Danke meine lieben Mädels....
ja, dieses langsame Abschied nehmen ist in der Tat grausam...., aber Ihr habt Recht...ich denke auch, dass Päpelchen es spürt, dass ich bei ihm bin, auch wenn er die Augen teils gar nicht mehr aufmachen kann, so wird er meine Stimme, meine Berührungen dennoch spüren....und auch wahrnehmen...., auch wenn er nicht mehr mit mir sprechen kann, so sprechen seine Augen, wenn er sie öffnen kann.....Man lernt, sich anders zu verständigen...., es ist eben so ganz ganz anders....
Ich vermisse ihn so sehr, ich vermisse die vielen guten Gespräche mit ihm, die guten und klugen Ratschläge, die er gab, die vielen Momente, wenn ich zu ihm fuhr.., wenn er sich freute, wenn ich zu ihm kam, wenn wir dann zusammen zu Abend gegessen haben und danach einen guten Wein zusammen tranken und viel viel erzählten....Das alles fehlt mir so.....die vielen Telefonate, jetzt ruft er mich nicht mehr auf der Arbeit an und sagt mir, dass alles okay ist.... Seit fast 7 Monaten fehlen mir all diese Momente....!
Ich habe doch kaum Mamis Tod verkraftet oder verarbeitet und werde nun wieder mit dem Tod konfrontriert...ich vermisse sie so, auch sie fehlt mir so sehr, und doch, bin ich froh, dass sie das nicht erleben musste, ich weiss, daran wäre sie zerbrochen, ihren Mann so zu sehen....Sie hatte immer Angst um ihm und um mich, dass uns etwas passieren könnte...Ihr ist das erspart geblieben, darüber bin ich froh...
Und doch fehlt sie mir....so sehr...
Nach Mamis Tod wurde mir das Thema Tod erst so wirklich bewusst....wie schnell aufeinmal alles anders ist, anders sein kann, wie schnell Dinge sich verändern, die eben noch gut waren, in Ordnung waren....und so war es auch, dass ich schon darüber nachgedacht habe, was jetzt noch passieren kann....Mir war immer bewusst, dass Päpelchen nach Mamis Tod aufeinmal nach knapp 60 gemeinsamen Jahren alleine war, kurz vor den 90 war und das gerade jetzt so schnell etwas passieren kann...Natürlich habe ich auch immer mal wieder den Gedanken gehabt, dass ich mir vorgestellt habe, dass ich eines Tages in die Wohnung fahre und er ist nicht mehr da...NUR den Gedanken habe ich nie wirklich zu Ende gedacht, denn wenn ich in die Wohnung kam, dann war er ja da und freute ich, dass ich kam...Also waren diese "bösen" Gedanken wieder weg, es war ja alles gut....Gott sei Dank...
Solche Gedanken kann man nicht zu Ende denken, weil sie ja nicht passiert sind....man kann sich niemals auf das vorbereiten, was evnetuell passieren könnte....es geht nicht....sicher, man verdrängt es auch etwas, aber wie soll man Gedanken zu Ende denken, ohne zu wissen oder zu erahnen, was passieren könnte? Unmöglich...
Auf das was jetzt ist, was passiert ist, kann man sich nicht vorbereiten....und schon gar nicht, dass es so kommt, wie es gekommen ist...an alles mögliche habe ich gedacht, was eventuell passieren könnte, aber niemals habe ich an einen Schlaganfall mit diesen Ausmassen gedacht, dass es uns unmöglich macht, miteinander zu sprechen....es gibt soviele Krankheiten, aber dass das geschehen würde, das habe ich nie erahnen können....
Ich denke, wenn ich Päpelchen vor einem Jahr gesagt hätte, dass das eventuell passieren könnte, dass der Moment kommt, dass er nur noch da liegt, nicht mehr richtig reagieren kann, nicht mehr sprechen kann, dann hätte auch er genauso das nicht für möglich gehalten....
Ich weiss, ich müsste dankbar sein, dass er 93 werden durfte und sogar bis knapp 93 alleine leben konnte, ich bin es auch..., aber ich hardere dennoch mit dem Schicksal, dass er mir nun genommen wird, er hat doch so gerne gelebt....! Er war doch so gerne bei uns und hat trotz Mamis Tod seinem Leben noch einen Sinn gegeben...warumm nur darf er nicht noch bei mir bleiben - so wie er es immer war....?
In den Heim lebt eine Frau, die nun 104 ist, der geht es gut, sie läuft am Rollator durch die Gegend, spricht, isst und trinkt, aber sie hat keinen Menschen mehr auf der Welt bis auf einen Betreuer....Und sie mag nicht mehr...sie würde gerne gehen....
Da frage ich mich doch warum dann ein anderer Mensch, der gerne noch geblieben wäre, gehen muss, jemand, der auch noch jemanden hat....?
Wie soll man das verstehen?
:33:
Eure Manuela