Ich wollte es sofort haben und da ist das Internet besser (und man muss nicht rausgehen). Hatte auch einen kleinen Stammbuchladen in der Nähe, der beschaffte mir alles,doch leider ist er seit einem Jahr zu.
Geld hat nichts mit einem glücklicheren Leben zu tun, aber mit einem Sicherheitsgefühl. Wenn man zur Trauer noch Existenzängste bewältigen muss, ist das sicher härter, als wenn man wie die Autorin herumreisen kann, um sich abzulenken.
Hab mir auch schon überlegt,einfach wegzufahren, irgendwohin,wo die Erinnerung nicht mitreist. Leider hat meine Tochter erst eine neuen Stelle, alleine will ich nicht fort, außerdem sehr wohl eine Geldfrage.
In der Wohnung erinnert mich alles an ihn (er hat mir damals beim Übersiedeln und Einrichten geholfen), ich habe auch Heimweh nach unserem Haus, nach den Abendspaziergängen, der himmlischen Ruhe dort .
Ich habe nicht nur meinen Mann ,sondern auch meine neue Heimat (bin ja erst im Mai zu ihm gezogen) und meine Zukunft (er wollte mich in seiner Firma anstellen) verloren.
Sehe als kranke BU-Pensionistin keine Zukunft, sondern denke, dass ich in meiner Wohnung alleine sitzen werde, bis ich sterbe. Blöd wenn man nicht weiß, was man mit seinem Leben noch anfangen soll. Bei uns in der Familie werden die Frauen steinalt, meine Großtante wurde 99 (bei bester Gesundheit), das wäre eine Horrorvorstellung für mich, noch 48 Jahre!
Manche sagen:Du hast doch eine Tochter!, ja ich habe eine wunderschöne, intelligente Tochter, die genauso trauert wie ich, da sie ihren Wunschpapa verloren hat. Sie wird sicher mal jemanden kennenlernen, da werd ich dann Oma , doch das kann doch net alles sein, wofür man dann lebt? Nach meiner Scheidung war ich 8 Jahre nur Mama, habe mich nur um meine Tochter gekümmert, dann war ich endlich Frau, Geliebte, Partnerin auf Augenhöhe... Ich habe nicht nur ihn verloren, ich habe mich selbst verloren.