Liebe Malin,
vielen Dank fuer deine herzerwärmende Beschreibung wie dein Katerchen im Schnee sich verhält. Unser vom Wuchs her kleiner Kater , der eine Mischung aus Bauernhofkatze und norwegischer Waldkatze ist liebt sehr den Schnee. in dem Sinne das er ueberall herumschnuppert ob er nicht doch ein Mäuschen findet . Im Sommer ist er fast nur drausen, aber ja, Futter bekommt er im Haus und schlaft auch im Haus. Er ist ein Okkupant und besetzt fast alle Sitz- und Liegemöglichkeiten.
Er ist jetzt 10 Jahre alt.
Wir leben im Jämtland , welches Mittelschweden ist. In sehr naher Entfernung nach schwedischen Verhält nissen haben wir viele Skigebiete. Sverja ist mein "Nickname" hier im Forum.
Wie schön das du viel mit deiner ehemaligen Kollegin lachen konntest . Das freut mich sehr fuer dich weil du dadurch schon fuer mich aufzeigst das deine Trauer sich langsam ...langsam ...langsam ... verändert .
Du bist nicht mehr im völligen Schock sondern stellst fest was fuer dich machbar ist und was nicht !
Die andere Katze ist in einem Schrebergarten zugeaufen, der meinen Vater gehört aber ungefähr 3 Kilometer entfernt ist. Er geht dort nicht mehr hin. Außer der Katze sind da noch zwei Katerchen die ich hier, gaube ich, nicht erwähnt habe.
3 km ist schon eine wirklich gute Strecke die du da zu bewältigen hast. Ich nehme an das du mit 3 km nur einen Weg meinst. Ab er auch wenn es der Hin- und Rueckweg ist kann das in der TRAUER schon sehr erschöpfen. Vielleicht ist es eine Möglichkeit fuer dich ein bisschen im Schrebergarten zu verweilen und es sogar etwas schön zu finden dort zu sein??
ich möchte IMMER betonen , das du mir und natuerlich uns allen nicht alle Fragen beantworten must. Von meiner Seite her gesehen ist einfach ein aufzeigen was vielleicht eine Möglichkeit fuer dich ist .
Finanziell geht es zur Zeit noch. Wahrscheinlich wird das nicht so bleiben. Ich habe starke Verlustängste entwickelt und kaufe oft Dinge doppelt. Ist nicht gut.
Das du finziell noch abgesichert bist beruhigt mich sehr ! Ja, natuerlich sind irgendwann die "Geldpolster" aufgebraucht. Doch zum Glueck leben wir in Ländern wo heute keiner mehr verhungern muss und auch eine Wohnung hat.
Ja, aus einer Lebensunsicherheit heraus kaufen manche Menschen doppelt ein. Bedenke immer das du noch in der Trauer bist . Da ist soviel Verlässlichkeit weggebrochen....
Dann muss ich dringend entscheiden ob ich hier wohnen bleibe oder umziehe. Beide Möglichkeiten sind schlecht. Beide Wohnungen haben Nachteile.
Erfahrene Trauerbegleiter und auch psychotherapeuten raten sehr davon ab im ERSTEN Trauerjahr grosse Entscheidung zu treffen. Da gehört ein Umzug durchaus dazu .
Also wenn irgend möglich bleibe in deiner jetzigen Wohnung.
Ich brauche Hilfe trau mich aber nicht anzurufen. Es gibt hier den sozial psychiatrischen Dienst, wäre vermutlich ein guter Anlaufpunkt. Bei den Kirchen trau ich mich auch nicht hin. Es ist mir unangenehm über meine Probleme zu reden
liebe, liebe Malin
der erste Schritt , der Anfang eines öffnens von so vielem privaten ist immer schwer . DOCH , das sind immer ja auch Menschen die gar keine Vorgeschichte mit dir haben . Dadurch haben sie KEIN inneres Bild von dir. Sie haben diesen Beruf gewählt weil sie helfen wollen . Weil sie wissen , dass das Leben auch viele tragische Lebensereignisse mit sich bringt.
Ich möchte dir MUT machen , das du einfach da hingehst und vielleicht als ersgtes so ungefähr sagst "ich brauche ihre Hilfe und kann eigentlich nicht gut darueber reden ".
Dann wird dieser Mensch , weil er ja diesen Beruf gewählt hat , DICH freundlich anreden.
Bedenke immer das dir keiner dort schaden will. Sie wollen alle helfen und zeigen dir gute Möglichkleiten auf und unterstuetzen dich ja auch bei vielen . Vor allem der psycho - soziale Dienst.
Das wichtigste wäre den Tierschutz anzurufen aber der Gedanke wirft mich schon um.
Das glaube ich dir , dass dich der Gedanke fast umwirft .
Auch hier gilt , das der Tierschutz , es gibt ja auch speziell eine Katzenhilfe in Deutschland, das diese Menschen dir UND den Tieren ja auch helfen wollen.
Sie schätzen es auch sehr , wenn DU ja sie um Hilfe bittest anstatt das die Miez und die Katerchen verwahrlosen. Du hast ja bis JETZT fuer sie gesorgt
Wenn du ihnen sagst das du einfach erschöpft bist , weil deine Mutter erst vor kurzem verstorben ist haben sie sehr viel Verständnis. Sioe haben ja auch viele Tiere wo ihre "Frauchen " oder "Herrchen" verstorben sind.
Leider habe ich nie gelernt mich allein um schwierige Angelegenheiten zu kümmern. Irgendwie haben das immer meine Eltern erledigt.
Ganz ehrlich , Auch ich mit meinen 75 Jahren wuerde manchmal gerne meine Eltern bei grossen Entscheidungen fragen was ich machen soll !
Leider sind sie beide ja schon verstorben . Meine Mama wie ich 50 Jahre alt war und mein Papa als ich 64 Jahre alt war.
Der Mensch auch DU und ICH ist ja von vielen Menschen umgeben und natuerlich braucht er immer soziale Unterstuetzung und will auch wenn er nicht gerne redet doch eine Möglichkeit aufgezeigt bekommen was man vielleicht machen kann in bestimmten Lebenslagen oder Gefuehlen.
Aus diesem tiefen Grunde sind WIR ALLE HIER.
TRAUER ist ja nichts abstaktes.
TRAUER geht in alle LEBENSBEREICHE.
Deswegen schreiben wir uns gegenseitig ... Um uns zu begleiten .
Mein jetziges Fazit ist , dass dir "hier " im Forum keiner schaden will
UND wie oben schon beschrieben auch nicht der psycho - soziale Dienst , noch der Tierschutz.
Ich glaube fest daran , das du es zu dem fuer dich richtigen Zeitpunkt schaffst anzurufen .
Denke vielleicht an Svea und eure schönen Zeiten
Das kann sehr helfen.
Alles , alles GUTE und Bestmögliche wuenscht dir fuer dieses Wochenende deine Wegbegleiterin Sverja