Beiträge von Regentropfen

    Liebe Astrid.


    Danke für deine Zeilen.

    Unser Kleiner fing mit dem Schreien ungefähr an, als er 3-4 Wochen alt war...das war in der Woche, in der meine Mom eingeschlafen ist. Dann schrie er, je nach Tag, 3-6h mit nur geringen Pausen...bei Nacht zum Glück deutlich weniger, aber da wacht er bis heute noch extrem oft auf.

    Aufgehört so zu schreien hat er kurz nach der Beisetzung...da war er dann ca 12 Wochen alt. Jetzt schreit er nur noch nachts, wenn ich ihn nicht schnell genug anlege. Tagsüber ist er ein Goldschatz...ausgeglichen und meist friedlich.


    Was mein "tatsächliches" ICH ist, weiß ich gar nicht. Ich verspüre seit ca Weihnachten keinen Wein-Drang mehr. Dies war auf einmal weg. Ich fühle mich nicht weniger traurig, aber es hat sich etwas geändert. Weinen scheint mir nichts mehr zu bringen. Leider weiß ich nicht, was als Ventil wirken könnte. Meist fühle ich mich auch eher ausgelaugt, schlapp und müde als hitzig oder aufbrausend. Richtig antriebslos....

    Dass ich z.B. meine Tochter (nicht grundlos aber übertrieben) anschnauze kommt irgendwie plötzlich und daher wie unberechenbar ?. Ich merke, dass mich Aktionen des Trotzens schneller aus der Ruhe bringen...aber auch das scheint aus der Situation heraus zu geschehen...

    Ich sehe es definitiv auch nicht als undankbar an! Dein Tagesablauf so zu lesen - das wäre auch mir zu viel.

    Ich brauche auch meine "Auszeiten". Vormittags z.B. wenn meine große Tochter im Kindergarten ist und der Kleine schläft und besonders, wie jetzt, abends wenn beide im Bett liegen.


    Ich kann dir keinen Tipp geben, wie es ansprechen...aber ich wünsche dir, dass du wieder mehr Zeit für DICH UND ROSI bekommst!

    Auch wenn ich im Moment kaum Geduld für meine zwei Kinder aufbringen kann, ich bin sehr dankbar, dass ich sie habe.

    Die Tage sind oft anstrengend, die Nächte sehr schlafarm und dennoch zwingen sie mich jeden Morgen einen neuen Tag zu beginnen und geben dem Tag auch irgendwie einen Sinn.

    Und auch wenn ich teilweise große Lust hätte, einfach einen Tag komplett im Bett zu verbringen (was mit Kleinkind und Baby unmöglich ist), liebe ich beide und schaue ihnen gerne dabei zu wie sorglos sie nahezu alles angehen ?.


    Meine Mom hatte sich so gefreut, Oma sein zu dürfen und dabei noch so jung zu sein, dass sie voll dabei sein kann.

    Nun hat sie kaum etwas mitbekommen. Manchmal wünsche ich mir, dass sie doch noch irgendwo ist und ab und an rein schauen kann ?.


    Habt einen guten Tag

    puh...also wenn ich deine und auch andere Erzählungen zu den Therapeutenbesuchen lese, bin ich ziemlich erschrocken...


    Wegen Trauer war ich noch nirgends, allerdings einmal wegen Erziehungstipps bei einer Beraterin und da hatte ich mit der ersten auch kein Glück - sie wollte mir weismachen, meine Tochter besser zu kennen als ich (diese war bei dem Termin nicht einmal anwesend). Ich hatte dann um eine andere Beraterin gebeten und dieser Termin war deutlich besser.


    Ich stimme also den anderen zu, dass es passen muss.


    Das Lied "Solace" ist inhaltlich sehr interessant.


    Einen ruhigen Abend - soweit möglich

    Guten Morgen.


    Ja... Ich bin anders. Vollkommen anders. Ich war immer aufgeweckt, freundlich, habe in nahezu allem etwas positives gesehen und war in der Regel sehr ausgeglichen und gelassen...

    Seit meine Mom nicht mehr ist, seit ich ein Schreikind (ich mag dieses Wort noch immer nicht) hatte...Ich bin anders. Ich fühle mich in mir selbst nicht mehr wohl! Ich bin viel zu schnell gereizt und werde auf einmal laut, laut wegen Kleinigkeiten. Statt Positives sehe ich nun nahezu in allem nur noch Negatives. Ich habe kaum noch Interesse an Aktivitäten außerhalb des Hauses, muss mich zwingen weiterhin zum Babyschwimmen zu gehen oder auch (zumindest manchmal) Einladungen von Bekannten anzunehmen. Ich weiß nicht ob es Außenstehenden auffällt... Mein Mann merkt es, klar! Und man sieht auch, dass ich abgenommen habe. Jedoch war ich schon immer gut im Besitzen von zwei Gesichtern. Ich möchte aber so nicht sein. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich so eine gute Mutter für meine Kinder oder auch eine gute Lebenspartner für meinen Mann sein kann ?.


    Trauer bei meinem Vater? Ja wahrscheinlich trauert er auch...auf seine Art. Ehrlich gesagt (und es schmerzt mich, dass ich es so sehe) kann ich mir die Trauer bei ihm nur schwer vorstellen ?. Ja, er hat meine Mom sehr geliebt...sie waren in meiner Kindheit das tollste Paar. Ich war immer stolz wenn ich irgendwo mit ihnen auftauchte... Aber dann kam alles anders. Der Unfall meines Bruders war vermutlich der Wendepunkt... Mein Vater hatte sich verändert. Wegen scheinbar Kleinigkeiten brüllte er meine Mom an, beschimpfte sie aufs Übelste um wenige Stunden später so zu tun als sei nie etwas gewesen. Weil ich wahrscheinlich zu schwach war eine Trennung meiner Eltern zu ertragen, flehte ich meine Mom meist an, dass sie sich wieder vertragen sollen "sie wären doch immer so ein tolles Paar gewesen". Jetzt tut es mir leid, dass ich wahrscheinlich eine Ehe aufrecht gehalten hätte, die keine mehr war.

    Dann verschwand Geld, viel Geld und mein Vater packte alles auf ein eigenes Konto, dass es meine Mom nicht verfolgen konnte und es war klar, er spielt. Als er auch da nicht einsichtig war, wollte meine Mom ihn verlassen. Zumindest so lange bis er Hilfe zulassen würde. Als Reaktion auf dieses Gespräch (ich war bei meinen Eltern zu Besuch) stürmte mein Vater in den Keller mit der Äußerung sich umbringen zu wollen. Es tat einen lauten Knall und wir saßen wie versteinert im Wohnzimmer, unfähig irgendwie zu reagieren... Eine lange Zeit saßen wir da. Bis mir bewusst wurde, dass ich helfen muss, sollte er noch leben. Ich rannte in den Keller und da saß er, die Luftpistole noch immer in der Hand, Blut lief ihm das Gesicht herunter und tropfte auf sein Hemd, an der Decke ein tiefer Grater... Er hatte sich einen Streifschuss verpasst. Eine ärztliche Versorgung lehnte er ab. Wenige Tage später versorgte er den Grater in der Kellerdecke, sodass man heute nur noch eine leichte Verfärbungen sieht und für ihn war alles wieder Alltag.

    Heute weiß ich selbst, dass wir hätten die Polizei holen müssen...

    Mit dieser Aktion hatte er fortan meine Mom im Griff und eigentlich uns alle irgendwie...wer will schon "schuld haben" wenn sich jemand das Leben nimmt. Meine Mom besonders - ihr Bruder hatte sich im Keller des Elternhauses erschossen, da war meine Mom noch keine 20 (mit meinem Vater aber schon lange liiert)...

    Meine Eltern haben sich geliebt, da bin ich mir weiterhin sicher, aber die letzten Jahre haben sie diese Liebe eher genutzt um sich weh zu tun. Sie konnten irgendwie nicht ohne einander, aber miteinander ging auch nur noch als WG.

    Mein Vater hat sich gut um sie gekümmert die wenigen letzten Wochen, die sie zuhause war. Aber jetzt hält er es mir gerne vor... War ER alles getan hat und wie ER sein Leben für sie aufgegeben hat usw.


    Ja, wahrscheinlich trauert er, aber er lebt nun auch auf.


    Oh je, hab ich nun viel geschrieben. Das tut mir leid! Es tat aber gut, es zu schreiben...

    Danke fürs Lesen.


    Euch allen einen akzeptablen Tag heute. Ich schicke euch ein paar Sonnenstrahlen ☀️

    Guten Abend.


    Noch finde ich heute nicht in den Schlaf...seit zwei Tagen muss ich sehr sehr häufig an meine Mom denken - wegen mir.

    Ich habe mir kurz nach ihrem Einschlafen die Haare abschneiden lassen...von Schulterlänge mit der Möglichkeit sie zusammen binden zu können, zu einer Kurzhaarfrisur mit nacktem Nacken und freien Ohren. Es war einfach ein Bedürfnis, die Haare abzuschneiden, mein Äußeres ein wenig zu verändern. Ich bin weiterhin ganz zufrieden damit...nur schaue ich in den Spiegel und sehe nun sehr deutlich meine Mom darin...es ist beinahe so als würde sie mich anschauen. Klar sehen Kinder ihren Eltern ähnlich, aber bisher dachte ich, ich hätte viel von meinem Vater.

    Ich weiß nicht wie ich dies finden soll...ihr so ähnlich zu sehen. Es erschreckt mich irgendwie.


    Dann diese ständigen Rücken- und Kopfschmerzen, die ich erst seit Juni habe... mein Mann kommt nun mit Psychosomatik an... keine Ahnung was es ist... es stört mich! Es schenkt mich ein! Und im Leisen kommt manchmal der Gedanke ob es wirklich nur eine Bagatelle ist oder ob ich etwas sehr Schlimmes, womöglich wie meine Mom ihren Krebs, zu lange vor mir her schiebe...


    Bin ich wie meine Mom???

    Und wenn ja, finde ich das gut?


    Es ist bescheuert, aber was wenn ich meine Kinder auch zu früh alleine lasse...also irgendwann...


    Ich weiß nicht warum dies alles hoch kommt. Mein Vater hatte mich am Telefon unter anderem mit so etwas beschimpft - dass ich sei wie meine Mom. Dass meine Mom dies alles aus mir gemacht habe...


    Ja, ich bin eingeknickt. Ich habe meinem Vater für eines der Konten meiner Mom die Erbvollmacht unterschrieben. Vollkommen bescheuert eigentlich - das ist mir bewusst, aber er legte mir die Unterlagen an Heilig Abend auf den Tisch...er kam an Heilig Abend zu mir nach Hause, tat so als wäre dieses böse Streittelefonat, wenige Tage vorher, nie gewesen. Dazu meinte er, dass er sich weigere einen Termin vor Ort zu dritt zu machen. Dann würde er sich gar nicht mehr darum kümmern...

    Es ist nun unterschrieben und damit sowieso kein Thema mehr. Aus. Vorbei. Nun hoffe ich einfach, er verteilt das Geld (welches ich doch eigentlich NIE haben wollte) ehrlich.


    Ich denke an meine Mom...was hätte sie mir geraten. Ist sie enttäuscht, dass ich so schnell nachgeben und mache, was er sagt?


    Ich denke schon wieder so sprunghaft. Ich sollte eher ins Bett...


    Eine gute Nacht euch allen

    Lieber Uwe,


    du darfst natürlich gerne auf meine "Geschichte" eingehen, musst es aber keineswegs. Ich hatte dir nicht noch einmal geschrieben, um eine Reaktion einzufordern, sondern wirklich nur deshalb weil ich öfters hier lese und dann auch nicht immer schweigend verschwinden möchte.


    Die Idee mit den Kopfhörern finde ich gut - Rückzug in den eigenen vier Wänden ?. Hoffentlich bleiben die Fenster ganz - nicht dass du dann mit Feuer heizen musst ?

    Danke euch beiden.

    Im Moment arbeite ich tatsächlich erst einmal mit zwei Mobiltelefonen.. da ich aber nicht der Mensch bin, der ständig an sein Handy denkt, ist es mit zweien auf Dauer keine Lösung.

    Ich habe nach Ros Beitrag nochmals das Internet durchsucht und bin nun dabei die Daten aus dem Chat in einer Cloud zu speichern...um die Daten dann wiederum im neuen Handy/Chat zu laden...mal schauen.


    Irgendwie bin ich selbst erschrocken, wie wichtig mir diese Sprachnachrichten sind. Ich habe mich meist sehr gut unter Kontrolle, aber als ich heute für einen Moment glaubte, die Nachrichten seien weg, liefen mir lautlos die Tränen in Strömen.

    Meine Familie fühlt sich so surreal an... meine Großeltern sind alle schon verstorben, meine Mom ist nun auch schon ein halbes Jahr weg, das Verhältnis zu meinem Vater ist so distanziert und kalt (besonders seit des Streits) und mein Bruder...ja mein Bruder - ihn kenne ich nicht mehr seit er mit seiner Frau zusammen ist. Man hatte damals das Gefühl, er würde uns "verlassen" müssen um mit seiner jetzigen Frau zusammen sein zu können.

    Wir sehen uns ein mal im Monat und das werden wir wohl auch weiterhin so machen. Aber diese Treffen sind komisch...ja distanziert und gezwungen beschreibt es wahrscheinlich ganz gut ?.


    Mein Mann wuchs auch in einer Familie mit engem Zusammenhalt auf. Wir haben viel Kontakt zu seinen Eltern und auch mit seiner Schwester und ihrem Mann stehen wir in Kontakt. Für mich ist es allerdings etwas vollkommen anderes. Meine Schwiegereltern sind hilfsbereit und machen gerne etwas mit ihren Enkelkindern...aber ich merke, dass sie älter sind. Älter als ich es von meiner Mom gewohnt war. Ja, sie sind tatsächlich älter... (5 und 12 Jahre älter als meine Mom) aber auch älter bei ihren Ansichten. Ich könnte mit meiner Schwiegermutter, so lieb ich sie auch habe, nur über all die Dinge reden, die mir durch den Kopf gehen ?.


    Mein Mann...ich liebe ihn über alles und ja, ich würde auch sagen, dass wir uns gefunden haben, weil es so sein musste. Wir können über nahezu alles reden, kennen einander sehr gut, genießen es jede mögliche Minute gemeinsam zu genießen und haben zwei wunderbare Kinder zusammen.

    Beim Thema Schmerz, Tod, Trauer ist er mir zum ersten Mal nicht wirklich eine Stütze ?. Er ist Arzt und sieht das alles viel zu faktisch (distanziert), zu medizinisch ??.

    Wahrscheinlich fühle ich mich deshalb so alleine?!


    Oh...ich schreibe ziemlich wirr. Ich sollte ins Bett gehen.

    Schlaft alle gut, soweit möglich

    Liebe Frieda.


    Ich kann mich Bea nur anschließen und dich willkommen heißen und dir mein Mitgefühl ausdrücken.

    Ich bin selbst noch nicht so lange hier im Forum. Mir selbst hilft es aber zu wissen, dass ich mit meiner Trauer und teilweise Verzweiflung nicht alleine bin.


    Liebe Grüße

    Guten Morgen.


    Ich stehe vor einem Dilemma ?. Mein Handy ist schon ziemlich alt und hat immer mehr Aussetzer...das neuste - es geht mehrmals täglich einfach aus. Mich stört dies nur bedingt, aber mein Mann ärgert sich sehr darüber, weil ich dann teilweise über Stunden nicht erreichbar bin ?. Naja, gestern hat er mir nun ein neues Handy mitgebracht. Ich freue mich darüber, will aber mein aktuelles nicht weg legen. Auf meinem aktuellen Handy habe ich die Sprachnachrichten meiner Mom darauf. Z.B. wie sie mir nur wenige Tage bevor sie ging, zum Geburtstag gratuliert hatte. Diese Sprachnachrichten sind mir sehr wichtig. Immer wenn ich Angst habe, ihre Stimme zu vergessen oder einfach an sie denken möchte, höre ich mir diese Nachrichten an oder lese auch einfach den Verlauf unserer Chats... es gibt ihr Halt weil ich das Gefühl habe, sie ist noch ein wenig da.


    Mein Mann meinte, ich solle einfach ihm schicken, was mir wichtig sei und dann könne ich es in seinem Chat hören und lesen. Aber das ist nicht dasselbe.

    Im Chat meiner Mom muss ich nicht suchen, da sind es einfach die letzten Nachrichten. Ebenso ist es im Chat meiner Mom am jeweiligen tatsächlichen Datum zu finden...schicke ich nun alles an meinen Mann und er dann evtl zu mir zurück, steht ja das heutige Datum bei allen Nachrichten dran...für ihn kein Problem - mich stellt es vor eine scheinbar unüberwindbare Aufgabe ?.

    Liebe Martiinax.


    Herzlich Willkommen Forum. Es tut mir sehr leid zu lesen welch Leid dir widerfahren ist. Fühle dich vorsichtig in Arm genommen.


    Den Anblick vom Geschwister im Klinikbett, schlafend, beatmet und viele Schläuche kenne ich auch und habe ihn auch noch heute vor Augen. Mein Bruder erlitt 2007 einen schweren Motorradunfall und ca 72h war damals nicht klar, ob er es schaffen wird oder nicht. Ich habe das große Glück, dass er, zwar mit ein paar Einschränkungen, aber sonst glücklich, lebt und bei uns sein kann.

    Ich weiß nicht, ob es dich tröstet, aber mein Bruder äußert vom Unfall, den OPs und den ersten Tagen auf Intensiv rein gar nichts mitbekommen zu haben...


    Ich wünsche dir viel Kraft!

    Ich danke euch für eure Worte! Im Moment fühlt es sich gar nicht wie Trauer an - eher wie ein Chaos von unglaublich vielen Emotionen und Ängsten.


    Leider habe ich niemanden, der mit mir zu meiner Mom fahren könnte. Zudem müsste ich meinen Sohn mitnehmen, da er noch ziemlich oft gestillt wird. Diese Fahrt zwei mal am Tag mit nur kurzer Pause ist zu viel ihn. Er fährt ohnehin nicht gerne im Auto mit.

    Bei einer Fahrt mit Übernachtung müsste ich beide Kinder einpacken, weil mein Mann mit seiner Arbeit die Kindergartenzeiten nicht einhalten kann und so wäre es wahrscheinlich wenn dann ein Ausflug zu viert ?.

    Ich hoffe, das schaffen wir bald mal wieder...ist aber immer eine Herausforderung.


    Ich wünsche euch allen einen angenehmen Nachmittag und einen guten Start ins Wochenende.

    Guten Abend zusammen.

    Jetzt finde ich genug Kraft, über mich zu schreiben. Ich habe die letzten Tage viel gelesen, aber selbst sehr unter den Feiertagen und dem Jahreswechsel gelitten. Man merkt es mir vermutlich kaum an... ich weine nicht mehr, wenn jemand dabei ist, bin Meisterin im Grinsen und Mitreden... dennoch schmerzten mich diese Tage besonders. Zum einen einfach weil meine Mom nicht mehr bei mir ist und auch nie wieder sein wird. Der Jahreswechsel machte mir zudem deutlich wie vergänglich alles ist, Zeit niemals inne hält und nun ein neues Jahr angebrochen ist, in welchem meine Mom allerhöchstens als Erinnerungen vorkommen wird.

    Zum anderen wegen des Konflikts mit meinem Vater und irgendwie damit verbunden auch mit meinem Bruder. Mein Vater war verbal über das Telefon so verletzend und redete so schlecht über meine Mom, seine Frau ?. Ich versuche mir dauerhaft einzureden, dass er dies nicht bewusst sondern aufgrund seiner Spielsucht (die er absolut abstreitet) macht, dennoch sind die Kommentare gefallen und nicht mehr zurück zu nehmen. Auch hat er das so viele Jahre mit meiner Mom gemacht, es ist quasi seine "Art". Er ist im einen Moment so verletzend und im nächsten Moment tut er so, als sei nichts gewesen.

    So war es auch bei mir...Freitag vor Heilig Abend der riesige Streit am Telefon...an Heilig Abend tauchte er dann dennoch auf, war zwar etwas angespannt, tat aber als sei nichts gewesen. Und so geht es weiterhin.

    Bei meinem Bruder hatte ich auf Verständnis gehofft...statt dessen meinte er, dass er sich wünscht, dass wir an Geburtstagen und sonstigen Treffen familiär miteinander umgehen. Wir wären schließlich eine Familie und da streitet man nicht.

    Ich bin fertig mit der Welt...ich litt schon immer darunter, wie mein Vater teilweise mit meiner Mom umging...konnte es aber auch immer auf seine Sucht schieben...es nun aber selbst abzubekommen ist doch etwas anderes ?.


    Naja...ich fühle mich, als hätte ich "meine alte" Familie verloren. Meine Mom für immer eingeschlafen, mein Vater nur am Austeilen und hat angeblich eh keinen Bezug mehr zu mir und meinem Bruder scheint die Familie schon lange nur noch für Geburtstage und sonstige Feiertage wichtig (wir wissen kaum noch etwas übereinander).


    Und dazu kommt...durch das ganze Lesen hier im Forum fühle ich mich mit meiner Trauer schon beinahe schäbig...

    Hier haben so viele ihren geliebten Partner/ ihre geliebte Partnerin verloren...stehen auf einmal alleine da. Und ich jammer, obwohl ich ja meinen geliebten Partner und meine Kinder noch habe. Bei mir ist es die Mutter... bei der Mutter oder dem Vater rechnet ja irgendwie jeder damit, dass die vor einem als Kind gehen...aber der Partner/die Partnerin...das ist einfach eine andere Hausnummer ?.


    Ich bin so durcheinander und verwirrt.


    Ich wünsche allen einen erträglichen Abend.

    Liebe Ele.


    Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Form und auch mein Beileid zum Verlust deines Vaters!

    Ich wünsche dir, dass dir der Austausch hier gut tun wird. Ich ziehe den Hut, was du mit deiner Mama geleistest hast. Ich habe für meine Mom auch alles erdenkliche getan auf ihrem schweren Weg - allerdings waren es bei ihr "nur" 5 Monate mit größerem Unterstützungsbedarf und ihr war es möglich bis zuletzt mit uns zu kommunizieren. Ich bin mir sicher, dein Vater hat das zu schätzen gewusst auch wenn er sich vllt nicht mehr so gut mitteilen konnte.


    Der Vergleich mit den Wurzeln eines Baumes finde ich auch sehr sehr passend! Meine Mom ist vor einem halben Jahr gegangen und noch immer kämpfe ich sehr. Es tut nicht weniger weh, aber ich komme von Zeit zu Zeit etwas besser durch den Alltag.


    Liebe Grüße

    Hallo liebe Chanto.


    Zuerst herzlich Willkommen hier im Forum. Ich bin selbst noch nicht lange hier, wünsche dir aber auf jeden Fall, dass du Unterstützung findest.


    Mit fehlen ehrlich gesagt die Worte. Ich bin unglaublich schmerzlich berührt, was dir bzw euch dieses Jahr an Last auferlegt wurde. Mein Beileid.

    Ich selbst habe meine Mom dieses Jahr verloren, aber die zusätzliche Aufgabe, die du mit deiner Schwester auf dich nimmst... einfach viel.


    Ich habe dir leider im Moment keinen Tipp! Ich fühle mich, was den Tod meiner Mom angeht teilweise selbst noch als Kind. Ich bin allerdings schon Anfang 30 und habe selbst zwei Kinder...

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du Unterstützung bekommst, in irgendeiner Weise....denn ich stelle es mir sehr belastend vor mit Trauer und Verantwortung für die Schwester gleichzeitig konfrontiert zu werden.


    Ich schreibe nochmal, wenn ich dir mehr sagen kann. Fürs erste möchte ich dir sagen, dass ich es sehr stark finde was du tust und glaube, dass du schon mehr für deine Schwester (rein durch dein Da-Sein) tust als dir bewusst ist.


    Liebe Grüße und viel Kraft

    Guten Morgen.


    In meinem Kopf überschlagen sich die Emotionen. Ich bin absolut fertig, zittrig und am Weinen.

    Der Streit noch am Freitag mit meinem Vater war so heftig. Er beschimpfte meine Mom und warf mir vor, dass ich die Dinge sowieso nur so sehe, wie sie es mir gesagt hat ohne mir selbst ein Bild zu machen. Auch meinte er, für mich sehr verletzend, dass wir ohnehin keine "Beziehung" zueinander mehr hätten. Denn diese hätte ja meine Mutter kaputt gemacht und sie ließe sich auch so ohne weiteres nicht mehr aufbauen.

    Alles Streit kam in Zusammenhang mit der Erbschaft auf. Trotz lautem Gebrüll und bösen Worten wollte er Heilig Abend kurz vorbei kommen (er wohnt knapp 200km weit weg und die Einladung vor Wochen schon, hatte er ausgeschlagen) um seinen Enkelkindern ihre Geschenke zu bringen. Dabei hatte er Unterlagen der Banken und "zwang" mich diese zu unterschreiben ?.

    Bei der einen Bank ein Schreiben, dass das Vermögen meiner Mom wie im Erbschein benannt, ausgezahlt wird. Klingt akzeptabel. Bei der anderen Bank eine Generalvollmacht. Diese liegt noch hier, da ich sie bei einer Bank beglaubigt unterschreiben müsste.

    Ich weiß, es ist kein Problem für ein Forum...! Ich will von euch auch keine Ratschläge, denn dafür ist die Situation einfach viel zu umfangreich und chaotisch.


    Ich verstehe nur einfach nicht, warum dies alles an Weihnachten sein muss. Letztes Jahr saß meine Mom noch hier bei uns mit am Tisch und dieses Jahr muss ich mich mit meinem Vater streiten und dann auch noch wegen Geld.

    Dazu kommt, dass er dann gestern so tat als sei nicht wirklich etwas gewesen...auch heute bei jeder Nachricht, die er schreibt.


    Es zerreißt mich. Mein Mann würde ihm gegenüber knallhart bleiben - "wie man mit Suchtkranken umgehen"...

    Ich kann das nicht. Ich habe keine Lust auf weitere Konflikte.


    Heute sind wir bei meiner Tante (Schwester meiner Mom) eingeladen. Ich weiß derzeit noch nicht ob ich dort hin kann.


    Ich wünsche euch, dass ihr die Weihnachtstage, wenn sie schon schwer sind, nicht auch mit zusätzlichen Belastungen erleben dürft.