Beiträge von Angie64

    Heute habre ich meinen Reisepass erneuern lassen, da kam wiede reine große Trauerwelle.Eigentlich wollte ich ja im Sommer mit Rudy verreisen und vorher den abgelaufenen Pass erneuern. :13:


    Da hat es mich wieder total gepackt, ich hab mich ins Auto gesetzt und geheult. Auf einmal hörte ich ihn im Gedanken sagen:"Du warst bis jetzt so tapfer, weiter so, mein Mädl!"
    Mein Rudy hat mich immer gelobt, er hat mich angebetet und egal was ich gemacht habe, er ist immer hinter mir gestanden.
    Ich sehe ihn immer noch vor mir, flashbackartige Bilder im Kopf, und die Sehnsucht ist noch immer riesengroß. :13:


    Daheim eingetroffen entführten mich meine Nachbarn zu einer Weinverkostung im Burgenland, war sehr nett.
    Auf jeden Fall besser als daheim sinnlos ins Kopfkissen zu weinen.Die Abende sind noch immer sehr schwer für mich,aber dadurch dass ich jetzt 3 mal die Woche ins Fitnessstudio gehe, doch leichter erträglich.


    Ich habe in meinem Leben schon so vieles und viele verloren, was oder die mir lieb waren. Meine Gesundheit, meinen Job, meinen Vater,Tanten und Freundinnen, meinen Bruder, meinen Rudy - vielleicht habe ich in meinem früheren Leben nicht mit Verlusten umgehen können und muss das in diesem Leben lernen.
    Oder ich muss anhand dieses Lebens lernen, dass man keine Angst vor der Zukunft haben soll, weil man nie weiß, was passiert und dass man im Heute leben soll.


    AUF JEDEN FALL WILL ICH EUCH ALLEN DANKEN, WEIL IHR MICH SO UNTERSTÜTZT AUF MEINEM WEG, ALLEINE HÄTTE ICH ES BISHIERHER SICHER NICHT GESCHAFFT. FÜHLT EUCH GEKNUDDELT! :2: <3

    Du kannst mit Recht auf dich stolz sein und ich bin sicher, dass dein Mann , auch wenn er sich auf der anderen Seite oder Ebene befindet, auch auf dich stolz ist! :005:
    Schön dass ihr diesen Tag gut überstanden habt und dass auch viele Freunde bei euch waren.
    Ich bewundere dich und kann nur sagen: Taffe Frau, Supermutter mach weiter so! :thumbsup:

    Liebe Gerlinde, ich trauere noch immer um meinen Rudy und denke, dass das nie ganz aufhören wird. Vermisse seine Zärtlichkeiten, weine um unsere Zukunft , die nie mehr stattfinden wird :13: .


    Doch mein Geliebter hat eines an mir geschätzt, mein Durchhaltevermögen und meine Stärke und auch den Optimismus ,den ich früher hatte.
    Je mehr ich in der Traurigkeit und Depression versunken bin, desto mehr wurde mir klar, dass er mein heutiges ICH nicht mehr lieben würde, ja wenn er mich so kennengelernt hätte, wie ich kurz nach seinem Tod war, hätte er mich vermutlich nicht mal angesehen.


    Da ist mir klar geworden, das eigentlich mein Rudy meine besten Seiten an mir zum Vorschein gebracht hat. Und da ich fest daran glaube, dass er mich sieht und weiß, wie ich mich verhalte, habe ich vorsichtig wieder begonnen, in seinem Sinne zu leben (obwohl mir das nicht leicht fällt und ich immer wieder vom heulenden Elend eingeholt werde). "Tut dies zu meinem Gedächtnis."


    Du hast dich jahrelang um deine Mama gekümmert, überlege mal, was für Eigenschaften sie an dir besonders gemocht und geliebt hat. Diese damalige Gerlinde war ihre geliebte Tochter und heute mußt du schauen, dass du wieder dazu wirst.Ich weiß wie schwer das fällt, weil ich ja auch diesen Weg gehe, aber ich bin der Meinung , dass das die beste Art ist, damit unsere geliebten Menschen im Geiste bei uns bleiben .


    Ich glaube nicht an Himmel oder einen alten Mann mit Bart, ich glaube an das Universum und dass wir alle ein Teil der universellen Liebe sind, die Lebenden wie die Verstorbenen.Ich will nicht, dass die Seele meines Rudy sich schuldig fühlt, weil ich so traurig bin, ich will ihm lieber zeigen, dass ich in seinem Sinne und im Geist der uns verbindenden Liebe weiterlebe :005: .


    Versuch das für deine Mama, es tut nicht weh und ist eine Möglichkeit (für mich zumindest die einzige, damit ich nicht aus Trauer den Verstand verliere) dieses Leben , in dem momentan eine große Lücke klafft, zu ertragen :30: .

    Liebe Gerlinde,
    ich kann dich gut verstehen, jeden Tag, wenn ich aufwachte war mein erster Gedanke:"Mein Rudy ist tot! Mein ganzes Leben ist kaputt! Es gibt keine Zukunft mehr!"
    Das hat mich total fertig gemacht, ich habe nur mehr geheult (das tue ich heute noch, wenn ich über ihn spreche oder schreibe) :13: .


    Doch dann habe ich viele Bücher über das Jenseits gelesen und das hat mir geholfen.Unsere Sichtweise ist falsch, sie sind nicht tot, sondern nur auf die andere Seite gegangen. Schmerzlich für uns, schön für sie, weil es dort keine Schmerzen, keinen Ärger , keine Probleme gibt.


    Doch ganz ehrlich, diese masslose Trauer hilft keinem weiter, weder uns noch unseren Verstorbenen. Ich glaube nicht, dass deine Mutter sich gewünscht hätte, dass du nur mehr trauerst, nein , unsere Lieben wollen dass wir leben und zwar in ihrem Sinne, das ist das Einzige, was wir für sie tun können. Wie sollen sie ihren Frieden finden, wenn sie das Gefühl haben, dass wir ihretwegen leiden müssen?


    Ich habe ein Bild von meinem Rudy am Nachtkasterl stehen, auf dem sieht man, wie er schläft, hab ich mal im Urlaub von ihm gemacht. Ich sage ihm jeden Tag einen guten Morgen, ich sage ihm jeden Abend gute Nacht und ich weiß, dass er bei mir ist. Auch deine Mutter wird bei dir sein und du wirst sie spüren, wenn du versuchst, in ihrem Sinne zu leben. <3

    @Hanna


    Ja da sind wir auf einer Wellenlänge! :24:
    Ein bißchen ein mulmiges Gefühl habe ich schon, ist ja nicht gleich um die Ecke ,dieses Reiseziel.Aber andererseits, was hab ich noch zu verlieren?
    Das Wichtigste in meinem Leben habe ich bereits verloren, also kann ich Sachen machen, die ich vorher nie gewagt hätte.Schlechter kann es mir nicht mehr gehen, gibt nur mehr 2 Möglichkeiten: entweder die endlose Traurigkeit bleibt oder es wird besser.

    Man kann zwar vor den Erinnerungen nicht flüchten, aber man kann sich ein paar neue schaffen.
    Ich erwarte mir nicht , dass ich total happy sein werde, denn das geht einfach nicht, aber abgelenkt durch Neues und viellicht erkenne ich dann doch, dass es auch noch schöne Seiten am Leben gibt. Einen Versuch ist es wert. ;)
    Wie du richtig sagst, heulen können wir nachher immer noch.

    @ Sandra
    Da meiner Tochter und mir der ganze Sommer verleidet war (wir empfanden das schöne Wetter angesichts unseres Verlustes als Hohn) , wollen wir den Sommer jetzt nachholen. Wir fliegen in die Domrep!


    Alleine bei dem Gedanken mit dem ganzen Weihnachtskitsch und mit der Aussicht bei meiner über 80igjährigen Mutter zu feiern, hat sich mir der Magen umgedreht :( .
    Vorige Weihnachten mit meinem Schatz, das war so schön, auch für meine Tochter, die sich immer eine intakte Familie gewünscht hat. :13:
    Und da wir beide sehr traurig sind , mußten wir eine Lösung finden, irgendeinen Ort, wo man nicht an vergangene Weihnachten denken muss, wo alles anders ist-auch als Symbol für unser jetzt anderes Leben. (Zugegebener Maßen spielt auch ein rachsüchtiger Gedanke mit, denn wenn die erbschleicherische Schwester von meinem Liebsten das erfährt , und das wird sie, die Buschtrommel funktioniert auch in Wien sehr gut, wird sie wieder nächtelang wachliegen und überlegen, wie ich das finanziert habe und dabei fürchterlich wütend sein, weil sie mir ja unterstellt hat, dass ich Bargeld aus dem Haus geschafft hätte ;) .)


    Die letzten 3 Tage haben wir nur Angebote geschaut, ich kann ja nicht lange weg, habe 2 Katzen,die versorgt werden müssen, und über Weihnachten ist alles viel teurer, aber dann haben wir doch ein ideales Angebot gefunden: all inklusive,Strand, Pool und diverse Freizeitmöglichkeiten, 8 Tage, lauter gute Bewertungen. Leider kann man nicht über Silvester verlängern, das wird der nächste kritische Tag für mich, da muss ich mir auch noch was einfallen lassen.


    Liebe Sandra, ich würde dich gerne mitnehmen! <3

    So habe heute kurz entschlossen meinen Weihnachtsurlaub gebucht, denn von Tag zu Tag werden die Angebote teurer.Werde mit meiner Tochter am Strand liegen und versuchen es zu genießen, ohne dabei dauernd daran zu denken, wie toll so ein Urlaub mit ihm gewesen wäre :13: - aber so im Sinne des "Ich lebe ein doppeltes Leben" wird er irgendwie mit uns dort sein.


    Ich habe einfach das Gefühl, dass ich zu Weihnachten weg muss, weil ich sonst in ein tiefes Loch falle ;( .


    Fühle mich a bisserl dekadent, denn soviel Geld hab ich noch nie für einen relativ kurzen Urlaub ausgegeben.
    Mußte meine Ersparnisse angreifen, aber schön langsam kommt meine "wozu sparen, ist eh alles egal" Mentalität wieder durch.
    Mein Rudy hat soviel Geld für seine Pension angespart und dann ist er tödlich verunglückt, also was soll´s. Man lebt nur einmal .


    Ich hoffe, dass das meiner Tochter und mir etwas bringt: im Vorfeld Abwechslung durch die Vorbereitungen und hoffentlich schöne und interessante Erlebnisse.

    Ich versuche jetzt, mir für jeden Tag einen Plan zu machen, was ich erledigen will, leider schaffe ich meistens nur 50%. Habe körperlich sehr abgebaut, das ist auch der Grund, warum ich ins Fitnessstudio gehe, denn wenn man bei der MS nicht phsysotherapeutisch an sich arbeitet, wird man immer kraftloser.


    Die meisten Probleme habe ich mit den Abenden und den Wochenenden. Da fühle ich mich schon sehr einsam und falle immer in den blöden Fehler zurück, nachzudenken, was wir , wenn er noch am Leben wäre, gemeinsam unternommen hätten :13: . Trotzdem schaffe ich es mental noch nicht, mit Freunden oder Bekannten auszugehen, ist mir einfach zuviel, ein paar mal versucht, anscheinend noch nichts für mich.


    Kann auch fast nie vor 3 oder 4h einschlafen und verschlafe dafür den ganzen Vormittag-ein seltsamer Rythmus.


    Das mit dem alleine im Bett liegen ist auch nach über 4 Monaten noch ungewohnt.


    Manchmal kommt es mir so vor, als ob mein Leben eine Fernsehserie wäre, wo jede Folge neue dramatische Dinge passieren müssen.


    Zuerst meine Probleme im Elternhaus (war das schwarze Schaf der Familie), unglücklichen Beziehungen, dann die blöde Krankheit, dann kommt mein Traummann nach langen acht Jahren, dann stirbt mein geliebter Bruder, schließlich mein Rudy, der kurz vor dem Happy End tödlich verunglückt.


    Zweite Hauptdarstellerin meine Tochter, mit Alkvater und kranker Mutter gestraft, auch mit unglücklichen Beziehungen, leidet unter dem Tod ihres Onkels,dann findet sie ihren Ersatzvater , der stirbt , dann einen Job, wo sie sich wohlfühlte, die konnten sie aber dort nicht behalten (weil unser Finanzminister Stellen beim Bund einspart), jetzt hat sie einen Job, wo sie unglücklich ist , den sie aber bei der miesen Wirtschaftslage behalten muss.


    Irgendwie haben wir ein böses Karma oder es stimmt,was Freud einmal sagte: der Mensch ist nicht geboren, um glücklich zu sein.


    Manchmal frage ich mich schon, warum manche Menschen so vom Pech verfolgt sind und dann verfalle ich oft ins Selbstmitleid.
    Pflichtbewußt lebe ich mein Leben als Stehaufmanderl (besser -weiberl) und
    denke insgeheim, das imaginäre Publikum dieser Fernsehserie muss sehr sadistisch sein. Naja aufgeben tut man nur einen Brief and the show must go on. ;)

    Liebe Sandra, du bist sehr tapfer! Ich glaube, dass dein Rob wirklich will, dass du dich dort aufhälst und dass du deshalb dieses Gefühl hast, das er bei dir ist. Ich habe auch das Gefühl, dass mein Rudy bei mir ist (verrückt oder haben wir das Glück, dass wir den Schleier zur anderen Seite ein bißchen anheben konnten?)
    Viel Glück in deinem neuen Leben und verwirkliche die Träume, die ihr beide hattet, ein schöneres Gedenken kannst du deinem Rob nicht machen. <3

    Das kenne ich , habe auch oft Wahrträume gehabt (leider sind die manchmal ein bißchen verschlüsselt), vor dem Tod von meinem Lebensgefährten träumte ich , dass ich im Juni sterben würde. Ich habe ihm das nicht gesagt, wenn ich es ihm gesagt hätte, hätte er den blöden Motorradtrip mit seinen Kumpels nicht unternommen. :13:
    Aber dann ist er gestorben und nicht ich, obwohl natürlich stimmt, dass da ein Teil von mir gestorben ist.

    Mußt halt schauen , ob das Buch etwas für dich ist. Die Frau ist ein Medium und geht auch auf dumme Fragen ihrer Leser ein, so wie in dem Kapitel :sehen uns die Toten unter der Dusche? Aber ich finde, dass ein bißchen Humor bei all der Traurigkeit des Themas nicht schadet, da sie ja wirklich eine Botschaft hat: die Seelen sind nicht im Himmel sondern überall, weil sie nicht ortsgebunden sind und dadurch dort sein können, wo sie wollen.


    Wer es ein bißchen ernster mag, da kann ich auch noch Mutige Seelen von Robert Schwartz empfehlen .Oder Jenseitsbotschaften von James van Praagh


    Schau dir mal diese Bücher im Amzone an, dann weißt, was dich am ehesten anspricht.

    Ich habe mich heute dazu durchgerungen, mich ins Fitnessstudio einschreiben zu lassen. Eigentlich wollte ich das ja mit meinem Schatz machen, aber jetzt werde ich das 3 mal wöchentlich in seinem Sinne durchziehen. Habe festgestellt, das ich dann weniger Schmerzen habe und auch eher ein bißchen Schlaf finde.
    Beim Training denke ich an nichts außer "Durchhalten!", weil sowas mit meiner Krankheit sehr anstrengend ist und es tut gut, einmal nicht zu denken und zu trauern.Man muss mit niemandem reden, trainiert an den Geräten, die man halbwegs kann und hat seine selige Ruhe dabei.


    In der Wohnung habe ich jetzt schon ein paar Ideen, wie ich das Problem mit dem Wintergewand löse (damit ich nicht jedes Jahr auf der Leiter stehen und schwere Kisten stemmen muss) werde mich wieder ans Heimwerken machen, das Bett verstellen, Hängeschränke versetzen, und so Platz schaffen. Meine Tochter und ich werden bald die Weihnachtsreise buchen (wir wollen nur weg, weil wir das daheim nicht ertragen würden). Trotz trauriger Grundstimmung (vermisse ihn wahnsinig und kann noch immer nicht über ihn reden, ohne zu Weinen ) versuche ich aktiv zu sein. Geselligkeit und Weggehen fällt mir noch immer sehr schwer, bin nach wie vor am liebsten daheim.


    Doch alles was ich mache, tue ich im Gedanken an meinen Schatz und ich habe das Gefühl, dass er es gut findet.

    Liebe Trauerelfe, 3 Jahre schon, ein Wahnsinn und doch immer noch so präsent.Ich glaube fest, dass du deine Kraft und deinen Willen, mit deinem Leben zurechtzukommen , von deinem verstorbenen Partner beziehst und dass er dir für immer beistehen wird. <3

    Solche "netten" Zeitgenossen gibt es immer wieder. Aber glaub mir, die Ruhe deiner Mama kann keiner stören,denn ihre Seele ist sicher nicht auf dem Friedhof gefangen, sondern immer bei dir,egal wo du hingehst :005: .
    Mir gehts auch noch nicht gut, seit mein Schatz gestorben ist, ich vermisse ihn bei jedem Atemzug, aber halt mich für bescheuert oder nicht, irgendwie spüre ich ihn, rede mit ihm und fühle mich dadurch besser. Ich hab einfach das Gefühl, dass unsere Lieben ,die ja jetzt auf der anderen Seite sind, immer wissen und sehen,was wir tun.
    Was mir ein bisserl geholfen hat und mich dann in dieser Annahme bestärkt hst, sind Bücher über das Jenseits. Schau einmal in die Buchempfehlungen im Forum rein .


    Mein persönliches Lieblingsbuch zu diesem Thema ist:
    Sehen Tote wirklich alles?: Auskünfte über das Leben im JenseitsConcetta Bertoldi.
    Das ist witzig und humorvoll geschreiben und hat mich ein bisschen aufgerichtet.

    @'Amitola


    Ich glaube, daß Krankheiten Schlüssel sind,die uns gewisse Tore öffnen können.Ich glaube, es gibt gewisse Tore,die einzig die Krankheit öffnen kann.Es gibt jedenfalls einen Gesundheitszustand,der uns es nicht erlaubt, alle zu verstehen.Vielleicht erschließt uns die Krankheit einige Wahrheiten.Ebenso aber verschließt uns die Gesundheit andere,oder führt uns davon weg,so dass wir uns nicht mehr darum kümmern.Ich habe unter denen, die sich einer unerschütterlichenGesundheit erfreuen,noch keinen getroffen, der nichtnach irgendeiner Seite hinein bißchen beschränkt gewesen wäre –wie solche, die nie gereist sind.(André Gide)

    Ich möchte wissen, worin diese Chance besteht. Was konntet ihr vorher nicht machen, was ihr jetzt machen könnt? Das man aus der Trauer irgendwie raus sollte, ist klar, aber es so hinzustellen, als ob erst durch die Trauer eine Chance besteht, sein Leben zu ändern, finde ich seltsam. Bei manchen Wegen aus der Trauer handelt es sich doch um Dinge, Hobbies, welche man früher auch gemacht hat, die halt am Lebensweg irgendwann hintenangestanden haben.


    Ich erwäge zum Beispiel , ein Buch zu schreiben (habe vor Jahren damit begonnen, dann keine Muße und Lust mehr) oder meine Gedichte mit Fotos zu illustrieren, das habe ich mir aber auch schon vor Jahren vorgenommen. Die Trauer oder das Fehlen des Partners schafft vielleicht den Raum dazu, aber die Potentiale und Neigungen waren immer schon vorhanden.


    Ich glaube nicht, dass man urplötzlich mit neuen Talenten gesegnet ist, sondern dass man, um die Leere zu füllen, verschüttetes Potential wieder aktiviert.

    Der Knackpunkt bei mir ist, dass ich wirklich immer alles machen konnte, was ich wollte, ob mit oder ohne Partner-nur mit Partner hat es weitaus mehr Spaß gemacht.
    Als ich ihn kennenlernte hatte ich mit dem Kapitel Männer schon abgeschlossen. Dann habe ich Vertrauen gefasst, und es wurde nicht enttäuscht-endlich mal ein Mann, der mich so akzeptierte, wie ich bin und mir auch meine Freiheit ließ, wie ich ihm die seine.


    Ich muss mir nicht beweisen, dass ich alleine leben kann, das habe ich schon 8 Jahre lang getan. Deshalb kann ich in meinem Fall keine Chance in der Trauer erkennen, für Frauen, die durch die Partnerschaft eingeschränkt waren, mag es stimmen, dass das ein Neubeginn ist.


    Der Fall Sandra liegt wieder anders, wenn man auswandern will, hat man den Entschluss schon lange gefasst, daher verstehe ich, dass sie den auch ohne ihren Partner durchzieht.

    Naja Trauer als Chance - damit fange ich ehrlich nichts an.
    Denn das würde ja heißen, dass ich jetzt etwas machen kann oder muss, das vorher nicht möglich oder nötig war.
    Ich habe nach mehreren gescheiterten Beziehungen 8 Jahre alleine gelebt, dann 2 Jahre mit Partner, und der hat mich eigentlich in allem unterstützt und gefördert, was ich machen wollte.
    Also finde ich da keinen erstrebenswerten Neuanfang, sondern nur ein MUSS, also Durchhalteparole.
    Für mich ist das keine Chance sondern eine Rückkehr in den Status, den ich vor meiner letzten Beziehung hatte.
    Ein Punkt , an dem ich nie mehr sein wollte.