Danke für eure Zuwendung und die lieben Worte. Sie haben mich gestern durch den Tag getragen.
Mir ging es körperlich so schlecht, dass ich nicht die Konzentration aufbrachte, euch zu antworten. Habs versucht, doch meine Worte kamen mir auf dem Weg vom Kopf zur Tastatur abhanden, purzelten ständig durcheinander und ließen sich einfach nicht bändigen und dann hab ichs aufgegeben...
Heute neuer Versuch...
Liebe Nebelfrau,
Schön, dich wieder zu lesen. Wie hab ich mich gefreut, dass du mir geschrieben hast. Danke.
Du hast sicherlich Recht: Mama war in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt.
Eigentlich weiß ich das ja auch. Eigentlich.
Mein Kopf sagt mir das auch und auch meine eigene Erfahrung ( Rückerinnerung an die Zeit, als ich selbst einen Suizidversuch unternahm) zeigt es mir.
Dass ich dennoch die Tat nicht akzeptieren kann, obwohl ich so etwas auch versucht habe - dieser Zwiespalt macht mich fertig. Alles ist so ambivalent. So ineinander verknotet.
Mein Herz will /kann es (noch) nicht akzeptieren. !!
Mama hatte schon vorher etliche Male versucht, sich das Leben zu nehmen und ich kann mich erinnern, dass ich ihr einmal gerade noch rechtzeitig den Tablettencocktail aus der Hand riss. Und einmal habe sie fast leblos in ihrem Bett vorfinden müssen. Aber - sie hat nie versucht, sich für sich Hilfe zu holen.
Das unterscheidet Mama von mir.
Ich ging freiwillig ins Krankenhaus, tat etwas gegen diesen Sog..tat etwas gegen die Todessehnsucht.,suchte verzweifelt nach Hilfe, nach Lösungswegen.
Mama tat überhaupt nichts. (Das erinnert mich so an Klaus und sein Verhalten)
Sie wollte Opfer bleiben.Drohte immer mit Selbstmord... manipulierte... verbreitete Schrecken..lch Angst, von der Schule nach Hause zu gehen, immer dieser Gedanke: was werde ich vorfinden... . und dann hat sie sich tatsächlich ausgelöscht, auf brutalste Art und Weise.(Eisenbahnschienen). Hat vorher noch alle Bilder von sich verbrannt, all die persönlichen Gegenstände, die an sie erinnern könnten, zerstört. Nichts hinterließ sie mir...
NICHTS. Nur das Trauma!
Weißt du, was ich meine. Mir fehlen die richtigen Worte, um meine Empfindungen auszudrücken...
Mama kannte die familiären Verhältnisse. Wusste, dass ich allein zurückbleiben würde. Wusste, dass es da keinen Zusammenhalt innerhalb der Familie
geben würde.
Und so war es dann auch.
Mein Vater reichte mich innerhalb der Familie rum. Diese verschiedenen Verwandten nahmen mich auf, weil sie sich moralisch verpflichtet
fühlten, NICHT weil sie mich mochten oder gar liebten. Nein, nur aus Pflichtgefühl. Und Mama kannte die Verwandtschaft.
Ich hatte zwar Glück. Irgendwann fand sich für mich eine Pflegefamilie. Fremde Menschen, die mich mochten und irgendwann auch liebten. Mich so liebten, wie ich damals war.: ängstlich, verbockt, misstrauisch... Sie retteten mir sozusagen das Leben. Gaben mir Halt und Sicherheit.
Aber das konnte Mama nicht ahnen.Ich fühle mich immer noch von ihr im Stich gelassen.
Sie hat mir einfach diese übergroße Bürde aufgeladen.... Dieses Trauma prägte - und prägt immer noch - mein Leben.
Warum hat sie keine Hilfe gesucht? Warum hat sie mich nicht an die Hand genommen und ihren Ehemann verlassen und mit mir sich ein anderes Leben aufgebaut?
Sorry, dass ich immer wieder dasselbe durchkaue.
Liebe Luise,
ich denke so oft an dich. Danke, dass du bei mir mitliest. Danke für dein Mitgefühl.
Wir haben einiges gemeinsam.
Kinder sollten nie die Mutter/Eltern ihrer Kinder sein müssen. NIE. So ein Rollentausch ist fatal. Es tut mir leid, daß du das auch erleben musstest.
Irgendwie werden wir dadurch auch stark. Aber es gibt auch negative Seiten daran.....
Verbindende und mitfühlend Grüße.
Ich hoffe, dein Tag ist heute halbwegs ertäglich.
Liebe Flora,
hab Dank für deine guten Wünsche
Liebe Kornblume,
auch dir ein Danke für dein"ich verstehe dich",
Liebe Medina,
dir gilt ein besonderer Dank. Das Katzenbild, das du eingestellt hast, hat eine Schleuse in mir geöffnet.
Seit langer, langer Zeit konnte ich nicht mehr weinen. Die Tränen blieben im Hals stecken und ich schluckte sie immer runter.
Als ich gestern das Bild sah, fing ich an zu weinen.
Und das tat gut.
Immer wieder sehe ich das Bild an und die Tränen tropfen aus mir heraus...Nicht so krampfend und schmerzend, sondern weich und warm. Wie ein heilsamer Regen. (mir fällt kein adäquater Vergleich ein.)
Danke liebe Medina, dass du mich auf meinem Weg hier begleitest.(und sei es meistens durch ein "ich verstehe dich"
Lieber, lieber Uwe,
Innigste Umarmung zurück Auch ich habe dich sehr lieb.
Aber dass weißt du ja.
Deine warmen Worte haben mich sehr berührt.
Du hast nur für mich gespielt. Wie schön!
Tatsächlich habe ich es mir in meinem Lieblingssessel bequem gemacht - dir gelauscht - und für kurze Zeit alles um mich herum vergessen - alle Sorgen, alles Leid.
Nachher werde ich mich wieder in den Sessel kuscheln und - dir zuschauen und zuhören - in die Musik eintauchen.
Ich bin so oft gedanklich bei dir.
Ist Nicole noch da?
Ich mache jetzt eine kleine Schreibpause.
Werde dir heute oder morgen etwas mehr in deinem thread schreiben.
An alle
Das Forum ist irgendwie Heimat. Findet ihr nicht.?
Wir sind hier wie eine richtige Familie. Wir sind füreinander da, stützen uns gegenseitig, streiten manchmal etwas miteinander,finden dann wieder zusammen, achten uns gegenseitig. ..
Und das ist so schön.
Nie hätte ich gedacht, dass es in der virtuellen Welt so etwas gibt.
Alles Liebe
blaumeise