Liebe Andrea,
du hast soviel Schlimmes in deinem Leben erleiden müssen und das hat dich stark traumatisiert ( mehrfach ). Um mit den Traumata konstruktiv leben zu können, brauchst du Hilfe - professionelle Hilfe.
Wie ich dir schon Mal geschrieben habe, brauchst du nicht irgendeine Psychotherapie sondern eine behutsame stabilisierende Psychotherapie mit trauma-therapeutischem Schwerpunkt. die auf ausreichende Stabilisierung achtet, die Ressourcen orientiert arbeitet und bei der du auch lernst, dich selbst zu beruhigen
Eine herkömmliche psychoanalytische oder Verhaltenstherapie entspricht m.M. nach nicht dem, was du brauchst . Ebensowenig eine reine Gestaltherapie ,Körpertherapie, Familientherapie usw. Daher frage die Therapeutin danach , ob sie Erfahrung mit traumatisierten Patienten hat. Wenn nein...suche weiter
denn wer Psychotherapie "gelernt" hat ,ist deshalb noch lange nicht für Traumatherapie qualifiziert und geht oft viel zu forsch vor um das Trauma zu "zu bearbeiten"und der Patient wird dadurch erneut traumatisiert.
Am besten wäre meiner Meinung nach eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik
Dort wärst du auch gut aufgehoben, es wäre immer jemand ( Tag und Nacht ) da, der dich auffängt und es gäbe eine Tagesstruktur ( sehr wichtig )
Ich war selbst auf einer Traumastation - ich weiß, von was ich schreibe... )
Eine andere Möglichkeit wäre eine Tagesklinik. Gibt es das auch in Österreich?
Ambulante Therapie findet ja nur ca 1x wöchentlich statt und was ist in der Zwischenzeit? Da bist du dann alleine mit deinen Gefühlen....
Und noch was. Einmal hast du dich über Psychotherapeuten beklagt
Ja, es gibt solche inkompetente " Fachleute". Es in dieser Branche wie überall
Es gibt Könner und Versager. Zum Glück kann man wechseln, wenn man auf einen "nichtkönner" stößt
Aber manchmal stimmt auch nur die Chemie nicht
Auch da kann....muss..man wechseln. Ein Psychotherapeut ist nur ein Dienstleister...
Einen guten Therapeuten zu finden ist fast wie ein 6er im Lotto.
Du hast das Recht zu suchen und musst dich nicht mit dem erst besten zufrieden geben. In Deutschland hat man Probesitzungen herauszufinden,ob's passt oder nicht. So wird's wohl auch in Österreich sein, oder nicht,,?
Zum Thema Valium.
Valium ist Teufelszeug! Es hilft nur kurzfristig und dann zerstört es dich - körperlich, seelisch, geistig!
Auch hier spreche ich aus leidvoller Erfahrung. Auch mir wurde vor vielen Jahren sorglos Valium verschrieben.Ergebnis: ich musste stationär entziehen! Seit dieser Zeit habe solche Mittel nicht mehr angerührt, denn in diese Hölle will ich nie mehr zurück.
Valium hilft nur scheinbar. Es hilft nur kurzfristig . Es betäubt nur deine Gefühle, hilft dir dem Schmerz kurzzeitig zu entfliehen - mehr nicht! Und alles kommt dann verstärkt wieder. Valium führt zu keiner Änderung deiner Situation - nein - im Gegenteil - es festigt die Situation . Um zu heilen, musst du deine Gefühle kennenlernen ( so weh das auch tut ) und dir dein Leben mit klarem Kopf ansehen ( kaum aushaltbar, aber gute Nachricht: es geht ) und dann erst kannst du konstruktiv handeln. Ausserdem - bei Valium entwickelt sich schnell eine schwere Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen bis hin zu Krampfanfällen beim Absetzen.
Bitte , schleiche Valium nur unter Beobachtung eines Arztes aus.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass deine Medikamentensucht dein Leben gravierend beeinträchtigt . Daher sollte die Behandlung der Suchterkrankung vorrangiges Therapieziel sein. So nach dem Motto: das Wichtigste zuerst! Dann kannst du peu a peu die anderen
Baustellen beackern
Statt Valium wäre ein Serotonin - Wiederaufnahme- Hemmer (SSRI)
vielleicht angebrachter.
Sie machen nicht abhängig. Sie machen nur den Kopf klar, um die Problematik angehen zu können.
Meine Freundin rabelein nahm
Citalopram. Das hat ihr geholfen. Sie wurde im Alter von 6 Jahren entjungfert und der Missbrauch ging über Jahre hinweg weiter - mit vielen Folgeschäden.
Sie war auch auf einer Traumastation und wie gesagt, hat ihr Citalopram gut geholfen .Ich darf das wohl hier schreiben, denn sie hat hier im Forum selbst darüber geschrieben.
Liebe Andrea, ich hoffe, du nimmst mir dir klaren Worte nicht übel. Sie
entspringen der Sorge um dich ( denn du bist mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen )
Ich wünsche dir für deinen Heilungsweg viel Kraft, Mut und Zuversicht.
Hab Vertrauen in dich.
Ich kenne dich zwar nicht persönlich, aber - ich weiß nicht wieso - ich habe viel Vertrauen in dich und in deine Selbstheilungskräft, die in dir schlummern und ich wage zu schreiben: du schaffst das.
Es umarmt dich
blaumeise
Wie schaut es bei dir aus mit Nachbarschaftshilfe?
Hol jedwede Hilfe in dein Boot.