Lieber Dieter,
beide Gedichte sind sehr tröstlich, aber ich habe auch Tränen in den Augen wenn ich sie lese. Sie drücken genau das aus was Du, ich und sicher auch noch viele andere Trauernde fühlen.
Was bleibt, ist die Leere
sie zu verleugnen, macht keinen Sinn,
sie rüttelt mich immer wieder wach.
sie zu übersehen, macht keinen Sinn,
sie umgibt mich immer wieder von allen Seiten.
sie zu umgehen, macht keinen Sinn,
sie stellt sich mir immer wieder in den Weg.
sie zu bedecken, macht keinen Sinn,
sie taucht immer wieder auf.
sie zu füllen, macht keinen Sinn,
sie lässt mich immer wieder den Boden unter den Füssen verlieren.
sie zu bekämpfen, macht keinen Sinn,
sie greift mich immer wieder an.
Was bleibt, ist die Leere.
Doch - sie hat den einen Sinn,
sie allein hält unsere Zweisamkeit aufrecht,
sie, Dein letztes Vermächtnis an mich,
sie, der einzige Ort, an dem ich Dir immer wieder begegnen kann.
Was bleibt, ist die tröstliche Leere.
Elisabeth Hahn
Dieses Gedicht hat mir auch gefallen, obwohl es eigentlich eher deprimierend ist. Aber es stimmt, denn ohne die Leere würden wir unsere Liebsten nicht vermissen, und ihren Tod als nicht so schlimm empfinden. Trotzdem ist die Leere für mich nicht tröstlich, aber sie zeigt mir jeden Tag deutlich was mir fehlt und wie groß der Verlust von Andreas ist.
Liebe Grüße
Lilifee