Liebe Ros,
vielen Dank für deine lieben Worte. Ich habe leider nicht wirklich jemanden...
Meine Familie wohnt mit ca 200km zu weit weg (und sowohl das Verhältnis zu meinem Vater als auch das zu meinem Bruder ist schwierig) und meine Schwiegereltern helfen schon aus, wenn mal ein wichtiger Termin ansteht, aber auch sie fahren ca eine Stunde bis sie hier sind.
Freundschaften... Auch schwierig. Meine Mom wurde krank, ein halbes Jahr nachdem wir hier her (weg von ihr) gezogen sind. Und ab dann steckte ich eigentlich viel/alle Energie in die Möglichkeit, meine Mom so oft als möglich zu sehen und sie zu unterstützen, dass ich nicht wirklich soziale Kontakte hier geknüpft habe . Klar kenne ich die ein oder andere Mutti, aber das ist eher oberflächlich.
Meine Freundschaften aus Studium und Heimat sind alle zu weit weg und ehrlich gesagt habe ich die auch sehr vernachlässigt in den letzten 1,5 Jahren.
Ich weiß selbst nicht was los ist. Ich dachte, durch die spürbare Änderung meiner Emotionen, dass es nun Bergauf gehe, dass es endlich leichter werde und sich alles "stabilisiert".
Vielleicht war ich zu naiv, aber auch wenn ich weiterhin das Gefühl habe, die Trauer nicht mehr so deutlich zu spüren, fühle ich eine tiefe Sinnlosigkeit in allem was ich tue. Und durch das, dass eh alles sinnlos erscheint, habe ich keine Motivation mehr als das absolut nötigste zu tun.
Mein Kopf sagt mir, dass dies vollkommen bescheuert ist, da ich ja meine Kinder und meinen Mann (von dem ich mich leider auch zu entfernen scheine ) habe, aber dieses Gefühl alleine zu sein und nichts auf die Reihe zu bekommen, ist so dominant. So einnehmend.
Meine Nächte sind durch die Stilunterbrechungen sowieso schon häufig unterbrochen, aber seit einigen Nächten habe ich gar nicht mehr das Gefühl noch zu schlafen. Morgens stehe ich immer mit starken Rückenschmerzen auf, tagsüber bin ich dann müde, habe oft Kopfschmerzen und bin gereizt...
Auch jetzt wummert mein Schädel, weswegen ich mich nun ins Bett legen werde.
Eine ruhige Nacht euch allen.