Beiträge von blaumeise

    Ich denke, sehr viele kennen diesen Text, aber ich möchte ihn dennoch hier einstellen.


    Man muß den Dingen

    die eigene, stille,

    ungestörte Entwicklung lassen,

    die tief von innen kommt,

    und durch nichts gedrängt

    oder beschleunigt werden kann.

    alles ist Austragen -

    und dann gebären.


    Reifen wie der Baum

    der seine Säfte nicht drängt

    und getrost in den Stürmen

    des Frühlings steht,

    ohne Angst,

    dass dahinter kein Sommer

    kommen könnte.

    Er kommt doch!


    Aber er kommt nur zu den Geduldigen,

    die da sind,

    als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,

    so sorglosstill und weit.


    Mam muß Geduld haben,

    gegen das Ungelöste im Herzen,

    und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,

    Wie verschlossene Stuben,

    und viele Bücher, die in einer sehr fremden Sprache

    geschrieben sind.


    Es handelt sich darum, alles zu leben.

    Wenn man die Fragen lebt,

    lebt man vielleicht allmählich,

    ohne es zu merken,

    eines fremden Tages in die Antwort hinein.

    Rainer Maria Rilke


    So schön!




    Lieber Uwe,


    Dankeschön fürs Einstellen des Videos.

    Du bist ein Schatz <3


    auch an dich liebe Sverja ein Danke für deinen Beitrag in meinem thread.

    Wie geht es K.? Wenn du möchtest, grüße sie von mir - falls sie überhaupt die Grüße annehmen möchte.

    Ich freue mich, daß du in Schweden heimisch geworden bist.


    blaumeise :24:

    Ihr Lieben,


    ich lese gerade zum x-en Mal das Buch von Randy Pausch "The last lecture"

    Es gehört schon seit Jahren zu der Lektüre, die ich immer wieder erneut mit viel Gewinn lese.

    Eine wahre "Geschichte ", die mich sehr berührt und bewegt.


    Das Buch gibt es auch auf deutsch. "Last lecture - Die Lehren meines Lebens".

    Wie gut die deutsche Übersetzung ist, weiß ich leider nicht, oft geht bei Übersetzungen viel verloren.


    Es gibt bei YouTube ein Video seiner last lecture.

    Leider kann ich es hier nicht einstellen. Ich schreibe vom Handy aus

    und weiß nicht, wie so was beim handy funktioniert.

    Wen es interessiert: Randy Pausch Last lecture: Archieving Your Childhood Dreams.

    Es war seine letzte Vorlesung an der Carnegie-Mellon-Univetsity in Pittsburgh.

    Er war damals schon an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und

    wußte schon, dass er nur noch wenige Monate zu leben hatte.


    Es ist so lebensbejahend - trotz allem.


    Randy Pausch ist für mich ein großes Vorbild - sehr inspirierend! Er starb im Alter von nur 47 Jahren. P:13::13:

    Ich möchte aus dem Buch einen Satz zitieren:


    "We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand".


    Alles Liebe

    blaumeise :24:


    Kommt gut durch den Tag und bleibt gesund.

    Liebe Nordlys,


    ich habe dich gelesen und bin sehr betroffen von deiner "Geschichte".


    Ich würde dir gerne helfen, weiß aber nicht wie.


    Ich kann dir nur mein Ohr leihen und meine Schulter zum Anlehnen und Ausweinen und das mache ich gerne. Begleite dich gerne auf deinem dornigen Weg - wenn auch nur virtuell.


    Gut, dass du dir hier alles von der Seele schreibst.

    Es ändert zwar nichts an der Situation aber es erleichtert und lässt einen wieder kurzfristig durchatmen.


    Ich wünsche dir viel Stärke und Kraft.


    Pass aber auch auf dich selbst auf und schaffe dir ein paar Ruheinseln.


    Was könnte dir Kraft schenken?

    Eine heiße Dusche? Ein Schaumbad? Ein Telefongespräch? Deine Lieblings CD anhören,? Tief in den Bauch atmen? Deine Hand auf deine Herzgegend legen und dich dadurch selbst etwas trösten (hilft mir,!!!) Ein....?


    Ich schenke dir eine sanfte Umarmung (so ich das darf) :24:und hoffe, dass sie dir gut tut.


    Alles, alles Liebe <3


    blaumeise

    Liebe Louis Butzemann,


    zuallererst möchte ich dir mein Mitgefühl zum Tode deines Sohnes aussprechen.


    Ein Kind zu verlieren ist das furchbarste, was Eltern passieren kann. Es ist so unbegreiflich und durch einen Drogentod kommen noch viele andere quälende Fragen ins Spiel. Befriedigende Antworten findet man keine.


    Welch Katastrophe. Es ist so traurig, dass junge Menschen glauben ihr "Heil" in Drogen zu finden. Man steht als Eltern so hilflos und ohnmächtig daneben...


    Du stehst noch ganz am Anfang des Trauerweges und ich weiß genau, wie sich diese Anfangszeit anfühlt.


    Der Wunsch nachzusterben gehört dazu. Man möchte aussteigen, alles hinter sich lassen, wieder mit dem geliebten Menschen zusammensein.

    Fast jeder in diesem Forum hat so empfunden.


    Doch es gibt auch Hoffnung. Im Laufe der Zeit lernen wir, mit diesem Tod zu leben,


    Doch das braucht Zeit. Sehr viel Zeit. Manchmal 2-3 Jahre.

    Und diese Zeit kostet unendlich viel Kraft. Wir fühlen uns erschöpft und wissen nicht wie wir alles aushalten sollen. Aber es geht. Vertraue darauf, auch wenn es sich noch so unglaubwürdig anhört und anfühlt.


    Versuche immer nur einen Tag durchzustehen - und dann wieder nur einen.


    Und denke daran: Trauer ist Liebe.


    Wenn du kannst, schreibe dir hier deine Verzweiflung, deinen Schmerz von der Seele. Erzähle uns von deinem Sohn. Hier ist immer jemand, der ein offenes Ohr hat. Mir hilft es, hier zu schreiben.


    Am besten ist es, wenn du einen eigenen thread eröffnest. Dann gehen deine Beiträge nicht unter und sie werden leichter von uns gefunden.


    Ich wünsche dir viel Kraft, die Zeit zu überstehen.


    blaumeise


    .

    Liebe Luise, <3


    ich verstehe dich so gut.


    In dieser schwierigen Zeit wird einem das Alleinsein... die Einsamkeit doppelt bewusst.


    Das ist so schwer auszuhalten, schürt die Ängste.


    Ich beneide jeden, der Halt und Hoffnung im Glauben findet. Mir fällt das zur Zeit sehr schwer - mein Draht "nach oben" ist irgendwie gerissen und wie er zu reparieren ist? Keine Idee :13:


    Ich gehöre ja durch diverse Vorerkrankungen und der derzeit laufenden Chemo sozusagen zu der "Vorzeigerisikogruppe". Ich habe Angst!


    Nicht vor dem Tod, sondern vor der Art des Sterbens.

    Und vor dem evtl alleine Sterben müssen. Abgeschoben...


    Da ängstigt uns dasselbe Luise.


    Und niemand ist da, um uns in den Arm zu nehmen...


    Ich bemühe mich darum, die mich ängstigenden Gedanken, nicht an mich herankommen zu lassen. Innerlich stop zu sagen, wenn ich sie bemerke. Ich versuche, nur von Tag zu Tag zu leben. Mir meinen Humor zu erhalten, meinen Optimismus

    aber das gelingt mir derzeit kaum...


    Ich fühle mich zwar im Forum aufgehoben, aber das ist halt nicht das gleiche.


    Ich habe zwar Kinder, aber die sind selbst überfordert in ihrer Angst um mich.


    Wärme geben mir meine Katzen sowie dir wahrscheinlich deine Amy.


    Ich stelle nachher ein Lichtlein ans Fenster.

    Es soll leuchten für unsere verstorbenen Lieben aber auch für alle Verzweifelten, Einsamen da draußen.


    Es brennt auch für dich.!


    Machs gut, liebe Luise

    Pass auf dich auf und fühl dich verstanden.


    blaumeise :24:

    Den Himmel wollte ich berühren.

    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen.

    Ich habe ihn nicht berührt.

    Den Himmel wollte ich berühren.

    Ich streckte die Arme hoch.

    Ich habe ihn nicht berührt.

    Den Himmel wollte ich berühren.

    Da begann es zu regnen.

    Er hat mich berührt.

    Olly Komenda-Soentgerbrath

    Dich nicht näher denken

    und dich nicht weiter denken

    dich denken wo du bist

    weil du dort wirklich bist

    Dich nicht älter denken

    und dich nicht jünger denken

    nicht größer nicht kleiner

    nicht hitziger und nicht kälter

    Dich denken und mich nach dir sehnen

    dich sehen wollen

    und dich liebhaben

    so wie du wirklich bist.

    Erich Fried

    Lieber Uwe,


    auch an dieser Stelle möchte ich mich für deinen Beistand und lieben Worte in meinem thread bedanken.


    Es gibt so vieles, was ich dir von Herzen wünsche.


    Kennst du John O'Donohue? Ich mag einige seiner Texte sehr und stelle dir hier einen meiner Lieblingssegen ein.


    Am Tag,

    an dem die Last auf deinen Schultern

    unerträglich wird und du strauchelst

    möge die Erde tanzen,

    dir das Gleichgewicht wiederzugeben.

    Und wenn deine Augen hinter grauem Fenster

    zu Eis erstarren und das Gespenst des Verlusts

    sich in dich einschleicht,

    möge ein Schwarm von Farben,

    Tiefblau, Rot, Grün und Azur herbeikommen,

    dich auf einer Au der Freude aufzuwecken.

    Wenn die Leinwand der curach*

    des Denkens spröde wird

    und ein Fleck Ozean schwarz unter dir wächst,

    möge ein Pfad gelben Mondlichts

    sich über die Wellen legen,

    dich sicher ans Ufer zu führen.

    Möge die Nahrung der Erde dein sein,

    Möge die Flüssigkeit des Ozeans dein sein,

    Möge der Schutz der Ahnen dein sein,

    und möge ein sanfter Wind diese Worte,

    der Liebe um dich schmiegen,

    wie einen sichtbaren Mantel,

    der dein Leben behüten soll.

    aus "Anam Cara" - keltische Weisheiten von John O'Donohue


    *curach (auch curragh) ist ein traditionelles irisches Boot aus einem leichten Holzgerippe und ist mit Leder oder Leinwand überzogen. Ähnlich wie die Umiaks von Grönland


    Wenn ich es löschen soll, dann schreib es mir.


    So, jetzt muss ich aber schnell ins Bett. Es ist schon 3.50 Uhr und langsam fallen mir die Augen zu.


    Alles Liebe

    blaumeise :24:

    :24:Lieber Uwe, :24:


    Danke lieber Uwe! Ganz einfach nur danke!


    Für dein an mich denken, deine liebevolle Begleitung, deinen Beistand, deine Zuneigung, deine Freundschaft... einfach danke für all das, was du mir schenkst.


    Du tust mir einfach immer ganz doll gut<3<3<3


    Es berührt mich, zu lesen, dass ich am Mittwoch nicht alleine in der Onko-Amblanz sein musste, und dass du mich virtuell begleitest hast und mir deine Schulter zum Anlehnen geborgt hast.

    <3<3<3


    Es tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin.


    Leider habe ich am Mittwoch dein Hemd völlig durchnässt mit meinen Tränen. Die Atmosphäre dort war auf grund von Corona, sehr gruselig und bedrückend.

    Ich fühlte mich wie in einem Hochsicherheitstrakt... alles sehr beängstigend... und da haben mich tatsächlich meine Nerven im Stich gelassen und blaumeise war nur noch ein Häufchen Elend...


    Um so schöner zu wissen, dass du mich, wenn auch nur gedanklich - auf meinem Weg begleitet hast.


    Uwe, du hast vor kurzem in deinem thread geschrieben: "... Aber ich lebe noch...Nach über 20 Monaten bin ich noch da."


    UND DAS IST GUT SO. :!:


    Du gibst soviel von dir, obwohl du selbst so viel Kummer und Schmerz zu tragen hast. Gibst mir und anderen Halt, Trost, fängst uns auf... Ist das nicht ein (jetzt fällt mir der treffende Ausdruck nicht ein) super (?) neuer Sinn in in deinem Leben?? Du bist so wertvoll für andere.... Kannst du das so sehen.? Wäre schön, finde ich.



    Ach Uwe, im Moment kann ich das Licht am Ende des Tunnels gar nicht mehr sehen.


    Aber ich weiß, dass es da ist. Irgendwo!


    Und deshalb stolpere ich den Weg weiter... immer weiter... stur wie ein alter Maulesel.

    Maulesel wäre, glaub ich, zur Zeit auch ein passender Nickname für mich. ;)



    Bitte grüße unbekannterweise die "4"-Frauen & Band und natürlich auch Nicole.


    Dass die Aufführungen nun verschoben wurden, tut mir leid.


    Da die Coranaviren nicht durchs Internet sausen, knuddel ich dich jetzt ganz ausgiebig und laaaang.


    Pass auf dich auf


    blaumeise:24:

    <3Liebe Ange <3,


    deine Worte sind so lieb und ich möchte mich auch ganz herzlich dafür bedanken. :love:


    Aber - ich möchte i. R. eigentlich nicht bewundert werden.


    (Bis auf manchmal 8o -

    z. Bsp an ganz, ganz schlechten Tagen , an denen ich nur jammern und bemitleidet werden will, da tut mir Bewunderung ein bisselche gut ;),)


    denn wir ALLE hier im Forum schleppen einen Rucksack, der für jeden Einzelnen fast zu schwer zu schultern ist und wir tragen ihn trotzdem....


    Wir alle sind zu bewundern:!:


    Wir alle hier sind auf irgendeine Weise Helden. :!:


    :!:Auch du, liebe Anke :!:


    Ich hoffe, du kannst heute Nacht gut schlafen und der morgige Tag gestaltet sich für dich halbwegs erträglich.


    Alles Liebe

    blaumeise :24:

    Lieber Uwe, <3


    woher hast du gewusst, dass ich gerade

    JETZT einen riesengroßen Durchhänger habe.?

    Deine Umarmung kommt genau zur rechten Zeit.



    :24:zurück :24:


    So, und jetzt putze ich mir die Nase, atme tief durch

    und weiter geht's,

    denn Aufgeben ist keine Option, nicht wahr?!


    Der Corona Virus hat ja inzwischen alle auf die eine oder andere Art im Griff und so langsam bekomme ich doch ein mulmiges Gefühl. Ich gehöre doch zu der Hochrisikogruppe. Diverse Vorerkrankungen und mitten in der Chemo.!


    Die Leukos gehen in den Keller, d.h. große Infektionsgefahr. Sorgt bei mir nicht gerade für Ruhe und Gelassenheit.


    Morgen muss ich in die Onko-Ambulanz. Ist wichtig und dringend und nicht aufschiebbar.

    abe mir einen Taxischein erkämpft und muss jetzt nicht mit Bus und Bahn fahren. :8:

    Zuerst wurde er mir verweigert, da er bei Tablettenchemo angeblich nicht notwendig sei .Ich war aber soo waas von hartnäckig. :)


    Es ist schlimm, dass man sich so oft erst mit der KK rumstreiten muss, bis sie es dann doch genehmigen.


    Umarme dich sanft


    blaumeise :24:

    und ihre Katzen, miau


    Scrolle nun nach oben und lausche den Musikstücken, die du mir in diesem thread geschickt hast <3


    Halt die Ohren steif und pass auf dich auf. Bitte.

    Gestern bekam ich von einer sehr einfühlsamen Forumsfreundin ein Gedicht zugemailt. Leider ist sie seit

    über einem Jahr hier nicht mehr aktiv. Sie liest allerdings sporadisch noch still mit. Hin und wieder schreiben wir uns per WhatsApp bzw E-Mail.

    Da mich dieses Gedicht sehr anspricht, möchte ich es gerne mit euch teilen.


    Versöhnung mit Vergangenem

    Plötzlich

    während du nichtsahnend

    deine Wege gehst,

    überfällt dich Vergangenes

    mit Urgewalt.

    Längst vergessen geglaubtes

    bricht unwettergleich

    über dich herein

    und droht,

    dich schutzlos findend

    seine Verwüstung anzurichten.

    Nicht die Flucht

    rettet dich.

    So schnell tragen dich

    deine Füße nicht,

    dass das gestern

    dich nicht mehr einholt.

    Nur da ist Befreiung,

    wo einer dazwischen tritt

    zwischen dich

    und das Dunkel

    vergangener Tage:

    "Friede sei mit dir"

    Wenn sein Gruß dich trifft

    - und er ist dir bereitet -

    wird dir im Herzen

    Versöhnung wachsen

    mit dem, was war.

    Nicht, dass du begreift,

    aber das Unbegreifliche

    wird der Feindschaft

    entnommen sein

    Antje S. Naegeli


    Liebe Isabel <3

    Ja, ich bin mir selbst der schlimmste Kritiker und neige dazu, mich für so vieles zu verurteilen, ja zu verachten. An meiner Selbstliebe muss ich noch viel basteln - aber ich bin auf einem guten Weg - glaube ich. :)

    Danke für deine Anregung. Ich werde mich ernsthaft damit auseinander setzen.


    Liebe Sonne <3

    deine Worte, :

    "soweit ich das sagen kann, bist du ja genau richtig, so wie du bist."

    gingen runter wie Öl, waren Balsam für meine Seele. Danke. <3

    Ich zweifle oft an mir, fühle mich oft ungenügend.



    Euch beiden wünsche ich alles Gute und kommt gut durch die Coronakrise


    blaumeise :24:

    Liebe Luise,


    du schreibst: "Habe ich Kontakt wird es mir schnell zu viel und ich will wieder alleine sein...."


    Genau so geht es mir auch!


    Ich sehne mich nach Kontakt und wenn das Telefon klingelt.., lasse ich es läuten. rufe auch zeitnahe nicht zurück, manchmal erst viele Tage später...:4:

    Kommt es doch zu einem Gespräch, dann würge ich den anderen ziemlich schnell ab und lege auf.

    Ist jemand da, koche ich brav Kaffee oder Tee und schiele aber noch während mein Besuch die ersten Schlucke trinkt schon heimlich auf die Uhr und denke :"bitte, bitte gehe".

    Teilweise habe ich auch schon die Tür nicht aufgemacht, wenn jemand klingelte...


    Ich stoße alle vor den Kopf....


    Auch mir ist alles dann schnell zuviel.


    Gleichzeitig jammere ich mir vor, dass niemand für mich da ist. :4:


    Wirklich doof!


    Ich weiß derzeit auch nicht, wie ich die Kette zerbrechen könnte.


    Wenn ich so weiter mache, dann ist bald wirklich niemand mehr da. Wenige Menschen haben die Geduld und das Einfühlungsvermögen dieses Verhalten auszuhalten. Ich verstehe das


    Einsamkeit ist so schwer zu tragen. Sie kommt von tief innen und hat gar nichts damit zu, wie viele Menschen um uns sind. Soziale Kontakte, rausgehen unter Leute, hilft bei Alleinsein bei Einsamkeit greift das meiner Meinung nach nicht.


    Ich fühle mich auch sehr einsam.


    Ich werde mich jetzt mal mit einer duftenden Lotion eincremen (so was fällt mir immer schwer...etwas für mich zu tun). Aber

    ich zwinge mich jetzt dazu, vielleicht tut es mir ja gut.

    Und danach koche ich mir einen Schokoladenpudding und verschnabuliere ihn noch lauwarm. Oder ich koche mir einen Griesbrei und füge viieel Zimt dazu. Leeeecker!

    Entscheidet sich in der Küche... Vielleicht mache ich auch beides. ;)

    Sind für mich Seelenwärmer und helfen mir.

    Zwar nur kurzfristig - geben aber ein angenehmes Gefühl., schenken mir eine kleine Pause von schmerzlichen Gefühlen.


    Liebe Luise, ich streichle dir jetzt kurz durchs Haar (hoffe, du empfindest das nicht als übergriffig) und umarme dich sanft.


    Nachher lasse ich dich meinen Pudding kosten...;):22: :)


    Verstehende und mitfühlend Grüße


    von "komischer" Trauernden zur "komischen" Trauernden.


    Wie hat Uwe mal geschrieben. "Wir dürfen... denn wir trauern"


    AL

    blaumeise :24:

    Danke für eure Zuwendung und die lieben Worte. Sie haben mich gestern durch den Tag getragen.

    Mir ging es körperlich so schlecht, dass ich nicht die Konzentration aufbrachte, euch zu antworten. Habs versucht, doch meine Worte kamen mir auf dem Weg vom Kopf zur Tastatur abhanden, purzelten ständig durcheinander und ließen sich einfach nicht bändigen und dann hab ichs aufgegeben...


    Heute neuer Versuch...


    Liebe Nebelfrau,:24:

    Schön, dich wieder zu lesen. Wie hab ich mich gefreut, dass du mir geschrieben hast. Danke.

    Du hast sicherlich Recht: Mama war in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt.


    Eigentlich weiß ich das ja auch. Eigentlich.


    Mein Kopf sagt mir das auch und auch meine eigene Erfahrung ( Rückerinnerung an die Zeit, als ich selbst einen Suizidversuch unternahm) zeigt es mir.


    Dass ich dennoch die Tat nicht akzeptieren kann, obwohl ich so etwas auch versucht habe - dieser Zwiespalt macht mich fertig. Alles ist so ambivalent. So ineinander verknotet.


    Mein Herz will /kann es (noch) nicht akzeptieren. !!


    Mama hatte schon vorher etliche Male versucht, sich das Leben zu nehmen und ich kann mich erinnern, dass ich ihr einmal gerade noch rechtzeitig den Tablettencocktail aus der Hand riss. Und einmal habe sie fast leblos in ihrem Bett vorfinden müssen. Aber - sie hat nie versucht, sich für sich Hilfe zu holen.


    Das unterscheidet Mama von mir.

    Ich ging freiwillig ins Krankenhaus, tat etwas gegen diesen Sog..tat etwas gegen die Todessehnsucht.,suchte verzweifelt nach Hilfe, nach Lösungswegen.


    Mama tat überhaupt nichts. (Das erinnert mich so an Klaus und sein Verhalten)

    Sie wollte Opfer bleiben.Drohte immer mit Selbstmord... manipulierte... verbreitete Schrecken..lch Angst, von der Schule nach Hause zu gehen, immer dieser Gedanke: was werde ich vorfinden... . und dann hat sie sich tatsächlich ausgelöscht, auf brutalste Art und Weise.(Eisenbahnschienen). Hat vorher noch alle Bilder von sich verbrannt, all die persönlichen Gegenstände, die an sie erinnern könnten, zerstört. Nichts hinterließ sie mir...


    NICHTS. Nur das Trauma!

    Weißt du, was ich meine. Mir fehlen die richtigen Worte, um meine Empfindungen auszudrücken...


    Mama kannte die familiären Verhältnisse. Wusste, dass ich allein zurückbleiben würde. Wusste, dass es da keinen Zusammenhalt innerhalb der Familie

    geben würde.

    Und so war es dann auch.

    Mein Vater reichte mich innerhalb der Familie rum. Diese verschiedenen Verwandten nahmen mich auf, weil sie sich moralisch verpflichtet

    fühlten, NICHT weil sie mich mochten oder gar liebten. Nein, nur aus Pflichtgefühl. Und Mama kannte die Verwandtschaft.

    Ich hatte zwar Glück. Irgendwann fand sich für mich eine Pflegefamilie. Fremde Menschen, die mich mochten und irgendwann auch liebten. Mich so liebten, wie ich damals war.: ängstlich, verbockt, misstrauisch... Sie retteten mir sozusagen das Leben. Gaben mir Halt und Sicherheit.

    Aber das konnte Mama nicht ahnen.Ich fühle mich immer noch von ihr im Stich gelassen.

    Sie hat mir einfach diese übergroße Bürde aufgeladen.... Dieses Trauma prägte - und prägt immer noch - mein Leben.

    Warum hat sie keine Hilfe gesucht? Warum hat sie mich nicht an die Hand genommen und ihren Ehemann verlassen und mit mir sich ein anderes Leben aufgebaut?


    Sorry, dass ich immer wieder dasselbe durchkaue.


    Liebe Luise,<3

    ich denke so oft an dich. Danke, dass du bei mir mitliest. Danke für dein Mitgefühl.

    Wir haben einiges gemeinsam.

    Kinder sollten nie die Mutter/Eltern ihrer Kinder sein müssen. NIE. So ein Rollentausch ist fatal. Es tut mir leid, daß du das auch erleben musstest.

    Irgendwie werden wir dadurch auch stark. Aber es gibt auch negative Seiten daran.....


    Verbindende und mitfühlend Grüße.


    Ich hoffe, dein Tag ist heute halbwegs ertäglich.


    Liebe Flora,<3

    hab Dank für deine guten Wünsche


    Liebe Kornblume,<3:8:

    auch dir ein Danke für dein"ich verstehe dich",


    Liebe Medina,<3

    dir gilt ein besonderer Dank. Das Katzenbild, das du eingestellt hast, hat eine Schleuse in mir geöffnet.

    Seit langer, langer Zeit konnte ich nicht mehr weinen. Die Tränen blieben im Hals stecken und ich schluckte sie immer runter.

    Als ich gestern das Bild sah, fing ich an zu weinen.

    Und das tat gut.

    Immer wieder sehe ich das Bild an und die Tränen tropfen aus mir heraus...Nicht so krampfend und schmerzend, sondern weich und warm. Wie ein heilsamer Regen. (mir fällt kein adäquater Vergleich ein.)

    Danke liebe Medina, dass du mich auf meinem Weg hier begleitest.(und sei es meistens durch ein "ich verstehe dich"


    Lieber, lieber Uwe,

    Innigste Umarmung zurück :24:<3 :24::love: Auch ich habe dich sehr lieb.

    Aber dass weißt du ja.


    Deine warmen Worte haben mich sehr berührt.


    Du hast nur für mich gespielt. Wie schön!


    Tatsächlich habe ich es mir in meinem Lieblingssessel bequem gemacht - dir gelauscht - und für kurze Zeit alles um mich herum vergessen - alle Sorgen, alles Leid.

    Nachher werde ich mich wieder in den Sessel kuscheln und - dir zuschauen und zuhören - in die Musik eintauchen.


    Ich bin so oft gedanklich bei dir.


    Ist Nicole noch da?


    Ich mache jetzt eine kleine Schreibpause.


    Werde dir heute oder morgen etwas mehr in deinem thread schreiben.


    An alle

    Das Forum ist irgendwie Heimat. Findet ihr nicht.?

    Wir sind hier wie eine richtige Familie. Wir sind füreinander da, stützen uns gegenseitig, streiten manchmal etwas miteinander,finden dann wieder zusammen, achten uns gegenseitig. ..

    Und das ist so schön.

    Nie hätte ich gedacht, dass es in der virtuellen Welt so etwas gibt.


    Alles Liebe


    blaumeise :24:

    Liebe Forumsfreunde,<3


    ich bin fertig, müde, erschöpft.


    Mir ist schlimm ums Herz, mein Körper streikt.


    Die Nebenwirkungen meiner Chemo haben mich voll im Griff.


    Heute verbrachte ich fast den ganzen Tag auf der couch.


    Im Moment geht es mir etwas besser und ich nutze diese Pause, um hier zu lesen bzw um hier bei euch, mal wieder mein Herz auszuschütten.


    Trotz Durchfall, Fußschmerzen etc kreisen heute meine Gedanken um meine Mutter.


    Vorhin bin ich sogar über mich erschrocken, denn ich lag auf der Couch, hab an nichts gedacht und plötzlich rief ich ganz laut "Mama". Das passiert mir seit Tagen öfters, dabei bin ich doch schon erwachsen....


    Ich sehne mich nach ihr.... Dann werde ich wütend... Dann vermisse ich sie.... Dann.... Alles im Wechsel.

    Alte Fragen tauchen auf und quälen mich.


    Ich habe ihren Suizid eben nicht verarbeitet. Habe lange Jahre alles in mich hineingefressen, überspielt, verdrängt, weggeschoben. Das alles rächt sich jetzt.


    Jetzt sitze ich da mit meiner nicht aufgearbeiteten alten Trauer.


    Ihr Schienentod nimmt derzeit einen gewaltigen Raum in meiner Gedankenwelt ein und raubt mir, dringend notwendige, Lebensenergie.


    Es rächt sich nun, dass ich jahrzehntelang den Schmerz nicht zuließ.

    Ich glaube, es ist der einzige Tod meiner Lieben, den ich noch nicht genügend betrauert habe.


    Als Kind durfte ich das nicht und dadurch habe ich gelernt, den Schmerz in mir zu verschließen. Ich hatte ja auch keinen, dem ich mich anvertrauen konnte.

    Damals war Suizid ja ein absolutes Tabuthema.

    Selbst als ich als Erwachsene Frau wegen Depressionen in Therapie war, sprach ich nicht darüber. Ich schwindelte den Therapeuten bzgl. der Todesart an. (Scham)

    und so habe ich diesen Verlust auch nicht bewußt "abschließen" können.


    Um so mehr bin ich froh, hier in diesem Forum darüber schreiben zu können auch wenn der Suizid schon Jahrzehnte her ist und das Grab meiner Mama schon längere Zeit eingeebnet ist.


    Was Mama betrifft, bin ich noch immer das kleine Mädchen von 11 Jahren.


    Für mich ist ihr "Weglaufen", ohne einen Brief zu hinterlassen, so schwierig zu verstehen. Immer denke ich: wäre ich es ihr wert gewesen, hätte sie sich irgendwie anders verabschieden können...Wenigstens irgendwie zeigen können: ich hab dich lieb... du bedeutet mir viel... aber ich kann halt nicht mehr.


    Doch wahrscheinlich hatte sie dafür keine Kraft mehr und das macht mich noch viel trauriger.


    Wie verzeiht man dieses wortlose Weggehen, den zugefügten Schmerz?


    Wie akzeptiert man, dass es für SIE keinen anderen Ausweg gab?

    Dass SIE sich nicht helfen lassen wollte? (So auch bei Klaus)


    Ich glaube, damit ich richtig um sie trauern kann, muss ich wohl erst verzeihen und vergeben. Oder was meint ihr?


    Ich muss wohl die Tat verzeihen bzw RESPEKTIEREN.


    Kann ich das?


    Eine schwere Lektion.

    I

    ch glaube, ich muss lange daran buchstabieren, denn momentan überwiegt der Zorn.


    Trauer und Wut liegen so nahe beieinander.


    Seit meinem 11.Lebensjahr vermisse ich die "Leichtigkeit des Seins"


    Ach, ich drehe mich mal wieder im Kreis.


    Danke fürs "Zuhören"


    blaumeise :24: