Beiträge von KitesurferX

    Guten Abend,


    ich wollte ja noch auf ein paar eurer Beiträge (danke an jede/jeden, der hier kommentiert! :)) eingehen.

    Isabel L.K. :

    Ja, das mit den Emotionen zeigen oder schreiben hat ja leider nicht geklappt. Ich glaube auch, dass Rückzug momentan das einzige ist, was geht. Heute hab ich ihr zb sehr wenig geschrieben und auch (bisher) nicht angerufen. Das fühlt sich gerade sehr gut an, muss ich gestehen. So, als hätte ich mal kurz Luft zum atmen. Danke für deine kraftspendenden Grüße.


    Sverja

    Ja, natürlich darfst du schreiben, dass du freust, dass ich hier mehr teile. Ich finde das Forum sehr hilfreich, all die Gedanken aufschreiben zu können, sich auszutauschen, Antworten zu bekommen. Ich lese allgemein auch sehr viel hier im Forum, auch nicht nur im "Verlust der Eltern" Thread, sondern auch in den anderen Unterforen, auch das hilft mir sehr. Versuche gerade, auch mal wieder etwas fleißiger zu kommentieren.

    2 Freund sind viel, ja, das stimmt... aber wenn ich überlege, wieviele Leute der Freundes- und Bekanntenkreis vorher beinhaltete. Ich war ja wirklich sehr, sehr enttäuscht. Mittlerweile sind diese Personen mir egal, ich habe nie wieder mit ihnen geschrieben, aber es hat sich auch keiner mal von sich aus gemeldet. Falls mir einer/eine von ihnen nochmal schreiben sollte, werde ich natürlich antworten, aber ich werde, zumindest kann ich mir das aktuell nicht anders vorstellen, keinen Kontakt von mir aus suchen. Danke auch für deine Energiegrüße! :24:


    StillCrazy :

    Oh ja... nie wieder ist schon hart. Wenn einem das so bewusst wird, dass es NIE wieder im ganzen Leben passieren wird. Nicht in 1 Jahr, nicht in 5, 10, 20... einfach nie. Der Gedanke tut sehr weh, aber damit muss man sich wohl abfinden. Es tut mir leid, dass du deine Mutter so früh verloren hast.

    Aber ich glaube dir sofort, dass es irgendwann mehr in den Hintergrund treten wird. Nicht mehr so weg tut. Aber jetzt ist es noch so unvorstellbar, und irgendwie bin ich "ungeduldig", dass es "endlich" besser wird. Da muss ich mich einfach gedulden.

    Ich "freue" mich einfach auf die, wie du es so schön umschrieben hast, die ersten Frühlingsblumen nach dem langen Winter.

    Auch für dich alles Gute :2:


    Sonne10

    Liebe Andrea,

    danke für deinen Beitrag und das teilen der Geschichte.

    Du hast recht, und es klingt hart, aber vermutlich ist so eine "Ohrfeige" das einzige, was irgendwann noch hilft... Meine Mutter tut mir ja auch unglaublich leid, ich möchte ihr ja auch beistehen, für sie da sein... aber SO... so geht das nicht! Das muss sie einsehen, und bevor sie das nicht gemacht hat, werde ich den Kontakt zu ihr reduzieren müssen, auch, wenn mir das ebenfalls weh tut, sie so "fallen zu lassen".

    Mir selbst psychologische Hilfe zu suchen, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Gerade jetzt aktuell immer mehr - aber tatsächlich nicht wegen meinem Vater, sondern wegen meiner Mutter. Ich bin mit ihr so überfordert.

    Weißt du vielleicht, ob man dafür eine Überweisung vom Hausarzt braucht, oder kann man da auch so einen Termin machen?


    Kornblume

    Es tut mir leid, dass du deine Mutter verloren hast, und du gerade eine besonders schwere Zeit hast.

    Weißt du, auch ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Auch zu meinem Vater. Ich konnte mit ihnen über alles reden, sie hatten immer einen Rat für mich. Das, was jetzt zwischen meiner Mutter und mir ist, ist mir auch VÖLLIG neu. Und es tut sehr weh. Sie war immer so liebevoll zu mir, hatte tröstende Worte, wenn ich sie brauchte, wir haben immer viel zusammen gelacht. Davon ist NICHTS mehr über. Ich habe meine Mutter seit fast 3 Monaten nicht mehr lachen/lächeln sehen, von ihrer Fröhlichkeit ist nichts mehr übrig und sie zeigt mir gegenüber 0 Gefühle mehr. Ich wünschte, ich könnte gerade so liebevoll über meine Mutter reden, wie du es über deine kannst. Ich hoffe, ich kann es bald wieder.

    Mit der Zusammenfassung hast du absolut recht. ?(



    Ich bin fest davon überzeugt, dass Kitesurfer deinen Beitrag richtig einordnet! - als Liebeserklärung an deine Mutter. Ich denke (hoffe), dass deine Gefühle, ihn nicht in Zweifel stürzen und er sehr wohl zu differenzieren weiß.

    Ja, alles gut! Keine soll sich hier angegriffen fühlen, und jeder darf seine Gefühle aufschreiben. Wir alle hier gehen ja durch denselben Schmerz, und sind, so gut es geht, füreinander da.

    Ich werd noch wahnsinnig mit meiner Mutter!

    Ich hab mit ihr telefoniert und versucht, ihr zu sagen, dass ich schon über meine Grenzen gehe, dass ich ein Stück zurück treten muss, weil ich nicht mehr kann. Ich fahre sie 2x die Woche besuchen, telefoniere jeden Tag 1-2 Stunden mit ihr, schreib ihr den ganzen Tag über immer wieder bei WhatsApp.

    Sie ist extrem in ihrer Trauer, sie wälzt alles auf mich ab, will dass ich alles auffange, sie wieder motiviere und aufbaue. Sie zerquetscht mich damit. Mein Körper kann nicht mehr entspannen, ich bin auf Dauerstrom.

    Ich hab also mal wieder versucht, ihr das zu sagen (am Telefon). Sie hat mich nur als Buh-Mann dargestellt und mir lauter Vorwürfe an den Kopf geknallt. Ich wäre VIEL zu wenig für sie da, ich müsste VIEL öfter bei ihr sein, sie würde ja wohl nicht viel von mir verlangen, und nicht mal das würde ich ihr geben. Sie sei ganz alleine, nur wenn ich für sie da wäre, könnte sie es vielleicht schaffen, aber sonst nicht. (!!!! Hallo?? Erpressung!)

    Wir (???) müssten füreinander da sein. Als ich ihr dann sagte, dass sie überhaupt nicht für mich da ist, und mich nicht 1x in den Arm genommen hat, sagte sie nur, sie könne nicht, weil sie keine Gefühle mehr empfinde. Ich müsste sie viel mehr unterstützen. Ich sagte, dass ich das nicht kann, und was sie erwarte, meinte sie nur, siehste, und ich kann es auch nicht.

    Sie widerspricht sich ständig selbst, sucht nur, was ich “falsch“ mache.


    Ich WEIß, dass ich eine Grenze ziehen muss!


    Ich habe ihr jetzt schon mehrmals gesagt, wie ich mich fühle, und dass ich nicht mehr kann. Dann kommen entweder Vorwürfe oder sie sagt “so fühle ich mich auch/ich kann auch nicht mehr“.


    Wie ich ihr das jetzt noch klar machen soll, keine Ahnung. Kommunikation hilft nicht, per WhatsApp kam es auf dasselbe raus, also hilft schreiben auch nicht. Die einzige Möglichkeit scheint ja jetzt noch ignorieren zu sein??

    Warum macht sie mir es so schwer?? Das belastet mich momentan noch mehr als dass mein Vater tot ist... Ich sehe keinen Ausweg.

    Guten Abend, oder besser gesagt, gute Nacht zusammen,

    Ich liege schlaflos im Bett und das Gedankenkarussell läuft. Ich fühle mich alleine und habe unglaublich Angst meine Mutter zu verlieren. Meine Eltern haben mir immer Rückhalt gegeben, ein sicheres Gefühl, ein Ort, wo ich immer hin kann. Dieser Ort ist jetzt nur noch halb vorhanden, und ich habe enorme Angst, dass meine Mutter auch nicht mehr da ist und es gar keinen Ort mehr gibt. Nach der Trennung von mehr Exfreundin Zb war ich der jenige, der die Wohnung verließ, und erstmal für 1 Monat bei meinen Eltern unter kam, bis ich eine neue Wohnung fand. Oder allgemein wenn ich Kummer hatte, konnte ich immer dort hin und meine Eltern haben mich immer aufgefangen. Oder auch, wenn es geldmäßig mal einen Notfall gab, haben meine Eltern mir etwas geliehen (ich glaube, das war nur 2x der Fall, und da ging es um Wohnungskautionen), ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn auch meine Mutter weg wäre... dann wäre ich ja ganz alleine auf dieser Welt, dafür fühle ich mich gar nicht bereit :13:

    Ja, meine Mutter IST ja noch da, aber ich hab SOLCHE Angst!

    Dass mein Vater tot ist... sickert glaube ich nun gaaaanz langsam, in ganz kleinen Tröpfchen zu mir durch.


    Sorry, dass ich gerade nur jammern kann, aber die Verzweiflung überwiegt gerade! Aber ich weiß nicht, wem ich das noch erzählen soll. Ich dachte, ich hätte viele tolle Freude, aber im Endeffekt sind mir nun auch nur 2 geblieben... die ja auch nicht meine Seelsorger sind, die ich nur zujammern will!

    Ich hoffe, ich werde endlich müde und kann schlafen, die Nacht macht alles gerade bestimmt noch schlimmer.


    Auf eure letzten Kommentare antworte ich morgen noch.

    Hallo Feli,

    dein Verlust tut mir sehr leid.

    Deinen Gedanken, dass du geschlafen hast und nichts "gemerkt" hast, während sie ihren letzten Atemzug tat, kann ich nachvollziehen. Als mein Vater starb, hab ich entweder geschlafen oder ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück zu mir genommen. Der Gedanke ist auch so absurd. Wie konnte ich nichts merken? Erst als ich nach dem Frühstück auf mein Handy guckte (es war auf lautlos gestellt) habe ich gesehen, dass meine Mutter mich ganz oft versucht hatte, anzurufen. Da wusste ich sofort, dass etwas schlimmes passiert ist.

    Hallo Julia,

    erstmal mein herzliches Beileid an dich.

    Ich habe meinen Vater vor bald 3 Monaten verloren, und für mich ist es auch immer noch unbegreiflich und ich kann deine Fassungslosigkeit und das Gefühl, dass das nicht wahr sein kann, sehr gut verstehen. Wenn ich jemandem erzähle, dass mein Vater tot ist, dann denke ich auch immer, ich rede über jemand anderen. Die Beerdigung - war nicht seine. Gefühlt.

    Einen Rat habe ich leider auch nicht... aber ich wollte dir nur sagen, ich verstehe dich sehr gut.

    Grüße, Kitesurfer

    Momentan bin ich in den letzten Tagen einfach nur traurig. Gestern zb wachte ich auf und dachte im Halbschlaf, dass ich unbedingt mal wieder meinen Vater anrufen muss, weil ich schon so lang nicht mehr mit ihm telefoniert hab. Und im nächsten Moment: “Ach nee, geht ja gar nicht....“

    Dachte an seine Stimme und hatte Angst, sie zu vergessen. Seit längerem musste ich dann mal wieder ein bisschen weinen. Die Erkenntnis, dass ich NIE wieder mit ihm telefonieren kann, tut so weh

    Ach man, was mach ich nur mit meiner Mutter?!

    Sie hat mich heute mal wieder völlig aufgelöst angerufen, und mir 15-20 Minuten dauerweinend gesagt, dass sie WIRKLICH nicht mehr leben will, was sie hier soll, dass sie merke, dass sie keine Kraft mehr habe und es bald vorbei gehen würde mit ihr.

    Ich wusste nicht, was ich sagen sollten, und hab immer nur mir "hmm" geantwortet, wenn sie mal kurz nichts gesagt hat. Dazu fragt sie mich immer und immer wieder, was sie denn nun machen solle, ohne meinen Vater. Ich sag ihr immer, dass ich das auch nicht weiß, und ja selbst auch erstmal klar kommen muss. Sie sagt dann immer, dass sie so schnell wie möglich auch endlich tot sein will. Als ich ihr dann sagte, dass ich ihre Verzweiflung ja verstehe, ich als ihr Kind aber keine Jubelschreie ausstoßen kann, mit gerade mal 30 auch keine Mutter mehr zu haben, sagte sie, ich wäre gemein (!!) ihr das nicht zu gönnen, dass sie tot ist. 8|


    Ich weiß WIRKLICH nicht, was ich tun soll. Am Telefon hätte ich ihr am liebsten gesagt, dass ich jetzt auflege, und sie wieder anrufen soll, wenn sie wieder normal mit mir sprechen kann, aber das wollte ich ja auch nicht tun, so aufgelöst wie sie war.

    Psychologe, Trauerbegleitung, Kur, Tabletten lehnt sie weiterhin strikt ab, da ihr das laut ihrer Aussage nichts bringt (sie hat es ja gar nicht ausprobiert). Ich fühle mich dem nach wie vor nicht gewachsen und frag mich, wie ich mein Leben je wieder normal leben kann, wenn ich für sie immer die tägliche Trauerbegleitung spielen soll, wo ich doch selbst trauere.

    Danke fürs teilen deiner Erfahrung, Eva87 . Das mit dem Trauerritual klingt nach etwas “schönem“ (hoffe du verstehst mich nicht falsch). Könnte mir gut vorstellen, das auch mal zu machen, glaube aber, dass es aktuell noch zu früh für mich dafür ist. Dafür habe ich seinen Tod wohl noch zu wenig realisiert.


    Liebe Isabel L.K. , 10 Wochen sind noch nicht lang, hmm. Ich dachte, das wäre schon eine Weile. Ich glaube, dass ich es automatisch mit sowas wie einer Trennung vergleiche. Da sind 10 Wochen viel, man sieht schon wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Aber klar, mir einem Todesfall ist das nicht vergleichbar, allerdings hab ich ja vorher noch nie erleben müssen.

    Ich bemerke, dass ich irgendwie ungeduldig bin, wann die “nächste Phase“ kommt, wann nan nicht mehr so ein auf und ab hat, nicht plötzlich ohne Vorankündigung in so ein tiefes Loch fällt, oder es einem plötzlich ganz ok geht, man auch kurzzeitig Freude empfinden kann, um dann plötzlich wieder völlig am Boden zu sein. Ich will das nicht mehr :(


    Bezüglich Trauerbegleitung: Ja. Ich habe ein Trauercafe in der Nähe, wo zwar das Gruppentreffen nichts für mich war, aber es auch Einzelgespräche gibt, die man 1x im Monat haben kann. Dort war ich nun im Dezember und Januar, hab auch schon meinen Termin für Februar. Die einstündigen Gespräche helfen mir auf jeden Fall.

    Danke an alle für die Antworten.

    Klar, das Thema ist sehr speziell, und mit menschlicher Logik erklärbar ist es natürlich nicht. Aber es gibt ja sehr viel, was wir als Menschen niemals wissen werden oder bisher nicht erforschen konnten. Zb was nach dem uns bekannten Sonnensystem ist. Was in schwarzen Löchern ist. Was ganz tief unten auf dem Meeresgrund ist. Ob es Leben auf anderen Planten gibt. Usw. Ich zb kann mir schlecht vorstellen, dass wir auf der Erde die einzigen Lebewesen in diesem Universum sein sollen. :/

    Zu deiner Frage ob sie nicht traurig sein müssten. Das denke ich nicht, denn Zeit ist für mich etwas das wir nur als Menschen empfinden und für uns ist es eine Ewigkeit ohne unsere Lieben. Für sie jedoch nur ein Augenblick., da Zeit für mich eine menschliche, physische Erfahrung ist.

    DANKE Isabel, für diesen Denkansatz! Den Gedanken finde ich sehr schön, dass nur wir als Menschen Zeit so empfinden - und es im danach völlig anders ist, vielleicht nur einen Wimpernschlag entfernt, und man ist wieder beisammen. Daran versuche ich mich festzuhalten.

    Hab vielen Dank! Wirklich!

    Dadurch, dass ich darüber nachgedacht hab, hab ich auch den Gedanken bekommen, den ich Nico geantwortet hab, und irgendwie bin ich dankbar, dass ich plötzlich solche "tröstlichen" Gedanken habe.

    In welchem Zustand? Ich als Kind oder als alter Mann? Meine Mutter als Baby, als junge Frau oder als Todkranke?

    Gute Frage, Nico. Durch die Antwort von Isabel L.K. in diesem Thread habe ich viel nachgedacht. Ich denke nun so, dass der Körper den wir hier haben, eben nur die Hülle ist, die man hier auf Erde braucht, um zu existieren. Im "Himmel" oder wo auch immer, dahin reist ja nur die Seele/der Geist. Dort haben wir eine ganz andere Form. Vermutlich keine menschliche, vielleicht ist man nur ein Energieball, ein ganz anderes Erscheinungsbild, vllt gibt es kein männlich, kein weiblich, kein Kind, Baby, jung, alt, kein gesund oder krank. Man weiß nur, sieht, spürt, -sofort- dass es seine lieben sind, auch, wenn es diese menschliche Form nicht mehr gibt.

    Dass ist das, woran ich persönlich nun glauben möchte.

    oh ja.das kenne ich auch zu gut mit dem Pflegeheim. Das sagt sie mir auch schon seit Jahren. Das ich sie ja wohl nicht ins Pflegeheim stecke. Ich würde ja sehen, wie es da aussieht. Aber da habe ich ihr schon durch die Blume gesagt, dass es durch Arbeit und Familie nicht geht. Ich glaube auch, dass es mein Mann nicht mitmachen würde, wenn sie bei uns wäre.


    Ich habe mir schon überlegt mit dem Arzt meiner Mutter zusprechen, der sie damals krankgeschrieben hatte,mal zu fragen , ob ihr vielleicht mal eine Kur guttun wurde. Wäre das nicht vielleicht auch was für deine Mutter? Dann kommt sie mal raus und es wird ihr vielleicht auch etwas bei der Trauerbewältigung geholfen.weiss allerdings nicht, ob das die Krankenkasse so einfach genehmigt.

    Danke für deinen Beitrag. :)Vorher hat sie das noch nie gesagt, da es ja nie einen Grund gab. Es war immer klar, dass meine Eltern sich gegenseitig pflegen würden, und mit Ende 50 haben beide natürlich gedacht, dass läge noch in de Ferne und sie hätten noch viele unbeschwerte Jahre zusammen.

    Ich denke auch, dass es eher schwierig ist, das zu Hause zu machen. Gerade wenn man, wie du, dann auch Kinder hat, die viel Zeit "einfordern", und wie du sagst, auch der Job. Dann muss man ja auch zusätzlich genügend Platz haben, um ein Zimmer für die Person einzurichten usw. Ist sicherlich ziemlich schwierig zu Hause.


    Ja, eine Kur.. hab meine Mutter auch schon mal gefragt, ob sowas für sie in Frage kommen würde, aber sie sagt dann immer "Was soll ich denn da?"

    Sie lehnt jegliche Hilfe von außen, die man kriegen kann (Therapie, Trauergruppe, Trauerbegleitung, Kur) ab, leider.

    Würde für deine Mutter denn eine Kur in Frage kommen, oder will sie das auch nicht?

    Liebe Sverja,

    dein :30: nehme ich sehr gerne an und gebe es zurück. In den Arm genommen werden tut immer gut. Und danke, dass du hier bei mir immer so fleißig kommentierst.

    Das mit den Trauerwellen stimmt, nun weiß ich, dass sie mich wie mit einem Hammer und in ganz neuer Intensität treffen können. Und dass ich dann zu quasi nichts mehr in der Lage bin, und atmen genug Kraft kostet. ABER dass die Welle auch wieder kleiner wird, man sich wieder ok fühlen wird. Zu wissen, dass es nicht so bleibt, sondern wieder besser wird, beruhigt mich sehr.


    OH JA, ich zerdenke absolut ALLES immer, bevor es überhaupt eingetreten ist.

    Das mit dem "im hier und jetzt" leben stimmt auch. Ist irgendwie schwer. Im Gedanken ist man dann immer schon im nächsten Wochenende, bei Ausflug X oder sonstwo. Dabei sollte man doch auch das hier und jetzt genießen, auch, wenn es zb ein Arbeitstag ist, und nicht jeden Tag nur denken, nur noch x Tage bis zum Wochenende.


    Vielen Dank für deine Antwort. :28:

    Ich habe einfach das Gefühl, ich habe es noch immer 0 begriffen, dass er tot ist. MEIN Vater ist doch nicht tot. Er ist mit meiner Mutter zu Hause und sitzt bestimmt gerade am Laptop. So denke ich immer. Aber dass ich IHN tot im Haus liegen sah? Es SEINE Beerdigung war? Dass ER auf den Fotos vom Beerdigungsinstitut in einem SARG lag? Dass es SEIN Totenschein war, der da lag? NEIN!

    Das ist immer noch SO unrealistisch für mich, SO fremd, SO... unwirklich...

    10 Wochen ist es ungefähr her...kann man etwas nach 10 Wochen so wenig begreifen? Klar, es war wie ein Unfall, da er an einem plötzlichen Herztod starb, man sich nicht drauf "vorbereiten" konnte, nicht Abschied nehmen konnte, keine letzten Worte mit auf den Weg geben konnte... aber nach 10 Wochen, immer noch nicht? Mir geht das einfach nicht in den Kopf! :13:


    Du fragst, wie mein Abschied von meinem Vater war. Ich konnte seinen Leichnam noch sehen und verabschieden, bevor das Beerdigungsinstitut ihn abholte. Ich habe ihn noch am Kopf gestreichelt, mit ihm geredet, ihm meine Gefühle mitgeteilt. Die Beerdigung war für mich eher unrealistisch. Da war es ja noch nicht lang her, und es war noch 0 bei mir angekommen, ich war noch gar nicht in dieser Gefühlswelt, wie jetzt. Gefühlt war es nicht SEINE Beerdigung, sondern die von wem anderen, wo ich zu Gast war. War es das, was du mit deiner Frage meintest, oder wolltest du etwas anderes wissen?


    Oh ja, das mit deiner Klientin glaube ich total! Wenn man GAR nicht Abschied nehmen konnte, und man sich sowieso selten sehen konnte, weil man in verschiedenen Ländern lebte... das muss sehr schwierig sein.

    Das mit der Wut kenne ich auch. Manchmal bin ich so extrem wütend, auf alles, auf nichts, auf weiß ich auch nicht. Habe mir vorgenommen, wenn ich nächstes mal so wütend bin, im Park in der Nähe laufen zu gehen (ich jogge sonst nie), bis ich nicht mehr kann, und ich quasi am "Ende" meine Kräfte bin. Hoffe, dass das helfen wird. Ich glaube, dass man dieses Gefühl der Wut hat, ist ganz normal.


    Alles Gute für in 2 Tagen, wenn dein Sohn geholt wird. Bestimmt wird er euch allen, auch deiner Mutter, viel Freude bereiten. Auch wenn es gleichzeitig natürlich extrem traurig ist, dass Heinz ihn nicht mehr kennen lernen kann, vorallem, wenn er sich auch so sehr gefreut hat. Meinst du, deine Mutter kann dadurch wieder mehr an Freude und Rücksicht gewinnen?

    Hallo an alle,


    momentan stelle ich mir oft eine bestimmte Frage. Jeder kann natürlich an das glauben, was er möchte, ob es ein danach gibt oder nicht - aber vllt hat jemand sich schonmal dieselbe Frage gestellt, und hat Lust, sich auszutauschen.

    Bevor mein Vater starb (im Unterforum "Verlust der Eltern" nachzulesen) hab ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was nach dem Tod kommt. Der Gedanke, dass es etwas wie den "Himmel" gibt, wo man all seine Lieben wieder sieht, und für immer mit ihnen vereint sein kann, ohne Schmerz und Leid, ist für mich sehr tröstlich, ABER:


    Was ist mit unseren Lieben, die wir gehen lassen mussten? Wie müssen sie sich fühlen, wenn sie ja jetzt ohne uns im Himmel sind?

    Sie müssen uns doch auch furchtbar vermissen? Traurig sein, dass sie nicht bei uns sein können?


    Ich kann mir einfach nicht erklären, wie das sein soll. Es kann ihnen dann ja nicht gut gehen, so ohne uns?


    Bitte teilt doch gern eure Meinungen, wenn ihr Lust habt.


    Danke und viele Grüße,

    Kitesurfer

    Guten Abend an alle,

    ich wollte mal wieder ein bisschen was "loswerden" und erzählen.


    Nach dem ganz neuen tiefen, tiefen Tief am Sonntag waren Montag und Dienstag ganz ok und ohne große auf und abs. Heute morgen fühlte ich mich recht gut, hatte aber gleich den Gedanken, dass das Tief, was danach kommt, umso schlimmer sein wird.

    Ich hab mich heute mit einer Freundin zum Kaffee trinken getroffen, was schön war. Wir haben aber auch immer wieder über meinen Vater geredet (was ok war), aber danach war ich emotional irgendwie so dermaßen erschöpft. Komisch. Als ich dann zu Hause war, war ich auch körperlich so im EImer und hab mich erstmal aufs Sofa gelegt, fühlte sich schon wieder so an, als würde wieder ein neues Tief kommen, aber daran bin ich wohl gerade noch so vorbei gekommen.


    Die Situation mit meiner Mutter... ist nicht einfacher geworden. Mittlerweile reagiere ich nicht mehr so sensibel auf ihr "ich will tot sein", denn wenn ich es seit 2 Monaten (mehrmals) täglich höre, dann ..naja, verliert es irgendwie an Bedeutung, und ich denke mir einfach, sie wird schon nicht einfach plötzlich tot sein. Vermutlich ist es einfach ihr Ausdruck dazu, wie schlecht es ihr geht. Sie war zwischenzeitlich mit Worten aber auch schon sehr gemein und unfair zu mir, aber auch da dachte ich, sie hat soviel Wut in sich, die lässt sie jetzt einfach an mir aus, und hab es so hingenommen. Die Freundin heute meinte, das hätte sie sich nicht bieten lassen (sich "beleidigen" zu lassen), und ihrer Mutter gesagt, sie soll sich melden wenn sie sich wieder einbekommen hat und wäre gegangen. Aber sowas könnte ich gar nicht!

    Naja, nun hat meine Mutter mir wieder einen neuen Floh ins Ohr gesetzt. Sie sagte, sie hätte ja Angst, dass sie ernst krank wird (zb einen Schlaganfall etc), wer solle sich denn dann um sie kümmern, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen könne? Ich würde sie ja dann wohl nicht in ein Pflegeheim stecken, so herzlos wäre ich ja nicht? Das entflammt schon wieder ganz neue Ängste in mir mit denen ich jetzt noch zusätzlich leben muss. Denn was ich dann machen würde.... weiß ich nicht. Da muss man sich ja vermutlich auch keine Gedanken drüber machen, wenn es nicht der Fall ist, aber der Gedanke zermürbt mich gerade.

    Nein. Sterben ist keine Lösung. Du hast deine Zukunft noch vor Dir, Dein Weg ist noch nicht zu Ende!
    Dir wird es auch wieder besser gehen. Vielleicht helfen Dir bestimmte Trauerrituale?

    Nein, natürlich ist es das nicht. Aber solche Gedanken sind in den so dunklen, schweren Stunden vermutlich normal.

    Mit Trauerritualen hab ich mich noch nie auseinander gesetzt. Kannst du mir etwas mehr dazu erzählen?

    Genau das trifft es. Geheuer war mir das Gefühl ja eh nicht, aber dass es mich so tief runter zieht, noch viel tiefer als die Monate davor - das hätte ich nicht gedacht. Tatsächlich fühlte ich mich am Montag beim aufwachen auch schon besser. Montag und Dienstag ging es mir ganz ok, also weder ein großen hoch oder runter, heute ist es ziemlich gemischt, morgens war ich noch ganz gut gelaunt, jetzt geht es gerade steil abwärts.


    Lieber Kitesurfer,

    diese Gedanken hatte ich auch zwischendurch. Einfach einschlafen und nichts merken, weil der Schmerz einfach riesig ist. Die Trauer um Heinz, die Ängste um meine Mutter. Will sie nicht mehr leiden sehen, aber das ist definitiv keine Lösung. Du merkst dann vielleicht nichts mehr, aber was ist mit deinen Lieben? Die brauchen dich. Die lässt du alle zurück und sie würden noch viel mehr leiden. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Davon bin ich fest überzeugt. Und unsere Verstorbenen würden es nicht wollen, dass wir unser Leben wegwerfen. Sie wollen, dass wir glücklich sind. Ich habe heute auch wieder so ein Tief, weil meine Mutter da war und wieder von nichts anderes spricht und so verzweifelt ist. Wir müssen stark bleiben. Und das schaffst du auch!! Davon bin ich überzeugt. Glaube wir beide haben ähnliche Ängste und Sorgen, wenn ich so lese was du schreibst, sind wir uns ziemlich ähnlich.

    Mir wurde auch wieder so richtig bewusst, dass Heinz nicht wiederkommt. Meine Mutter kommt vorbei, immer ohne ihn und das tur verdankt weh. Ich vermisse ihn sehr, weil er mir Halt in meinem Leben gab. Aber er hätte nicht gewollt, dass ich so leide und solche Gedanken habe. Wir müssen irgendwie das beste draus machen, auch wenn es schwer fällt😔


    Fühl dich gedrückt

    Ja, ich verstehe dich sehr gut und denke auch, dass wir ähnliche Ängste und Sorgen haben. Meine Mutter so leider zu sehen, tut mir so weh, und ich kann nichts tun, um ihr zu helfen. Ich weiß ja nicht mal, wie ich mir selbst helfen soll. :13:Sie "fordert" viel von mir, indem ich die einzige Person bin, die sie an sich ran lässt, sie hat ja keine Freundinnen, nur 2, 3 Bekannte, aber mit denen hat sie extrem wenig Kontakt und wenn, dann auch nur sehr oberflächlich. Ich fühle mich überfordert damit.

    Stark bleiben, ja... was für eine andere Wahl hat man auch? Das Leben geht ja einfach so weiter, ob man will oder nicht, und alles scheint so ungerecht und unfair.

    Fühl dich auch gedrückt, und viel Kraft auch für dich!

    Lieber Kitesurfer,

    Trauer zeigt sich auch im körperlichen. Achte gut auf dich, und bleib auch mal im Bett wenn es nicht geht. Du musst nicht funktionieren.

    Ohja, das merke ich momentan sehr. Ich fühle mich, als wäre ich einen Marathon gelaufen, alles ist so schwer und mühsam. Puuh. Meist zwinge ich mich aber irgendwann, aufzustehen und zumindest zb eine Kleinigkeit im Haushalt zu erledigen, einmal kurz draußen eine kleine Runde zu spazieren etc.


    Liebe Isabel, wie ist es deiner Erfahrung nach, wenn ich mich recht erinner, bist du doch in der Trauerbegleitung tätig, oder? Ich frage mich nämlich, ob das realisieren, dass die Person wirklich tot ist, einen plötzlich trifft (so richtig realisiert hab ich es immer noch nicht), oder genau so wie Trauer in Wellen kommt und geht?

    Ok, dieses hoch war definitiv nur eine kleine Erholung.

    Seit gestern geht es mir wieder richtig schlecht. Heute noch schlechter, als gestern. Ich glaube, heute ist sogar der Höhepunkt der bisherigen Gefühle. Mir ist schlecht, schwindelig, Kopfschmerzen und bin so extrem erschöpft, obwohl ich nichts gemacht habe.

    Ich fühle mich so unendlich verzweifelt, und es ist mir so bewusst bewusst wie noch nie, dass mein Vater tot ist.

    Gerade halte ich sterben für die angenehmste Situation, dann muss man die Gedanken alle nicht mehr haben, herrje, fühle ich mich elend!

    Liebe Petra,

    ja, da hat deine Neurologin auf jeden Fall recht. Es ist ja von Mensch zu Mensch unterschiedlich, und ich muss wohl akzeptieren, dass meine Trauer gerade so verläuft, auch wenn mich das so sehr irritiert. Es bringt mir ja auch nichts, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, und zwanghaft zu versuchen, dass es mir wieder schlechter geht. Ich habe schon mehrmals von meinem Vater geträumt nachts, und er hat jedes mal zu mir gesagt, dass er nicht weg ist/nie weg war, oder nun wieder da ist. Ich glaube, 3 mal in den 2 Monaten jetzt, und jedes mal waren diese Träume sehr tröstlich für mich.

    Ja, fassungslos bin ich definitiv. Ich kann es immer noch gar nicht glaube, und denke manchmal, wenn ich das nächste mal meine Eltern besuche, dann ist er da... aber das geht ja leider nicht mehr. Ich kann nur noch meine Mutter besuchen... :(


    Hallo Kitesurfer,


    nur weil man nicht den ganzen Tag weint und sich verkriecht, heißt es nicht, dass man nicht "gut" oder "genug" trauert. Jeder Mensch geht anders mit seiner Trauer um und das ist auch vollkommen okay. Man verarbeitet Trauer auch, in dem man sich ablenkt und sich selbst was Gutes tut.


    Ich konnte mich auch relativ schnell tagsüber ganz gut ablenken, meiner Arbeit nachgehen, auch unterwegs sein. Mir geht es zB häufig abends schlecht, wenn ich im Bett liege. Dann kommt alles hoch. Diesen "inneren Frieden", wie du ihn beschreibst, kenne ich aber auch. Auch wenn ich meinen Papa immer vermisse. Und dann gibt es wieder Tage, die mich irgendwie runter ziehen. Es ist also ein auf und ab. Dennoch würde ich auch von mir sagen, dass ich insgesamt (bisher) relativ gut klar komme. Und auch ich habe deshalb oft ein "schlechtes Gewissen". Aber dann denke ich mir, dass sich mein Papa darüber freuen würde, dass ich nicht komplett in ein schwarzes Loch falle, sondern mich immer wieder aufraffe. Ich denke, er wäre sehr stolz auf mich. Und dein Vater würde es mit Sicherheit genau so sehen! Vielleicht hilft dir das ja ein wenig.

    Liebe Celestial,

    danke, dass du deine Erfahrung hier teilst. Ja, du hast vermutlich vollkommen recht. Ich fühle mich nur so irritiert dadurch, weil ich es mir ganz anders vorgestellt hab. In den 2 Monaten hatte ich auch Tage, an denen ich nur geweint habe, und gar nicht geschafft habe, aus dem Bett aufzustehen, Tage, an denen ich unfähig war etwas zu essen, weil mir so schlecht war, Tage, an denen mein Herz weh tat, es mir extrem schlecht ging. Und dann, von einen auf den anderen Tag hat sich plötzlich dieses Schalter in meinem Kopf umgelegt. Das Gefühl der Fassungslosigkeit und des riesengroßen Vermissens und auch Trauer ist zurück geblieben, nur eben diese extreme Trauer hat sich vorerst wohl zurückgezogen, und dieser "innere Frieden" ist irgendwie eingekehrt. Und ich dachte halt, dass dieses Gefühl davor, diese riesigen auf und abs noch sehr lange mein Begleiter wären.


    Ja, dass es abends schlimmer wird, kenne ich auch. Auch morgens wenn ich aufwache ist mein allererster Gedanke immer: "Mein Vater ist tot".

    Und auch mit dem "schlechten Gewissen" hast du natürlich recht. Bringt ja nichts und ändert leider auch nichts an dem, was geschehen ist. Ich denke auch, dass mein Vater sich freuen würde, wenn ich mich aufraffe, und Dinge mache, die mir gut tun. Er hat immer gesagt, dass man immer nach vorne schauen soll und ich nicht immer alles zerdenken soll. Er war immer so stark und gefühlt unbesiegbar, ich bin eher sensibel und mache mir immer so viele Gedanken. Ich hoffe, etwas von seiner Stärke ist auch in mir und hilft mir gerade über diese Zeit.

    Danke für eure Antworten.


    Noch immer hält "dieses Gefühl" an, und ich kann nach wie vor überhaupt nicht damit umgehen...

    Ich fühle mich total schlecht, dass es mir gerade ganz ok geht, und nicht immerzu so traurig bin. Denke mir, das kann doch nicht richtig sein, es ist gerade mal 2 Monate her, ich muss traurig sein! Meine Mutter weint ständig und ist todtraurig, ich hab sie seit wein Vater tot ist nicht 1x Lachen sehen, und mir soll es jetzt plötzlich wieder ok gehen? Nach so kurzer Zeit? Nein, das geht doch nicht...

    Ich kann nicht "genießen", dass ich gerade nicht in großer Trauer bin, sondern frage mich immer nur, was mit mir falsch ist,es mir nicht ok gehen darf und rede mir die ganze Zeit ein, dass das eh nur kurz anhält, bevor es wieder auf mich einbricht, vielleicht noch stärker, als zuvor.


    Denn nach wie vor ist der Gedanke so unrealistisch, dass er tot sein soll...

    Ein großes Gefühl von vermissen habe ich trotzdem in mir, nur halt nicht mit dieser starken Trauer, sondern ein "normales" vermissen. Ich würde ihn so gern sehen und mit ihm sprechen...

    Ich möchte euch was erzählen:

    Seit dem 6. Januar fühle ich mich seltsam "erleichtert". Anflüge von dem Gefühl, wie es mir ging, bevor mein Vater starb. Nicht ständig diese tiefe, tiefe Trauer in mir, die Bilder der Leiche, das dauerhafte gestresst fühlen und nicht zur Ruhe kommen, auf "Strom" zu sein.

    Plötzlich das Gefühl, ich dürfte auch mal ruhen, und mein Vater wäre bei mir - wenn auch nicht mehr auf dieser körperlichen Ebene.


    Dieses Gefühl hält schon den 3. Tag nun an.. und ich bin SO dermaßen verwirrt davon :/

    Ob mein Körper mich nach den 2 Monaten auf Strom nun schützen will, und ich mich ein paar Tage so fühle, bevor all die anderen Gefühle wieder auf mich reinbrechen? Wie gesagt, so "friedlich" fühlte ich mich seit seinem Tod nicht mehr

    Traurig83, ich verstehe dich soooo gut! Auch bei mir in der Familie gab es große Enttäuschungen, als mein Vater starb. Ich bin quasi auch der einzige, den meine Mutter hat, und habe quasi gar keine Wahl, als da zu sein. Ich kann sie doch nicht auch noch hängen lassen, dann hätte sie ja niemanden mehr. Aber ich frage mich, wie es in Zukunft weiter gehen soll. Ja, es ist erst 2 Monate her bei mir (bei dir ja glaube ich auch etwa), und die Trauer ist noch frisch, natürlich dürfen unsere Mütter traurig sein. Wir sind es ja auch. Und vermutlich fühlt sich der Schmerz, seinen Lebenspartner zu verlieren, nochmal anders an, als ein Elternteil. Aber wir als "Kinder" haben ja auch unseren eigenen Schmerz zu verarbeiten, und die Last, die unsere Mütter uns dazu noch aufbürden, ist wirklich schwierig... ich bin auch völlig ratlos, was ich machen soll. Der Alltag muss ja irgendwann auch weiter gehen... nur wie.


    Wünsche dir gute Besserung. Vielleicht entspannt sich deine Situation bzw deine Mutter ja etwas, wenn das Baby da ist?