Beiträge von Regentropfen

    Guten Morgen Uwe.


    Deine Aussagen zu deinen Schuldgefühlen habe ich gelesen, aber bisher nicht reagieren können weil mir einfach die Worte dazu fehlen.

    In Bezug auf den Krankheitsverlauf meiner Mutter gibt es auch ein paar Situationen, wo ich mich nun im Nachhinein oft frage, ob Ich nicht hätte anders reagieren oder agieren hätte sollen....die große OP (Entfernung des kompletten Lungenflügels) zum Beispiel... Hätte ich darauf drängen sollen, nochmals ein neues SchädelMRT machen zu lassen oder wären die im Januar aufgetretenen Metastasen im November dennoch nicht zu sehen gewesen?

    Ich glaube, es wird nie jemanden geben, der mir diese Fragen, diese Zweifel und ja auch teilweise meine Schuldgefühle nehmen kann. Sie sind nun ein Teil von mir :(.

    Warum ich dir das schreibe? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau...

    Ich will und kann dir deine Schuldgefühle nicht ausreden. Ich möchte dir aber sagen, dass ich dich verstehen kann und aber auch dein Handeln so wie es war, verstehen kann.


    Ich hoffe du findest meine Nachricht nun nicht zu unpassend :/.

    Ich wünsche dir einen soweit guten Tag.


    Liebe Grüße

    Heute ist mein kleiner 17 Monate alt und morgen meine Mom 16 Monate weg. Gestern war ein ganz schlimmer Tag für mich! Es kam noch eine Streiterei über ein Dauerthema zwischen meinem Mann und mir dazu...

    Ich fühle mich einsam und missverstanden. Gestern war ich dazu noch alleine... Es war nicht gut.

    Ich vermisse sie so sehr und könnte ihre Unterstützung gerade sehr brauchen...

    Liebe Eva....

    Traurigerweise hatte ich das bei der Beisetzung meiner Mutter und der Zeit danach genauso empfunden...

    Es ist auch heute, nach bald 16 Monaten noch so, dass ich mit meiner Trauer eher alleine bin...

    Mein Vater wird betrauert um den Verlust seiner Frau und dass er nun alleine ist und zu mir heißt es (wenn sich überhaupt jemand meldet), dass ich ja immerhin nicht alleine wäre...


    Ich habe, was Trauer angeht, das Gefühl, jeder muss da irgendwie alleine durch :33:. Vor allem wenn niemand in der Nähe ist, der den Schmerz des Velustes versteht.

    Mir hilft diesbezüglich oft das Lesen hier im Forum.... Da fühle ich mich irgendwie eine Zeit lang nicht mehr so alleine.


    Ich schicke dir eine liebe Umarmung :30::24: und wünsche dir weiterhin viel Kraft.

    Bald sind es 16 Monate und gestern fiel mir auf der Homepage des Arbeitgebers meiner Mutter auf, dass sie dort noch immer als zuverlässige Mitarbeiterin mit Telefonnummer genannt ist.

    Ich verstehe das nicht. Der Arbeitgeber hatte sogar eine Traueranzeige geschaltet gehabt (was mein Vater ja leider nicht wollte) und dann lese ich ihren Namen dort.

    Es hat mich total aus der Bahn geworfen. Wahrscheinlich weil ich den Namen einfach so lange nun nirgends gesehen habe und in den letzten Tagen steht er plötzlich wieder überall...

    Guten Morgen Eva87.


    Zuerst einmal Willkommen hier im Forum. Dein Verlust tut mir sehr leid. Ich wünsche dir, dass du hier einen Austausch findest, der dich ein wenig auf deinem Weg begleiten und stützen kann.


    Ich bin auch hier angemeldet weil meine Mutter vor ca 15 Monaten im Alter von 54 Jahren gestorben ist. Sie war meine engste Bezugsperson.

    Ich bin hier auf verständnisvolle Ohren (bzw Augen) gestoßen und fühlte mich somit zumindest verstanden.


    Ich wünsche dir viel Kraft


    Regentropfen

    Die Zeit vergeht...und sie vergeht so schnell...

    15 Monate... Und noch immer träume ich davon, dass das Telefon klingelt und sie dran ist, dass die Tür aufgeht und sie kommt einfach rein, dass sie mich in den Arm nimmt wenn ich traurig bin und sagt:"Ach Kind, da bin ich doch. Alles wird gut!"...

    Aber ja, es sind nur Träumereien. Es sind Wünsche die nicht erfüllt werden, das weiß ich und es ist mir sehr schmerzlich bewusst.


    Liebe Mama!

    Ich vermisse dich so unglaublich. Seit du nicht mehr da bist, bin ich so still und es fehlt mir die Möglichkeit zu sprechen.

    Ich komme wieder ganz gut durch meine Tage, habe Freude mit meinen Kindern und genieße die Sonne wie eine heiße Schokolade bei Regen...

    Dennoch ist noch immer alles mit so einer leichten Schwere belegt. Hätte ich vorher gewusst, dass du uns so früh verlassen wirst, hätte ich noch keine Kinder wollen. Aber gut, nun ist es wie es ist und daran ändere ich nichts mehr. Ich schau nach den positiven Dingen und hoffe du siehst und lenkst mich ein wenig.

    Hallo bowie.


    Ich gebe dir recht, es war schlecht formuliert mit dem "müssen". Das ist eine gängige Redewendung.

    Ich hätte besser "ich habe an dich gedacht" geschrieben. Entschuldige.


    Oft schreibe oder rede ich, ohne mir tiefere Gedanken über die Formulierung zu machen.


    Es stimmt...durch mein Alter habe ich mehr Lebenserfahrung als du. Dies heißt aber nicht, dass ich grundsätzlich mehr weiß. Du scheinst sehr schlau zu sein!


    Ich ecke leider in meinem Bekanntenkreis oft an, da die meisten mindestens 5-10 Jahre älter sind als mein Mann und ich und zum Beispiel in der Kindererziehung oder in der finanziellen Situation weiter sind oder besser stehen.

    Manchmal ist das schwierig, aber bei solchen Personen kann man sich auch Ratschläge holen oder einfach mal andere Sichtweisen.


    Liebe Grüße

    Hallo bowie.


    Es muss dir nicht leid tun, dass ich an dich gedacht habe. Es war ja meine eigene freie Entscheidung.

    Und es ist für mich auch in keinster Weise negativ.


    32 ist schon alt in Bezug auf das alleine Wohnen, da gebe ich dir 100% recht. Ich bin auch das erste Mal mit 18 Jahren von zuhause ausgezogen um dann ein Jahr später wieder einzuziehen. Ohne meine Eltern wohne ich seit ich 21 Jahre alt bin.


    Aber was Lebenserfahrung angeht, so habe ich sicherlich weniger als jemand, der zum Beispiel 50 Jahre oder älter ist und schon mehr im Leben erlebt und erreicht hat.


    Liebe Grüße

    Regentropfen

    Guten Morgen bowie.


    Ich hatte dir nur ganz zu Beginn einmal geschrieben und seither aber immer mitgelesen.

    Ich bin noch jünger (32 Jahre alt) als andere, mit denen du geschrieben hattest und habe daher wohl deutlich weniger Lebenserfahrung.


    Gestern musste ich aber oft an dich denken und hoffe, dass es dir soweit gut geht.


    Liebe Grüße

    Regentropfen

    Guten Abend Heinz-Maximilian .


    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich gebe Ihnen grundsätzlich voll und ganz recht. Wie Sie sagen bereue ich vieles nach dem Tod meiner Mutter, mir war jedoch schon zu ihrer Lebzeit bewusst, welch enges Band wir haben und wie wichtig wir einander sind.

    Ihr Tod hat mir nur noch mehr klar gemacht, wie "notwendig" sie für mein Leben war und wie sehr ich sie doch auch als erwachsene Person noch in meinem Leben gebraucht habe bzw. jetzt hätte...


    Zu meinem Vater hatte, und ich betone wirklich "hatte", ich auch einmal eine sehr enge Beziehung und ich würde auch jetzt nicht sagen können, dass ich nicht mehr mag.

    Aber unsere Beziehung ist sehr distanziert und kalt geworden. Es ist schwierig. Und das schon seit vielen vielen Jahren.

    Ich konnte meinem Vater nie das bieten, was er von seiner Tochter erwartet hatte. Immer ging ich, mit seinen Worten - "die falschen Wege". Egal ob das meine Ausbildung oder mein Studium waren.

    Dann ist mein Vater seit 2007 Spiel- und wahrscheinlich auch Alkoholsüchtig. Was er natürlich beides abstreitet und hierfür sogar den Kontakt komplett abbrechen würde.

    Diese Situation hatten wir nämlich Weihnachten letzten Jahres, als er Vollmachten für alle Konten meiner Mutter wollte und ich ihm diese nicht geben wollte, weil ich wusste (sie hatte es mir gesagt), dass meine Mutter das nicht wollte.

    Es eskalierte, er beschimpfte mich aufs übelste und es endete nicht schön.


    Kontakt haben wir nun wieder, aber sehr sporadisch. Wir sehen uns max 1 mal im Monat...eher weniger und telefonieren auch nicht wirklich.

    Wenn wir uns sehen, soll er seine Enkelkinder genießen und sie ihn. Ich rede mit ihm nur noch über das Wetter... Leider wissen wir so auch nicht mehr wirklich etwas voneinander.


    Es schmerzt mich sehr. Zumal ich auch nicht wirklich Kontakt zu meinem Bruder habe und so das Gefühl des Allein-seins oft sehr groß ist.

    Ich will auch nicht, dass es falsch rüber kommt...Ich schäme mich für den Gedanken, dass lieber er statt meiner Mutter gestorben wäre und ich weiß auch, dass ich so nicht denken darf. Dennoch kommt dieser Gedanke, gerade jetzt, wo ich mit gefühlt allem überfordert bin, in mir hoch und so sehr ich auch versuche ihn weg zu schieben...er ist immer wieder da.

    Nicht täglich und nicht oft, aber dennoch.


    Ich weiß, ich kann die Situation nicht ändern und das bringt mich um den Verstand...

    Ich habe das Gefühl keine Luft zu bekommen! Es ist so ein unglaublich großer Druck auf meiner Brust. Am liebsten würde ich laut schreiend weinen, aber ich bekomme weder einen Ton noch eine Träne heraus.


    Es vergehen die Tage so unglaublich schnell. Ich mache alles was man von mir erwartet und komme soweit gut durch die Tage.


    Dennoch kommen immer wieder diese Gedanken hoch...

    - Meine Mutter anrufen, ich will mit ihr reden!

    - Warum wurde mir genommen, was mir ein Gefühl von Sicherheit gab?

    - wann geht dieses Gefühl des allein-seins wieder weg?

    - Ihr Geruch war immer so angenehm frisch.

    - ihre Augen haben immer in allen nur positives gesehen... Woher hat sie diese Energie genommen?


    Und das schlimmste...Ich frage mich immer wieder warum sie sterben musste und nicht jemand anderes... Ich fühle mich so schlecht dabei, aber manchmal ploppt der Gedanke hoch, dass es mir lieber wäre, mein Vater wäre anstelle von ihr gestorben. Ich weiß, dass ich so nicht denken darf...

    Liebe Nordlys2107


    Mit fehlen die richtigen Worte, aber ich verstehe vllt ein wenig. Auch ich habe im Kopf immer wieder kurz den Gedanken aufkommen, dass ich mit meiner Mama über dieses oder jenes bestimmt mal lachen kann, bis ich dann realisiere, dass dieser Gedanke bescheuert ist.

    Dennoch würde ich nicht von einem "bekloppten Gehirn" sprechen. Sei nicht so hart zu dir. Es ist eine so schwierige Situation...für deine Mutter ja, aber auch für dich und alle anderen.

    Ich hatte bzw habe auch noch immer das Gefühl, dass ich meine Mutter im Stich gelassen habe...aber dann frage ich mich wieder, was ich in ihrer Situation vllt von mir (also meiner Tochter) verlangen würde bzw verlangt hätte und versuche mir dann selbst zu sagen, dass es nie "optimal" sein wird und dass "okay" schon viel wert ist.

    Ich glaube, deine Mama spürt, dass du da bist so gut du kannst.


    Ich hoffe meine Worte kommen nun nicht falsch rüber oder verletzen dich noch mehr.

    Ich drücke vorsichtig deine Hand zum Zeichen, dass ich an dich denke.

    Liebe Bowie.


    Ich begrüße dich hier und möchte dir ebenso wie Stille Perle mein Mitgefühl ausdrücken.


    Möchtest du uns schreiben, was deine fünf Gründe sind, nicht zur Beerdigung zu gehen?

    Gibt es aus deiner Sicht Gründe warum du doch hingehen solltest?

    Und warum musst du, deiner Ansicht nach, hin? Möchte dies dein Vater?


    Ich kann dir nur aus meiner Sicht sagen, dass es mir wichtig war zur Beisetzung meiner Mutter zu gehen.

    Aber auch ich denke, dass diese Entscheidung jeder für sich alleine treffen muss.


    Liebe Grüße