Beiträge von Markus

    Liebe Sylvia,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum. Deine "Erinnerungslücken" sind ziemlich typisch für den Mix aus der Narkose und den anderen Medikamenten. Eigentlich auch gewollt bei anderen Eingriffen - doch in Deiner Situation war es natürlich furchtbar - Du hast Zeit mit Deinem Kind verbracht und konntest Dich nicht erinnern. Du hast bestimmt schon ein bisschen rundum gelesen, wie sehr wir es für wichtig halten, dass Angehörige mit ihrem Verstorbenen noch einmal Kontakt haben können - doch das erfordert einfach auch eine gewisse Vorbereitung - sowohl des Kindes wie auch der Eltern. Hier gibt es leider noch immer viel zu wenig Angebote, die die Eltern in der Situation dann auch erreichen. Unser Mitglied Zeraphine ist hier bei uns gerade dabei etwas aufzubauen - mit jedem kleinen Schritt wird es besser.


    Wenigstens konntet Ihr Michael in Eurem Grab beerdigen und habt ihn so auch noch bei Euch, bzw. könnt ihn besuchen.


    In Gedanken,
    Markus

    Liebe Tati,


    auch von mir ein Willkommen in unserem Forum und schön, dass Du zu uns gefunden hast. Es ist am Anfang nicht leicht zu schreiben, aber Du wirst sehen - nach jedem Posting fällt es etwas leichter. Mit der Frage "Was tröstet" oder "Was ist Trost" stichst Du genau in die Mitte des Problems - Was Du von anderen hörst, kann tatsächlich Trost sein, aber erstmal ist es wie Du es beschreibst: der Tod IST und das "nicht mehr hier sein" der lieben Menschen IST - Was soll in diesem Moment trösten? Diejenigen, die ähnliche Erfahrungen machen, können zusammenstehen, sich gegenseitig zuhören und dasein. Ohne Rezepte zu geben und ohne zu sagen, so und so trauerst Du richtig - so könnte vielleicht Trost aussehen...


    Liebe Grüße,
    Markus

    Guten Morgen liebe Daniela,


    ich finde Deine Frage gar nicht "komisch", habe sie nur hierher verschoben, weil sie hier besser aufgehoben ist. Grundsätzlich glauben wir, dass es wichtig ist, dass Angehörige neben dem Bild des Lebens auch ein Bild des Todes von Ihrem Verstorbenen mitnehmen können. Warum, ist hier ist in diesem Thread schon andiskutiert worden.


    Bezüglich des Aussehens des verstorbenen Menschen gibt es keine generelle Regel, die ich im Laufe meiner Arbeitsjahre feststellen konnte, wie ein verstorbener Mensch mit einem bestimmten Krankheitsbild welches zum Tod geführt hat, aussieht. Auch bei Patienten mit Tumorerkrankungen ist das nicht so. Aber natürlich hat der verstorbene Körper bestimmte Eigenschaften, die ihm ein bestimmtes Aussehen verleihen. Durch den fehlenden Blutkreislauf werden die Kapillargefäße nicht mehr gefüllt und so entsteht eine bestimmte Fahlheit oder Bleiche der Haut. Eine wirklich gelbliche Verfärbung deutet eher auf eine noch zu Lebzeiten aufgetretene Erkrankung hin, bei der ein bestimmter Teil des Blutfarbstoffs nicht mehr regelgerecht abgebaut wird. Weitere Infos dazu hier


    Durch die Erstarrung der Muskulatur fehlt oft auch der Gewebefluss im Gesicht, der dem Verstorbenen eine bestimmte Ausdruckslosigkeit oder Wächsernheit verleihen mag. Inwiefern man solche Erscheinungen des Todes verändern soll ist immer schon eine grosse Diskussion gewesen. Wir meinen, der verstorbene Mensch soll friedlich und würdevoll aussehen und neben der Reinigung des Körpers gibt es dazu verschiedene Verfahren, über die Du die hier näheres nachlesen kannst.


    Vielleicht macht es Sinn, wenn Du Dich mit Deinem Bestatter unterhältst, welche Verfahren er bei der Behandlung von verstorbenen Menschen anbieten kann - ich kenne jedenfalls Kollegen in der Schweiz, die hervorragende Arbeit diesbezüglich leisten.


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Gini, Du beschreibst das Gefühl sehr gut, wenn Du wieder in eine solche Situation kommst. Das typische an diesem Erleben ist auch, dass Du das Gefühl bekommst, einen Kontrollverlust zu erleiden und nicht mehr richtig einschätzen kannst, welche Deiner Reaktionen nun "vernünftig", i.S. der Situation angemessen ist. Auch wenn dadurch das Gefühl nicht gleich verschwindet - das dauert wahrscheinlich einfach noch ein paar Mal bis es schwächer wird - hast Du richtig gehandelt, in dem Du Dir Unterstützung geholt hast von Deiner Freundin. Damit kannst Du auch mögliche Entscheidungen diskutieren und für Dich selbst diese auf ein besseres Fundament stellen.


    Im übrigen würde ich, v.a. auch nachts, nicht zögern den Notruf der Rettung zu wählen. In der Regel sind die Leute gut ausgebildet und Du kannst auch kurz das für Dich traumatische an der Situation umreissen. Der Disponent in der Leitstelle wird mit Dir die Situation durchsprechen, Dir entsprechende Fragen stellen und dann entscheiden, ob er ein Einsatzmittel schickt und v.a. auch welches. Auch wenn der Notarzt kommt und sich Dein Kind ansieht, heisst das nicht, dass es zu einer Einweisung in die Klinik kommt - in jedem Fall aber hilft es Dir, ruhiger zu werden!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Jilly,


    ich habe Deine Zeilen fast wie eine "Weihnachtsgeschichte" gelesen und finde es schön, dass Du nun doch Weihnachten feiern kannst in dem Bewusstsein, dass Dein Mann Dir nahe ist!


    Ganz liebe Grüße schickt Dir,
    Markus

    Liebe Hoffnung,


    tatsächlich teilen auch wir diese Meinung, dass die Abschiednahme, also das letzte Verweilen beim verstorbenen Körper für den Trauerprozess sehr wichtig ist. Ein Link zu unserem Artikel "Abschiednahme" findest Du hier


    Doch ich glaube man darf sich das nicht als schwarz oder weiss vorstellen - es gibt nicht "ich habe es kapiert" oder "ich habe es nicht kapiert" - es dauert und es sind viele kleine Schritte nötig, die es Dir ermöglichen eines Tages das Geschehen in Dein Leben einzuordnen.


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Sandra,


    bezogen auf den letzten Satz im obigen Posting von Dir - ich bin überzeugt davon, dass man nicht alles immer verstehen kann - vorallem sind manche Aussagen von Menschen nicht wirklich zu verstehen, sondern nur auf dem persönlichen Hintergrund dessen, der sie tätigt - und da ist oft viel Unwissenheit und Unsicherheit dabei.


    So wie Du den Unfallhergang schilderst kann ich gut verstehen, dass es Dich auch immer wieder zu dieser "Warum"-Frage treibt, zumal es augenscheinlich keinen Grund dafür gegeben hat, dass Euer Auto so ins Schleudern gekommen ist. Aber auch, dass Du Deinen Alltag in Gedanken noch mit Klaus teilst, ist mir nach der kurzen Zeitspanne seines Todes sehr nachvollziehbar. Es wird nie darum gehen, dass Du Klaus vergisst - wie solltest Du das je können, sondern darum, dass Du Dich an ihn erinnern kannst. Das Leben wird nie mehr so sein, wie es davor war, denn Klaus wird nicht zurückkommen - aber die Trauer ist die Fortsetzung der Liebe zu Klaus und diese muss ihren Platz in Deinem Leben haben. Ich denke, Du merkst selber ganz gut, wieviel Raum diese Trauer auch einnehmen darf, so dass sie für Dich noch gesund ist.


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Karina,


    fein, dass es mit dem Einloggen jetzt geklappt hat. Ich finde es stark, dass Du Dich nach dem stillen Mitlesen entschlossen hast, über den Tod Deiner Tochter Kristin "Pippi" öffentlich zu reden - jeder einzelne Betroffene, der darüber spricht zeigt anderen betroffenen Eltern, dass sie mit dem Schicksal ein Kind zu verlieren nicht alleine sind und erhöht gleichzeitig die Sensibilität in unserer Gesellschaft im Umgang mit betroffenen Menschen. Und gerade dieser Umgang ist ja oft noch von vielen Unsicherheiten und Ängsten geprägt, die dann zu Verletzungen führen, die so nicht sein müssten.


    Ich habe mir auch die Homepage von Kristin "Pippi" angesehen - ein sehr liebevolles Zeugnis Deiner Trauer aber auch ein noch stärkeres Zeugnis von Kristin´s Leben und Ihrem Eindruck auf dieser Erde, den sie mit Ihrem Charakter und Ihren "Verrücktheiten" (Stichwort: Schnee) hinterlassen hat...


    Willkommen hier im Forum!


    Markus

    Liebe Waugerl,


    auch von meiner Seite aus ein Willkommen in unserem TrauerForum. Auch wenn Du anfänglich unsicher bist, wie anfangen und was schreiben - das gibt sich :) !


    Bezüglich Deiner Frage, ob sowas mal leichter wird oder nicht, möchte ich auf unseren Thread Wellenmeer verweisen. Dort sind schon sehr viele Gedanken zusammengetragen - vielleicht möchtest Du Sie ergänzen?


    Du schreibst, dass "Ihr" damals auf der Autofahrt gewesen seid, die zum Tod Deines Verlobten geführt hat. Was ist damals mit Dir passiert, bzw. wie ist der Unfall abgelaufen?


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Gini, liebe Elisabeth, liebe kleine Schwester,


    ich finde diesen Thread ausserordentlich wichtig und heisse Euch alle nochmal ganz herzlich willkommen. Wie oft erleben wir, dass ein Todesfall eine Familie ein Stück weit "entzweit", weil über den Schmerz, den Verlust und die Trauer nicht gesprochen wird. Oft scheint fast ein Tabu darüber zu liegen - unterschiedliche Arten zu trauern verstärken dann oft das Gefühl, dass man nicht "richtig" trauert oder dass die eigene Trauer vielleicht nicht so wichtig ist, wie die Trauer derer, die dem verstorbenen Menschen verwandtschaftlich näher waren. Dabei ist genau die Unterschiedlichkeit der Trauer auch ein Bild für die Unterschiedlichkeit der Beziehungen, die der verstorbene Mensch zu Lebzeiten auf dieser Welt gehabt hat. Und genau diese Unterschiedlichkeiten sind der Reichtum des Liebesbandes, welches durch den Trauerausdruck fortgesetzt wird,


    Beste Grüße und schön, dass Ihr hier seid,
    Markus

    Liebe Silvi,


    wie Chris auch bin ich gedanklich am "falschen Schritt" hängengeblieben, der diese Tragik ausgelöst hat. Wieviele falsche Schritte setzen wir, ohne dass es zu einer solchen Tragik kommt...


    Dass Du nicht immer von Maki anfängst, weil es Dich und die anderen schmerzt ist gut zu verstehen - trotzdem würde ich es nicht zulassen, dass deswegen nicht von Maki gesprochen wird oder werden darf. Das kann dann so eine komische Eigendynamik entwickeln und mit einem Schlag ist ein Tabu geschaffen, welches sich dann umso schwerer wieder brechen lässt.


    Die Schmerzen sind da, sie gehören dazu, sie gehören geteilt und sie gehören auch ausgedrückt - vielleicht ist doch die eine oder andere Situation wo das dann auch einfach sein darf.


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Susi,
    ich kann Deine Gefühle gut nachvollziehen. Du hast in Deinem Leben derzeit wirklich ein paar wirklich schwierige Trauer-Situationen aufzuarbeiten. Denn wie Du selber schreibst, ist natürlich eine Trennung auch eine Trauersituation, die bearbeitet werden will. Der Tod eines Elternteils ist immer auch ein Stück endgültiger Abschied von der eigenen Kindheit und bei Dir ist ja so, dass Du nun befürchtest, dass auch Dein Vater früh sterben könnte. Ich wiederhole mich, aber das ist eine wirklich herausfordernde Situation.


    Bezüglich "selber arbeiten" und "Hilfe holen" ein paar Zeilen: Grundsätzlich bleibt es dabei, dass Du die Verantwortung für Dein Leben hast und auch Deine Dinge selber bearbeiten musst. Doch es ist manchmal möglich, dass es zuviel wird, die anstehenden Geschichten zu überschauen, die Zeit zur Regeneration reicht nicht mehr aus und man schleppt sich durch die Tage und fühlt sich immer mehr ausgelaugt - Du beschreibst das mit "Leben aus der Balance" sehr treffend.


    Und dann ist es sehr wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen, um weiter voranzuschreiten und nicht in der Kraftlosigkeit zu verharren. Die Arbeit bleibt Dir selber, die kann Dir niemand abnehmen. Aber jemand zu haben, mit dem man die anstehenden Dinge besprechen kann, ist sehr hilfreich. Es gibt natürlich viele Abstufungen in der professionellen Hilfe - von einer längeren und regelmässigen Psychotherapie bis hin zu punktueller Beratung. Aber ich würde Dir Mut machen wollen - Warte nicht zu lange ab, sondern hole Dir Unterstützung!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hi Mira,


    danke für diesen positiven Beitrag!! Ich habe vorgestern einen Vortrag vor dem Lions Club Innsbruck gehalten - da wurde ich auf den Tirol-Heute Beitrag von Dir angesprochen mit der Frage, ob Deine Gruppe eine Konkurrenz für uns darstellt... ;-) Da war ich sehr froh, dass ich von unserer Kooperation berichten konnte und dass es alles andere als eine Konkurrenzgeschichte ist!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hmm, wie Du schreibst - in Liebesdingen Rat zu geben ist schwierig - als Mann sogar noch mehr... Tendenziell neigen Frauen dazu, die Dinge anzusprechen und auf den Tisch zu legen, Männer fühlen sich da eher bedroht... Es ist wirklich schwierig, da einen vernünftigen Rat zu geben - Allerdings glaube ich, dass die weibliche Intuition oft ausreicht, um die Lage ziemlich genau abzuchecken. Die Frage ist, ob dann das offene Gespräch noch notwendig ist oder eher Enttäuschung verursacht. Vielleicht sollte man(n) [frau] eine gewisse Spannung einfach auch mal aushalten...


    meint,
    Markus

    Liebe ForumlerInnen,


    ich musste bei Euren Geschichten lächeln und auch wenn ich - noch - keine aus meiner Kindheit beisteuern kann (die Netzerl kenne ich nicht mehr), so klingt doch das eine oder andere an. Und tatsächlich kommt Weihnachtsstimmung auf - Danke Linda für diesen Thread!


    Markus

    Liebe Karola,


    herzlich willkommen hier bei uns und danke, dass Du uns so ausführlich Deine Geschichte, bzw. die Geschichte Deines Vaters erzählt hast. Für mich klingt in Deinen Zeilen sehr viel Liebe und Verständnis für Deinen Vater mit und auch Deine Verarbeitung finde ich gut - auch wenn Du vor Tränen dann manchmal kaum etwas siehst... ;-) Tränen des Schmerzes, des Loslassens, Tränen des Abschieds von Deiner Kindheit, weil Deine Eltern nun tot sind - sie gehören dazu und sie sind hilfreich. Ich mache mir mehr Sorgen um Menschen, die versteinern und die keine Tränen zu haben glauben!


    Ich wünsche Dir viel Kraft für die Trauerfeier von Deinem Vater!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Silvi,


    ich kann total verstehen, dass es schwer für Dich ist, wenn innerhalb der Familie Deine verstorbenen Brüder "totgeschwiegen" werden. Dabei wäre es wichtig, Ihnen einen gebührenden Platz in der Familie zu geben, auch wenn sie nicht mehr am Leben sind. Ich hoffe, Du kannst das für Dich wenigstens machen - und hier im Forum kannst Du über Deine Brüder reden.


    Was ich nicht verstehe, ist Dein Satz: "mit niemanden über meine Brüder reden, wir hatten ja die selben Freunde..." - gibt es also noch gemeinsame Freunde und wenn ja, wieso kannst Du mit denen nicht reden?


    Liebe Grüße,
    Markus