Liebe Nordlys,
Du hast so schön Deine Gefühle beschrieben. Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, wie grausam und furchtbar die Situation für Dich ist.
Du brauchst Dich nicht schuldig zu fühlen wenn Du Dir wünscht, dass dieser Alptraum endlich vorbei sein möge. Ich habe meine Mama "nur" 4 Tage gepflegt, sie war "nur" 4 Tage nicht mehr in der Lage selbstständig aufzustehen, sich zu bewegen, auch das Sprechen fiel ihr schwer und ich hatte das Gefühl, dass sie durch die Metastasen im Kopf gar nicht mehr in der Lage war wie bisher mit uns zu kommunizieren. Auf der Einen Seite wollte ich sie noch ganz lange bei mir haben, auch in dieser Situation. Es ist mir schwer gefallen los zulassen. Andererseits hab ich für uns, für sie gehofft, dass sie bald stirbt. Ich war da auch hin und her gerissen. Immer wenn sie mich mit ihren lieben Augen angeschaut hat, habe ich mich schlecht gefühlt. Ich hatte Angst, dass sie das Gedachte in meinen Augen sehen kann. Sie hatte sowieso immer so ein Gespür, sie wusste immer wie ich mich fühle. Ich konnte ihr da nie was vormachen.
Was Du, was Ihr als Familie erleben müsst, das muss so unheimlich grausam sein. Auch für Deine Mama.... es ist überhaupt nicht egoistisch, dass Du Dir "Dein" eigenes Leben zurückwünscht. Es dreht sich einfach ganz viel um die Krankheit. Schön, dass Dein Mann so verständnisvoll ist und Dir Kraft gibt.
Ich weiß nicht, ob Dir meine Zeilen überhaupt Trost spenden können. Ich möchte einfach das Du weißt, dass ich ganz fest an Dich denke.
Ich denke sowieso sehr viel an Euch alle hier, ich bin glücklich, dass ich dieses Forum gefunden habe. Der Schmerz über das, was wir alle erleben müssen wird dadurch nicht weniger aber zu wissen, dass man nicht alleine mit seiner Trauer ist, tut gut.
Liebe Regentropfen,
ich hoffe, es geht Dir heute wieder etwas besser. Es tut mir unheimlich leid, dass Du zu der Trauer noch so großen Kummer hast.
Fühl Dich gedrückt.
Liebe Grüße
Ute