Ich versuche jetzt, mir für jeden Tag einen Plan zu machen, was ich erledigen will, leider schaffe ich meistens nur 50%. Habe körperlich sehr abgebaut, das ist auch der Grund, warum ich ins Fitnessstudio gehe, denn wenn man bei der MS nicht phsysotherapeutisch an sich arbeitet, wird man immer kraftloser.
Die meisten Probleme habe ich mit den Abenden und den Wochenenden. Da fühle ich mich schon sehr einsam und falle immer in den blöden Fehler zurück, nachzudenken, was wir , wenn er noch am Leben wäre, gemeinsam unternommen hätten :13: . Trotzdem schaffe ich es mental noch nicht, mit Freunden oder Bekannten auszugehen, ist mir einfach zuviel, ein paar mal versucht, anscheinend noch nichts für mich.
Kann auch fast nie vor 3 oder 4h einschlafen und verschlafe dafür den ganzen Vormittag-ein seltsamer Rythmus.
Das mit dem alleine im Bett liegen ist auch nach über 4 Monaten noch ungewohnt.
Manchmal kommt es mir so vor, als ob mein Leben eine Fernsehserie wäre, wo jede Folge neue dramatische Dinge passieren müssen.
Zuerst meine Probleme im Elternhaus (war das schwarze Schaf der Familie), unglücklichen Beziehungen, dann die blöde Krankheit, dann kommt mein Traummann nach langen acht Jahren, dann stirbt mein geliebter Bruder, schließlich mein Rudy, der kurz vor dem Happy End tödlich verunglückt.
Zweite Hauptdarstellerin meine Tochter, mit Alkvater und kranker Mutter gestraft, auch mit unglücklichen Beziehungen, leidet unter dem Tod ihres Onkels,dann findet sie ihren Ersatzvater , der stirbt , dann einen Job, wo sie sich wohlfühlte, die konnten sie aber dort nicht behalten (weil unser Finanzminister Stellen beim Bund einspart), jetzt hat sie einen Job, wo sie unglücklich ist , den sie aber bei der miesen Wirtschaftslage behalten muss.
Irgendwie haben wir ein böses Karma oder es stimmt,was Freud einmal sagte: der Mensch ist nicht geboren, um glücklich zu sein.
Manchmal frage ich mich schon, warum manche Menschen so vom Pech verfolgt sind und dann verfalle ich oft ins Selbstmitleid.
Pflichtbewußt lebe ich mein Leben als Stehaufmanderl (besser -weiberl) und
denke insgeheim, das imaginäre Publikum dieser Fernsehserie muss sehr sadistisch sein. Naja aufgeben tut man nur einen Brief and the show must go on.