Beiträge von Nelo

    Liebe Melanie,

    Sie versteht meine "Freundin". Ich hätte die Holzhammermethode angewendet. Ich müsste auch für sie Verständnis haben.

    diese "Gleichung" geht nicht auf, denn deine liebe Schwägerin hat die Trauer nicht mit in ihre Berechnung hereingenommen.

    Der kräftezehrenden Trauer ist man absolut ausgeliefert, man hat kaum Reserven.

    Selbstredend sollte sich daher ein echter Freund zurücknehmen und Verständnis aufbringen können.

    Das ist keineswegs zu viel verlangt, dass hier der Stärkere dem Schwächeren einfach nur hilft und beisteht.


    Es hat dich nicht die Freundschaft gekostet, denn es war nie eine, so traurig es auch ist.


    Fühl dich verstanden von mir:30:

    Liebe Andrea,


    ich kann dir dein Gefühlschaos wirklich sehr gut nachempfinden:(

    ich trauere seit mehr als zwei Jahren um meine Mutter, die ich drei Jahre lang durch Höhen und Tiefen ihrer Krebserkrankung begleitet habe. Es war ein kräftezehrendes Auf und Ab, letztendlich starb sie 84jährig. Vielleicht denkst du: "Immerhin 84 Jahre alt geworden", und ja, du hast recht, wenn ich mir vorstelle, sie bereits mit 65, so wie du deine Mutter, verloren zu haben, darf ich mich glücklich schätzen!

    Aber meine Trauer ist unendlich;(

    Meine Mami war meine beste Freundin und Vertraute, jugendlich im Aussehen und im Denken. In ihrer Gegenwart glaubte man nicht, einen alten Menschen vor sich zu haben.

    Ich kann dich also sehr gut verstehen, wenn du schreibst, wie eng euer Verhältnis war.

    Keiner versteht mich, keiner versteht diesen Verlust. Alle lenken schnell ab und erzähle von ihren "Problemen" das ist echt schlimm...

    Damit habe ich ebenso zu kämpfen! Es ist so schmerzhaft, wenn man nicht mehr über den geliebten Menschen reden darf! Ja, ich schreibe bewusst: "reden darf", denn es kommt mir beinahe wie eine Todsünde vor, einen anderen mit meinem Thema "Mutter" zu behelligen.

    Bei mir lenkt schon gar keiner mehr ab, da wird einfach flott drüber hinweggegangen, als hätte ich überhaupt nichts gesagt ...

    Und den Verlust zu verstehen, das ist für Außenstehende ohne Trauererfahrung eine Unmöglichkeit (bis sie es selbst einmal erleben werden ...).

    Ich war immer für alle da, aber so richtig ist es keiner für mich. Es ist gerade mal 4 Monste her und es wird Schlimmer, statt besser. Ich hab das Gefühl es nicht mehr auszuhalten.

    Ich hoffe, dein Mann ist dir eine Stütze.

    Dass es schlimmer anstatt besser wird, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. 4 Monate ist noch keine Zeitspanne für eine schwere Trauer.

    Das erste Trauerjahr war echt schlimm für mich, doch im zweiten Jahr waren die Gefühlsschwankungen bei mir noch ausgeprägter. Ich funktionierte zwar wieder viel besser, konnte wieder klar denken und war wieder mehr ich selbst, aber meine "Abstürze" in die Trauerlöcher waren noch tiefer und dauerten länger an. Ganz schlimm war das. Aber man hält das aus, es ist erstaunlich, aber man hält es aus, Tag für Tag, Woche für Woche ... bis sich unmerklich leichte Veränderungen hin zur Besserung einstellen.

    Ich arbeite normal, zwischen Haushalt und den Kids, schlafe wenig. Frage mich manchmal wie lange ich das so aushalten kann.. ob irgendwann der Punkt kommt, an dem ich nicht nehr kann...

    Liebe Andrea, gerade in der Trauer ist es enorm wichtig, sich jede erdenkliche Hilfe einzufordern, die möglich ist.

    Ohne genügend Schlaf wirst du diesen Stress auf Dauer wirklich nicht aushalten.

    Schlaf war und ist für mich ein Heilmittel.


    Ganz liebe Grüße


    Kerstin:30:

    Lieber Ronny-Dusty,


    ich weiß ganz sicher, dass meine geliebte Katze bei meiner Mutter (um die ich trauere) ist.

    Diese Information war mit die erste, die mir das Medium, das ich aufgesucht habe, übermittelte.

    Wohlgemerkt: Das Medium besaß keinerlei Kenntnisse über mich und meine Lebenssituation, deswegen ist diese Botschaft für mich absolut glaubhaft, zumal die Zusatzinformation, dass dieses Tier nicht ihr (also meiner Mutter). sondern mir gehört habe, noch hinzukam.

    Also: Dein geliebter Gefährte ist ebenfalls drüben und ganz sicher auch gleichzeitig bei dir ... die können das, frag mich aber bloß nicht wie ;):5:

    Alles Gute!
    Kerstin

    Liebe Silvia,


    ich freue mich, dass ihr den Geburtstag deiner Kleinen so schön gefeiert habt und dieser Tag nicht allzusehr von Trauer überschattet war; denn so sollte es auch sein, genau so hätte es sich dein Vater gewünscht (der im Übrigen dabei gewesen ist, ganz sicher!).


    Ja, es ist schon sehr seltsam, wie rasch die Menschen einen Verstorbenen "hinter sich lassen".

    Ich würde behaupten, dass beinahe alle Trauernden diese schmerzhafte Erfahrung machen müssen.

    Es bedeutet eine zusätzliche große Belastung in der Trauer, mich zieht das jedenfalls sehr runter, denn dieses sinnlose Grübeln über die möglichen Gründe kostet wertvolle Energie ...:(



    Mein Vater besass ein Gebäude, das er selber gebaut hatte und das er noch einmal umbauen wollte. Er wollte unter anderem auf das Dach zwei Pyramiden bauen und darauf Solaranlagen.

    Das ist ja interessant!

    Wollte er ein Energiezentrum schaffen und kosmische Einflüsse einfangen mit den zwei Pyramiden?

    Auf jeden Fall scheint dein Vater sehr kreativ gewesen zu sein.

    Ich habe mich mehrere Male dabei ertappt, wie ich seinen Blick gesucht habe... Verrückt, nach all der Zeit! Es ist noch immer nicht in alle Hirnschichten vorgedrungen.

    14 Wochen, liebe Silvia, sind nicht einmal ein Wimpernschlag in der tiefen Trauer.

    Wenn ich mir vorstelle, auf einen Grabstein mit ihrem Namen darauf schauen zu müssen!:33:

    Meine Mutter wollte sich immer unbedingt verstreuen lassen, obwohl das Grab meines Vaters, das sie stets liebevoll gepflegt hat, noch existiert.

    Mittlerweile denke ich, sie wollte mir ersparen, auf ihren Grabstein zu schauen, und ich bin ihr beinahe dankbar dafür.


    Dir eine gute Nacht!

    <3<3

    Lieber Ronny-Dusty,


    meine Katze begleitete mich 20 Jahre. Ich liebte meinen Kater enorm.

    Ich habe ganze 6 Jahre gebraucht, bis ich mir überhaupt vorstellen konnte, jemals überhaupt wieder eine Katze (und ich liebe gerade diese Tiere besonders, bin ganz großer Fan!) bei mir zu haben.

    So viel zur Trauer!

    Lass dir nichts einreden, Trauer ist Trauer, hier eine Bewertung abzugeben, steht keinem anderen Außenstehenden zu. Denn es sind DEINE GEFÜHLE, DEIN SEELENLEID.

    Ich habe die Bilder deines lieben Hundes bewundert und in seine Augen geblickt: Und was soll ich sagen: Ich musste weinen. Mit dir, für dich und auch um mich selbst, denn ich spürte den Verlustschmerz um mein Tierchen, dessen Tod nun 10 Jahre zurückliegt, erneut.

    Tiere sind etwas ganz, ganz Besonderers! Etwas Einmaliges, und jedes von ihnen hat einen ganz eigenen Charakter.


    Ganz herzliche und tröstende Grüße<3


    Kerstin

    ... ich möchte noch erwähnen, dass der Wind diese Seite so geschickt aufgeschlagen hatte, dass nur dieser Schriftzug zu lesen war.

    Ich war so beeindruckt von dem Zeichen, dass ich zwei Tage später nochmal hin war in der Hoffnung, die Zeitung liege noch da; ich wollte es fotografieren.

    Die Zeitung war noch da, lag aber schon unter mehreren weiteren Lagen Altpapier. Sie so zu platzieren, wie sie zum Zeitpunkt gelegen hatte, bekam ich leider nicht mehr hin, habe aber dennoch ein Foto davon gemacht als Erinnerung:)


    Wenn ich daran denke, wie fertig ich an jenem Abend gewesen bin, kann ich nur sagen, dass diese Wortbotschaft mich wirklich beruhigt und getröstet hat!

    Liebe Melanie,


    Gestern Abend habe ich wieder bitterlich geweint. Mein Mann hat sich dann nicht zu helfen gewusst und hat mich einfach ins Auto gepackt, um mich durch die Gegend zu fahren. Dabei habe ich mich dann etwas beruhigt.

    das, was du hier beschreibst, kenne ich auch. Dieses durch die Gegend gefahren werden hat mir auch in der ersten Zeit der Trauer sehr geholfen. Das hat mein Mann auch oft gemacht, um mich zu beruhigen. Es war so schlimm in der ersten Zeit der Trauer ... und dieses Gefühl "bewegt zu werden" gab mir ein Stückchen innere Ruhe.


    Du erhältst übrigens auf ziemlich dieselbe Art Zeichen wie ich. Und diese Menge an Zeichen ist meines Erachtens auch nicht ungewöhnlich. Nimm sie an, so, wie sie dich erreichen und grüble nicht.

    Plötzlich sah ich einige Minuten später ein Werbeplakat. Ich habe meinen Kopf gereckt, weil ich unbedingt die Aufschrift darauf lesen wollte - "Mach Dein zu Hause schön" stand darauf. Ich sagte meinem Mann, dass sich das anfühlt, dass es wieder ein Zeichen von Mama war. Und so passend, weil wir den nächsten Tag, also heute, auch mit dem Ausmisten beginnen wollten. Aber ich sagte auch, dass es ja auch eigentlich nicht sein könnte, es bekommt doch keiner soviele Zeichen wie ich. Zack, sagte mein Mann "Schau mal ein Kennzeichen mit AB (Initialen meiner Mama)."

    Sobald du spontan tief in dir drin das Gefühl hast, es ist ein Zeichen, dann ist es eines.

    Dieses Werbeplakat war ein Zeichen, deine Mutter hat dich aufmerken lassen, du solltest es sehen, denn wie anders soll sie jetzt mit dir "reden" können als durch solche Hilfsmittel?

    Das Plakat steht mit Sicherheit schon länger da, aber es ist dir nicht aufgefallen, doch deine Mutter kann dir gedanklich "auf die Sprünge " helfen.

    Ich zumindest hatte Gänsehaut, als ich deine Schilderung las:)


    Kleines Beispiel von mir:

    Ich war auf dem Friedhof, ein paar Monate nach dem Tod meiner Mutter, vollkommen am Ende mit meinen Nerven, todtraurig. Weinend bin ich am Grab zusammengesackt.

    Es hat eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich wieder aufgerafft hatte, um nach Hause zu gehen. Der Weg raus aus dem Friedhof führt an einem Müll- und Papierbehälter vorbei.

    Es war windig an jenem Tag. Ich machte mich also auf, mit total verweinten Augen, da fiel mein Blick auf den Altpapierbehälter. Obenauf lag eine Zeitung, der Wind hatte eine Seite aufgeschlagen ...

    GEMEINSAM DURCH EINE DUNKLE ZEIT stand da zu lesen.

    Das war eine Botschaft meiner Mutter, da bin ich fest von überzeugt. Und es war auch so passend, weil ich am Grab mit meinem Schicksal gehadert hatte, dass ich jetzt so entsetzlich allein bin, wieso sie das zulassen konnte usw. ...

    Aber selbst, wenn man es beweisen könnte.... Es ändert leider nichts an der Tatsache, dass wir dieses menschliche Leben ohne sie weiterleben müssen....Nur wie? Wird man das jemals rausfinden? So richtig wahrscheinlich nicht. Die Zeit wird einfach nur vergehen und vergehen.....

    Ja, wir müssen dieses Leben hier weiterleben, und der Gedanke macht mich auch sehr traurig, weil es einfach nicht mehr komplett ist ...

    Liebe Melanie,

    meine Mama und mich gab es immer nur im Doppelpack. Ähnlich wie bei der Serie Gilmore Girls, wem das was sagt.

    Jetzt ist sie quasi von heute auf morgen nicht mehr bei mir. Ich spüre nur noch Erschütterung, Angst und Schmerz.....

    ich kann dich sehr, sehr gut verstehen!

    Meine Mutter und ich waren auch so eng miteinander verbunden, keiner kannte mich besser, mit niemandem sprach ich so offen über alles wie mit ihr.

    Vertraute eben. Und das über 47 Jahre hinweg.


    Dass sie weg sind, das schmerzt so sehr, kein Außenstehender vermag dies nachzuempfinden; oder will es nachempfinden. Es lässt uns einsam zurück mit unseren Gefühlen, mit denen wir irgendwie jeden Tag aufs Neue klarkommen müssen. Deshalb fühlst du dich so ausgelaugt:(

    Es ist wie in dem Film: "Und täglich grüßt das Murmeltier". Man durchlebt im Grunde jeden Tag dieselbe Trauer neu mit gewissen Abwandlungen, bis man irgendwann registriert, dass sich kleine Besserungen einstellen.

    Aber das alles ist sehr zäh und dauert sehr lange.

    Nach dem Tod meiner Mutter habe ich mich monatelang jeden Morgen übergeben, so stark ist mir dieser Schock auf den Magen geschlagen. Es war die Hölle:(

    Diese Erschütterung, von der du schreibst, bedarf eigentlich keiner Erklärung; hier ist eine Welt, die du kanntest, einfach so in sich zusammengebrochen ... Ich knabbere heute noch, nach mehr als zwei Jahren, an dieser bitteren Tatsache, und ich frage mich heute noch genauso wie damals: "Kann das wirklich wahr sein, dass du weg bist, Mami?"

    Es ist so bitter, diese Realität zu akzeptieren.

    Die Flashbacks sind so real, als könnte ich meine Mutter greifen! Das tut weh:13:

    Es ist ja momentan recht still hier um uns geworden.

    Liebe Melanie, manchmal ist das so in einem Forum. Das kann verstörend wirken, doch es ist immer einer da, der an einen denkt und dann auch wieder schreibt.


    Ich wünsche dir einen erholsamen Schlaf!


    Lieber Gruß

    Kerstin

    Liebe Silvia,


    gut, dass du dich gesundheitlich wieder etwas besser fühlst! Magen-Darm ist so belastend, und gerade wenn man sich krank und schutzlos ausgeliefert fühlt, ist die Trauer doppelt schlimm. Man sehnt sich zurück nach den Zeiten, ich zumindest, wo man gehätschelt und getätschelt wurde, einfach nur liebevoll gepflegt von den Eltern ... Bei mir verstärkt das sehr die Einsamkeit, die ich tief drin in mir fühle.

    Ich bin jetzt ein Waisenkind auf dieser Welt und schaffe es noch nicht, dies zu akzeptieren.:13:Dauert wohl noch ...


    Wo ist er nur?

    Sie sind da. Alle Verstorbenen sind um uns, leider nur nicht mehr in der Form, die wir als Menschen gewohnt sind, sondern als feinstoffliche Wesen.

    Und sie schicken uns Botschaften und Zeichen, mal mehr, mal weniger, es kommt auch darauf an, welche Tagesform wir haben, um diese bemerken zu können.

    Ich bin eine sehr rationale Person, die nicht schnell überzeugt ist und gerne zweifelt. Bei mir müssen also die Zeichen ausgesprochen eindeutig sein, sonst lasse ich sie nicht gelten oder hinterfrage sie andauernd.

    Vor ein paar Tagen bekam ich wieder eines, und dieser Gruß meiner Mutter hat mich förmlich umgehauen ...


    Es war vor ein paar Tagen, als mein Mann mit einigen Kisten Krimskrams nach Hause kam. Unter anderem auch eine Sammlung von Schallplatten älteren Datums. Wichtig ist noch, zu bemerken, dass diese besagte Kiste mit Schallplatten gar nicht abgesprochen war; mein Mann wunderte sich jedenfalls sehr, als er die Kiste öffnete, und mir gegenüber erwähnte er mehrmals, dass sein Bekannter sich sicherlich vertan haben musste.

    Ich bin nie sonderlich begeistert, wenn mein Mann mir irgendwelchen Kram anschleppt, so hatte ich auch keine große Lust, mir die Schallplatten anzuschauen, tat es dann aber doch ...


    Unter diesen Schallplatten war auch eine kleine Single aus den 70ern. Sie fiel mir direkt ins Auge, weil der Kölner Dom darauf abgebildet war (Bezug zu meiner Mutter).

    Dann las ich den Titel: "Wir seh`n uns wieder" und darunter handschriftlich mit Tinte eine Widmung geschrieben: Elisabeth Brühl als musikalischer Gruß ...


    Nun ja, da hatte ich schon eine kleine Gänsehaut; der Vorname meiner Mutter und der Hinweis, dass man sich dereinst wiedersehen wird.

    Natürlich habe ich die Platte behalten und als Zeichen gewertet. Einen Tag später dachte ich mir: "Mensch, hör doch auch mal rein."

    Gesagt, getan.

    Es ist natürlich eine alte Schlagerschnulze, doch der erste Satz des Liedes hat mich dann wirklich umgehauen:


    "Wir sehn uns wieder, liebes Kind, das weiß ich ganz genau, im Sommer, wenn die Rosen blühen ..."


    Zusätzlich die Rose als Symbol der Liebe ...

    Das hat mir Gänsehaut ohne Ende bereitet!

    <3<3

    Liebe Silvia,


    gestern Abend saß ich noch sehr lange auf der Terrasse, bis tief hinein in die Dämmerung, und hing melancholischen Gedanken nach.

    Es wurde immer dunkler und stiller, bis man schließlich kein Vogelgezwitscher mehr hörte.

    Mit einem Mal fing eine Nachtigall an zu singen! Nur dieser eine Vogel, mitten hinein in die Stille und meine traurigen Gedanken!

    Für mich war das ein Zeichen, in der Symbolik steht sie für Liebe und Melancholie und Seele.

    Der Gesang dauerte kaum eine halbe Minute lang, also nur kurz, dafür war er aber umso prägnanter in seiner Wirkung auf mich ...


    <3

    Und nur diejenigen, die so einen Verlust auch erlebt haben, können mich verstehen, und das sind nicht viele.

    ... irgendwie habe ich um mich herum überhaupt keinen, der mich versteht ...


    Meine Trauer hat gefälligst nach mehr als zwei Jahren vorbei zu sein. Wenn mir das so auch nicht wortwörtlich gesagt wird, ist es dennoch klar zu verstehen; am Verhalten, am peinlich berührtem Schweigen.

    Im Außen wird der Mensch, den man so sehr lieb gehabt hat, totgeschwiegen. Er ist eben einfach kein Thema mehr ...


    :(

    Liebe Silvia,


    ich habe gestern sehr an dich gedacht.

    Dass dieser Gang sehr schwer für dich und deine Familie ist. Es gibt hier kaum etwas, was einem auch nur in irgendeiner Form wirklich helfen könnte.

    Ich würde dir so gern einen Trost senden. Dich vielleicht in deinem Glauben, vielmehr in deiner Gewissheit, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, bestärken,


    Vor allem auch, weil dein lieber Papa selbst so felsenfest davon überzeugt war!


    Fühl dich umarmt!


    :30:<3<3

    Liebe Silvia,


    dein Vater hat das schon sehr richtig interpretiert:

    alles sehr "feinstofflich" (so würde es mein Vater wahrscheinlich nennen),

    Den Zustand, oder wie auch immer man das Weiterleben der Seele bezeichnen möchte, erklärt sich am ehesten mit der Quantenphysik; hoch interessant sich dort mal einzulesen.

    Mittlerweile kommen viele Naturwissenschaftler zu dem Schluss, dass es eine Seele geben muss.

    Feinstofflichkeit gehört ebenso dazu wie auch der Begriff der höheren Schwingungsebene (wir Menschen haben nur eine sehr geringe Schwingung, sind also regelrecht träge).


    Die Trauer ist in ihrer Auswirkung auf uns ambivalent. Deine Gefühle, die du schilderst, empfinde ich ebenso: diese Gelassenheit bei irgendwelchen Alltagsproblemen, das intensive Wahrnehmen der Schönheit der Natur. Auf der anderen Seite verstärkte Ängste. Das Leben ist irgendwie zerbrechlich geworden. Auf jeden Fall nicht mehr selbstverständlich.

    Ich bin noch meilenweit entfernt davon, behaupten zu können, mein Leben sei im Gleichgewicht:(

    Aber ich sage mir auch, dass das vollkommen normal ist, denn ich habe beinahe 50 Jahre mit meiner Mutter verbracht, was sind da 2 Jahre Trauer?!

    Nichts.

    Mir gefällt dein Vergleich mit dem Haus, dessen stützende Säule weggebrochen ist.

    Das Lebensgebäude wackelt und braucht ein neues Fundament. Das bedeutet viel Arbeit für uns Trauernde. Ich fühle mit deiner Mutter mit<3


    Lieber Papa, ich brauche mehr Zeichen!

    Das mit den Zeichen ist so eine Sache. Insbesondere wenn man sie sich sehnlichst herbeiwünscht, scheinen sie nicht kommen zu wollen.

    Wenn wir loslassen, überhaupt nichts erwarten, dann überraschen sie uns. Das ist meine Erfahrung.


    <3<3<3













    Ich war so verzweifelt, dass ich mehrfach laut gefragt habe "Mama, wo bist du? Bist du hier irgendwo?". Plötzlich hat etwas meinen Blick auf den Bürgersteig gelenkt. Hatte vorher in eine ganz andere Richtung geschaut. Aber es war so, als ob ich dort hinschauen musste. Dort stand mit Kreide "Ewigkeit!?" geschrieben. Keine Ahnung, wer das da hingeschrieben hat und warum, aber ich hab das Gefühl, Mama wollte, dass ich in diese Richtung schaue und das sehe. Ich hoffe so, dass es stimmt!! Dass es wirklich Mama war, die mir diesen Schriftzug zeigen wollte!!

    Eine ebensolche Botschaft habe ich auch mal bekommen.

    Bei mir war es die Botschaft: "Immer da"


    Kurz nach dem Tod meiner Mami war ich mit meinem Mann in der Fußgängerzone unterwegs, ich völlig neben der Kappe und in meiner Traurigkeit gefangen.

    Da spricht uns ein Mann an, der für irgendeine kirchliche Gemeinschaft Werbung machte. Normalerweise geht mein Mann bei solchen Leuten immer vorbei, doch dieses Mal hat er sich, ganz untypisch, ansprechen lassen (ich wollte überhaupt nicht, ich stand daneben wie in Trance ...)

    Es kam zu einem Gespräch, und der Kirchenvetreter reicht ihm ein Infokärtchen. Ich steckte es ein in meine Tasche und vergesse das Kärtchen.

    Ich weiß nicht mehr, wann es war, aber es war an einem Tag, als ich bitterlich geweint habe und ich einem Impuls folgte, meine Handtasche zu greifen und reinzuschauen.

    Ich wühle darin herum und finde diese Karte, auf der draufsteht: "Immer da"

    Aber es ist nicht nur diese Wortbotschaft, auch das Aussehen des Kärtchens lässt einem eine Gänsehaut entstehen. Ich habe es nun gerahmt, und es steht bei mir im Schlafzimmer ...


    Glaube mir, deine Mama ist da. Und sie gab dir den Impuls, dort hinzuschauen. Absolut sicher!


    Liebe Grüße


    Kerstin

    Liebe Silvia,


    ich hoffe, es geht dir einigermaßen :30:



    9 Wochen ohne ihn, und noch viele, viele weitere Wochen werden folgen.

    Ja, so wird es leider sein:(

    Und wir können nichts, aber auch gar nichts daran ändern. Diese Erkenntnis macht einen immer wieder aufs Neue fertig.

    Mir ging es ein paar Tage lang relativ gut, ich war gelassener und dieser Schwere der Gefühle nicht mehr so ausgeliefert. Nur - jetzt ist die Schwere zurück und ich weine wie am ersten Tag und wünsche mir nichts anderes als ein bisschen Zeit mit meinem Vater zu verbringen.

    So lebe ich jetzt schon mehr als zwei Jahre, mit diesem ewigen Auf und Ab. Was sich mit der Zeit ändert, sind die Abstände (zumindest bei mir ist es so).

    Und ich weiß inzwischen etwas besser, wie ich damit umgehen muss, damit ich aus dem Trauerloch wieder herauskomme. Dennoch bleibt es anstrengend und kräftezehrend und auch enttäuschend (man denkt ja immer, sobald man sich fast normal fühlt, dass es sich konsolidiert hätte, dass es so bleiben müsste. Ein Irrtum).

    Heute hatte es mich wieder erwischt, dieses verzweifelte Gefühl der Sehnsucht und die bleierne Schwere gepaart mit dieser Antriebslosigkeit, was ich immer ganz besonders hasse; ich kann mich zu nichts aufraffen.


    Liebe Grüße an dich


    <3<3

    Ich empfehle Trauernden immer spontan zu entscheiden, weil es auch immer auf die Tagesverfassung ankommt.

    Ja, genau so mache ich das auch immer: spontan entscheiden!

    Und sich vor allem kein schlechtes Gewissen machen, wenn man sich dagegen entscheidet.

    Auch jetzt ertappe ich mich noch dabei, wie ich kurz denke, das bespreche ich dann noch mit ihm, bevor mir mit einem Stich ins Herz bewusst wird, dass er tot ist und dass ich nie mehr etwas mit ihm bereden kann.

    Liebe Silvia, so ist es mir ganz lange ergangen. Ich wollte meine Mami immer anrufen, wenn ich unterwegs war, da ich das stets getan habe. Es hat sehr lange gedauert, bis ich diesen Impuls nicht mehr hatte.

    Doch der Gedanke "Ich kann es nicht glauben, dass du weg/tot bist" ist nach wie vor präsent. Es ist eben so unbegreiflich. Immer noch. Jeden Tag denke ich diesen Gedanken, und dann überflutet mich dieser schiere Wahnsinn, dass hier ein Mensch einfach so "weg" ist. Diese Vorstellung sprengt irgendwie alles ...


    <3