Liebe Brija,
wo finde ich denn die gemeinsamen Aktivitäten?
LG Luise
Liebe Brija,
wo finde ich denn die gemeinsamen Aktivitäten?
LG Luise
Meine Lieben,
meine Tränen laufen nur wieder so.
Es geht mir schlecht... vor Schmerzen habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen... trotz Opiate nicht.
Ich weiss nicht mehr weiter...kein Arzt kann mir helfen... nur mit noch stärkeren Mitteln, aber dann "steh" ich neben mir und bin nicht mehr ich selbst. Von Autofahren ganz zu schweigen... dann wäre ich nicht mehr mobil.
Mir graut schon wieder vor der nächsten Nacht. Ich bin richtig wütend auf Heinz. Warum hat er mich allein gelassen? Bekomme auch keine Zeichen mehr... träume aber sehr viel von ihm... empfinde ihn ganz real und sehe ihn dann gesund.
Aber das Aufwachen ist um so schlimmer... das Bett neben mir... leer... keine Geräusche aus dem Bad... kein "Guten Morgen---Kaffee ist fertig".
Nun muss ich für den Ersatz meiner verlorenen Schlüssel mit neuen Schlössern samt Einbau ca. 300 € bezahlen.
Zur Zeit empfinde ich nur Schmerzen... Verzweiflung... Einsamkeit. Freude kenne ich nicht mehr.
Meine Freundin belaste ich auch mit meiner Stimmung...aber ich kann mich immer auf sie verlassen... dafür bin ich ihr dankbar.
Heute schreibt ihr alle wenig. Ich vermisse euch.
LG Luise
Meine Lieben,
zur Zeit kann ich nur Jammern. Das ist mir sehr unangenehm euch gegenüber.
Jeder versucht mit seinem Verlust zu überleben und viele von euch finden tröstende Worte füreinander.
Das kann ich im Moment nicht... im ersten Jahr fand ich noch Worte... es war wohl alles noch so unwirklich für mich.
Aber nun trifft die Welle mich voll und spielt mit mir. Sie wirft mich hin und her.
Meine Kraft ist erschöpft... ich warte auf irgendwas, was sich ändern soll... aber es wird nun so bleiben. Das macht mich unfähig und wie gelähmt.
Ich glaube, wenn noch eine weitere Krankheit oder ein Schicksalsschlag mich erwischt, gebe ich auf.
Es wird mir zuviel... das Alleinsein... der Alltag mit all seinen Anforderungen... die Entscheidungen treffen... schon das Aufstehen geht nur noch, weil die Verantwortung für Amy meine Triebfeder ist.
Ich brauche eine Perspektive, die mich am Leben hält. Leider kann ich absolut nichts körperliches tun. Niemanden kann ich es vermitteln, weil ich gewohnt bin, alle Schmerzen und meine Atemnot zu überspielen.
Nur mein Mann kannte mich ganz genau. Sogar besser als meine Mutter, die zu schwach war mir eine Mutter zu sein... die mich zwar liebte aber nicht so stark wie ihren Sohn und ihren Mann. Allerdings war sie der Meinung durch meine frühe Selbstständigkeit und mein Durchsetzungsvermögen käme ich alleine zurecht. Aber das alles war nur aufgesetzt, um meine Behinderung zu kaschieren.
Mein Mann sah das alles und liebte mich so. Und das fehlt mir nun... nicht nur er.
Ich bin so allein, wie ich es noch nie war.
LG Luise
Liebe weisse Rose,
die Schilderung deines Verlustes geht mir nahe. Schreibe dir hier vieles von der Seele... es ist tröstlich und hilfreich. Wir
verstehen es und empfinden alle ähnlich.
Du bist hier gut aufgehoben.
LG Luise
Meine Lieben,
liebe Andrea,
ich war die letzten Tage nicht gut drauf. Hatte viele Schmerzen und körperliche Einschränkungen. Das verstärkt dann auch meine Trauer und das Gefühl des Alleinseins.
Mir fällt das Leben ohne Liebe und Zuwendung immer schwerer. Mir graust es davor noch "ewig" so weiter zu machen und sehne mich nach einem Menschen, der zu mir gehört... bei mir ist...
Nachts träume ich viel von allen meinen Liebsten... sie sind dann so real und sprechen mit mir.
Dann erwache ich und bin total fertig... zittere und kann mich nur mit Mühe ins Bad schleppen... lege mich wieder
hin und träume weiter, aber mit Phasen des Bewusstseins und tiefer Verzweiflung.
Das macht mich fertig.
Schaffe es dann morgens kaum mich fertigzumachen und mit Amy raus zugehen. Wenn ich dann noch mit Nachbarn oder anderen Hundebesitzern reden muss, bin ich zwar höflich und freundlich, aber es kostet mich die letzte Kraft-auch körperlich-. Will dann nur noch in meine Wohnung und weine dann stundenlang.
So kann es nicht weitergehen... meine Lebensangst wird immer größer.
Es merkt mir im Alltag niemand an... trage eine Maske, lasse dadurch keinen meinen Zustand spüren. Tue so, als käme ich klar... wirke souverän...
Aber so ist es nicht... nur hier zeige ich
mein Inneres. Ich glaube, ich werde irgendwann nur noch eine leere Hülle sein...leben ohne zu leben. Tag für Tag... allein und verängstlich.
Aber wie ändern... bin kraftlos... unfähig.
LG Luise
Liebe Blaumeise,
das sind gute Nachrichten. Ich hoffe, das es dabei bleibt und drücke die Daumen.
Du bist trotz allem immer so positiv und mitfühlend. Das tut mir gut.
Bleibe du so wie du bist und versuche die Verluste aus deiner Selbsthilfegruppe nicht zu nah an dich herankommen zu lassen.
LG Luise
Liebe Blaumeise,
gut das du die Luftnot überstanden hast. Lasse es aber abklären.
Du bist so tapfer und leidest allein ohne deinen Sohn zu rufen. Aber mache es in Zukunft anders, bitte.
Mir fehlt auch oft die Luft...gerate dann leicht in Panik und muss aufpassen, dass ich mich nicht hereinsteigere... vermisse dann aber auch stark jemanden, der da wäre. Leider habe ich niemanden hier in meiner Wohnung. Das macht mir Angst. Ich habe zwar vor dem Tod keine, aber vor langem und einsamen Sterben.
Vor allen Dingen vor einem weiteren Schlaganfall, der mich pflegebedürftigt macht. Das ist meine grosse Lebensangst.
Deshalb nimm die Hilfe und das Dasein von deinem Sohn an. Er will bestimmt das bestmögliche für dich.
LG Luise
Liebe Blaumeise,
dieses Gefühl des Alleinseins kann ich total nachempfinden.
Mir geht oft der Text des Liedes durch den Kopf:" Frei, das heisst allein...so wie der Wind... ohne ein Ziel".
So ist es... kein Ziel... kein Ankommen... kein Seelenzuhause mehr.
Das ist ein fürchterlicher Zustand... kaum auszuhalten!
Ich sterbe dadurch stückchenweise.
Bin in Gedanken bei dir... zu zweit sind wir weniger allein.
LG Luise
Meine Lieben,
das Lachen hat leider nicht lange angehalten. Seit gestern Abend bin wieder in einem tiefen Trauertal. Auch heute Morgen fließen nur so die Tränen.
Ich rufe laut nach Heinz und er soll sich melden... drehe ich jetzt durch?
Liege nur rum... kann nichts machen... lasse alles liegen... nur um meine Hündin kümmere ich mich. Warte irgendwie... weiss nicht auf was... kann keine Entscheidungen treffen... es wächst mir alles über den Kopf...
Was ist nur mit mir los? Warum komme ich auf einmal nicht mehr klar? Heinz ist schon 17 Monate tot ( muss mir endlich sagen: TOT... TOT...) Kommt nicht wieder... bleibe allein... er kann mir nicht helfen... bin ALLEIN... für immer.
ICH KANN NICHT MEHR!
Mit tut alles weh... der Alltag ist zu beschwerlich... ohne Hoffnung auf Besserung... soll es noch jahrelang so weiter gehen?
An manchen Tagen empfinde ich Gleichmut und nehme es so hin.
Aber dann erschlägt es mich wieder.. das Alleinsein... die Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit... nach einem Menschen der zu mir gehört...
Das Bewusstsein es ist keiner mehr da von meinen Liebsten... fühle mich von ihnen im Stich gelassen... war doch für alle da... habe drei bis zu ihrem letzten Tag begleitet...
Ich versinke neben der Trauer auch in Selbstmitleid...
Eure Luise
Liebe Blaumeise,
meine Lieben,
eingefrorende Socken....lecker paniert....gibt es bei mir nur an besonderen Tagen zum Essen.
Ich habe so darüber gelacht, dass mein Hund gebellt hat. Amy kannte bis jetzt nicht mein Lachen.
Es ist 10 Uhr morgens und ich denke, dieser Tag fühlt sich gut an dank Blaumeise.
LG Luise
Meine Lieben,
danke für eure mitfühlenden Worte.
St. Antonius kann mir nicht helfen, da ich den Schlüssel nicht verlegt, sondern beim Einkaufen verloren habe.
Sehr wahrscheinlich aus der Jackentasche oder sogar aus der Hand, weil ich in einer Hand die Hundeleine sowie Einkaufstasche und evtl. den Schlüssel gehalten hatte.
Bin eben zur Zeit schusselig und mit meinen Gedanken immer woanders.
Dazu noch die Gesichtsmaske, die mich nervt, weil ich dadurch noch schlechter Luft bekomme als ohnehin schon.
Haltet mir bitte mal die Daumen, dass ich nächste Woche alles erledigen kann - körperlich - meine ich.
LG Luise
Liebe Andrea,
in den letzten Tagen war ich sehr durcheinander. Momentan ist mir irgendwie alles zu schwer.
Und dazu habe ich gestern meinen Schlüsselbund verloren. Trotz aller Suche und Rumtelefoniererei bleibt er verschwunden. Ein Nachbar hat einen Reserveschlüssel von mir, so konnte ich in die Wohnung.
Ich war so erschrocken, dass ich zitterte und Durchfall hatte.
Heute habe ich alles erstmal telefonisch geregelt.... nun geht es mir besser.
Problem ist nur, dass es eine Schliessanlage ist und ich für die Kosten aufkommen muss. Zudem muss ich auch noch für meinen Hausnotruf Ersatz stellen, damit sie bei Bedarf in meine Wohnung kommen können.
Aber nun habe ich alles "angeleiert" und nächste Woche muss ich überall persönlich hin und hoffe, dass ich es körperlich schaffe.
Ich bin jetzt wieder beruhigt und sage mir: es gibt und gab Schlimmeres in meinem Leben... so what!
Muss ich eben für meine Nachlässigkeit die Kosten und Mühen tragen.
Aber das ist ein Zeichen, dass ich zur Zeit durcheinander bin... bemerke auch meine Gereiztheit und Empfindlichkeit.
Es ist mir alles zuviel.
Mein langjähriger Hausarzt geht nun in Ruhestand und ich muss mir was neues suchen. Und zwar schnell wegen der Rezepte für meine zahlreichen Medikamente und für ärztliche Betreuung, die ich laufend benötige
Könnte Hilfe... Rat... Zuspruch brauchen... alleine fehlt mir momentan die Kraft.
LG Luise
Traurig, aber schön.
LG Luise
Bei mir ist es ein kleiner Hund....auf dem Sofa zu meinen Füßen. Das tut einfach nur gut! Ein Lebewesen für die Seele.. trotz allem ein Trost.
LG Luise
Ihr Lieben,
im Moment bringt mich die Sehnsucht nach Heinz fast um... wäre es doch so, dass man vor Sehnsucht stirbt!
Ich höre Musik... lange konnte ich es gar nicht. Aber seit einiger Zeit läuft bei mir wieder das Radio und CD's.
Aber durch unsere lange gemeinsame Zeit sind fast alle Lieder und Musikstücke mit Erinnerungen verknüpft.
Und das tut mir so weh! Oft weine ich beim Hören und kann es nicht glauben, dass alles vorbei ist.
Mein ganzer Körper schmerzt vor Sehnsucht. Ich rufe nach ihm... lautlos... laut... verzweifelt. Aber er antwortet nicht.
Wenn er es hört, warum spüre ich seine Liebe nicht? Ist doch alles für immer vorbei?
Ich weiss, dass er mich geliebt hat... bis zu seinem letzten Moment... er hat sich einige Stunden vorher an mich geklammert und mich versucht noch zu halten...mit seiner letzten Kraft... es war sein Abschied... FÜR IMMER???
Ich komme einfach nicht damit zurecht.
Er war mein Alles... und nun ist das NICHTS.
Kann nicht an ein Wiedersehen glauben... er hat selber nicht daran geglaubt und es
mir immer versucht zu erklären..." der Mensch ist organisch und wenn das Gehirn abstirbt zerfällt damit alles.
Alle Gedanken... alle Gefühle..."
Eine zeitlang ist noch Energie da, aber dann erlischt sie bzw. erfolgt eine Verwandlung. Auf der Welt geht nichts verloren.
Und wie oder ob die Verwandlung von Liebenden gegenseitig jemals wieder erkannt wird, kann niemand wissen.
Und mit diesem Nichtwissen müssen die Zurückgebliebenen weiterleben.
Es ist wohl doch für immer vorbei ...das erschreckt und macht mich traurig und unglücklich.
Niemals mehr mit Heinz sprechen... ihn streicheln... ihn lieben und ihm noch mal meine Liebe zeigen... es ist zu spät, um meine Fehler ihm gegenüber zu korrigieren. Auch das tut mir weh!
Ich habe ihm noch so viel zu sagen.
Aber vielleicht erreicht es ihn doch.
Die Hoffnung bleibt...
Das sind so meine Gedanken... sie gehen in meinem Kopf hin und her... besonders nachts. Es ist jetzt nach Mitternacht.
LG Luise
Liebe Blaumeise,
deine Schilderungen an das "dozieren" haben mich zum Schmunzeln gebracht... aber auch mit Wehmut an meinen Mann erinnert. Er hat auch gerne doziert... ich neckte ihn oft mit der Anrede " Herr Professor".
Jetzt würde ich gerne wieder seine "Studentin" sein.
LG Luise
Meine Lieben,
sitze auf dem Sofa... weine und bin wie gelähmt! Unfähig irgendwas zu machen. Starre vor mich hin.
Zittere vor Hunger und vor innerer Kälte. Heute ist es wieder total schlimm... meine Einsamkeit und mein Verlust bestimmen den Tag.
Habe nachts kaum geschlafen... hatte wieder diese komischen Schmerzen in den Beinen, die jetzt oft auftreten. Was das wohl wieder ist? Es geht mir immer schlechter und meine Angst davor nicht mehr allein zu recht zu kommen wird stärker.
Heinz fehlt mir mit seiner ruhigen und liebevollen Anteilnahme... seiner beschützenden Liebe die er auch bis zuletzt ausgestrahlt hat.
Sie gab mir die nötige Kraft um zu leben und für ihn dazusein... nun reicht es nicht mehr für mich allein... ich kann nicht... es ist mir alles zu viel.
Nach außen hin wirke ich gefestigt... man merkt mir die Verzweiflung nicht an. Ich trage eine unsichtbare Maske, ohne sie ging es gar nicht... sie gibt mir den nötigen Halt um zu funktionieren... aber allein und zu Hause breche ich zusammen.
Es ist wieder Freitag... der Tag... 71 Wochen schon und doch erst.
Es tut so weh.
LG Luise
Liebe Blaumeise,
zur Zeit finde ich kaum Worte zum Trösten. Aber ich nehme stillen Anteil an deinem Schicksal und denke oft an dich.
Ich nehme dich mal ganz fest in den Arm, damit du dich gehalten fühlst.
LG Luise
Liebe Andrea, liebe Helga,
die vielen Jahre stützen mich und haben mir viel gegeben...
Heinz war gefühlt immer da... und das Alleinsein muss ich erst mal verarbeiten. Wir haben alles gemeinsam entschieden... immer zu zweit... ich war ein Teil von einem Ganzen. Das Leben war für mich nur dadurch schön.
Es war so selbstverständlich... ich kannte es nicht anders. Spürte seine Liebe... hatte seine Hilfe... war eben nie allein. Nicht in Freude und nicht im Leid.
Wurde getröstet und beschützt... das fehlt mir unendlich.
Fühle mich jetzt wie ein alter Baum... einzeln stehend... dem Wind und Wetter ausgeliefert...fast entwurzelt.
Schaue in den Himmel und finde keine Ruhe und Zuversicht... suche und suche.
Möchte etwas finden, dass mir hilft den Rest meines Lebens zu ertragen und noch etwas Freude zu empfinden.
Heinz zuliebe muss ich es noch versuchen. Aber ich weiss nicht wie lange meine Kraft dafür noch reicht.
LG Luise
Auch ich bin in Gedanken bei dir.
Luise