Beiträge von Angie64

    Du überstürzt das alles. Lass es auf dich zukommen. Mit Fragen, was er von dir will, setzt du auch ihn unter Druck. Einfach abwarten und entwickeln lassen und eines:Liebe kann das noch nicht sein, Liebe muss wachsen,sich entwickeln.
    Genieße, was du bekommst (ich würde ihn nicht auf der Arbeit anrufen), investiere nicht zu viel Gefühle, sei egoistisch, lass dich verwöhnen, lieben und warte ab, wie sich deine Gefühle entwickeln.


    Man kann keinen Menschen ersetzen, auf alten Pfaden wandeln, alles machen, was man mit dem verstorbenen Partner gemacht hätte (ich werde mir sicher keinen Partner mehr aus der Motorradszenesuchen , wäre für mich zu schmerzhaft, würde immer vergleichen). Neue Bekanntschaft, vielleicht auch neue Liebe = neue Wege und Akzeptanz des Anderen und seines Andersseins.

    Habe mir heute das Buch bestellt, es hat mich sehr berührt, denn diese Frau dürfte so ähnlich empfunden haben wie ich. Naja finanziell steht sie um einiges besser da, dadurch kann sie vermutlich leichter ein neues Leben starten. Ich habe keinen Job, in den ich mich reinsteigern kann, um mich abzulenken.


    Trotzdem erhoffe ich mir von dem Buch Antworten, wie man von der tiefen Trauer zu dem Zustand der Akzeptanz kommt, und dabei den geliebten Menschen im Herzen behalten kann.

    Eigentlich hatte ich bis jetzt kaum Zeit zum Innehalten und Trauern. 2 Tage nach der Todesnachricht mußte ich wieder in meine Wohnung ziehen (einpacken, auspacken), die Streitereien mit seiner Familie, dann meine Katze krank, dann Vorabend vom Begräbnis mit seinen Freunden, dann das Begräbnis, welches ein Event war (500 Biker fuhren mit), jetzt Umzug meiner Tochter, immer nur Aktion, immer funktionieren.


    Heute mußte ich um 7h aufstehen, Schlüsselübergabe für Wohnung der Tochter, dann aufs Amt fahren, Volksbegehren unterschreiben, heute noch Mistplatz fahren und Wäschewaschen morgen Zahnarzt etc.


    Ich funktioniere wie ein Roboter, bin zwar sehr unkonzentriert, lasse z.b. dauernd das Licht brennen oder verlege was, im Großen und Ganzen schaff ich meine Vorgaben.
    Dazwischen packt es mich wieder und ich breche in Tränen aus.


    In der Nacht liege ich lange wach und liebe ins Schweigen hinein..... :13:

    Liebe Andruscha, ich verstehe dich gut. Mein Schatz ist jetzt 3 Wochen tot und ich fühle mich wie in einer surrealistischen Welt. Versuche auch zu funktionieren, weil meine Tochter mich braucht. Man bemüht sich, versucht zu reden, zu lächeln, zu überleben. Und im Inneren schreit alles nach dem geliebten Menschen, mir fehlt er bei jedem Atemzug.


    Bevor ich meinen Schatz kennengelernt habe, war ich nach einer sehr miesen Ehe 8 Jahre lang Single-onenightstands,ausgehen mit Katzenjammer aufwachen, habe nicht mehr an Liebe geglaubt, dann kam er und alles war wie im Märchen. Ich fühle mich wie amputiert, seit er tot ist und schätze, dass es dir nicht anders geht.


    Wenn man eine glückliche Partnerschaft gehabt hat, mit Plänen und Zukunftsvisionen, dann hat man einfach Angst, alleine zu sein oder alleine alt zu werden.
    Deshalb hast du dich vermutlich auf einen anderen Mann eingelassen, einfach um Haut an Haut und Zärtlichkeit zu spüren. Das ist verständlich, auch deine Irritation ist verständlich.Vielleicht war es noch zu früh . Es gibt nicht nur eine Liebe, jede Liebe ist in ihrer Art anders. Dein Partner hätte sicher gewollt, dass du weiterlebst und zum Leben gehört auch Liebe. Also kein schlechtes Gewissen, entweder den anderen Mann annehmen wie er ist, wenn du dich nicht wohl fühlst dabei, dann ist es einfach nicht der Richtige.
    Setzt dich nicht selbst unter Druck, du mußt nicht einwandfrei funktionieren und deine Gefühle unterdrücken. Lebe, trauere und wenn du es schaffst, dann liebe wieder!!! Aber zuerst liebe dich selbst, so wie du bist, mit deinen Narben in der Seele, deinen Stimmungsschwankungen und deinem Verantwortungsgefühl Du bist sicher eine tolle Frau und eine gute Mutter,ich bewundere dich!!!

    Dieses Wochenende soll es heiß werden, wir hatten uns so auf den Sommer gefreut...gemeinsam im Garten sitzen, Spaziergänge, Motorradfahren , abends Sternderl zählen ...


    Eben hat mich eine Freundin angerufen, die spielt in einer Band und will am Wochende eine Session in der Natur machen, bei der alle laut und falsch Singen sollen. Sie meint ,das würde befreien und Spaß machen . Täglich ruft meine Mutter an und meine Tochter sowieso, komme mir vor wie von lauter Animateuren umgeben.


    Meine Wohnung verdreckt, aufräumen ist so anstrengend , sogar Duschen strengt mich an, Essen sowieso. Bin immer nur müde, schlafe wenig, aber traumlos. Weine in den blödesten Situationen.


    Ich habe keine Lust auf das Leben und keine Kraft dazu.
    Er fehlt mir so und ich kann ihn nicht spüren.

    Es war echt hart. Ca 500 Biker sind aus aller Welt gekommen, meine Welt steht still und auch Wien ist für ein paar Minuten stillgestanden.


    Ich habe ihn noch einmal sehen können und ihm persönlich die Lotusblüte in den Sarg gelegt.
    Er sah nicht mehr aus wie mein Geliebter, eher wie eine wächserne Statue, aber er hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht.

    Private Lebenstrauergruppe klingt gut.
    Fühle mich besser, weil ich mit Hilfe meiner Tochter die Parte umgestaltet habe (da sie mich ja darin nicht erwähnt hat und auch kein Foto von ihm verwendet hat) und hier einstellen konnte. Das tröstet a bisserl, weil ich für ihn Kerzen anzünden kann.
    Habe Angst vor Freitag , da wird eine Gedenkfeier im Motorradclub veranstaltet und ich muss mit der Schwester, die aus irgendeinem unerfindlichen Grund Hass auf mich empfindet, zusammentreffen.
    Und Samstag dann das Begräbnis-wird sicher heftig, aber dann ist zumindest ein Teil des Weges geschafft, obwohl mein armer Rudi ja erst später seine Urnenbestattung bekommt, da die unendlich trauernde Schwester ihren gebuchten Urlaub nicht verschieben will :95: .

    War heute bei der Bestatterin Parten holen. Die Schwester (in Wirklichkeit nur Halbschwester) meines Rudis hat nur sich und die zwei Söhne ( nicht von ihm, die nicht mal adoptiert waren) als trauernde Angehörige reingeschrieben, Lebensgefährtin existiert nicht-ist das nicht nett? Und selbst für ein Bild war sie sich zu geizig.Und so ein Mensch sagt noch, dass er im Sinne des Verstorbenen handelt. Ich bin echt geschockt. Werde mir selber eine Parte zurechtbasteln, damit ich hier für meinen Geliebten Trauerkerzen anzünden kann.

    Habe bis heute keine Parte bekommen, brauche aber welche für meine Bekannten. Ich hab dann einfach die Bestatterin angerufen und ihr gesagt, dass ich morgen 5 Stück holen werde. Habe mit ihr auch über das Verabschieden am offenen Sarg gesprochen und sie hat gesagt, sie wird es möglich machen. Heute abends hat dann seine Schwester angerufen und gesagt, dass sie damit einverstanden sein . Ich habe nur Danke gesagt, dann folgte Smalltalk, mir egal, ich werde nach dem Begräbnis mit denen eh nix mehr zu tun haben. Bin froh ,wenn jetzt alles friedlich abläuft und ich dann wenn ich meine restlichen Sachen aus dem Haus geholt habe (hoffentlich nächste Woche) meine Ruhe habe.


    Ich vermisse ihn jeden Tag, am Ärgsten ist es abends und immer dieser Gedanken:"Nie wieder ...."


    Heute war meine Tochter wieder da, sie bekommt jetzt eine Wohnung in meiner Nähe. Sie hat auch eine harte Zeit hinter sich, Job verloren, dadurch fast keine Chance auf ihre Traumwohnung und jetzt hat sie innerhalb von 2 Tagen einen neuen Job bekommen und kann sich die Wohnung leisten. Da meinte sie:"Siehst Mama, der Rudi paßt auf uns auf."


    Wenn ich das nur auch so sehen könnte, mir fehlt er bei jedem Atemzug und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder Freude empfinden werde. Alles ist so trostlos und in meinem Hirn läuft immer ein Film, vom ersten Kennenlernen bis zur Todesnachricht. Es ist so hart ins Schweigen hinein zu lieben...

    Wieder eine unruhige Nacht, ich habe von der Familie, die sich nicht mehr bei mir meldet, auch keine Parte bekommen,obwohl meine Freunde, die ihn auch gekannt haben und meine Mutter, gerne eine hätten. Die haben sich sicher schon mit dem Trauerredner getroffen und ich bin sicher, dass unsere Beziehung in der Rede nicht vorkommt. Verwandte, die sich nur gemeldet haben, wenn sie was von ihm gebraucht haben und jetzt auf trauernd spielen.


    Immer öfters habe ich blöde, eifersüchtige Gedanken: er ist jetzt bei seiner verstorbenen Frau und glücklich und meldet sich deshalb bei mir nicht, ich war ihm vielleicht doch nicht so wichtig, ich träume nicht von ihm im Gegensatz zu meiner Tochter, die dauernd Albträume hat (vom Unfall, von der Obduktion).


    Gestern ging mir den ganzen Tag das Lied:"If tomorrow never comes" im Kopf herum, da fiel mir wieder ein, wie oft er in letzter Zeit gesagt hatte, dass er mich liebt (hat damals oft untertags beim Arbeiten SMS mit ich liebe dich, ich vermisse dich geschickt). Vielleicht hat er gewußt, dass das für mein restliches Leben reichen muss?


    If tomorrow never comes
    Will she know how much I loved her
    Did I try in every way to show her every day
    That she's my only one
    And if my time on earth were through
    And she must face this world without me
    Is the love I gave her in the past
    Gonna be enough to last
    If tomorrow never comes

    Bis jetzt konnte ich noch nicht zu ihm, die Familie hat das Recht , ihn zu sehen und ich zähle als Lebensgefährtin nicht zur Familie, bin ja erst am 28.5. nach 2 Jahren zu ihm gezogen umd am 7.6. starb er. Mein ganzes Leben ist vorbei-ich war so glücklich, dass wir gemeinsam in seinem Haus wohnen und gemeinsam alt werden würden. Jetzt ist alles aus, sitze in meiner kleine Wohnung und denke fassungslos, dass ich vor 14 Tagen noch ein tolles, erfülltes Leben vor mir hatte.
    Ich habe der Bestatterin geschrieben, ob ich ihn noch einmal sehen darf, bis jetzt keine Antwort.

    Die Tage ziehen sich endlos, gestern war meine Tochter wieder da, brachte Essen mit. Ich schlafe, ich esse, ich schlafe, habe 4kg abgenommen,bin nur müde und will Ruhe. Muss aber morgen wg meines verstorbenen Bruders zum Notar, noch irgendein Dokument unterzeichnen.Nachher will mich meine Mutter treffen und sicher wird sie mich zum wiederholten Male nach dem Unfall fragen (sie ist über 80ig und sehr vergesslich).
    Heute habe ich mal alle meine Dokumente geordnet, bin sehr schlampig, will, dass wenn mir was passiert meine Tochter alles gleich griffbereit hat.
    In der Nacht warte ich immer auf ein Zeichen von meinem Geliebten, aber ich schlafe total traumlos.

    Jeden Tag aufstehen und nicht wissen, wofür. Egal was ich esse, es schmeckt wie Pappe, rauche wie ein Schlot. Ich habe ,bevor mein Schatz nach Griechenland gefahren ist, einen blöden Traum gehabt (ich habe öfters Wahrträume). Da sagte mir eine Stimme, ich solle endlich mein Chaos in der Wohnung aufräumen und meine Papiere sortieren,weil ich im Juni sterben würde. Ich habe ihm natürlich nichts von dem Traum erzählt,wollte ihn ja vor seinem Motorradtrip nicht beunruhigen. Und jetzt ist er gestorben und nicht ich, obwohl ich mich wie tot fühle.


    Ich habe gespürt, dass er gestorben ist, habe exakt um die Todeszeit in Griechenland seinen Freund angerufen,um zu erfahren,was mit ihm ist.


    Gestern habe ich mal angefangen,in meiner Wohnung aufzuräumen, immerhin wird man dabei müde (halte ja körperlich net viel aus mit meiner Krankheit), die Sachen von meinem Schatz (ein paar Kleidungsstücke hatte er auch in meiner Wohnung) habe ich aber am Platz gelassen, denn sollte seine Seele mich besuchen, dann soll er sich willkommen fühlen.

    Das
    erste Mal wieder einkaufen fahren, am besten niemandem in die Augen
    schauen,denn so wie ich momentan dreinschaue,wird den Leuten unbehaglich
    (im Kopf immer "Paint it black" von den Stones, ja ein Todesfall kann
    jedem passieren "Like a newborn Baby it just happens every day").


    Sehe "Frucade" im Supermarkt,denke daran, dass Rudy das immer getrunken hat, kämpfe mit den Tränen.


    Nicht auffallen,muss den Katzen Futter kaufen, selber bräuchte ich
    auch was zum Essen, mag aber nicht, weil es mir egal ist, nur Sachen
    kaufen, die er nicht gemocht hat,endlich zahlen, will nach Hause, mich
    einsperren, keinen sehen, schon gar keine Pärchen oder glückliche
    Menschen , ab ins Auto, Autoradio spielt "Wish you were here".

    Danke! Ich weiß nicht wie es weitergehen soll, heute hat mir eine gute Freundin dieses Gedicht geschickt. Ich glaub nicht, dass ich es schaffen werde, die Trauer so zu verarbeiten, momentan bin ich noch auf dem Punkt, wo ich mir wünsche, dass ich mit ihm gestorben wäre.


    ICH LEBE EIN DOPPELTESLEBEN
    Wie kann ich dich jemals vergessen!
    Du füllst meinen Tag und die Nacht.
    Noch kann ich nur schwerlich ermessen
    wie reif mich der Abschied gemacht.
    Die Wunde wird nie in mir heilen,


    im Schmerze gehörst du mir ganz.
    So will ich die Nacht mit dir teilen,
    als wäre sie Traum oder Tanz.


    Du bist mir noch enger verbunden
    als jemals im Leben davor.
    So habe ich wieder gefunden,
    was kurz an den Tod ich verlor.


    Ich werde dich zärtlicher halten
    als je es im Alltag gelang,
    wo andere Maßstäbe galten
    und eins um das andere rang.


    Wie innig sich Seelen umschweben
    seit deine Gestalt mir verblich!


    Ich lebe ein doppeltes Leben:
    Je eins für dich und für mich.

    Ich trage seine T-Shirts will nicht mehr rausgehen, warte immer auf ein Zeichen von ihm. Ich will ihn noch einmal spüren, hören sehen mit ihm Handerl halten, lieben und geliebt werden... Ich schaff das einfach nimmer alleine. Habe meine Tochter in ihre Wohnung geschickt, die betreut mich jetzt schon 1 Woche, ich will net betreut werden, ich will einfach nur sitzen und auf ein Zeichen warten.

    Im Oktober ist mein Bruder gestorben und jetzt ist mein geliebter Partner tot. Ich kann einfach nicht mehr.
    Leider waren mir nur 2 Jahre mit ihm vergönnt, aber er war die Liebe meines Lebens, hat mich so angenommen wie ich bin (bin krank, habe MS) und ist immer hinter mir gestanden. Am 28.05.2015 bin ich mit Sack und Pack bei ihm in sein Haus eingezogen, wir haben uns so auf unser gemeinsames Leben gefreut. Jetzt sitze ich wieder in meiner kleinen Wohnung und bin alleine. Er starb bei einem Motorradunfall. Ich kann das alles nimmer ertragen, nicht mal noch mit dem einen Trauerfall fertig und jetzt das. Er war mein Leben, mein Universum.....Die lieben Verwandten haben mir gleich die Schlüssel abgenommen und ich darf nimmer ins Haus, obwohl noch Sachen von mir drinnen sind. Mein ganzes Leben ist in Trümmern, mein Fels in der Brandung nimmer da, eigentlich möchte ich auch nimmer da sein.