Beiträge von Trauender Bart

    Liebe Sommermond,


    das mit dem Grabstein werden wir auch nicht überstürzen damit es schön wird...er muss ja leider auch irgendwann für mehr als Mama symbolisierend sein :(

    Dem Dienst nachkommen beim DRK kann ich ja, auch wenn es manchmal etwas schwer fällt. Aber Mama hätte es so auch gewollt. Sie fehlt mir halt jedoch in diesen Momenten oft...wenn man im dunklen von einem Einsatz zurückkommt und man immer wusste, Mama hat einem egal um wie viel Uhr es war zurückgeschrieben wenn man zuhause angekommen ist und sich gemeldet hat das der Dienst vorbei war.


    Der Termin ist Morgen bei dem Steinmetz...zeitlich wird es vermutlich wohl nichts mehr vor Weihnachten werden.


    Die Kraft schwindet irgendwie zur Zeit immer mehr und ich weiss langsam nicht mehr wo ich neue Kraft schöpfen kann, da die Dinge die mich sonst immer aufmuntern und mir Kraft geben zur Zeit einfach nicht durchführbar sind :(

    Ich möchte auch jetzt nicht in die Weihnachtszeit starten...wo soll ich Abends hinfahren bei dem ungemütlichen Wetter und über meinen Tag erzählen? Ich weiss ich kann auch mit dem Rest meiner wundervollen Familie über alles reden...aber Mamas Interesse wirkte immer am ehrlichsten und aufrichtigstem.


    Liebe Sommermond,


    jetzt weiss ich wie du das meinst. Das sind Dinge, die möchte ich aber eigentlich sehr gerne machen da Sie mir einen freien Kopf verschaffen und mir mal ein wenig positive Ablenkung verschaffen würden. Nur kann ich diese beiden Dinge zur Zeit leider nicht machen und das finde ich sehr Schade.


    Diese extremen Anfälle das ich einfach in Tränen ausbreche sind die letzten Tage weniger geworden. Aber ich habe dafür permanent ein Gefühl der Traurigkeit was irgendwie stärker ist als sonst. Das schlägt mir total auf den Magen...es fühlt sich an als würde permanent jemand meinen Magen Darm Trakt zusammendrücken. Nicht das dieses Traurigkeitsgefühl irgendwie weniger geworden wäre die Tage...aber es war eher immer ein auf und ab und zur Zeit ist es permanent da aber dafür im Durchschnitt stärker :(


    Heute gab es eine E - Mail mit einem Entwurf für Mamas Grabstein...der gefällt mir gar nicht, dabei haben wir sogar schon fleißig vorgearbeitet und etwas skizziert :( Das macht einen sehr traurig :( Unser Ziel bis Weihnachten auf Mamas Grab einen Stein zu haben wird wohl eng werden :(

    VlG Daniel

    Lieber Daniel,

    ich verstehe Dich. Du fühlst Dich hin und her gerissen zwischen Deiner Berufung, anderen zu helfen, Deinem sich vertiefenden Schmerz in diesen Situationen und der Angst zur Gefahr für Deine Familie zu werden. Viele widerstreitende Gefühle. Schwierig, da eine rationale Antwort zu finden, der Kopf kann nicht beantworten, was das Herz fragt. Ich denke die Emphatie hast Du von Deiner lieben Mama, ein wertvolles Erbe.

    An Deiner Stelle würde ich mein Herz befragen.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Ja und genau das ist das schwierige immoment...dieses hin und her gerissen sein. Während ich dort bin ist es halt im großen und ganzen eine willkommene Ablenkung, bei der aber das Risiko deutlich höher ist wieder irgendwelche Fragen aufgeworfen zu bekommen :(

    Mein Herz ist die letzten Tage irgendwie kein guter Ratgeber mehr, da es grade wieder in einer Phase der absoluten Traurigkeit steckt. Dieser Spagat zwischen funktionieren zu müssen, obwohl man dazu eigentlich keine Kraft hat ist echt Kräfte zehrend.

    Und die Dinge dir mir zur Zeit den freien Kopf verschaffen würden denke ich, kann ich grade einfach leider nicht machen.


    VlG Daniel

    Vielleicht liegt es am vielen Regen oder aber an den vielen Ereignissen die letzten Tage. Ich habe einfach eine so große Sehnsucht wieder die letzten Tage nach meiner Mama...nicht das es weg war, aber zur Zeit hab ich andauernd das Bedürfnis Sie in den Arm zu nehmen, ihre Stimme zu hören und ihr lächeln zu sehen.

    Am Sonntag als ich zur Dienstreise gefahren bin, fing es wie gesagt schon an. Keine Mama die fragt wann ich ankomme, mich neugierig nach meinem Leihwagen ausquetscht und mir sagt ich soll auf mich aufpassen. Klar fragen Oma und Opa, bzw. meine Schwester das auch und meinen es garantiert ernst. Aber irgendwie fühlte es sich von Mama noch viel Aufrichtiger an :(

    Auch gestern und Dienstag waren nicht wirklich besser, am Dienstag habe ich die Dienstreise spontan abgebrochen um wieder nach Hause zu fahren, da es hier Verdachtsfälle für Bombenfunde gibt und deswegen ein Krankenhaus und ein Altenheim evakuiert werden müssen und wir als DRK damit beauftragt worden sind. Auf der Heimfahrt hatte ich dann viel Zeit zum nachdenken, grade weil ich alleine im Auto war und eine Route gefahren bin, die ich häufig auch mit Mama gefahren bin. Da hätte ich sie am liebsten angerufen und mit ihr telefoniert :(

    Und als es dann gestern am ersten Tag der Evakuierung so weit war, hat es sich irgendwie alles komisch angefühlt...man hat die ganzen Leute aus dem Großeinsatz Anfang des Jahres wiedergesehen und es wirkte so vertraut und gewohnt...aber tief in einem drin, war mir die ganze Zeit ein Stein im Magen. Ich weiss genau ich hätte Mama wieder davon erzählt bzw. sie hätte regelmäßig geschrieben wie es ist und ich solle auf mich aufpassen, grade in der aktuellen Zeit der Panedemie. Es macht mir einen riesen Spaß diese Tätigkeit auszuüben, aber ich hatte gestern den Eindruck, der wirklich treibende Faktor und die Motivation war es, Mama stolz zu machen. Denn irgendwie war ich gestern nicht so motiviert dabei wie sonst (Zumindest mein Eindruck).

    Diesen Eindruck habe ich Gott sei dank von einem Patienten den ich verlegt habe, wiederlegt bekommen. Als ich mit ihm Rettungswagen saß, fing er an zu weinen und bedankte sich bei uns, da er noch nie so nettes Pflegepersonal hatte und warum die anderen nicht auch so wären, denn er fühle sich auf ein Abstellgleis abgestellt das dem Ende zu läuft. Er wäre doch erst 63 Jahre alt. Das sind die Momente die einen sonst erfreuen, wo man weiss, man tut grade das richtige.


    Aber irgendwie hat diese Aussage auch im inneren wieder weh getan, da ich natürlich für mich dachte "50 Jahre und kerngesund, sind auch kein Alter, Mama du fehlst mir" In solchen Situationen denke ich mir halt auch...wäre es besser gewisse Themen einfach noch nicht zu machen und sie doch erstmal noch was ruhen zu lassen? Da ich mich grade im Rettungsdienst ja doch einem deutlich erhöhterem Risiko aussetze auf Situationen zu treffen die mich wegen Mama belasten könnten?


    Auch die Sorge die nun wieder da ist...man weiss man arbeitet zu 100 % hygienisch. Aber dennoch möchte ich Oma und Opa jetzt die nächsten Tage nicht zu Nahe kommen um ein Risikofaktor zu sein. Doch da spielen sich dann die Horrorgedanken ab, dass es so laufen könnte wie mit Mama :(


    Auf der anderen Seite jedoch denke ich dann jedoch so, du kannst dich aber jetzt auch nicht vor allem drücken, wo es ein Risiko gibt das es dich triggert und an Mama vielleicht auch schmerzhaft erinnert? Dieses Risiko wird nun mein Leben lang ein Paket sein, was ich leider zu tragen habe, vorallem eins wo ich nie weiss wann es auftaucht. Und ich mir auch sicher bin Mama hätte das so gewollt, dass ich weiter mache.


    Immoment bin ich wieder einfach nur noch am Boden...

    Vielen Dank liebe Isabel für die Glückwünsche,


    das erste mal als ich dann am Freitag auf mit der eigenen Maschine unterwegs war habe ich sie am Friedhof besucht. Irgendwie fühlte es sich im ersten Augenblick "gut" an ihr das so zu zeigen, aber hinterher überkam es mich dann doch total.


    Ich würde so gerne auch meinen lieben besser unter die Arme greifen...meine Schwester stand gestern mit meinem Schwager in Spe und Stiefpapa zum ersten mal im Obergeschoss des eigenen Hauses welches sich gerade im Bau befindet und hat natürlich bitterlich angefangen zu weinen. Leider konnte ich da nicht bei sein, da ich auf dem Weg nach München zur Dienstreise war :( Früher hatte ich daran immer Spaß, die super Kollegen, mal ein paar Tage das schöne Bayern genießen. Und immoment fühle ich mich dabei so unwohl, ich konnte deswegen bei diesem Moment nicht bei meiner Schwester zur Seite stehen und durfte den Moment mit ihr genießen, es macht mir grad Sorgen, wie die Leute aus der Abteilung gleich reagieren, wenn Sie mich zum erdten mal sehen...und vorallem diese Angst, soweit von der Familie weg zu sein und nicht für sie da sein zu können und sie nicht sehen zu können.


    Die Idee mit dem WhatsApp bzw. ihr schreiben hatte ich auch mal gehabt, wollte jedoch nicht meinen Stiefpapa erschrecken wenn auf einmal Mamas Handy klingelt. Er lässt es noch an, falls wir gewisse Dinge noch benötigen sollten die dadrauf sind...


    Viele liebe Grüße, Daniel

    Vielen Dank liebe Sommermond,


    die leichteren Momente waren leider nicht so da am gestrigen Tag.

    Lieber Daniel,

    Ich wünsch dir alles Gute für die Prüfung und dass du die Verbundenheit zu deiner Mama da ganz besonders spürst <3

    Dankeschön liebe Isabel für das Glückwünschen, die Prüfung ist gut gegangen. Ich habe bestanden, auch wenn ich dachte es wird nichts das es die ganze Zeit geregnet hat und das beim Motorrad fahren ja doch deutlich mehr zu spüren ist und sich im Fahrverhalten niederschlägt als beim Auto. Aber vielleicht war es auch gut so, damals bei meiner Führerscheinprüfung für das Auto hat es auch geregnet. Vielleicht war es ja auch Mama die dafür gesorgt hat.

    Jedoch war ich nach der Prüfung dennoch sehr traurig, da die Person der ich am liebsten davon berichtet hätte einfach nicht da war. Meine Schwester und mein Stiefpapa meinten es z.B. gut als Sie mir einen Christopherus schenkten nach der bestandenen Prüfung für das erste Motorrad. So hat es Mama auch bei jedem in der Familie gemacht wenn es einen Führerschein bzw. das erste Auto gab. Dennoch hat es weh getan Ihn nicht von Ihr zu bekommen.


    Der heutige Tag war Ausnahmsweise mal etwas angenehmer, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich wieder ein Gespräch mit der Trauerbegleitung hatte. Denn ich finde mir tut das gut.

    Lieber Daniel,

    meine Großeltern waren bereits alle gegangen, als ich auf die Welt kam. Ich kenne sie nur aus Erzählungen, trotzdem habe ich sie liebgewonnen. Einer meiner Großväter war Landwirt und auch ich liebe die Felder zu jeder Jahreszeit.

    Ich hoffe sehr, dass sich Deine Verlustangst mit der Zeit relativiert und Du Dich nur noch freuen kannst, dass Du Deine Lieben alle hast, Deine Mama begleitet Dich in anderer Weise.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Liebe Sommermond,


    das ist natürlich auch nicht schön, seine Großeltern nie kennen gelernt zu haben...das tut mir leid für dich. Aber genau dieser traurigen Gewissheit möchte man irgendwie nicht ins Auge sehen...seinen Kindern keine Großmutter aus der eigenen Seite der Familie schenken zu dürfen. Ich bin so froh meine Großeltern noch zu haben und hoffe auf noch so viele Jahre mit Ihnen...in Ihnen steckt nämlich, genauso wie in meiner Schwester ein Stück Mama. Sie haben mich so viel mit geprägt mit Ihren Entscheidungen und Werten, die Sie Mama und auch mir mitgegeben haben.

    Die Hoffnung habe ich auch, dass sich diese Verlustängste relativieren...aber die Gedanken kreisen. Ich denke diese Sorge ist völlig unbegründet aber irgendwie ist Sie immoment sehr präsent...wenn mein Bonus Papa irgendwann wieder eine andere Frau kennenlernt und diese versucht einen "Keil" zwischen uns und Ihn zu treiben? Leider musste ich solch eine Erfahrung schonmal ähnlich mit meinem Papa mitmachen...dieser hat das jedoch Gott sei Dank nicht mitgemacht als er es erkannt hat, da er auch erkannte das sie ihn noch kränker macht als er es so schon war. Und da ist es halt eine biologische Bindung...aber ich klammer mich einfach an dem Satz den mir mal eine Freundin sagte "Familie ist das wo die DNA nicht zählt, sondern das wo das Herz sich zuhause fühlt"


    Liebe Isabel,


    die Zeit werde ich mir auch nehmen...auch wenn ich denke es wird sehr sehr viel Zeit beanspruchen und es tut wieder mal gut zu hören, dass alles normal ist. Diese ersten male werden schwierig werden...so ist es Morgen auch wieder...eine praktische Prüfung ohne Mama...an der man sich Abends vorher nochmal zu ihr gesellt hat um auf andere Gedanken zu kommen.

    Und jetzt sitz ich hier mit einem flauen Gefühl im Magen und weiß nicht ob es wegen der Prüfung ist oder weil die Sehnsucht nach Mama grade wieder einfach so groß ist? Da Tränen eigentlich vom Gefühl her schon im Anschlag stehen und irgendwie den Weg nicht nach draußen finden...tippe ich auf zweiteres.


    VlG Daniel

    Liebe Sommermond,


    meinen Urenklen von ihr erzählen. Das mag sein, aber zur jetzigen Zeit ist es für mich unvorstellbar irgendwann Nachwuchs zu haben. Wer soll Ihnen denn dann eine Oma sein? Die Eltern meiner jetzigen Partnerin sehe ich um ehrlich zu sein nicht als die passenden...

    Dieses Jahr ist der kalte Nebel definitv das präsentere dieses Jahr.


    Ein anderes Wort fiel mir jetzt grade nicht ein, meistens nennen wir ihn zwar Stiefpapa aber er ist halt wie ein zweiter Papa für mich.

    Die Verlustängste sind immoment einfach so extrem oder besser sie kommen andauernd hoch und man stellt sich vor "Was ist wenn sich an dieser familiären Situation jetzt etwas ändert?"

    Ich habe Weihnachten auch immer sehr geliebt und auch den Jahreswechsel...aber dieses Jahr habe ich da wirklich Sorge vor, denn ich denke es wird ein unbeschreiblich emotionales und trauriges Weihnachten. Ich habe die Zahl 31 bis jetzt immer mit etwas positivem verbunden, da sowohl mein Papa als auch meine Schwester jeweils an einem 31. Geburstag haben...und jetzt liegt dieser dunkle Schatten über dieser Zahl...der schlimmste Tag meines bisherigen Lebens.

    Liebe Kerstin, mir geht es wie dir, ich möchte auch trauern da ich mich da meiner Mama irgendwie wieder Nahe fühle...auch wenn sie so unerreichbar weit weg ist. Seitdem ich wieder hier bin aus dem Urlaub fühle ich mich richtig ausgelaugt...und so scheine ich auch nach außen zu wirken. Ein Freund von mir sagte mir heute "Was kann ich dir gutes tun, du siehst heute richtig sch***e aus"

    Irgendwie hilft zur Zeit absolut nichts...egal wo ich mich aufhalte fühle ich mich irgendwie immoment fehl am Platze.

    Guten Morgen liebe Sommermond,


    dann werde ich dort mal suchen.

    Dieses verdrängen würde für mich nicht in Frage kommen, aber anders kann ich mir so ein "normales" Leben aber nicht mehr vorstellen zur Zeit. Er hat noch nichtmals Geschwister und kaum mehr Familie...er scheint damit aber gut klar zu kommen. Mir graust es jetzt schon vor allem und vorallem vor der Weihnachtszeit die jetzt ansteht.

    Und das Eltern-Kind Beziehungen nicht immer konfliktlos sind ist mir durchaus bewusst und dafür bin ich meiner Mama (und auch meinem Papa) mehr als nur dankbar, dass ich es genau anders erleben durfte.

    Ich habe so gut es geht Sonne in mein Herz gepackt vor der dunklen Jahreszeit (auch wenn diese mir sonst immer sehr gefallen hat, da sie Gemütlichkeit und Familie bedeutete)


    Wir sind seid gestern Abend wieder zurück in der Heimat und irgendwie ist alles wieder sofort wie vor dem Urlaub. Bedrückend und traurig. Aus einem Urlaub zurückkommen und nicht Mama davon zu erzählen bzw. sie direkt besuchen zu fahren...das schmerzt...vorallem wenn man sie dann am Grab besuchen fährt :(

    Vorallem mache ich mir Sorgen um meinen Stiefpapa, er kommt in sein Zuhause wo niemand mehr auf Ihn wartet. Er hat sich bei uns bedankt das wir ihn mitgenommen haben und der die Tage sehr schön fand, dabei ist es doch selbstverständlich das er mitkommt...er ist der "Bonus Papa den uns das Leben geschenkt hat"

    Liebe Grüße,


    Daniel

    Lieber Daniel. Ich habe auch ständig diese Angst das noch jemanden etwas passiert. Alles merkwürdige versetzt mir einen Todesschreck.Eigentlich kenne ich mich nicht als übertrieben panisch. Und dieses viele gemeinsam nicht erlebte liegt wie eine Last auf mir. Ich kann dich sehr verstehen .Trotzdem bin ich im tiefsten Innern der Ansicht dass das wirklich erlebte mehr zählt als das nicht erlebte. Wir hätten diese Gefühle nicht wenn es nicht so viel Wertvolles wirklich Erlebtes gab. Liebe Grüße und erlebe die Zeit mit deiner Familie als wertvolle Momente. Trauer kann auch wertvoll sein. Kikiro 🐞

    Das ist es was mich immer wieder erschreckt. Das ich mich so nicht kenne...aber ich denke es liegt daran, dass es vermutlich das schlimmste ist was einem im Leben passiert und ich sowas noch nie mitgemacht habe. Ich genieße die Zeit mit der Familie als wertvolle Momente, solange bis wieder der Gedanke kommt "Wenn das jetzt auch wegbricht weil irgendwas passiert, dann weisst du nicht mehr weiter"

    Liebe Sommermond, darf ich fragen wie lange es bei dir her ist? Ich finde dein Thread hier im Forum grade leider nicht?

    Ein Freund von mir hat vor knapp 14 Jahren seine Eltern innerhalb eines Jahres verloren...er scheint da aber gut drüber hinweg gekommen zu sein, so wie er es auch schildert. Ich weiss nur nicht wie er das geschafft hat...bei Ihm habe ich den Eindruck es ist ein verdrängen gewesen und die Eltern aus der Erinnerung löschen. Wenn das der Weg ist wieder "unbeschwert" zu leben, dann möchte ich das aber auch nicht. Denn ich möchte meine Mama nicht aus meinen Erinnerungen löschen.


    Gestern Abend bin ich hier durch das Örtchen spaziert alleine und als ich an der kleinen Kapelle ankam habe ich eine Kerze für Mama angezündet. Dabei kam die Sehnsucht wieder sehr hoch...und es war für einen Augenblick lang wieder unerträglich.


    Und danke für das schicken der Zuversicht.


    VlG Daniel

    Mir fällt es so schwer mit dieser Sehnsucht zu leben...wie soll ich das mein Leben lang noch so aushalten? Sie ist so groß...wirklich genießen kann ich den Urlaub nicht.


    Ich habe so Angst das irgendwas passiert. Heut beim Kart fahren gabs nen lauten Knall...obwohl ich genau weiss, dass ist ne sichere Umgebung, hatte ich sofort Angst das einem meiner Lieben was passiert ist.


    Heute waren wir an der Mosel...ein wunderschönes Stück Land. Aber erfreuen konnte ich mich dennoch nicht so wirklich daran...weil Mama immer sagte "Wir müssen mal an die Mosel, da hab ich in meiner Kindheit so viel Zeit mit Oma und Opa verbracht" Klar freuen sich Oma und Opa jetzt auch über die Bilder, aber ich werde dort nie mit Mama hinfahren können :(


    VlG Daniel

    Liebe Sommermond,


    ja sie hat nicht nur die Familie zusammengehalten. Sondern gefühlt das gesamte Umfeld.


    Irgendwie fällt es mir schwer den Urlaub zu genießen, denn es sind zwar schöne Momente da. Aber es schmerzt immer wieder meine Schwester oder meinen Stiefpapa in dieser leere zwischendurch zu sehen.


    Bei mir ist es eine Mischung aus Sehnsucht, Hirngespinnsten und Wut die die ganze Zeit dabei sind.


    VlG Daniel

    Lieber Daniel,

    es ist gut für Dich mit Deiner Familie an einen sicher schönen Ort zu fahren. Die Familie ist näher zusammengerückt, das ist nur verständlich, darüber wird sich Deine Mama ganz bestimmt freuen.

    Ich wünsche Dir von Herzen eine Zeit in der Du Ruhe und auch etwas Freunde empfinden kannst und Deine liebe Mama wird Dich begleiten, höre in Dein Herz, dann wirst Du sie spüren.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Liebe Sommermond,


    danke dir für deine Worte. Aber es macht mich nunmal jedes mal traurig und irgendwie auch wütend, mit gegenüber, wenn ich so sehe wie eng wir nun als Familie zusammengerückt sind. Und mache mir die ganze Zeit diese Vorwürfe, warum ich das nicht auch vorher schon gemacht habe. Viele dieser Dinge hat Mama als die Fädenzieherin halt irgendwie immer gemacht, weswegen ich mich dann z.B. mal nicht bei Oma gemeldet hatte, da ich von Mama wusste es geht ihr gut. Oder hab die Worte im Ohr von Ihr "Großer, meld dich mal heute nach der Arbeit bei deiner Omi, Sie hat nach dir gefragt"

    Wir sind gestern erfolgreich hier im Urlaubsort angekommen und das Haus als solches ist wunderschön. Es hätte Mama auch sehr doll gefallen :13:Ich werde den Urlaub versuchen so gut es geht zu genießen und nicht ständig zu denken "Ach das nächste mal fährst du mit Mama hierher und kannst ihr zeigen wie schön es ist"

    Es könnte also sein, dass ich mich erst am Ende der Woche wieder melde.Und :2:


    VlG Daniel

    Lieber Daniel,

    manche Tage sind für Dich noch schmerzlicher als andere, ich kann es Dir gut nachfühlen. Es hat mich gerührt wie liebevoll Du und Deine Familie den Geburtstag Deiner lieben Mama gestaltet habt.

    Sei tröstend umarmt

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Danke dir liebe Sommermond,


    seitdem werden die Tage aber irgendwie auch nicht besser. Ich träume auf einem mal Nachts wie Mama auf irgendeine Art und Weise stirbt, werde dann Wach vor Angst und habe dann nicht diese "Erleichterung" das alles nur ein Traum war...sondern muss dann der fürchterlichen Realität in die Augen blicken, dass Mama tot ist. Und das tut so weh.


    Auch plagen mich im Moment Gewissensbisse, da wir so viel als Familie grade zusammen machen und die Zeit noch intensiver nutzen bzw. Mama auch mit "einbinden"...aber es quält mich die Frage "Warum musste das erst passieren, damit wir noch mehr zusammen rücken?" Hätte Mama sich das nicht vorher auch verdient?"

    Morgen geht es in den Urlaub mit meinem Stiefpapa, meiner Schwester und meinem Schwager in Spe...irgendwie denkt man es kann "schön" werden...aber andererseits möchte ich auch gar nicht fahren...ohne Mama in den Urlaub mit der Familie? Das ist falsch und macht mich so traurig. Grade weil einem die doofe Bürokratie auch immer wieder die Tatsache Vorführt das Mama tot ist...wir wollen uns irgendwo als Familie anmelden und es scheitert daran das keine Namensgleicheit herrscht, da Mama den Namen von meinem Stiefpapa als zusätzlichen Namen angenommen hat und wir nicht seine leiblichen Kinder sind.


    Lieber Bernd .Ich zweifele oft im Leben .Aber wenn ich eine Überzeugung habe:Mütter lassen ihre Kinder nicht allein. Wie hast du deine Mutter genannt. Meine Mutter war Mama. Mamas leben in dir für immer .Sie bleiben. Liebe Grüße

    Der Namensdreher ist absolut kein Problem...meine Mutter war auch immer Mama oder aber ab und zu auch mal "kleine Mutti". Diese Überzeugung muss sich bei mir aber noch festigen, habe ich den Eindruck :(

    Gestern und heute waren wieder sehr aufwühlende Tage,


    gestern hatte ich ein Einzelgespräch mit einer Trauerbegleitung, das tat mir sehr gut hat aber die Emotionen wieder sehr nach hervor gebracht. Jedoch war es "schön" mal aus einem neutralen Blickwinkel seine Situation betrachtet zu bekommen und die Erleichterung am Ende des Gespräches war groß, als man nochmal die ganzen letzten Wochen von der Seele reden konnte und vorallem man gesagt bekommt, das alles was man fühlt grade vollkommen normal ist. Am Ende des Tages war ich sehr müde...was aber denke ich von Vorteil war, so konnte ich vor 0:00 Uhr einschlafen.


    Denn der heutige Tag ist ihr Geburtstag :( Ich habe die Nacht so unruhig geschlafen und habe sofort als ich wach geworden bin wieder einen unsagbaren Schmerz gespürt und bin in Tränen ausgebrochen.


    Vor genau einem Jahr habe ich meine "kleine Mutti" noch ganz fest im Arm gehalten und ihr gesagt "Alles Gute zum 50. Geburtstag, auf die nächsten 50 Jahre mit der besten Mama der Welt" und sie hat meine Worte erwiedert "Danke dir, die nächsten 50. Jahre mit dem besten Sohn der Welt, ich liebe dich über alles mein Großer". In meinen schlimmsten Träumen hätte ich es mir nicht ausgemalt, dass es mir noch nichtmals mehr einmal vergönnt sein wird, sie fest in den Armen zu halten, ihren wunderbaren Geruch, ihr Sonnenschnein gleiches Lächeln zu sehen und ihre warme liebevolle Stimme zu hören, wie sie mir meine Glückwünsche zu Ihrem 51. Geburtstag erwiedert :(

    Wir waren heute als Familie in Venlo um dort in Ihrem Lieblingsblumenladen dort Blumen für das Grab zu kaufen. Sie hat die Ausflüge über die Grenze immer so gemocht und deswegen wollten wir an diesen Ort, da wir Ihn mit Mama verbinden. Nachdem wir wieder zurück gewesen sind, sind wir zum Friedhof gefahren und haben dort unter anderem die Blumen aus an das Grab gelegt. Zu Ihrem 50. haben wir für jedes Lebensjahr einen Ballon in den Himmel steigen lassen...aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen das heute auch wieder zu tun und ihr ein paar Herzballons nach oben geschickt. Ich hatte einen Brief geschrieben, den ich mit in den Himmel schicken wollte um ihr meine Geburtstagsgedanken und Wünsche mitzuteilen. Diesen habe ich dann mit an das Grab gelegt, in der Hoffnung dass sie dies dennoch mitbekommt. Daraufhin waren wir essen...leider blieb ein Platz leer :13:

    Mama, alles Gute zu deinem 51. Geburtstag, ich bin dir so dankbar für die 28 Jahre des glücklichsten Lebens was du mir geschenkt hast und für all das was du mir mit auf den Weg gegeben hast. Ich würde keine einzige Sekunde eintauschen wollen. Du fehlst an allen Ecken aber ich werde dich immer ganz tief in meinem Herzen tragen. Mein Herz schlägt deinen Takt, für den Rest meines Lebens. In ewiger Liebe, dein Großer <3

    Hallo lieber Sommermond,


    du hast einerseits Recht das sie auch dort wo sie jetzt ist stolz auf mich sein wird, jedoch war es mal wieder einer dieser herben Momente wo einem erneut das Herz herausgerissen wird :(

    Der Besuch im Trauercafe hat mit sehr gut getan und meiner Schwester ebenso (Sie war vorher auch bei einem Einzelgespräch und war hiervon sehr überzeugt und das obwohl sie sonst eher Schwierigkeiten hat sich fremden Menschen zu öffnen)...wir wurden dort sehr herzlich Empfangen und mit uns wurde sehr Rücksichtsvoll und Respektvoll umgegangen. Die Gruppe die wir da gefunden haben, ist speziell für Leute die in "jungen" Jahren einen Elternteil verloren haben...das hat das ganze Gespräch angenehmer gemacht, da mann wusste...die machen hier grade alle genau dasselbe durch und können einen sehr gut nachvollziehen. Das hat man auch an den Anmerkungen und Fragen die kamen gemerkt. Desweiteren wird die Gruppe von einer ausgebildeteten Trauerbegleiterin begleitet, die leider auch mit 14 Jahren ihren Papa verloren hat. Wir haben eigentlich fast die gesamte Zeit über das Erlebte erzählt und sind dort erstmal in ein langes Gespräch gekommen, was fast die gesamte Zeit gedauert hat. Sodass das eigentlich geplante für den Tag gar nicht stattgefunden hat. Aber das war für alle vollkommen ok und uns wurde halt auch gesagt, erzähl was ihr möchtet und nehmt euch die Zeit dafür die ihr benötigt. Ich bin auf das nächste mal gespannt.

    Danke dir liebe Kerstin,


    dieses "Es-war-einmal-Dinge" trifft es ganz gut...man lebt zwar irgendwie im Hier und jetzt weiter...aber die Gedanken sind immer nur in der Vergangenheit.

    Und das mit dem Gruß von meiner Mama...das könnte sein, auch wenn der mich Morgens sehr traurig gemacht hat und ich dachte " Vor der Prüfung jetzt wieder so am Boden...hoffentlich fängst du dich bis dahin wieder"

    Es ist natürlich auch schön meiner Schwester, meiner Oma und meinem Opa davon zu erzählen. Aber nunja...Oma und Mama...der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Beide freuten sich wenn meine Schwester oder ich was bestanden haben immer gleich. Dementsprechend war das Telefonat mit Oma dann auch wieder sehr emotional...und so liefen dann an beiden Seiten die Tränen. Ich kenne das so gar nicht von mir...aber immoment ist mir halt fast dauerhaft zum weinen zu mute.

    Gestern war die beste Freundin von Mama und meinem Stiefpapa aus Zwickau zu Besuch und wir waren am Grab und anschließend Essen...es war schön sich über Mama auszutauschen auch wenn der leere Stuhl am Tisch einen wieder sehr wehmütig gestimmt hat.

    Und an alle, Danke für die Glückwünsche zur bestanden Prüfung...hoffentlich klappt der Rest auch noch dieses Jahr. Dann könnte ich das was ich Mama versprochen habe noch einhalten.


    VlG Daniel

    Liebes Linchen,


    deswegen wollte ich mich grade auch bei dir melden. Es ist die Frage ob du hierüber lieber per PN schreiben möchtest oder ob ich es hier erzählen soll? Berichten werde ich da sehr gerne drüber :)

    VlG Daniel

    Lieber Daniel,

    von Tag zu Tag zu leben und viel Programm zu bewältigen, ich glaube, dass könnte Dir gut tun. Schön, dass Du bei aller Trauer auch ein paar schöne Momente erleben kannst und die wünsche ich Dir auch für heute .

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Lieber Sommermond,


    das tue ich und vorallem viel Zeit mit der Familie verbringen. Sowas lehrt einen wie kostbar jede Sekunde ist.


    Der Tag gestern war wieder sehr emotional gestartet...Morgens hat mein Stiefpapa mir geschrieben das er besagtes Kuscheltier mit der Spieluhr wiedergefunden hat und ein Bild geschickt...und schwups lief meine gesamte Kindheit wieder wie ein Film an mir vorbei.

    Allerdings werden die schönen Momente auch sofort wieder von der Trauer aufgefressen...ich hatte gestern meine erste Prüfung ohne das Mama mir Morgens viel Glück gewünscht hat und zuhause gessesen hat und nervöser als man selbst war. Ich kam mit bestandener Prüfung aus dem Prüfungsraum raus und bin sofort in Tränen ausgebrochen. Ich wollte es doch Mama erzählen? Ihren Freudenschrei am anderen Ende des Telefons hören, im späterem Verlaufe des Tages ihr lächlen und ihre Umarmung abholen und mich einfach mit Ihr freuen. Vorallem weil ich vor 11 Jahren dort auch schonmal zur Prüfung war und sie mich noch dahin gefahren hat und abgeholt, da ich damals meinen Auto Führerschein gemacht habe. Und wo konnte ich es ihr jetzt erzählen? Vor dem Grab während ich ihr Kreuz anblickte ;(

    Abends waren wir dann noch im Trauercafe, meine Schwester und ich...

    VlG Daniel