Beiträge von chris068

    Das habe ich schon oft gehört, ich sei auf einem guten Weg. Mir kommt es nicht so vor.


    Denn ist es wahnsinnig hart. Jeder Tag kosten enorm viel Kraft.
    Jede Unterhaltung mit Kollegen kann zur Qual werden. 2 Kollegen bekommen grad Nachwuchs.
    Natürlich ein (für sie) freudiges Ereignis. Ich tu mir schwer, mich mit ihnen mitzufreuen.
    Und ich schäme mich fast dafür, darauf nicht entsprechend zu reagieren.
    Am liebsten würde ich dabei zu heulen anfangen, wenn ich an meine Situation denke.
    Keine Frau, keine (eigene) Familie - nichts.
    Das tut seeehr weh. :13:


    LG Christoph

    Liebe Monika,


    Danke dass ihr an mich und mein neues Glück für mich glaubt.


    Muss aber auch sagen, dass man sich durch diesen Schicksalsschlag verändert.
    Und ich fürchte, dass diese Veränderung die Beziehungsfähigkeit etwas beeinträchtigt.


    Ich weiss aber auch, dass es da draussen viele verständnisvolle, liebe Menschen gibt.
    Allein hier in diesem Forum erkennt man das schon. Ich glaube, hoffe und (seit einem Jahr) bete ich auc dafür.
    Und ich zünde jeden Tag eine Kerze in der Kirche gleich neben dem Büro an.
    Neben dem Friedhofsbesuch ist das mein zweites tägliches Ritual, auf das ich mich freue.
    In einer Kirche haben wir auch zum letzten mal gemeinsam geweint.
    Zuhause war meine Frau immer so stark, hat nie geklagt, auch nie geweint.
    Auch ich habe vor meiner Frau praktisch nie geweint. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns das
    gegenseitig nicht antun wollten. Wir waren im Beisammensein immer positiv eingestellt.
    Geweint hab ich damals schon immer alleine - und ich glaube, meine Frau ebenfalls.


    LG Christoph

    Hallo,


    Das wünsch ich mir auch so sehr, ein zweites Mal auf die Liebe meines Lebens zu treffen.
    Habe derzeit Kontakt zu einer sehr netten Frau (1x getroffen, sonst nur sms kontakt).
    Sie ist schon viel weiter als ich (Trennung vor 7 Jahren) - aber selbst sie sagt,
    dass es ihr schwer fällt, den letzte Schritt in eine neue Beziehung zu wagen.
    Wie soll ich dann schon so weit sein ? Eigentlich unmöglich.
    Und sie sagt auch, dass sie spürt, wie sehr ich noch an meiner Frau hänge.
    Und das verträgt sie eher schlecht - also bei dem Test durchgefallen...


    Heute Nacht hab ich nicht nur Lieder meiner Frau, sondern auch meine Lieblingslieder gehört (die zum Teil in ganz andere Richtung gehen). Also wieder auch etwas bewusst für MICH gemacht
    (obwohl mir eigentlich beides gut tut).
    Heute Morgen am Weg zur Arbeit war dieser beissende Schmerz wieder da - hab viel geweint.
    Viele Erinnerungen sind wieder hochgekommen. Ich hoffe, der Tag endet besser als er begonnen hat.


    LG Christoph

    Hallo,


    Das muss jeder für sich herausfinden.
    Ich kenne Menschen, die ein halbes Jahr nicht fähig waren, das Grab des Verstorbenen zu besuchen.
    Das war für mich von Beginn weg nie ein Problem. Hab das immer gern getan.
    Am schwersten war es für mich, wieder das Schlafzimmer zu betreten - der Ort an dem meine Frau verstorben ist. Das war lange Zeit eine Tabuzone. Nun hab ich das abgelegt.
    Ja, und das Mobiltelefon meiner Frau liegt noch immer zuhause - wie auch viele andere Sachen (Kleidung, Schuhe,...). Bis jetzt konnte ich das alles noch nicht weggeben.
    Ein paar Dinge habe ich bereits entfernt. Das kostet aber unendlich viel Überwindung/Kraft.
    Das sind ganz finstere Momente in meinem Leben. :13:
    Weil mit jedem Gegenstand, der entfernt wird, hat man das Gefühl, sich ein Stück weit von seiner geliebten Partnerin zu entfernen.



    LG Christoph

    Hallo Angie,


    Mir geht es ähnlich, kann mir derzeit nicht vorstellen, mich in jmd zu verlieben.
    So sehr ich mir das wünsche.
    Wobei verlieben vielleicht schon, aber ein Zusammenleben mit jmd neuen ist für mich fast undenkbar.
    Bin seit ein paar Wochen auf einer Partnerbörse aktiv - ich mach das auch als Ablenkung,
    als Flucht vor der alltäglichen Trauer. Man kommt auf andere Gedanken. Tauscht sich, zwar oberflächlich,
    aber dennoch mit anderen Leuten aus.
    Habe nur festgestellt, dass man als frischer Witwer ohnehin nicht gefragt ist.
    Vielleicht ist es auch gut so in dieser Phase.
    (weil ich in Wahrheit auf der Suche nach der 1:1 Kopie meiner Frau bin).


    LG Christoph

    Liebe Angie,


    Ich bewundere dich, wie du das machst !



    Ja, das "Guten Morgen", "Schönen Tag", "Schlaf gut" mach ich genau so.
    Urlaub hab ich heuer auch gemacht. 1 Woche an einem Ort, wo wir auch gemeinsam waren.
    Das war ganz schlimm, dennoch war es mir ein Bedürfnis, diesen Ort aufzusuchen.
    Um das gemeinsame von früher eben heuer alleine zu erleben. Ein tränenreicher Urlaub,
    aber mit intensiven Gefühlen.
    Diese Gefühle möchte ich nicht missen - klingt für Aussenstehende ebenso verrückt.
    Aber ich lebe derzeit von diesen Gefühlen.



    LG Christoph

    Hallo Monika,
    Hab ich auch schon überlegt. Eigentlich hab ich jedes Wochenende Weihnachten ...
    wenn Du verstehst was ich meine.
    Ich werde wahrscheinlich Schifahren gehen.
    Das Alleinsein ist immer noch schwer, geht aber mittlerweile leichter.
    Der Mensch entwickelt neue Kräfte und gewöhnt sich offenbar an neue Situationen.
    Kurz nach dem Tod meiner Frau dachte ich, das überlebe ich keine 3 Wochen.


    LG Christoph

    Hallo Angie


    Beim Wort "Einzelhaft" hats mir einen Stich gegeben.
    Denn genau so fühle ich mit auch (bei mir sinds 9 Monate Einzelhaft mit Freigang).
    Nachhause komme ich eigentlich nur zum Schlafen. Wirklich "wohnen" kann ich zuhause nicht.
    Sonst versuche ich, so weit es möglich ist, weg zu sein. Sport, Verwandte/Bekannte besuchen, Arbeit,...


    Dein Date gibt mir Hoffnung, dass auch ich nicht "lebenslang" inhaftiert bleibe.
    Ich wünsch Dir Alles Gute.


    LG Christoph

    Worte ..
    Hab zu früh gesendet. ..


    Bin gestern noch 1h vor den Fernseher gesessen. Danach ins Bett und Musik gehört.
    Meine Hand greift nach nebenan zwar ins leere. Dennoch spüre ich meine Frau und ich war für einen Moment glücklich.
    Ein Gefühl dass ich lange Zeit nicht hatte.


    Lg christoph

    Ja diese Momente am Grab sind wirklich was besonderes.
    Wenn das Lied gespielt wird, beobachte ich die Flamme der Kerze.
    Und stelle mir vor, dass meine Frau es hört und mitsingt,
    und mir über die Flamme ihre Freude mitteilt.


    LG Christoph

    Hallo Monika,


    Ich brauchte vor allem Ablenkung. Ich hab mich sehr stark in die Arbeit verbissen, um gedanklich Abstand zu bekommen. Sonst hätte ich es nicht ausgehalten. Der aktuelle Job könnte in 1-2 Jahren gefährdet sein, daher die Wechselabsichten. Das erfordert Mut. Aber ich denke ich bin durch den Verlust stärker und mutiger geworden. Was soll mir noch passieren ?
    Und ich bin überzeugt, dass ihr alle hier mutig und stark seid. Auch wenn wir alle unsere schwachen Momente haben.


    Der (gut gemeinte) Zuspruch einiger Bekannter/Verwandter: "Du musst jetzt stark sein".
    Den kann ich nicht mehr hören. Wir MÜSSEN NICHT stark sein. Aber wir sind es ;-)


    Ich lebe im Moment in 2 Welten. Im Berufsleben geht es mir inzwischen weit besser als vor 3,4 Monaten.
    Kann das Private immer besser ausblenden.
    Zuhause im Privatleben sind die Fortschritte minimal. Und ich fürchte mich vor Weihnachten
    und den anstehenden Geburtstagen meiner Frau (Jänner) und von mir (Februar).


    LG Christoph

    Hallo,


    Heute ist es wieder ein Schritt zurück.
    Ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch bei einem neuen Unternehmen. Plane einen Jobwechsel.
    Und es ist (heute wieder besonders) hart, wenn man das Erlebte nicht mit seinem Partner teilen kann.
    Ich werde am Abend wieder ans Grab gehen und es weinend meiner Frau erzählen. Wie jeden Abend.
    Ja, und ich bin verrückt: ich spiele meiner Frau am Grab jeden Abend eines ihrer Lieblingslieder vor.
    Da bin ich ganz allein mit ihr in der Stille und Finsternis. Und den Moment geniesse ich regelrecht.
    Ich weiss mittlerweile, dass es NICHT verrückt ist. Ich brauche es einfach.
    Das ist die neue/andere Zweisamkeit am Abend.


    LG Christoph

    Hallo Claudia,


    Du brauchst Dich wirklich nicht zu entschuldigen !!
    Bin für jede Rückmeldung dankbar. :2:
    Ich glaube auch, dass ich mich oft falsch ausdrücke, und ich somit leicht missverstanden werde.
    Du hast schon auch recht damit, dass ich auch ein wenig resigniere.
    In dem Sinne, dass ich fürchte, nie wieder glücklich werden zu können.
    Ich werde der schönen Zeit ewig nachtrauern. Ist ein anderes Leben und bin ein anderer Mensch
    geworden.


    Ich weiss auch, dass ich dennoch vieles selbst in der Hand habe und selbst steuern kann.
    Und die Hoffnung darauf, dass das Schicksal nochmals zuschlägt - im positiven Sinne.
    Hoffnung, die ich in den ersten Monaten danach überhaupt nicht hatte.


    Schönen Tag wünsch ich auch, LG Christoph

    Hallo,


    Nein, ich gebs mir nicht selber. Warum sollte ich das tun ?
    Ich empfinde es auch nicht als Folter.
    Die Schlafprobleme sind wirklich nebensächlich. Fühle mich tagsüber relativ frisch.
    Habe diesbezüglich mit Arzt und einigen Betroffenen gesprochen, viele Tipps eingeholt und vieles probiert. Bis jetzt hat nichts wirklich gewirkt. Werde vorerst im Schlafzimmer bleiben. Fühl mich dort meiner Frau näher. Heute Nach hab ich auch besser geschlafen.


    Was ist eigentlich schlimm daran, wenn man sich mit dem Schicksal anfreundet ?


    LG Christoph

    Die Trauer wird sanfter. Die Leere Zuhause bleibt. Habe das Gefühl ich gleite unaufhaltsam von einer Phase der Unerträglichkeit in einen Zustand, der nicht schön ist aber eine gewisse Stabilität bietet. Man beginnt sich langsam mit seinem Schicksal anzufreunden.
    Schlafen kann ich weiterhin nicht.


    Als absolut sehe ich es auch nicht. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
    Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten lernen.
    Aber ich sträube mich dagegen, zu glauben, dass man immer alles selbst im Griff hat.
    Hat man meines Erachtens nicht. Weder konnte ich meinen Schicksals-Schlag beeinflussen/verhindern,
    noch hab ich bei (einigen) positiven Erlebnissen viel selbst dazu beigetragen.
    Meine Seelenpartnerin ist mir quasi über den Weg gelaufen, ich musste mich nicht sehr anstrengen, sie zu erobern ;-)
    Das war reines Glück/Zufall/Schicksal.


    LG Christoph

    Hallo Monika,


    Ich bin auch nicht neidisch in dem Sinne, dass ich jemanden etwas nicht gönne.
    Nein, wenns nach mir geht, soll jeder glücklich sein.
    Ich weiss, dass vieles nur Fassade ist (bei Scheidungsraten von 40% ist das klar ...).
    Nur ist das für mich ein schwacher Trost.
    Ich habe das Gefühl, dass die Trauer bei mir etwas abnimmt - ich kann nicht mehr so oft weinen.
    Und Gefühle wie Neid, Wut stärker werden. Eine Entwicklung, die mir eigentlich nicht gefällt.


    Aber die Hoffnung auf bessere Zeiten ist auch noch da, zum Glück ...


    LG Christoph

    Liebe Angie64,


    Ich kann Dich gut verstehen. Mir geht es beim Smalltalk genauso. Fällt mir sehr schwer, mich bei bestimmten Themen "normal" zu unterhalten. Bei Themen wie Politik, Sport ist es etwas leichter.
    Ich kann auch nicht mit, wenn sich Leute über "Kleinigkeiten" beschweren. Ich denke mir, die Leute haben sonst keine Sorgen.


    Ich hoffe, dass sich das mit der Zeit normalisiert.
    Ich hatte das Glück, jemanden zu finden, der genau zu mir passte.
    Ob mir das nochmals passiert, da hab ich momentan meine Zweifel.
    Ich werde es jedenfalls versuchen.


    LG Christoph