hallo jacky Sue,
niemand hier wird Dich in irgendeiner Form bestätigen, dass DU etwas falsch machen würdest - hier findest Du ALLE Varianten, mit dem Verlust eines Menschen umzugehen.
es tut mir so Leid für Dich!
Auch ich habe vermeintlich nahestehende Menschen "vor den Kopf gestoßen", indem ich sie zurückgewiesen und nicht mehr an mich herangelassen habe.
Falls Dein Freund Probleme damit haben sollte, verweis ihn auf ein anderes Trauerforum (auch Angehörige von Betroffenen können im Forum Beistand erhalten UND VERSTEHEN lernen), damit er selber lesen kann, dass dies keine Reaktion ist, welche nur Du hast.
Ich MUSSTE weiterarbeiten und habe über Wochen die Bürotür von innen abgeschlossen, um mit keinen Kolleginnen/Kollegen reden zu müssen.
Ich wollte keine Treffen mit irgendwem - ich konnte keine glücklichen/lachenden Menschen um mich herum ertragen - die Gewissheit, dass ich nie mehr mit meiner verstorbenen Lebensgefährtin einfach nur glücklich, wo auch immer, sitzen/stehen/liegen/gehen/sie hören/sehen/umarmen kann, hat mir, beim Anblick glücklicher/verliebter/lachender Menschen, unheimlich wehgetan
Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich seit ihrem plötzlichen Tod, nicht mehr gelächelt oder gelacht hatte - SIE war die Sonne in meinem Leben und hat mich zum Strahlen gebracht - nächste Woche ist es ein Jahr her - inzwischen habe ich es doch tatsächlich fertiggebracht, ein paar Mal zu lächeln.
Eigentlich kann ich es noch immer nicht begreifen - innerhalb von 2 Sekunden hat sich mein Leben für immer verändert - allerdings scheine ich, mit Hilfe eines guten Freundes, es geschafft zu haben, all das in Positives zu transformieren - DAS ist für MICH der richtige Weg - zu versuchen, (nicht nur) Menschen wie UNS hier im Forum, zu helfen.
Was Du hier findest, ist tiefstes Verständnis für ALL Deine Gefühle, egal, ob Trauer, Wut, Hass, (Selbst) Zweifel
Fast jede/r Betroffene fragt sich, ob sie/er es hätte verhindern können - auch ich habe das getan. Stell Dir vor, Du wärst vor Ort gewesen und hättest ihr nicht helfen können - dann hätte man Dich wahrscheinlich "einliefern" können.
Ich für mich bin alle Eventualitäten durchgegangen: was wäre gewesen, wenn..... und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass, so merkwürdig sich das jetzt liest, es für SIE so das Beste war - sie hätte weder halbseitig gelähmt, noch im Rollstuhl oder als Pflegefall leben wollen - und - wenn ich ehrlich bin. mag ich mir NICHT vorstellen, wie es mir ergangen wäre/gehen würde, hätte ich, beim Versuch, ihr zu helfen, "versagt" oder sie zu spät zurückgeholt.
Es tut weh, ohne sie zu leben aber wie schmerzhaft wäre es, wenn ich sie in einen Zustand versetzt hätte, den sie nicht hätte leben wollen?
Ich hatte sie gebeten, dass sie, wenn mir so etwas passieren sollte, die Geräte abstellt - und sie hat geantwortet, das könne sie nicht.
Eine solche Entscheidung treffen oder umsetzen zu müssen, ist extrem belastend, selbst dann, wenn man weiß, dass es der Wunsch des geliebten Menschen ist/war. Mein Kopf sagte mir, dass ICH, wenn IHR das passieren sollte, die Geräte abstellen würde, wenn es ihr Wunsch wäre - aber - was würde mein Bauch dazu sagen?
Also bitte, hör auf, Dir irgendwelche Vorwürfe zu machen; ich weiß wohl, dass es Zeit braucht, anders zu denken als Du es momentan tust - aber glaub mir, diese Selbstzweifel nagen an uns allen - obwohl wir nichts Falsches getan haben!
da auch Du keine körperliche Nähe magst, schick ich Dir eine Hand voll Wärme und Verständnis - HIER kannst Du zu JEDER Zeit Deinen Gefühlen freien Lauf lassen!