Liebe Lea,
danke für deine liebe Antwort an deine neue Stalkerin... nein, Scherzchen
Meinen Thread "musst" du echt nicht lesen, ich finde wir können uns auch so schreiben - oder? Ich habe deinen auch och nicht vollständig gelesen, nur die letzten Seiten und den Anfang - ich hoffe das ist ok?
Wie geht es dir heute? Du hast mich insofern inspiriert als ich froh war zu lesen, dass du auch alle vier gepflegt grade sein lässt. Dass du es genießt am Sofa zu liegen, hast du auch so eine menschenfressende Couch wie ich? Herrlich.
Dein Job klingt ja sehr attraktiv, also die Dienstzeiten und du betreust deine Klienten und Klientinnen sicherlich sehr liebevoll und gut, und du schenkst ihnen mithin eines der wertvollsten Dinge wie ich finde, sie können in ihren vier Wänden bleiben.
Dass die alten Menschen manchmal bockig sind, oder stur, das ist bestimmt eine Herausforderung. Und dass sie einem ans Herz wachsen und dann eines Tages sterben, und man wieder trauert. Da braucht es bestimmt viel an Stärke, und ein Kontrast ist auch hilfreich.
Die von dir aufgezählten Berufe hören sich sehr interessant an, welche Form von Tanz interessiert dich denn?
Wie konkret sind denn diese Wünsche, Pläne für die Veränderung?
Gäbe es in der Stadt auch die Möglichkeit in der Pflege zu arbeiten?
Ich bin in einer etwas ähnlichen Situation, ich habe das dringende Gefühl etwas verändern zu müssen. Oder sagen wir: den Wunsch, denn ich bin einfach noch nicht ganz in meinem Element, oder nicht sehr oft. Marlene Dietrich sagt zu ihren Fehlern: ich würde sie alle wieder machen, nur würde ich sie früher machen damit ich mehr davon habe".
Zu deinem verstorbenen Freund...ich habe deinen Thread wie gesagt noch nicht ganz gelesen und wenn ich jetzt etwas taktloses schreibe, verzeih mir bitte.
Ich hatte einmal einen sehr lieben Freund, also eine Fernbeziehung, der sich das Leben genommen hat (wir waren da nicht mehr zusammen).
Ich war damals noch sehr jung ,17, er war 23. Er war Engländer, flog von der Uni, gleichzeitig entwickelte er eine schlimme Depression die er niemandem anvertraute. Ich sehe es ja mittlerweile so dass ein Suizid wie eine Krebserkrankung ist, ein übler Gedanke breitet sich aus und vernichtet das gesamte Denken...und der Mensch stirbt an einer schrecklichen, sehr schmerzhaften Krankheit, manchmal gemischt mit einem schrecklichen Unfall. Aber ich weiß, es ist ein schwieriges, eines der schwierigsten Themen und dass es oft ein Tabuthema auch noch ist, macht es nicht gerade leichter.
Er, Paul, war ein ganz wunderbarer, kreativer, liebenswerter Mensch. Er hatte viele Flausen im Kopf, war sehr charmant. Er hat auch gut ausgesehen Er hat mir damals auch einen ganz lieben Brief geschrieben, erst später habe ich bemerkt dass es eine Art Abschiedsbrief war...und ich habe mich lange damit gequält ob ich darauf hätte reagieren müssen oder sollen. Und jetzt, wo der Valentinstag kommt denke ich auch an ihn...er hat mit ein Monat lang jeden Tag einen bezaubernden Brief mit ganz vielen Zeichnungen geschickt...das war der schönste Januar meines Lebens Jeden Tag bin ich nicht zum Briefkasten gerannt...sondern...geflogen...Noch heute muss ich schlucken, wenn ich an ihn denke und in meinem Herzen zieht sich etwas zusammen. Paul, warum? denke ich dann.
Ja, das ist meine Geschichte ... aktuell bin ich hier in dem Forum weil meine Mutter letztes Jahr gestorben ist und ich erst jetzt angefangen habe, darüber zu schreiben und zu reden, und so freue ich mich über einen Austausch.
Ich hoffe dass es dir gut geht und du es dir gut gehen lässt
in einem Briefwechsel zwischen Arthur Miller und Brenda Venus las ich diesen wunderschönen Gruß
"sei gut zu dir"
zum "hinter die Ohren schreiben"
alles Liebe
Malena