Beiträge von Tigerlily

    Liebe Pauli,

    2 Monate das erscheint dir wahrscheinlich unendlich lang und gleichzeitig wie wenn es gestern geschehen wäre.

    Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein und dennoch geht das Leben weiter.

    Wenn du dann liest, dass sehr Viele auch nach vielen Monaten, ja sogar Jahren noch diese tiefe Sehnsucht und Einsamkeit spüren muss dich das sehr erschrecken, habe ich Recht?

    Ich kann dir aber sagen, die Trauer verändert sich und mit ihr der ganze Mensch und auf diese Art und Weise ist sie auch zu ertragen und wird langsam ein Teil von uns.

    Ich kann dir keinen Trost bieten, dass es irgendwann einmal vorbei sein wird, aber ich kann dir sagen, dass man damit leben lernt und dass wir alle hier sehr mutig unterwegs sind und ich hoffe der Austausch in diesem Forum kann dir ebenfalls helfen, diesen Weg zu gehen, Schritt für Schritt in deinem ganz eigenen Tempo.

    Liebe Adi,


    das mit der mangelnden Lebensfreude, diese Sehnsucht, dieser Schmerz, das macht alles die Trauer, wie eine schwere Krankheit mit der man leben lernen muss.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann einmal leichter wird, sodass man gut damit leben kann, dass die Trauer ganz weggeht, daran glaube ich nicht.

    Trotzdem ist jeder neue Tag eine neue Herausforderung und du bist sehr mutig, dich immer und immer wieder der täglichen Herausforderung zu stellen. Gib bitte die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann einmal erträglicher wird. Ich umarme und grüße dich ganz herzlich Gabi

    Lieber Mlederer, dieses wirre Herumsuchen nach irgendeiner Ablenkung von dem unbändigen Schmerz, das hatte ich fast ein ganzes Jahr lang, erst vor Kurzem bin ich etwas ruhiger geworden.

    Ich hatte Glück nur sehr wenig Fehlgriffe zu tätigen, weil ich eben auch alles mögliche versucht habe.

    Ein guter Tippp ist, auf sein Bauchgefühl zu hören und wenn es sich nicht stimmig anfühlt die Finger von der Sache zu lassen. Übrigens musste ich kaum selbst suchen - nach ein paar anfänglichen selbst gesuchten Terminen kam alles wie von selbst auf mich zu. Und inzwischen bin auch auch so weit ein paar Sachen fallen zu lassen, wo ich merke, dass es mir nicht mehr so gut tut.


    Bei dir ist ja alles noch so frisch, ich weiß du willst das nicht hören, das wollte ich auch nicht, aber du musst dir einfach die Zeit geben. von Tag zu Tag leben, um einfach nur zu überleben, bis dieser unmenschliche Druck irgendwann einmal etwas nachlässt. Trauer ist anstrengend und schmerzhaft und es führt kein Weg daran vorbei, so ist es leider.


    Weil du so enttäuscht warst, dass das Medium den Spitznamen deiner Frau nicht wusste - dazu kann ich dir sagen, dass die Botschaften der geistigen Welt in Bildern und Gefühlen übermittelt werden, die man als Medium sozusagen übersetzen muss.

    Das Erkennen von Namen gehört zu den ganz schwierigen Dingen. Wenn also alles andere sehr überzeugend war, würde ich dieses Detail, so traurig es auch für dich ist, nicht überbewerten.

    Stefanie Keise kenne ich nicht, das ist für mich zu weit oben, ich wohne in Tirol, aber was ich in Google gefunden habe klingt sehr gut.

    Übrigens bin ich auch in einer Facebook Gruppe "Wunder gescheh`n" da gibt es Heilerinnen, Astrologinnen und auch Medien, einige FB Bekannte haben die Stefanie Granierer per Fernkontakt ausprobiert und waren sehr positiv überrascht von ihrem Reading.

    Liebe Wagi, ich umarme dich still in der Gewissheit dass du kannst, so wie du immer gekonnt hast.

    Du bist wie ein kleines Ruderboot in der tosenden See, einmal ganz oben auf dem Wellenkamm, dass ihm ganz schwindlicg wir, dann wieder ganz unten fast am Grunde des meeres Abgründe erblickend, die es erschauern lassen. Aber so oft es oben und dann wieder unten ist, so wenig Ruhe es weder im Obenn och im Unten findet, es hört dennoch nicht auf weiterzufahren, weil es gar nicht anders kann.

    Ich denke an dich und schicke dir virtuell ein kleines Kraftpaket, damit du es leichter hast durchzuhalten!

    Ich sehe für mich nur die eine Chance daraus auszubrechen, wenn ich die geistige Welt miteinberechne und mir eingestehe (das gilt ebenfalls für mich ganz persönlich!) dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt die ich (noch) nicht verstehe und dass letztendlich auf das Große und Ganze bezogen alles, was wir erleben einen Sinn hat, auch wenn wir ihn hier und jetzt nicht verstehen wollen und können.


    Für mich ist das Nebeneinander an grandioser Schönheit, an liebevollem Mitgefühl und gleichzeitig an brutaler Grausamkeit und entsetzlichem Leid auf dieser Erde nur so annähernd anzunehmen.

    Wir hier sind ja nicht allein mit unseren Schicksalsschlägen, tagtäglich sterben junge und alte Menschen unter Umständen, die weder ein WARUM noch ein WOZU jemals stichhaltig ergründen können. Es ist praktisch gesehen genauso alltäglich wie alles andere was auf der Welt jeden Tag passiert.

    Und für jeden übriggebliebenen engen Angehörigen geht eine Welt unter, jeden Tag aufs Neue und alle müssen irgendwie mit diesem Verlust leben lernen.

    Das Projizieren einer Schuld nach außen, ist eine Variante mit dem Schmerz zurechtzukommen. Indem man etwaigen Verursachern die Schuld gibt oder wenn keine zu finden sind, man die Schuld dem lieben Gott gibt, in dem man ihn personalisiert auf eine Art und Weise, die dem ALLES WAS IST niemals angemessen sein kann.

    Wenn man sich allerdings immer weiterfragt und mit dem Thema beschäftigt landet man unweigerlich bei einem selbst und verlagert die Suche von Außen nach Innen, was nicht bedeutet, dass einem dabei irgendeine Lösung auf dem Silberttablett serviert wird, was aber dazu führen kann einen Weg zu beschreiten, auf dem man irgendwann wieder seinen inneren Frieden findet.

    Das jedenfalls ist meine Hoffnung.

    Ob es dann tatsächlich einmal so sein wird, weiß ich noch nicht, denn ich bin mittendrin und noch nicht annähernd so weit Licht am Ende des Tunnelsl zu finden.

    Lieber Mlederer, nun mal langsam mit den jungen Pferden!

    Ich verstehe total, dass du über Selbsttötung nachdenkst, das habe ich auch getan und dabei festgestellt, dass es etwas in mir gibt, das das nicht zulässt und so feurig und engagiert wie du schreibst, kann ich mir das bei dir auch gut vorstellen, dass es so ist.

    Ob du es glaubst oder nicht, ich lebe immer noch nicht gerne und würde den Tod jederzeit freudig begrüßen, aber nach einem guten Jahr ist der Schmerz nicht mehr ganz so unaushaltbar und ich habe für mich Überlegungen getroffen, dass es wohl seinen Sinn hat, dass ich noch ein wenig hierbleiben muss. Und nachdem ich fest daran glaube, dass wir geistige Wesen in einem menschlichen Körper sind und hier auf der Erde unsere Aufgaben zu erledigen haben, fürchte ich, dass ich, wenn ich Schluss machen würde ohne mein Lebensziel erreicht zu haben, nochmal mit demselben Thema hier auf der Erde neu anfangen müsste und das will ich auf GAR KEINEN FALL.

    also gebe ich mein Bestes, um herauszufinden, warum ich noch hier sein muss und ich muss sagen, ich bin ganz gut dabei.


    Zum Thema passend: Ich habe bei dir so etwas wie Enttäuschung herausgelesen, weil deine Frau gesundheitlich zu wenig auf sich geachtet hat. Das mag schon sein, aber bedenke folgenden Standpunkt. wir leben auf der Erde solange, bis wir unser Lebensziel erreicht haben und dann sterben wir. Wie uns der Tod ereilt, das kann ganz unterschiedlich sein, aber ich glaube auch daran, dass der Todeszeitpunkt feststeht und dass niemand "Schuld" an irgendetwas hat. Das zu akzeptieren hat mir sehr weitergeholfen, vielleicht magst du dich ja auch mit diesem Ansatz auseinandersetzen?


    Bezüglich Medium und Wahrheitsgehalt der Übermittlung:

    Wie schon der Name sagt - MEDIUM . ist der Mittler zwischen der geistigen und der materiellen Welt. Und ein gutes Medium kann sich persönlich so weit zurücknnehmen, dass die Botschaft aus dem Jenseits ziemlich klar durchkommt. allerdings sind Fehler immer möglich und menschlich. Mein Medium war sehr klar und es kamen sehr genaue Übermittlungen und kein einziger wirklich grober Fehler und das hat mir sehr geholfen, ich habe danach auch angefangen selber mediale Workshops zu besuchen und das hat mi sehr gut getan und auch weitere Klarheit verschafft. Mein Medium war die Liisa Mayer aus Weyarn, ein von Paul Meek ausgebildetes Medium, wenn du auf der Seite von Paul Meek suchst, findest du Adressen der von ihm autorisierten Medien.


    Hypnotische Tieftrance finde ich unglaublich spannend, habe aber meine Zweifel, ob das bei mir (aus persönlichen Gründen) funktionierenwürde.

    Aber wenn es dich interessiert, die Bücher von Michael Newton fand ich absolut faszinierend und habe sie geradezu verschlungen (die Bücher von Bernard Jacobi übrigens ebenso).


    Und die Sache "mit wieder eine lebendige Partnerin" haben, wird so auch nicht funktioniere, wie du dir das vorstellst.

    Und das sage ich dir ebenfalls aus eigenen Erkenntnissen heraus, weil ich genau dasselbe wollte.

    Aber so ist das Leben nicht.

    Wohl gibt es Kontakt und es ist sogar gut und wünschenswert Kontakt mit der geistigen Welt zu suchen, vor allem aber sich mit sich selbst und dem eigenen Innenleben zu beschäftigen.

    Und ich habe auch die Hoffnung nicht aufgegeben, mit ihm irgendwann spürbareren und vor allem häufigeren Kontakt zu haben, aber wir leben hier unser Leben auf der Erde mit irdischen Maßstäben und unsere Lieben sind uns vorausgegangen in die geistige Welt und haben dort ihre Aufgaben. Wirklich zusammen werden wir erst wieder sein, wenn wir auch diesen Planeten verlassen. bis dahin müssen wir uns auf unser irdisches Leben konzentrieren, in dem Gewahrsein, dass unsere Lieben uns immer nahe sind, aber dass sie uns eben nicht mehr dieser irdische Partner sein können, den es einmal gegeben hat.

    Das ist sehr traurig, aber so ist das leider.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht in dieser stürmischen, schwierigen Zeit. Leider gibt es keine Hilfe, die ich dir anbieten kann, jeder von uns muss seine Trauer ganz allein für sich durchleben, aber hier haben wir die Gewissheit dass wir nicht alleine sind mit unserer Trauer und all den Facetten des daraus resultierenden Leids und das ist dann auch wieder irgendwie tröstlich!

    LIeber Mlederer, mein tiefes Mitgefühl zu deinem tragischen Verlust!

    Zum Organisatorischen: Ich habe auch ein echtes Bild reingestellt, weil das was ich schreibe ist echt, das bin ich und das darf jeder lesen und daraus für sich nehmen, was er oder sie brauchen kann, aber das muss natürlich jedermann für sich selber entscheiden.


    Mein Mann ist letztes Jahr im Juni bei einem Unfall ums Leben gekommen, mein Thread ist in der Signatur verlinkt, falls du mehr darüber wissen willst.

    Warum ich auf meinen Thread verweise hat den Grund, weil du nach dem Überleben der Seele fragst. Ich schreibe seit über einem Jahr meinen Werdegang nach dem Tod meines Mannes auf und ich habe sowohl ein Medium besucht, als auch mediale Workshops gemacht, habe spirituelle Literatur gelesen (und das nicht erst seit seinem Tod) und interessiere mich sehr stark für die Dimension, in die wir nach unserem Tod hineingeboren werden, so wie wir bei der Geburt in diese materielle Welt, in der wir uns alle noch befinden, in der geistigen Welt sozusagen sterben.

    Will sagen, es gibt keinen endgültigen Tod, wir sind unsterbliche Wesen und das was auf der Erde stirbt ist die leibliche Hülle, die uns mehr oder weniger lang treue Dienste geleistet hat.

    Ich bin inzwischen absolut überzeugt davon und habe meine Argumente auch in meinen Thread geschrieben und ich bin ein sehr kritischer Mensch, voller Zweifel und ich muss immer möglichst wasserdichte Beweise haben.

    Und die habe ich bekommen, allerdings nicht dergestalt wie ich mir das vorher so ausgemalt habe. Um die geistige Welt zu begreifen, muss man sich dafür öffnen und das ist gerade in der Situation tiefster Trauer alles andere als leicht.


    Lass dir bloß deinen Glauben nicht ausreden, aber sei ruhig auch kritisch und hinterfrage die Dinge.

    Deine Frau ist bei dir, denn die Liebe löst sich nach dem Tod nicht einfach auf und sie wird dich abholen, wenn dein Ende gekommen ist.

    Viellleicht bekommst du auch kleine Zeichen, wenn du offen genug dafür bist oder begegnest ihr in deinen Träumen.

    Was geschieht kann man nicht vorhersagen, aber unsere Verstorbenen sind sehr lebendig und interessieren sich für unser Wohlergehen.

    Dieses Wissen ändert leider nichts an der Trauer und an der riesigen Sehnsucht und dem großen Schmerz, aber es kann Trost spenden und einem die Stärke geben, diese schwere Zeit irgendwie zu überleben.

    Es wird nicht gut, aber es wird irgendwann einmal besser, so dass man damit leben kann, auch wenn du das nach diesen tragischen Umständen und nach der kurzen Zeit nicht wirklich fassen kannst.


    Psychologische Hilfe und Gespräche mit Menschen die einem zuhören sind sehr wichtig, aber du musst schauen, wer dir guttut und wer nicht.

    Ich wünsche dir alles Liebe und ganz viel Kraft für die kommende schwere Zeit und ich hoffe dieses Forum kann dich ein wenig entlasten und dir Trost und Hilfe spenden, wie es schon sovielen anderen Trauernden helfen konnte.

    Danke liebe Bine, liebe Birgit mit Fine, liebe Adi, liebe Stille Perle, liebe Sora und liebe Astrid!


    Ich bin nicht so der Typ, der gerne feiert, das war ich schon vorher nicht und es gibt keine Sekunde in meinem Leben nach Hannes Tod, in der er nicht in meinem Leben präsent ist, trotz der vielen neuen Dinge, die in meinem Leben passieren.

    Am Sonntag habe ich den ganzen Tag unseres gemeinsamen Lebens gedacht, sehr viel auch an die ferne Vergangenheit, die Achtzige Jahre in denen wir geheiratet haben, es ist eine stille Wehmut, in der ich permanent lebe, dieser stechende Schmerz und die heiße drängende Sehnsucht sind etwas ruhiger geworden. Heute erst habe ich mich zu einem Facebook Posting hingezogen gefühlt, ich musste einfach wieder mal ausdrücken wie es mir geht:


    Seht hier:


    Hallo Eviii,

    herzlichen Glückwunsch zu deiner Genesung, da hast du ja ein ziemlich schwieriges Jahr hinter dir.

    Ich habe gesehen, dass du seit 2013 hier angemeldet bist, aber leider ist dieser Beitrag der Einzige den ich von dir gefunden habe.

    Hallo Tem,

    deine Zustandsbeschreibung ist ganz hervorragend und beschreibt annähernd den Weg auf dem auch ich mich gerade befinde - vielleicht noch nicht ganz so weit wie du, aber immerhin!

    Ich wünsche dir alles Gute weiterhin und vielleicht schreibst du hie und da wieder etwas von deinem langen, steinigen Weg für uns eifrigen Mitleser und Mitleserinnen?

    Lieber Michael, herzliches Beileid zu deinem Verlust!

    Kannst du mit deiner Familie über deine Trauer reden?

    Falls nicht wäre es vielleicht gut dir Menschen zu suchen mit denen du reden kannst, vielleicht eine Trauergruppe, Seelsorge oder psychologische Betreuung.

    Mir hat auch Briefe schreiben sehr geholfen und ich rede immer mit meinem verstorbenen Mann, das erleichtert mich auch.

    Liebe Pauli, mein herzliches Beileid zu deinem großen Verlust!

    Bei dir ist es noch ganz frisch, bei mir ist es schon über ein Jahr her, dass mein Mann bei einem Unfall ums Leben kam.

    Das Leben geht weiter aber es ist ein sehr schwerer Weg, den du vor dir hast und es tut gut sich im Forum auszutauschen das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

    Alles Liebe und viel Kraft Gabi

    Liebe Adi, bei mir ist morgen der 33. Hochzeitstag und ich kann dich so gut verstehen, wie schwer dieser Tag für dich gewesen sein muss.

    Hier ist der richtige Platz zum Erzählen wenn dir danach ist, in der Welt da draußen geht es um andere Dinge, da ist der Tod eines Menschen schnell vergessen.

    Ich glaube, das sind diese Trauerwellen, die sich immer wieder aufs Neue melden, auch nach Monaten noch, wenn die Phase wieder vorbei ist, gehts dir wieder besser, bei mir ist es auch immer noch so.

    Es geht ganz gut und dann habe ich wieder Tage, wo ich mich kaum zu irgendetwas motivieren kann.

    Vielen Dank für euer Feedback!

    Ich komme mir irgendwie vor als würde ich in einem Film mitspielen, als wäre das alles nicht echt.


    Einerseits ist in meinem Leben alles gleich geblieben - der Wohnort, die Wohnung, bis Jahresende der Beruf, eigentlich auf eine Weise mein ganzes Leben.


    Andererseits ist auf einmal alles komplett anders - ein anderer Mensch der die Hauptrolle in meinem Leben spielt, mein komplettes Freizeitverhalten, alles was da vorher war gibt es nicht mehr, die Menschen in meiner Umgebung - die Wenigen mit denen ich vorher Kontakt hatte müssen auch erst einen anderen gemeinsamen Lebensrhythmus mit mir finden und die Neuen, da weiß ich noch nicht so recht wo die Reise hingeht.


    Was immer noch fehlt ist ein Sinn in meinem Leben, außer darauf zu warten, dass es irgendwann mal zu Ende ist.

    Und die Lebensfreude, die ist mir komplett abhanden gekommen.

    Natürlich kann man jetzt einwenden, dass mir ja der Cousin einen Sinn im Leben gibt und das ist bis zu einem gewissen Punkt auch richtig - ich fühle mich verantwortlich, nehme mich zusammen und versuche jeden Tag aufs Neue, das Beste aus den Trümmern zu machen in die mein Leben zerbrochen ist.


    Das kann man schon als Sinn benennen und es erleichtert mir auch das Leben, das gebe ich zu und wahrscheinlich sollte ich auch mal zufrieden sein, mit dem was mir das Leben bietet - nur - ich kann es trotzdem nicht. Ich kann nicht mit Zuversicht in die Zukunft sehen und darauf warten was das Leben noch mit mir vorhat, ich hänge an der Vergangenheit fest, an einem Leben voller Liebe und Leidenschaft, in dem ich oft stinksauer war, aber ebenso oft einfach nur im ganzen Herzen berührt, wenn ich IHN nur angesehen habe, an einem Leben, in dem es jemanden gab, den ich jederzeit anfassen und küssen konnte, dem ich die Füße massiert habe und der mir den Rücken gekrault hat.


    Das was mir jetzt bevorsteht ist das gemeinsame Leben zweier einsamer Übriggebliebener, ein platonisches Verhältnis gegenseitigen Trostes und gegenseitiger Hilfe, solange bis einer von uns beiden das Zeitliche segnet und nachdem mein Cousin 8 Jahre älter ist als ich, werde ich es vermutlich sein, die dann wieder übrigbleibt.

    Wenn ich das so lese, erschrecke ich über mich selber zu welchen Gedanken ich fähig bin, denn ich mag meinen Cousin wirklich gerne, er ist ein angenehmer Mensch, der auch zuhören kann und mit dem ich mir gar nicht vorstellen kann jemals Streit zu haben.

    Ich sollte wirklich froh sein, wie sich alles entwickelt und ich sage mir das auch täglich mehrmals selber, damit ich es irgenwann einmal auch glauben kann.

    Dennoch, das was für mich Leben ausmacht, das ist ein für alle Mal vorbei, jetzt gilt es nur noch, die letzten 20 oder mehr Jahre möglichst unauffällig rumzukriegen und ich bin schon richtig gut darin.

    Und wenn ich alleine bin und mir meine Zukunft vorstelle, würde ich mich am Liebsten auflösen und nichts mehr spüren müssen, keinen Schmerz, keine Trauer, keine Sehnsucht, nichts mehr, einfach nicht mehr da sein, keine Probleme, niemand der etwas von mir will, niemand dem ich zur Last fallen könnte.

    Ich bin so müde.

    Und dennoch mache ich weiter.

    Morgen

    Übermorgen

    Solange wie es weitergeht.


    Ps.: Morgen ist unser Hochzeitstag, der zweite nach Hannes Tod. Gut möglich dass ich auch deswegen so deprimiert bin momentan ...

    LIebe Bine, dieses ZU SEHR das kenne ich von mir auch.

    Ich habe einen unglaublichen Druck in mir und der kommt meines Erachtens zu einem guten Teil daher, dass ich alles richtig machen möchte, um möglichst schnell weiterleben zu können und nach Erledigung meiner Aufgaben hier auf der Erde möglichst schnell wieder heimkehren zu können, in meine eigentliche Heimat, wo ich meinen Liebling Hannes wiedersehen werde.


    Das klingt total schräg und ist es auch, weil ich inzwischen kapiert habe, dass es keine Akürzungen auf unserem Lebensweg gibt, aber es ist ein klares Zeichen, dass ich eigentlich nicht mehr hier sein möchte und mein komplettes Leben als Zwang empfinde.

    Ich bin daran mir dieses Problem klarzumachen, wie ich es lösen kann, da habe ich leider keine Ahnung.