Beiträge von Angie64

    @amitiola


    Ich krieg keine Behindertenwohnung, dazu bin ich nicht krank genug. Trotz der Vorhersage, dass ich (MS begann 1993) spätestens 2000 im Rolli sitzen würde, kann ich noch immer gehen (Dank toller Reha in Judendorf), bin nur extrem schwach und kann fast nix heben, Gleichgewichtsstörungen, kein Gefühl in den Beinen und Füssen,kognitive Störungen (merk mir nix, besonders Zahlen sind schwierig , muss mir alles aufschreiben).

    Garten hätte ich gehabt, wenn ich im Haus meines Traummannes hätte bleiben können ;( . Jetzt sitz ich in meiner Wohnung mit kleiner Loggia, die leider eine so seltsame Blechumrandung hat, dass ich nicht mal Blumenkästen aufstellen kann.


    Weit und breit kein Grün, nur Beton,außer dem Kirschblütenpark und der schaut aus wie in der Bronx (Graffitiverschmiert und fast nur Betonwüste).
    Würde am Abend so gerne im Grünen spazierengehen, aber auf die Donauinsel trau ich mich nicht alleine.


    Ich vermisse nicht nur meinen Schatz sondern auch unser Hausi, jeden Tag vorm Einschlafen stelle ich mir vor, wie wir auf der Terrasse sitzen und Sternderln schauen.

    Wichtig ist, dass du weißt, dass dein Sohn kein schlechter Mensch war, was andere reden , sollte dir am Axxxx vorbeigehen, du wirst sehen, dass die Person, die deinen Sohn angeschwärzt hat, vom Schicksal auch noch ihre Strafe bekommt. Glaube es mir, mir wurde in meinem Leben viel angetan und ich habe dann immer lächelnd sehen können, wie es diesen Personen sauschlecht ergangen ist. Im Moment warte ich auch wieder auf die gerechte Strafe des Schicksal (betreffend die Leute, die mich nach seinem Tod so mies behandelt haben, durfte nicht mal bei der Urnenbeerdigung dabeisein) ;( , die irgendwann mal zuschlagen wird.
    Wichtig ist, dass du deinen Sohn betreffend keinen Zweifel hast, denn das spürt er und auch deine Liebe , falls es ein Nachher gibt :24: .

    @Christine


    Nach meiner MS-Diagnose 1998 lebte ich nur mehr mit dem Gedanken, dass ich so lange überleben muss, bis meine Tochter erwachsen ist. 2012 war es soweit, da ist sie dann ausgezogen und hat mir als Abschiedsgeschenk meinen Rudi hinterlassen (sie hatten ihn bei der Arbeit in einem Lokal kennengelernt und beschlossen, dass der ihr Traumpapa wäre, da sie mit ihrem Erzeuger nicht viel Glück hatte).


    Bei uns war es Liebe auf den 1. Blick und noch nie hatte ich so eine tiefe und innige Beziehung, uns gab es fast nur im Doppelpack, weil wir jede freie Minute miteinander verbracht haben (bis auf seine jährliche Motorradtour). Er hat mich immer ermutigt, hat mir beigebracht meine krankheitsbedingten Ängste zu überwinden, hat mich gefordert und unterstützt. Er war mein Geliebter, mein bester Freund, mein Partner auf Augenhöhe, meine Inspiration und mein Universum.


    Meine Single-Freundinnen blieben dabei natürlich ein bißchen auf der Strecke, jetzt sitz ich wieder mit meinen 2 Katzen alleine in meiner Wohnung, hab ja auch keinen Job und meine einzige Aufgabe ist es, meiner Tochter beim Einrichten der Wohnung zu helfen. Eines Tages wird es vielleicht Enkelkinder geben.,falls sie einen geeigneten Partner findet.


    Tochter, die man dann nur mehr ab und zu sieht, Enkelkinder und Katzen - das ist keine erfüllende Zukunft, bei uns in der Familie werden die Frauen meist steinalt und wenn mir vorstelle, wie meine Großtante 99 Jahre alt zu werden, dann packt mich das kalte Grausen.


    Ich sehe einfach keine Zukunft mehr für mich, fühle mich nutzlos, alleinegelassen, alt obwohl ich mit Rudi aktiv gelebt habe , immer was vor, immer unterwegs.
    Finde nichts mehr was mich interessiert und weiß nicht, was ich mit dem verbliebenen Leben noch anfangen soll.


    Und dass man da natürlich denkt, ob es nicht besser wäre, wenn man nicht mehr jeden Morgen aufwacht, ist logisch.

    Wochenende mit meiner Tochter angefangen, ihre neue Wohnung zu streichen, körperlich erschöpft aber schlaflos.


    Immer wieder tauchen Bilder vor mir auf, von einer Zukunft, die es nicht mehr geben wird.Heute bei seinen besten Freunden gewesen, viel über ihn geredet und viel geweint. Das bringt mich auch nicht weiter, ich kann nicht mal über ihn reden, ohne dass ich weine, statt besser wird es immer ärger, bin müde, ko und will nur mehr schlafen und nicht mehr aufwachen müssen.


    Und wenn dann seine Freunde sagen, im Herzen lebt er weiter, dann denke ich mir nur, schreie innerlich:Ich will ihn nicht im Herzen, ich will ihn spüren, sehen, hören....

    Du hättest ihm nicht helfen können, denn sonst hätte er sich an dich gewand. Ich habe einen Bekannten, dessen Sohn hat sich auch erst kürzlich mit 27 Jahren umgebracht, wegen einer Lappalie, die der Vater mit links gelöst hätte. War es Scham, der Wunsch es selbst zu regeln-keiner weiß das.
    Das Problem ist, dass erwachsene Kinder eigene Entscheidungen treffen, um ihre Unabhängigkeit zu zeigen.
    Und natürlich auch ihre Liebe, weil sie uns mit ihren Problemen nicht belasten wollen. Auch wenn es wahnsinnig weh tut,ich sehe das so: es war ein dummer Liebesbeweis, dass er dir sein Problem nicht aufhalsen wollte, obwohl du es natürlich ,wie alle Mütter, gerne für ihn gelöst hättest.

    Das ist ja das Problem:wir müssen kämpfen und unser Leben meistern.


    Ich will es aber nicht mehr, habe mein Leben lang gekämpft, hatte ein Leben, wenn ich da ein Buch schreiben würde, dann würde jeder sagen: Blödsinn, das gibt es nicht, dass jemand soviel Schicksalschläge ertragen muss.


    Dann war ich das erste Mal in meinem Leben glücklich, Traummann, Zukunft, neues Heim und dann zack alles vorbei.


    Da soll ich noch kämpfen? Überleben kann ich sicher, aber was ist das leben ohne Träume, ohne Ziele? Das ist doch nur vegetieren.


    Am meisten tut es mir weh, was ich alles nicht mehr für ihn machen kann. Ich wollte ihn beruflich unterstützen ihm den Rücken freihalten und ihm ein gemütliches,liebevolles Heim bieten. Ich habe ihn so geliebt, hab immer gesagt:ich hab dich Ganzkörperlieb, wenn er mit seinem Erscheinungsbild oder dem Älterwerden ein Problem hatte.


    Was kann ich ihm an unserem Jahrestag schenken, eine Grabkerze? Das ist zum Koxxxx.


    Er fehlt mir bei jedem Atemzug.... Leben tut weh

    Gestern Treffen mit fallingsky, das ist eine ganz Liebe, haben sehr viel Gemeinsamkeiten.
    Wird nicht das letzte Treffen sein, konnte die Liebe zu ihrem Mann richtig spüren und irgendwie hat sie mir vermittelt, dass er doch irgendwie bei ihr sei.
    Ich bemühe mich auch, meinen Rudi zu spüren, doch so ganz gelingt das nicht.



    9.07.2015
    Heute ist es wieder ganz schlimm, wache auf, will nicht aufstehen, versuche zusammenzuräumen, schaff es nicht,keine Motivation - naja Körperpflege, das letzte Mal dass ich nicht geduscht sondern gebadet habe, war vor deinem Begräbnis-wollte für dich schön sein an dem Tag.
    Heute dachte ich mir, wie gepflegt du warst und dass du es nicht gerne gesehen hättest, wenn ich mich so gehenlasse-also Vollbad, Rasieren, eincremen -nachher heulendes Elend, für wen, wozu ...
    Hab mich gezwungen etwas zu essen, esse seit 3 Tagen das Gleiche,ist egal,mir ist schlecht, ob ich esse oder nicht, schlafe wenn ich mal einschlafen kann,traumlos und bin enttäuscht, dich nicht zu spüren oder im Traum zu sehen.
    Die ganze Liebe kann doch nicht weg sein? Wohin geht sie?
    Habe dauernd Herzschmerzen, hoffe, dass du mich bald abholst.
    Love you mein sexy Samurai

    Heute vor einem Monat um 16h12 ist meine Welt zerbrochen, das Weiterleben ohne ihn tut so weh. Höre seine Lieblingslieder, will ihm nahe sein, wäre so gerne mit ihm gegangen...


    Der 7.6.2015 war ein wunderschöner Sommertag, ich war mit meiner Tochter (die hatte Urlaub) im Schwimmbad der Hausanalage, mein Schatz hatte noch gemeint, dass wir 4 Mädels (Tochter ich und die zwei Katzen) eine tolle Zeit verbringen sollten. Da läutete mein Handy und die Frau eines Motorradkollegen war dran und sagte:"Bitte reg dich nciht auf, der Rudi hat einen Unfall gehabt. Wahrscheinlich Rippenbrüche, die werden schauen, dass man ihn ausfliegt." Ich war geschockt, dachte aber dann, Gott sei dank nichts Ärgeres. Dann ging ich ins Haus ,nahm mir ein Glas Wasser, auf einmal zitterte meine Hand, das Wasser blubberte, ich hab mich erschreckt, es fallengelassen und wie in Zeitlupe gesehen, dass es zersplittert-da wußte ich , dass unser gemeinsames Leben gerade zerbrach.
    Ich rief sofort in Griechenland an, mein Anruf kam genau in der Minute, als er starb.


    Das Ganze läuft immer wieder wie ein Film vor mir ab und ich kann es nicht stoppen.


    Es ist verdammt schwer, wenn man aus Pflichtbewußtsein weiterleben muss, hoffe jeden Tag, dass ich nicht mehr aufwache. Ich glaub, auf die Dauer schaffe ich das nicht, weil mir schon alles egal ist.

    Morgen ist es ein Monat her, dass er gestorben ist. Weiterleben-wozu und wie? Ich muss mich zusammenreissen, meiner Tochter, die ja auch tief um ihren Wunschpapi trauert, beim Umzug helfen, aber manchmal frage ich mich,verdammt nochmal, warum ich weiterleben muss. Die Versuchung sich ins Auto zu setzen und an eine Wand zu fahren, ist sehr groß (fahre daher momentan kaum), funktioniere wie ein Roboter und nachts nur weinen und kaum Schlaf.


    Mein Schatz war 4 Jahre Witwer, als ich ihn kennengelernt habe, er hatte seine Frau (Krebs) bis zum Schluss gepflegt. Er hat mir gesagt, dass er sich damals umbringen wollte.
    Warum verdammt noch mal muss ich dann stark sein? Er meinte auch, dass er nie geglaubt hätte, dass er in seinem Leben zweimal die große Liebe findet.


    Wenn ich ihm so wichtig war, warum dann kein Zeichen von ihm, ich rufe und lausche-keine Antwort. Wenn ich wenigstens von ihm träumen könnte, aber einfach nichts, als ob er nie existiert hätte :13: .

    Vorgestern kurz im Schwimmbad gewesen,hab es nicht gepackt, bin mir urschlecht vorgekommen,da in der Wiese liegend, einen sinnlosen Roman lesend und er ist tot. Er sieht keine Sonne mehr, kann nie mehr etwas genießen.....


    Gestern wollte meine Tochter unbedingt mit mir ins Kino,hab den Film kaum mitbekommen , nachher Cocktail trinken, sie hat bei mir geschlafen, fühle mich wie unter permanenter Bewachung, obwohl sie es gut meint.


    Heute meiner Tochter geholfen, die zieht demnächst um, bei der Hitze die neue Wohnung geputzt (während meine versandelt, weil ich nichts mehr daheim machen will), hundemüde, fertig.


    Morgen Zahnarzt, unter der Woche praktischer Arzt, dann Rechtsberatung, vollgepackt mit Terminen, obwohl ich am liebsten nur irgendwo sitzen und heulen würde.


    Heute vor einem Monat war die Welt noch in Ordnung, nun ist alles uninteressant und bedeutungslos.Und jeden Abend alleine schlafengehen, in die Dunkelheit lauschen , auf ein Zeichen hoffen... Ich bin nicht stark, ja untertags mit Smalltalk und Alltagsfloskeln, am Abend dann der Blick auf die Sterne, die Gedanken an frühere gemeinsame Abende und keine Lust mehr auf das Morgen.

    Heute vor einem Monat war meine Welt noch in Ordnung, meine Tochter und ich waren in seinem Haus, haben aufgeräumt, sind Schwimmen gegangen, am Abend wunderschöner Spaziergang durch meine neue Heimat und natürlich Anruf von meinem Schatz aus Griechenland. Wie kann in nicht einmal einen Monat die ganze Welt zu Bruch gehen?


    Ich schlafe, ich weine, ich zwinge mich zum Essen, versuche normal mit Leute zu reden und Abends holt mich das alles ein und da denke ich dauernd daran, dass ich nicht mehr leben will.


    Ich vermisse ihn so sehr,die Liebe, die Nähe, die Aufmerksamkeit, sein Lachen...
    Die Sonne scheint, die Welt dreht sich weiter. Gestern abend war ich bei Freunden eingeladen,endete im Fiasko, Alkohol in rauhen Mengen und am Schluss haben wir alle um Rudi geweint.

    Heute vor einem Monat hatten wir die letzte gemeinsame leidenschaftliche Nacht. In der Früh begleitete ich dich noch zu deinem Motorrad, ein letzter Kuss, und weg warst du.
    Jeden Abend dein Anruf und immer wieder die Frage, ob ich glücklich im neuen Heim sei. Ich war glücklich, ich putzte und plante Veränderungen, wollte dich bei deiner Heimkehr überraschen. Doch du bist nie mehr heimgekommen und ich bin nicht mehr in deinem Haus.


    Ich sitze alleine in meiner Wohnung, auch in der erinnert alles an dich, kein Wunder , du hattest mir damals vor 2 Jahren beim Umzug geholfen. Wo ich bin, selbst wenn ich spazierengehe, überall bist du mit mir.


    Ich denke an all deine tollen Eigenschaften, ich vermisse deine Hand beim Einschlafen, die körperliche Nähe ,dein Lachen, deinen Optimismus. Wie kann man jemanden dauernd spüren, wenn er nicht mehr da ist?


    Du warst meine Welt und du wirst meine Welt bleiben, ich habe viel von dir gelernt, ich danke dir dafür. Du hast mich gefordert, mir Mut gegeben, mir geholfen, mit meiner Krankheit besser fertigzuwerden, ich danke dir dafür.


    Ich fühle mich hilflos,einsam, verwirrt, doch ich weiß, dass du wolltest, dass ich stark bin,denn diese Eigenschaft hast du stets an mir bewundert.
    Ich werde es versuchen, denn nur so kann ich hoffen, das du irgendwie ,irgendwo in meiner Nähe bleibst- miss you :13:

    Finde nicht mal die Uhrzeit der Urnenbestattung , steht nicht im Begräbniskalender. Ich werde einfach am Wochenende hinfahren und Zwiesprache mit meinem Rudi halten.
    Ich weiß nicht, warum die sich so aufführt, bis zu Todesfall dachte ich immer, die sei nett. Aber da gings ja am 1. Tag schon los, als sie fragte, ob Bargeld im Haus sei.
    Da war ich schon sprachlos. Und wie sie dann hinter den Bilderrahmen ein Testament oder Geld gesucht haben, das war erschütternd :95: .


    Werde mir wirklich rechtlichen Rat holen und schauen, dass ich meine Sachen (sind ja auch Sachen meins verstorbenen Bruders) abholen kann. Dann will ich diese Menschen nie wieder sehen. Ich war nie auf ein Erbe aus, wir hatten immer ausgemacht, dass unsere Vermögenswerte jeweils die Kinder bekommen(also seine Sachen seine Stiefsöhne, meine Ersparnisse meine Tochter).


    Mir würde auch alles Geld der Welt nimmer helfen (meine Mutter,die vermögend ist, wollte mir auch schon Geld schicken), denn ich habe alles, was ich brauche und kein Geld der Welt kann mir meinen geliebten Rudi und unsere gemeinsame Zukunft ersetzen :13: .

    Ich war 2 Jahre mit meinem Traummann zusammen (getrennte Wohnungen), wobei er mir vor einem Jahr den Schlüssel zu seinem Haus gab. Wir waren viel öfter bei ihm im Haus als in meiner Wohnung, und Stück für Stück landeten dort Sachen von mir. Als z.B. mein Bruder starb, lagerten wir auch Sachen von ihm dort ein. Am 28.05.2015 zog ich bei ihm ein, nur angemeldet war ich noch nicht, am 07.06.2015 verstarb er im Ausland. Dann kam seine Schwester, ich blieb noch eine Nacht dort, packte dann mein Gewand und ein paar Erinnerungsstücke, die ich ihr zeigte und fuhr wieder in meine Wohnung. Als ich einen Tag später wieder ins Haus kam, nahm sie mir die Schlüssel weg. Auf meinen Kommentar hin, das noch Sachen von mir im Haus seien, meinte sie nur, das könne nicht sein, weil ich eh soviel mitgenommen hätte.



    Dann rief sie einmal an und meinte, dass sie einen möglichen Hinweis gefunden hätte, dass er mir etwas vermacht habe. Am nächsten Tag fragte ich sie danach, da meinte sie, dass sie das nie gesagt hätte.
    Mir hat er immer gesagt, dass seine Stiefsöhne alles erben und das war mir auch recht so, hätte ja auch meiner Tochter alles vererbt, wenn ich gestorben wäre.


    Wie komme ich , nachdem man mit der nicht vernünftig reden kann, an meine Sachen?


    Heute rief sie an und meinte, dass morgen die Urnenbestattung sei, aber meine Anwesenheit dort nicht erwünscht sei.


    Kann man da rechtlich gar nichts machen? Ich halte dieses Mobbing nimmer aus, beim Begräbnis keine Erwähnung von mir in der Parte, der Kranz ganz weit weggestellt... :33:

    Also ich habs in einem Zug durchgelesen (kann eh so schlecht schlafen), es gibt zumindest die Gewissheit, dass auch andere Menschen in der gleichen Weise trauern wie man selbst. Der Schluss läßt hoffen, obwohl nicht jeder nach einem Trauerjahr schon so weit ist, sich im neuen Leben zurechtzufinden.

    Ich wollte es sofort haben und da ist das Internet besser (und man muss nicht rausgehen). Hatte auch einen kleinen Stammbuchladen in der Nähe, der beschaffte mir alles,doch leider ist er seit einem Jahr zu.


    Geld hat nichts mit einem glücklicheren Leben zu tun, aber mit einem Sicherheitsgefühl. Wenn man zur Trauer noch Existenzängste bewältigen muss, ist das sicher härter, als wenn man wie die Autorin herumreisen kann, um sich abzulenken.


    Hab mir auch schon überlegt,einfach wegzufahren, irgendwohin,wo die Erinnerung nicht mitreist. Leider hat meine Tochter erst eine neuen Stelle, alleine will ich nicht fort, außerdem sehr wohl eine Geldfrage.


    In der Wohnung erinnert mich alles an ihn (er hat mir damals beim Übersiedeln und Einrichten geholfen), ich habe auch Heimweh nach unserem Haus, nach den Abendspaziergängen, der himmlischen Ruhe dort .


    Ich habe nicht nur meinen Mann ,sondern auch meine neue Heimat (bin ja erst im Mai zu ihm gezogen) und meine Zukunft (er wollte mich in seiner Firma anstellen) verloren.
    Sehe als kranke BU-Pensionistin keine Zukunft, sondern denke, dass ich in meiner Wohnung alleine sitzen werde, bis ich sterbe. Blöd wenn man nicht weiß, was man mit seinem Leben noch anfangen soll. Bei uns in der Familie werden die Frauen steinalt, meine Großtante wurde 99 (bei bester Gesundheit), das wäre eine Horrorvorstellung für mich, noch 48 Jahre!


    Manche sagen:Du hast doch eine Tochter!, ja ich habe eine wunderschöne, intelligente Tochter, die genauso trauert wie ich, da sie ihren Wunschpapa verloren hat. Sie wird sicher mal jemanden kennenlernen, da werd ich dann Oma , doch das kann doch net alles sein, wofür man dann lebt? Nach meiner Scheidung war ich 8 Jahre nur Mama, habe mich nur um meine Tochter gekümmert, dann war ich endlich Frau, Geliebte, Partnerin auf Augenhöhe... Ich habe nicht nur ihn verloren, ich habe mich selbst verloren.

    24 Tage, langsam sollte ich mich schon daran gewöhnt haben, die Sonne scheint, die Menschen lachen , er ist tot und ich bin innerlich tot.
    Das innerlich tot fühlt sich gar nicht so schlecht an, man funktioniert, weint kontrolliert daheim, versucht zu verdrängen, sich abzulenken.
    Dann kommen da Anrufe von Freunden und Bekannten und schon ist es vorbei mit innerlich tot-man redet mit ihnen und dann schmeißt einen der Verlust auf den Boden, wo man heulend sitzenbleibt und glaubt, nie mehr aufstehen zu können.