Beiträge von Christine

    Liebe Chris,


    ja, natürlich schützt man sich durch Vermeidung. Aber wenn man dann nur mehr vermeidet, nimmt man sich wie gesagt auch Lebensfreude.


    Ich schätze dich jetzt mal so ein, dass du Kinder sehr gern hast (was ich halt inzwischen so von dir weiß;-) und da denk ich mir: Grad Kinder geben ja Lebensfreude. Wenn du sie vermeidest (obwohl du sie sehr magst), weil ihnen was in deiner Anwesenheit passieren könnte, dann schützt du dich vor etwas, was zwar möglich ist, aber auch wieder nicht sehr wahrscheinlich. Und zu welchem Preis tust du das? Du verlierst/verpasst Lebensfreude.
    Probiers mal. Du hast ja eine große Familie, da werden doch wohl massig Kinder zu hüten sein. Ich bin mir sicher, dass du eine Art Lieblingstante bist, die immer das passende Mitbringsel in der Tasche hat (*ggggggg*;-).


    Gute Nacht!
    Christine

    Ich versteh eure Angst schon sehr gut, ich kenn sie ja als Mutter auch. Aber wir können unsere Kinder nicht so kontrollieren und beschützen, dass wir alle Gefahren ausschließen. Würden wir das tun bzw. Mütter, die das versuchen, verhindern Freiheit und Weiterentwicklung. Letztendlich kann das Kind sich erst recht nicht gesund entwickeln, selbstständig und glücklich werden.


    Wenn wir vor etwas große Angst haben, neigen wir dazu, es zu vermeiden. Diese Vermeidungsstrategien führen dazu, dass die Angst immer größer wird und die Vermeidung immer mehr Raum in unserem Alltag einnimmt. Das nimmt uns aber nach und nach Lebensfreude. Ich bin eigentlich immer gut damit gefahren, wenn ich mich genau mit dem konfrontiert hab, wovor ich große Angst hatte.


    Liebe Grüße
    Christine

    Hallo zusammen,


    ich wollt ja eigentlich einen schlechten Roman lesen gehen, aber natürlich, ihr seid ja bei meinem Lieblingsthema, den Würmern. Da muss ich natürlich was dazu sagen:


    1. Was habt ihr gegen Würmer? Das sind doch liebe, lustige Tiere ;-)


    2. Vergesst mal ganz schnell den Blödsinn mit den Würmern:


    Wir beerdigen Menschen ja unter anderem deshalb, dass sie eben nicht von "Würmern" gefressen werden.
    Würden wir Menschen nicht beerdigen, dann passiert genau das: Fliegen kommen, legen ihre Eier ab und die Larven bzw. Maden (die sogenannten "Würmer", die gar keine Würmer sind) schlüpfen und fressen dann am Toten. Dann "wuarlts" bald.(Das ist jetzt wieder Markus' Lieblingsthema: Markus, die Details zu schildern, überlass ich dir ;-)
    Beerdigen wir Menschen, verhindern wir genau das, und der tatsächliche Wurm, der da im metertiefen Grab vorbeikommt, interessiert sich für den Toten nicht wirklich.


    Aber: Verwesung selbst ist tatsächlich kein sehr appetitlicher Prozess und deshalb finde ich, dass die Feuerbestattung eine gute Sache ist.


    Schwierig bleibt sie trotzdem, aber wir arbeiten daran, die Situation zu verbessern:


    Wenn man sich in einer Aufbahrungshalle oder Kirche am geschlossenen Sarg von einem Menschen verabschiedet, hat man kaum die Möglichkeit zu begreifen, dass der Mensch wirklich tot ist. Wenn dann der Sarg abgeholt wird, steht man irgendwie ziemlich verloren da. Und wenn man dann die Urne zurückbekommt, fehlt das ganze Stück "Wandlungsprozess" und es ist unvorstellbar, dass der Mensch da wirklich drinnen sein soll. Asche ist schon was sehr "Abstraktes".


    Wir wollen hier Möglichkeiten anbieten, dass Angehörige die Asche mit dem Verstorbenen identifizieren können. Deshalb bieten wir 1. den offenen Abschied an und 2. die Möglichkeit bei der Einfuhr in den Ofen dabeizusein, um diese Lücke im Wandlungsprozess zu schließen.


    Ich muss Chris' Aussage unterstreichen: Auch wenn die Einfuhr des Sarges in den Ofen schmerzhaft ist (man sieht, wie sich der Sarg entzündet und dann geht die Tür wieder zu), man bleibt beim letzten Schritt des Verstorbenen dabei. Das ist sehr hilfreich. Die Atmosphäre und Wärme sind beruhigend. Wir haben das Feedback genau so, von vielen Angehörigen.


    Ich möchte euch ermuntern zum Tag der offenen Tür zu kommen: Je konkreter man darüber informiert ist und je sachlicher man hier Informationen einholt, desto weniger mulmig wird's. Ihr werdet große Erleichterung spüren.


    Zu den anatomischen Instituten: Die haben keine Engpässe, es ist eher so, dass sie zuviele Verstorbene haben. Und: Darina hat recht, in Wien muss man jetzt bezahlen, wenn man sich zur Verfügung stellt. Das ist bei uns noch nicht so, ich denke aber, das wird sich ändern.


    Alles Liebe
    Christine

    Ja, am Tag der offenen Tür seid ihr natürlich herzlichst eingeladen - eh klar!
    Wir machen Führungen und werden euch alles SEHR genau erklären und zeigen.


    Abschiednahme am offenen/geschlossenen Sarg ist dort möglich, allerdings ist es wichtig, das vorher mit dem jeweiligen Bestatter abzusprechen, dass die entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden können: Versorgung des Verstorbenen, Vorbereitung des Raumes für die Abschiednahme und - ganz wichtig! - zeitliche Planung und Absprache mit dem Betriebsleiter des Krematoriums.


    Womit wir in den letzten Wochen sehr gute Erfahrungen machen konnten, ist, dass wir mit den Angehörigen unmittelbar vor der Einfuhr des Sarges in den Kremationsofen eine Aschiedsfeier gestalten und die Angehörigen dann bei der Einfuhr in den Ofen noch dabeibleiben können. Das ist zwar schmerzhaft, aber man ist beim letzten Schritt des Verstorbenen noch dabei. Und das hilft sehr.


    Liebe Grüße
    Christine

    Liebe Corinne,


    ich bin froh, dass du dich hier so wohl fühlst!
    Wegen der Bilder: Setz dich nicht unter Druck, genieß das ruhigere Wellenmeer, aber ruf irgendwann bei der Kripo an und frag mal, wie du zu den Bildern kommen könntest und dass es wichtig für dich ist.


    @ all: Danke, dass ihr alle da seid, wenn Markus und ich mal aussetzen müssen!


    Alles Liebe
    Christine

    DANKE!


    Auch wenn Ernst sehr plötzlich gestorben ist, hatten wir doch seit letzten Samstag Zeit, den Tod von "unserem Ernstl" Stück für Stück zu begreifen. Gestern haben wir uns im Krematorium nochmal mit der Familie am offenen Sarg von ihm verabschiedet. Und heute bei der Beisetzung natürlich auch nochmal. Das alles war wichtig und gut für uns, jetzt kehrt auch wieder ein bisschen Ruhe ein, merk ich für mich.


    Liebe Grüße
    Christine

    Hallo alle zusammen,


    am Samstag ist unser junger Mitarbeiter plötzlich verstorben, deshalb sind wir im Moment selbst geschockt, traurig und einfach - was das Forum betrifft - ein bissl "out of order".
    Wir bitten um Verständnis, dass wir diese Tage für uns und für den Abschied von unserem Kollegen brauchen.


    Alles Liebe euch!
    Christine & Markus

    Hallo Corinne,


    das ist schon eine schlimme Geschichte, ich habs mir grad noch mal durchgelesen. Ich glaube, der Abschied von deinem Bruder wäre wichtig gewesen, dass du mit den Bildern besser zurechtkommst, die dir die Kripo gezeigt hat. Wenn der Bestatter einen Thanatologen beauftragt hätte, hätte er deinen Bruder sicher so versorgen können, dass ein Abschied möglich gewesen wäre ... aber da sind viele Bestatter einfach noch nicht entsprechend sensibilisiert ....


    Meine Frage: Könntest du dir vorstellen, dir die Fotos noch einmal in Ruhe anzusehen bzw. den Staatsanwalt zu fragen, ob es noch weitere Bilder von deinem Bruder gibt und ob du sie sehen kannst?


    Hallo Karla!
    Ein herzliches Willkommen auch dir!


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Yasemin,


    sei herzlich willkommen! Deine Zwillingsschwester ist erst vor Kurzem gestorben und es ist klar, dass du das in dieser Zeit nicht bewältigen konntest. Du bist jetzt in einer Phase, in der dir der Tod und was dieser Verlust bedeutet so richtig knallhart bewusst wird und da brechen ganz viele Gefühle auf, die sehr schmerzhaft sind. Lass sie zu, das ist wichtig. Man muss durch die Trauer durch, um sie zu bewältigen, aber das dauert. Versuch auch mit deiner Tochter drüber zu reden und deine Tränen nicht zu verbergen. Dass du dich deiner Familie gegenüber zusammenreißt und heimlich in der Nacht weinst, bringt dir nichts und deiner Familie letztlich auch nicht. Deine Tocher merkt ja trotzdem, dass es dir nicht gut geht. Lass dir Zeit. Wenn dein Freund nicht drüber reden will, dann kann ich verstehen, dass das schwer ist. Sprich mit uns drüber, wenn er nicht kann, aber verbirg nicht deine Tränen vor ihm. Du kannst ihm sagen, dass du akzeptierst, wenn er nicht drüber reden will, aber dass er auch akzeptieren muss, dass du jetzt trauerst. Vielleicht könnt ihr euch auf diese Weise gegenseitig Zugeständnisse machen ...?


    Du hast in deinem ersten Posting geschrieben, dass du dir das Leben nehmen würdest, wenn deine Tochter nicht wäre ... Wie geht es dir jetzt damit? Hat dir das Schreiben hier schon ein bisschen weitergeholfen oder denkst du immer noch daran, dass Suizid ein Ausweg wäre. Wenn das so ist, bitte, erkundige dich in der Klinik nach einer psychologischen Ambulanz, wo man dir kompetente Hilfe vermitteln kann!


    Alles Liebe!
    Christine


    @ all:
    Ich hoffe, die anderen hier haben gemerkt, dass wir jetzt zwei echte Blumen - Gül und Yasemin - im Forum haben. Das bereichert unser Blumenmeer hier natürlich sehr! :-)

    Hallo Darina,


    unsere "Trauerseminare" sind Seminare für Berufsgruppen, welche mit Sterbenden, Verstorbenen oder Trauernden arbeiten - z.B. PflegerInnen, ÄrztInnen oder SozialarbeiterInnen, aber eben auch BestatterInnen. Sie lernen in den Seminaren alles zu den Themen Trauer, Trauerpsychologie, Gesprächsführung mit Trauernden, aber auch Bewältigungsstrategien im Umgang mit belastenden Gefühlen im beruflichen Alltag. Natürlich erzählen wir aus unserer praktischen beruflichen Tätigkeit und über das, was mit dem Verstorbenen bei uns geschieht, wie wir Abschiede vorbereiten und begleiten.
    Diese Seminare richten sich also nicht an trauernde Angehörige, sondern an Berufsgruppen, die - wie wir selbst eben auch - an der Schnittstelle "Tod" arbeiten.
    Also muss ich dich da leider enttäuschen, da kann man nicht so einfach teilnehmen.


    Was wir bzw. unsere "Praxis für Thanatologie & Trauerarbeit" für ein Angbebot an Angehörigen haben, findest du auf der Startseite unter Verabschiedung


    Für Trauernde sehr zu empfehlen sind Trauerkreise oder Trauergruppen, in denen Trauernde sich austauschen können, in denen aber auch psychologische Inputs gegeben werden. Trauer ist ja keine Krankheit, sondern - ganz im Gegenteil - eine gesunde Reaktion auf einen Verlust, sie ist Ausdruck und Bewältigung zugleich. Insofern braucht man als Trauernder an sich auch keine Psychotherapie. Wenn man sich aber über Trauer informiert (Vorträge, Bücher Seminare) und Gruppen (Selbsthilfegruppen, Trauerkreise etc.) besucht, kann man im Trauerprozess und in der Bewältigungsarbeit Unterstützung bekommen und man fühlt sich nicht so alleine. Psychotherapie ist das nicht!
    Wir versuchen seit über einem Jahr solche Trauerkreise zu organisieren, leider ist es immer sehr schwierig, dass auch eine Gruppe zustandekommt.


    Psychotherapie ist nur dann nötig, wenn Trauer krankhaft wird. Ob Trauer pathologisch ist, diagnostizieren Psychologen oder Psychotherapeuten oder auch Psychiater. Das ist möglich und auch gar nicht so selten.


    Alles klar?
    :-)
    Christine

    Hallo Corinne!


    Ich hab derzeit ein Lazarett zu Hause (Armbruch und Magen-Darm-Virus) und bin selber auch nicht auf der Höhe, drum les ich grad erst jetzt deine Geschichte und sag vorerst mal nur eines: Herzlich Willkommen! Ich bin froh, dass dich alle im Forum so gut aufgefangen haben und melde mich, sobald es bei mir weniger chaotisch ist!


    Alles Liebe!
    Christine

    Das mit dem Auge hat sich schnell gebessert, aber:


    Übers Wochenende war ein Freund meines Sohnes zu Besuch. Schon vor 3 Jahren (seine Eltern haben ihn damals bei uns gelassen, weil sie nach Venedig gefahren sind) hat er sich bei uns den Arm gebrochen (er ist vom Sofa gefallen). Dieses Wochenende fuhren seine Eltern nach Zürich und er durfte wieder mal bei uns sein und hat sich beim Schifahren den Arm gebrochen. Insgesamt war das sein 5. Bruch. (Auf seine 10 Jahre gerechnet, - nicht schlecht; auf die Anzahl der Knochen eines menschlichen Skelettes gerechnet, - nicht erwähnenswert;-). Also war ich gestern 3 Stunden auf der Unfallambulanz mit Röntgen, Mädchenfängern (diejenigen, die Mädchenfänger kennen, wissen, was das für Folterinstrumentchen sind) und natürlich Bruch einränken ...


    Ja, und seit heute Abend speibt mein Sohn. Jetzt wart ich drauf, dass ich auch über dem Kübel häng ...


    Soviel zum Thema "Lazarett", es nimmt im Moment kein Ende, wie es aussieht.


    Liebe Grüße euch allen!
    Christine

    Danke, meine Liebe,


    keine Ahnung, wo man sich so was holt. Ist das erste Mal, ... Hmmm....


    Blumenkranzspenden nehmen wir natürlich gerne entgegen ;-)
    Aber umgekehrt: Bitte gib mir die dunklen und dem Markus die hellen.
    Helle Blumen machen mich so blass, da seh ich aus wie ein Käsbrot. Markus ist mehr der dunkle Typ und hellblau, hellgelb, hellrot, das schafft bestimmt so einen besonders umwerfenden Kontrast, da werf ich glatt noch mein entzündetes Auge auf das ganze Arrangement! *pfffffffff!*


    So, Auge zu und ab ins Bett! Gut Nacht allerseits, schlafen wir uns gesund!
    *ggg*
    Christine

    Ah, wir haben ein Forums-Lazarett!


    Ich habe nämlich eine Augenentzündung - aber nur rechts! Das sieht besonders Furcht erregend aus:
    Ich sehe aus wie ein Zombie. Morgen frü geh ich den Markus und seinen Hund erschrecken ... *puuuuhhhh*!


    Gute Besserung!
    Christine

    Hallo Claudia,


    es ist schlimm, wenn jemand plötzlich verstirbt.
    Das Cafe ist jetzt wohl auch ein Boot im Sturm. Aber diesmal sind mehrere Passagiere drauf, die zusammenarbeiten können!


    Ich denk an dich und hoff, dass dir der Andi die Sturmlampe hält. Und wenn du merkst, dass sie ihm zu schwer wird, dann nimm du sie und ihr wechselt euch ab.


    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Chris,


    ich habe dich in einem E-Mail schon einmal als eine "wilde Nudl" bezeichnet. *ggg*


    Und wenn ich mir vorstelle, dass du in Innsbruck wohnst, dann bläht sich grad das "wilde Nudel" zu einer riiiiiiiiiesigen Leinwand auf, auf die ich sämtliche Phantasien projizieren kann, die sich da in meinem kranken Gehirn bilden: Seither hockst du als grauweiß-pelziges Etwas mit großen rosaroten Innenohren hinter jedem Gebüsch und in jedem Papierkorb und beobachtest mich immer und überall in sämtlichen misslichen Lagen meines Lebens ;-)


    Liebe Petra!


    Das klingt ziemlich stark, du wirst sie wieder finden, da bin ich sicher!


    Alles Liebe
    Christine

    Immer, wenn wir glauben, niemand schaut uns zu, dann bohren wir Nase. Aber mit diesem Vergnügen ist es jetzt aus, weil sich hinter jedem Busch oder hinter jedem Vorhang vom gegenüberliegenden Haus, die Chris verbergen kann!


    *brrrr*


    *ggggg*


    Christine

    In Innsbruck! Ich dachte, du wohnst in Osttirol!!!!!!


    Wahrscheinlich wohnst du direkt gegenüber von unserem Institut und du schaust uns immer im Büro zu, wie wir Nasenbohren! Oder, du bist die Frau, die immer ins Schaufenster schaut und so tut, als würde sie den Fisch-Sarg bestaunen.


    Das ist der Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht sind!
    Chris, die geheime Nachbarin: Man sieht sie nicht, man hört sie nicht, aber sie ist immer da und beobachtet.


    *brrrrr* Mir läuft es eiskalt über den Rücken!
    Christine