Hallo ihr Lieben,
Danke für eure Anteilnahme und euer Verständnis.
Eure Worte haben mich wie in eine dicke, wohlige Decke gehüllt, mich etwas getröstet und mich über viele dunkle Stunden gerettet. Es tat einfach gut euch zu lesen. Ich fühle mich jetzt nicht mehr soo allein, obwohl man doch irgendwie alleine ist...
Danke Uwe 

Danke Tereschkowa, 

Danke Astrid,

Danke Ros,

Danke Leo, 

Danke Gabi,

Danke SunshineMelissa 

Im Augenblick geht es mir halbwegs gut, denn ich komme gerade von einem Spaziergang mit meinen beiden Katzen zurück. Ja, ihr habt richtig gelesen...beide Katzen gehen mit mir spazieren. JEDEN TAG! Es ist immer so putzig. Sie lassen mich immer einige Meter laufen, sausen dann wild an mir vorbei, bleiben dann sitzen und lassen mich ruhig an ihnen vorbei laufen, um dann wieder an mir vorbei zu sausen. Oft huschen sie dann - wenn da - ein Stückchen an einem Baum hoch oder setzen sich auf ein Mäuerchen, warten auf mich und das "Spiel" beginnt von vorne. Zwischendurch balgen sie manchmal ganz kurz miteinander, passen aber auf, dass sie mich nicht aus den Augen verlieren. Das ganze versetzt mich dann immer in eine " gehobene" Stimmung. Beide sind im Augenblick so der "ruhende Pol"in meinem Leben und geben mir viel Liebe, Halt und Trost. Sie sind so verschmust und ich finde, sie sind derzeit noch verschmuster als sonst...
Der eine Kater ist rabeleins Kater, den ich ja nach ihrem Tod "geerbt" habe. Für die ganz Neuen hier im Forum: rabelein war eine Userin hier im Forum und hat viele berührt.
Von diesen Ausflügen Mal abgesehen, geht es mir ziemlich schlecht und ich vertrödle irgendwie die Tage - bekomme nichts richtig "gebacken". Meistens sitze ich hier in meinem Sessel und schaue Löcher in die Luft ( ohne etwas zu fühlen oder zu denken ) sitze einfach da und warte auf den Abend und ich dann endlich ins Bett gehen "darf". Radio hören, Buch lesen, fernsehen, CD auflegen - alles uninteressant, alles irgendwie quälend. Ich zwinge mich dazu, morgens aus dem Bett zu steigen, denn ich möchte Struktur in den Tag bringen ( habe Angst ansonsten abzurutschen ) - aber dabei bleibt es dann meistens mit Struktur in den Tag bringen... Aufstehen, mich anziehen und Katzenwäsche ist i.d.R. das Einzige, was ich auf die Reihe bringe. Meistens reicht es nicht mal zum Kochen. Sohnemann und ich leben von Honig - oder Wurstebrot...oder SÜSSKRAM ( in Massen!
) - soooo richtig gesund!!! Im Kopf weiß ich, das ich das nicht tun sollte....aaaber.... trotzdem.....Mein Sohn ist damit zufrieden und meine Tochter wohnt derzeit bei ihrer Oma, meiner Ex-Schwiegermutter.
Astrid,
vielleicht erinnerst du dich an dieses Problem: Schwiegermutter/ Tochter und ich. Schwiegermutter hat gesiegt! Auf der ganzen Linie! Während meines Klinikaufenthaltes war meine Tochter zwar bei unserer Nachbarin untergebracht, aber Oma ließ nicht locker, hat gelockt und gelockt und gelockt.... und dann kam die Zeit der Chemo und ich war emotional echt überfordert mit einer schwer pubertierenden Tochter - zumal mich ja auch eine andere, sehr große menschliche Enttäuschung quälte ( ich denke, du weißt , auf was ich anspiele ). Jedenfalls war ich ziemlich down - seeeehr dünnhäutig, oft sehr ungerecht zu anderen, manchmal auch aufbrausend und konnte mit den pupertätsbedingten Problemen nicht adäquat umgehen. Meine Tochter entschied sich dann für Oma, zumal sie dort ja auch materiell viel besser aufgestellt ist und viel geboten bekommt. Ich habe sie ziehen lassen, in der Hoffnung, dass sie mit zunehmendem Alter die Situation besser einschätzen kann und dass die Werte, die ich ihr vermitteln wollte, tief genug in sie gesunken sind und von ihr nicht vergessen werden ( ich kann es nicht besser ausdrücken, du weißt ja, meinen Deutschkenntnissen sind Grenzen gesetzt).
Oma ist sehr oberflächlich ( Achtung : aus mir spricht möglicherweise meine Aversion gegen meine Ex-Schwiegermutter, aber ich glaube, ich sehe das richtig ) und ich habe solche Angst, dass ich meine Tochter verliere. Aber wenn ich sie festhalte, verliere ich sie erst recht, oder??
Jetzt lebt sie von Sonntagabend bis Freitagnachmittag bei Oma und am Wochenende und in den Ferien bei mir und meinem Sohn. Sie weiß, dass sie jederzeit wieder ganz bei mir leben kann und darf . Nur - materiell kann ich ihr in keiner Weise das bieten, was Oma ihr bieten kann. Sohnemann und ich leben am Existenzminimum ( erst arbeitslos, dann krank ( und das kostet!), dann beruflich ausgemustert, dann mit der Zeit alle Ersparnisse aufgebraucht...Ich habe nicht einmal mehr mein Auto (verkauft).Mein Sohn und ich können damit umgehen - wir sind zufrieden. Wir haben ein Dach unter dem Kopf und verhungern nicht. Es ist okay so wie es ist und wir bemühen uns das Beste daraus zu machen. Meine Tochter fühlt anders. Oma kauft ihr tolle Klamotten, gibt reichlich Taschengeld, hat 2 Auslandsaufenthalte finanziert. Sie hat Reitunterricht, Klavierunterricht usw, ein großes Zimmer ( so groß wie unser Wohnzimmer ) und vieles mehr. Sie ist noch sooo jung und irgendwie kann ich sie verstehen ( obwohl ich ein bisschen enttäuscht bin - gebe ich zu. ). Es ist halt ein ganz anderer Lebensstil - ein Leben das ihr imponiert! Zudem muss sie sich nicht ständig mit einer " keifenden" Mutter, die ihr Grenzen setzen will. herumschlagen. (Oma ist halt die "bessere Freundin"...! ) und sich nicht tgl. mit einem großen Bruder herumstreiten, der vollkommen anders gestrickt ist und in ihren Augen auf sie runterschaut. Er ist sehr, sehr introvertiert, fast menschenscheu, studiert ausgerechnet Mathe ( für sie iiigitt,iiigitt ) und sie ist ein Hans Dampf in allen Gassen, sehr quirlig, sehr lebenslustig, sehr kontaktfreudig und hat kein Interesse an Schule und Lernen ( für ihn: wie kann man nur??? ). Wie du siehst, ist da viel Streitpotenzial.Manchmal frage ich mich : wie komme ich zu sooo unterschiedlichen Kindern, eins wurde doch wohl im KH nicht vertauscht? Kleiner Scherz!!!
Zur Zeit ist sie allerdings fast täglich für 1 bis 2 Stunden hier bei uns.. Sie vermisst ihren Vater und kann diese Gefühle im Gegensatz zu ihrem Bruder auch zeigen. Sie weint und lässt sich in den Arm nehmen, redet viel über ihren Vater, während er vor sich hinschweigt, seine Gefühle vor sich versteckt , man aber diese Gefühle deutlich spürt... Weißt du was ich meine? Ich fühle mich diesbezüglich so hilflos...
Du meine Güte, jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben.
Nehme euch alle mal virtuell in den Arm 

und danke für s Zulesen.
Seid bitte nicht enttäuscht, dass ich noch nicht in euren Threads geschrieben habe - aber ich lese und fühle mit euch.
Achtet auf Euch und geht lieb mit euch selbst um.( das schreibt gerade die Richtige )
Alles Liebe
blaumeise