Beiträge von Goldelse

    Gestern habe ich damit begonnen, ein Fotoalbum zu machen. Ich hab alle Fotos von meinem Schatz die auch auf unseren Festplatten und Rechnern gefunden habe ausarbeiten lassen und beginne diese nun einzukleben. Nur leider habe ich fast keine Zeit dazu. Unser Kleiner fordert mich den ganzen Tag weil er sehr wenig schläft, deshalb habe ich auch oft das Gefühl gar nicht so recht zum nachdenken und trauern zu kommen...
    Die Zeit verläuft wie im Flug, jetzt ist es bald sechs Wochen her dass mein Liebster uns verlassen musste und ich glaub so richtig verstanden hab ich es noch immer nicht dass er nie wieder kommt. Für mich ist es im Moment eher so wie wenn er wieder mal im Ausland arbeiten wäre - nur dass halt unsere stundenlangen Telefonate fehlen...


    Und auch der Behördenkram nimmt kein Ende, Notar, Witwen- und Waisenrente, Versicherung,... fühl mich im Moment völlig überfordert und wie wenn ich neben mir stehen würde...


    Und ständig fragt meine Mutter, gehts dir eh gut - nein es geht mir besch... danke, würd ich am liebsten antworten, kann ich aber nicht, möchte ja freundlich sein was mir eh schwer fällt. Dabei sollt sie es ja am besten wissen wie man sich in so einer Situation fühlt... Glaub irgendwie dass sie schon vergessen hat wie es ist den Mann zu verlieren, fühle mich von ihr genervt wegen ihrer ständigen Anrufe...


    Ich möchte einfach wieder meinen Mann zurück, der mich vor allem beschützt hat...

    Ja du hast sicher recht dass viel von unserer Trauer auf unseren eigenen Egoismus zurückzuführen ist. Nur bei mir ist es so, dass ich zB auch trauere weil mein Mann unseren Sohn nicht mehr durchs Leben begleiten kann, er mit ihm nicht mehr spielen kann und die typischen Vater-Sohn-Erlebnisse nicht haben wird. Er hat sich so über unseren Sohnemann gefreut und ihm sind nur knapp sechs Monate mit ihm geblieben. Oder auch dass er nie seine Enkelkinder kennenlernen wird. Und genauso trauere ich auch darum, dass mein Sohn nie seinen Vater kennenlernen wird und er ohne ihn aufwachsen muss. Oder auch dass er unser gemeinsames Glück, dass er endlich nach vielen Jahren in einer unglücklichen Ehe gefunden hat, nur so kurz erleben durfte...
    Also ich denke, dass es in der Trauer viele Facetten gibt, manche auf uns bezogen, manche auch auf den Verstorbenen der vieles nicht mehr erleben darf auf das er sich schon gefreut hat!

    Hallo,


    ich kann dich gut verstehen, habe meinen Papa 2004 unerwartet durch einen Herzinfarkt verloren und auch er war sehr wichtig für mich. Und es gibt für mich auch immer noch Zeiten wo ich ihn furchtbar vermisse, zB jetzt wieder die letzten Monate weil ich im August 2012 Mama geworden bin und es mich traurig macht dass er sein Enkelkind nicht kennenlernen durfte und mein Sohnemann nie mit seinem Opa etwas unternehmen kann.


    Ich schick dir ganz viel Kraft und eine ganz herzliche Umarmung!

    Ich bin echt froh euch gefunden zu haben weil eure Worte mir sehr helfen und ich weiß dass ich hier verstanden werde.


    Ja wir haben desöfteren an unserer Beziehung gezweifelt weil uns oft genug Steine in den Weg gelegt worden sind, haben aber nie aufgegeben weil wir einander sehr wichtig waren und das Gefühl hatten Seelenverwandte zu sein, wir haben uns gegenseitig nicht nur geliebt sondern waren auch unsere besten Freunde. Wir haben so gut wie alles gemeinsam gemacht, nur sehr selten war einer von uns allein unterwegs. Ausnahmen gabs nur wenn mein Mann jobmäßig weiter weg war, aber da haben wir ja gewußt dass es dann anderen gibt und haben dann oft stundenlang telefoniert. Und jetzt, im Himmel gibts leider kein Telefon und auch kein Skype...
    So gerne würd ich ihn anrufen aber er hebt ja nicht mehr ab, nur mehr auf der Mobilbox höre ich seine Stimme, deshalb möchte ich auch sein Handy nicht abmelden, das ist ja die einzige Möglichkeit ihn noch zu hören! :13:

    Leider weiß ich dass ich nie eine Antwort auf das "Warum" bekommen werde aber ich versteh es einfach nicht... Ich bin nur froh dass ich unseren Kleinen habe der in meinen Augen ein Geschenk Gottes ist, denn eigentlich hätte es ihn, durch die medizinische Vorgeschichte meines Mannes auf normalem Wege gar nicht geben können... Und trotzdem hat es dann doch geklappt. Obwohl auch dann alles nicht so einfach war, ich musste in Frühkarenz gehen, wochenlang liegen, danach Schwangerschaftsdiabetes. Und drei Tage nach der Geburt ist er auf die Intensivstation gekommen wegen einer Sepsis, dort wurde bei der Blutuntersuchung festgestellt dass er zuwenig Thrombozyten hat, genau wie mein Mann. Jetzt müssen wir die natürlich auch immer kontrollieren lassen und jedes Mal hab ich Angst dass sie wieder weniger geworden sind! Bis jetzt hatte ich ja meinen Mann zur Unterstützung, aber jetzt muss ich diese Ängste und Sorgen alleine in den Griff bekommen.
    Und manchmal hab ich echt das Gefühl, dass mein Mann gehen musste weil es unser Kind gibt... Und Oliver muss jetzt sowohl seinen Papa als auch seinen Opa am Grab besuchen... Es macht mich so furchtbar traurig! Er wollte doch noch soviel mit unserem Baby machen und jetzt... kann er nur mehr vom Himmel aus zusehen...

    Danke euch allen für euren lieben Worte. Unser Kind ist ein Bub und heißt Oliver Johann (Johann nach meinem Vater der 2004 ebenfalls unerwartet an einem Herzinfarkt verstorben ist). Um dieses Baby zu bekommen waren wir sogar in einer Kinderwunschklinik, hat aber dann doch ohne künstliche Befruchtung geklappt... Und als er auf die Welt gekommen ist waren wir beide so glücklich... Ich weiß dass viele Paare oft streiten wenn ein Baby da ist, das haben mir jetzt schon einige gesagt aber trotzdem tuts jetzt weh. Mir ist auch klar dass das wieder besser geworden wäre wenn sich alles eingespielt gehabt hätte weil wir doch so glücklich über unseren Zwerg waren.
    Mein Mann hat ja aus erster Ehe bereits zwei Kinder und er wollte bei unserem Oliver nun alles besser machen, mehr Zeit mit ihm verbringen, ein richtiger Papa sein und nicht ein guter Freund so wie bei den beiden anderen mit denen er oft überhaupt nicht klargekommen ist (gut die sind auch beide grad in der Pubertät). Und unser Kleiner war sein Ein und Alles...


    Mein Mann hatte Vorhofflimmern das aber mit Medikamten behandelt wurde und gerade deshalb haben wir mit sowas überhaupt nicht gerechnet im Gegensatz zu meinem Papa bei dem niemand von einer Herzerkrankung wußte. Er hat regelmäßig EKG machen lassen und es ist ihm die letzten Monate körperlich auch richtig gut gegangen, hatte keine Beschwerden. Nur die letzten drei Wochen hat er mit einer Grippe (lt. seinem Arzt) herumgetan. Nur der hat ihm, trotzdem er seine Vorgeschichte sehr gut kennt, weder ins Krankenhaus überwiesen noch sonst etwas gemacht. Ja er hat ihm Medikamente gegen Erkältung gegeben, sonst nichts. Deshalb geb ich ihm natürlich jetzt auch die Schuld an seinem Tod!


    Und er war meine große Liebe! Wir haben uns ja schon länger gekannt und uns zu Beginn auch überhaupt nicht leiden können... Nur mit der Zeit haben wir uns immer besser verstanden und plötzlich ist die Liebe gekommen, wir haben beide für unsere Liebe unsere Beziehungen aufgegeben was bei vielen nicht unbedingt auf Verständnis gestoßen ist vor allem weil mein Mann 17 Jahre älter ist als ich. Da sind halt dann so blöde Meldungen gekommen wie er möchte nur eine junge Frau und ich bin auf sein Geld aus das er angeblich hatte... Aber wir haben dem allen standgehalten, auch den Gehäßigkeiten seiner Ex-Frau und jetzt wo sich das alles schön langsam beruhigt hat und es langsam begonnen hat aufwärts zu gehen musste er sterben! Ich empfinde das alles als so ungerecht und frage mich wo der Sinn dahinter sein soll? Denn angeblich gibts ja für alles was geschieht einen Sinn?

    Schon seit einiger Zeit lese ich in verschiedenen Trauerforen um Hilfe zu finden. Mein Mann ist am 28.01.2013 unerwartet an einem Herzinfarkt verstorben. Es ist in der Nacht geschehen, er hat mich noch gerufen, konnte ihm jedoch nicht helfen weil er wenige Sekunden später bereits bewußtlos war, ich hab dann die Rettung gerufen, der Notarzt hat ihn dann noch ins Krankenhaus gebracht wo er dann auch verstorben ist. Leider komm ich aber damit nicht klar weil ich in seinen Lebensminuten nicht bei ihm war weil ich ja erst einen Babysitter organisieren musste... Ich weiß zwar dass ich das letzte war was er noch bewußt gesehen hat, konnte aber in seinen Todesminuten nicht bei ihm sein... Leider haben wir am Vorabend auch noch gestritten, so wie desöfteren in letzter Zeit, seit unser Baby, ein absolutes Wunschkind, das auch erst nach zwei Jahren Wartezeit in meinem Bauch war, da war. Mich plagen nun Schuldgefühle wegen der Streitereien und bin auch furchtbar traurig dass er nur sechs Monate mit unserem Baby verbringen durfte. Oft weiß ich einfach nicht mehr weiter, bin zornig weil wir nur so wenig Zeit miteinander verbringen durften, wir waren dreieinhalb Jahre zusammen, davon zweieinhalb Jahre verheiratet...
    Ich würde ihm so gerne noch sagen, wie sehr ich ihn liebe, dass ich ihn furchtbar vermisse. Mirfällt das Leben ohne ihn so schwer!