe, es wird mit der Zeit leichter und dass ich es annehmen kann, so wie es ist.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Lieber Reinhold!
    Jetzt habe ich dir gerade geschrieben und dann machte es plups auf der Tastatur und es war wieder alles weg. Ich hoffe, es passiert nicht nochmals und fasse mich kurz.
    Es tut mir leid, dass du öfters schlaflose Nächte hast. Auch ich kann hin und wieder nicht einschlafen, weil ich viel nachgrüble. Dann bin ich bald so müde, dass ich schnell einschlafe, wenn ich aber aufwache, kann ich wieder nicht einschlafen, und ich grüble wieder weiter.
    Und so hanteln wir uns duch das Leben, in der Hoffnung, dass es einmal besser wird und wir mit dem Verlust halbwegs leben können.
    Ich möchte aber keine Schlaftabletten nehmen und hoffe, dass sich das von selbst wieder einregelt, wenn die Trauer etwas weniger wird.
    Ich sehe auch noch oft das Bild meiner verstorbenen Mutter im Spital vor mir, sie sah etwas abgekämpft aus, aber doch mit einem zufriedenen Ausdruck, so als wolle sie sagen, jetzt habe ich es geschafft und das beruhigt mich etwas.
    Nach dem Tod meines Vaters vor 12 Jahren habe ich auch noch lange sein Bild gesehen, wie er so daliegt, nach dem 3. Schlaganfall auf dem Boden des Wohnzimmers, keine schönen Erinnerungen. Aber das ist mittlerweile verblasst und ich denke vielmehr an die schönen Momente mit ihm zurück.
    Und auch meine eigene Endlichkeit ist mir jetzt noch viel mehr bewusst geworden. Und ich denke mir oft, wenn doch die Leute wüssten, wie klein die Dinge eigentlich sind, die sie für so wichtig erachten. Du empfindest das ja genauso.
    Liebe Grüße
    Ingrid