Beiträge von Trauender Bart

    Ich verstehe dich so gut liebes Linchen,


    bei mir sind es zwar "erst" knappe 6 Wochen aber dieses einen Tag nach dem anderen Leben habe ich auch. Es fällt schwer das so zu tun, es gibt zwar Momente wo man ein wenig "Spaß" und "Freude" erleben kann. Aber irgendwie ist bei mir im Herzen da oft noch fest verankert "Irgendwann wird es auch wieder mit Mama so sein"

    Auch wenn der Kopf einen dann immer wieder auf schrecklichen Boden der Realität zurückholt und einem sagt "Das wird es nie wieder geben"...dann schreit mein Herz wieder, die Trauer kommt wieder richtig hoch und man fragt sich, kann man das jetzt sein Leben lang so aushalten? So viele Jahre noch?

    Liebe Blaumeise,


    da ist viel wahres dran an der Aussage von Beppo...es trifft die jetzige Situation ganz gut. Einen kleinen Schritt nach dem anderen gehen und dazwischen genügend Auszeit gönnen. Und vorallem erstmal nicht so langfristig planen. Zwar fällt mir das schwer, da ich sonst immer versuche längerfristig zu planen, grade im Job. Aber in dieser Situation ist es halt nicht angebracht.

    Michael Ende...in der Tat ein guter Autor, dass dieses Buch jedoch von ihm ist, wusste ich nicht.


    Lieber Daniel. Ich wollte dir gerne einen Spruch schicken den ich sehr schön finde. Ich bewahre den Text als kleines Röllchen im Körper eines Engels auf .Den Engel habe ich mal von meiner Mutter bekommen. Mütter sterben nicht, sie gleichen alten Bäumen! In uns leben sie und in unseren Träumen Wie ein Stein den Wasserspiegel bricht zieht ihr Leben in unserem Leben Kreise Mütter sterben nicht. Mütter leben fort auf ihre Weise.

    Liebe Kikiro, dieser Spruch ist in der Tat sehr schön. Sie sind immerhin ein Teil von uns bzw. haben uns mehr als nur geprägt.

    Und wieder liebe Blaumeise,


    ich fühle mich nicht bedrängt und danke für die Rücksichtnahme und die Gedanken an mich.

    Das Gefühl zu beschreiben fällt mir immernoch schwer, da ich es nicht wirklich in Worte fassen kann. Ich hab immoment den Eindruck von Tag zu Tag zu leben und diese Tage mit viel Programm zu füllen, damit die Sehnsucht nicht so groß wird und die Zeit schneller vergeht bis Mama wieder da ist. Und naja dann kommen halt immer wieder diese Einschläge der Realität das Sie nie wieder kommen wird. Denke echt manchmal ich bin verrückt.

    Gestern war ich seit Mamas Tod mal wieder beim Dienstabend unserer DRK Bereitschaft und habe dort auch Opa mitgenommen, da er auch mal wieder mitwollte um ein wenig den Kopf frei zu kriegen. Es war schön mal wieder die ganzen Leute zu sehen und auch zu sehen das es weiter geht und sich vor allem mal wieder den Aufgaben einer Führungskraft zu stellen. Andererleuts Probleme lenken halt doof gesagt auch manchmal von den eigenen ab.

    Jedoch gab es zum Ende des Dienstabends hin Ehrungen und Danksagungen für die eingesetzten Kräfte im Kreis Gütersloh bei Tönnies und naja...als Opa und ich dann unsere Ehrungen erhalten haben, war es dennoch ein sehr trauriger Moment für mich. Denn ich weiss immer wie Mama sich gefreut hat und wie stolz sie war, wenn Sie Opa und mich zusammen auf Fotos beim Kreuz oder im Einsatz gesehen hat und dann sagte "Mein Papa und mein Sohnemann zusammen unterwegs um Menschen zu helfen, Hilfe über Generationen find ich toll" Und da ist mir halt wieder bewusst geworden, wie ich ihr sowas nie wieder zeigen oder erzählen kann oder gar ihr wundervolles lächeln dabei sehen kann.

    Viele liebe Grüße,


    Daniel

    Liebes Linchen,

    du hast so Recht mit deinen Worten...als ich heute wieder bei Mama am Grab war, stand ich genauso dort vor diesem Kreuz (Da wir noch keinen Grabstein haben) und dachte mir "Da steht der Name deiner Mama...aber das war es auch, irgendwo werde ich sie gleich wieder sehen und sie kommt bald wieder"

    Manchmal denke ich mir, wenn du da jetzt in dem Boden verschwinden könntest, wärst du dann wieder bei ihr?

    Wenn ich immoment nach Hause zu meinem Stiefpapa komme, schaue ich auch immer Erwartungsvoll auf das Sofa in Ihre Ecke und hoffe Sie dort sitzen zu sehen, wie sie mich anlächelt und daraufhin aufsteht und auf mich zuläuft mit geöffneten Armen und sich freut mich zu sehen.

    Ich habe Morgen seitdem Tod von Mama das erste mal wieder Home Office und bin gespannt wie es wird. Normalerweise bin ich meistens zu Mama gefahren und habe von dort aus gearbeitet und mit Ihr einen Kaffee getrunken :(

    Liebes Linchen,


    ich stelle mir vorher auch immer die Frage ob ich das aushalte und kann, oder ob ich das nicht kann. Dieses mal war es ja die Familie und mir hat es dahingehend einfach die Kraft gegeben, dass Mama die Familie immer über alles gestellt hat. Sie hat sich auf die Veranstaltung so sehr gefreut und hätte gerne dran Teil genommen, auch hätte sie nicht gewollt das wir so traurig sind und aufgeben.

    Noch dazu weiss ich ja, dass ich viele Menschen auf der Familienfeier gehabt hätte wo es genügend Verständnis gegeben hätte und viele ja auch noch trauern.


    Danke für die Umarmung Linchen, die kommt von Herzen zurück :24:

    Liebe Blaumeise,


    vielen Dank für das verspätete Willkommen heißen hier im Forum und die Anteilnahme.


    In deinem Text steckt so viel wahres und es tut gut zu hören das alles "ok" ist. Denn ich habe mir genauso wie du die Frage gestellt in den letzten Tagen, ob ich verrückt sei. Denn ich habe genau das durchlebt bzw. durchlebe es gerade. Ich hoffe das ich irgendwann wieder hinter den Wolken ein Sonnenlicht sehen kann. Grade das Thema, dass ich häufig zur Zeit den Eindruck habe, Mama wäre jederzeit wieder da und "verfügbar" bzw. nur im Urlaub.


    Ich versuche mich abzulenken und viel anderes zu machen, jedoch schwingt so die Sorge mit das ich unbewusst davor wegrenne und mich das irgendwann wieder einholt und dann jedoch so richtig.


    Das schlechte Gewissen habe ich auch sehr häufig, vielleicht sollte ich das auch mal aufschreiben, auch wenn es vielleicht weh tut.


    Aber Momo kenne ich nicht, da sollte ich mal nach googlen.


    Ich musste aus deinem Zitat aufgrund der Zeichenlänge leider ein paar Zeilen herauslöschen und konnte noch nicht auf alles eingehen, das werde ich noch nachholen.

    Liebe Kornblume,


    ich wollte mit meinem Posting (das hatte ich ja auch geschrieben) auf keinen Fall eine Wertung der Trauer oder einen Vergleich heranführen oder bezwecken. Jedem tut ein Verlust schmerzlichst weh. Egal welcher Art. Diese Aussagen mit "Schau mal da drüben die haben Ihr Kind verloren" trösten wirklich nicht und verletzen einen. Und ich wollte erst Recht nicht sagen, dass der Verlust eines älteren Menschen weniger weh tut oder ähnliches. Falls es so rüber kam, habe ich mich falsch ausgedrückt :( Mir fehlen ab und zu zur Zeit die passenden Worte um mich Vernünftig auszudrücken und die Dinge auf den Punkt zu bringen. Es tut mir auf jeden Fall sehr Leid, dass daraus jetzt diese Aussagen resultiert sind und du dich hier zurückziehen möchtest. Ich kann da Mirachen nur zustimmen, deine Worte und vorallem deine gedichteten Verse werden hier sehr fehlen, denn sie haben es immer auf den Punkt gebracht. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen und würde mich freuen wenn du doch hier aktiv bleibst. Kann dich aber auch nachvollziehen, denn wie wir alle hier, sollst du tun was dir gut tut. Pass auf dich auf.

    Hallo liebe Kerstin,


    du hast natürlich Recht. Wäre es eine andere Veranstaltung gewesen oder besser ein anderer Anlass, wäre ich auch noch nicht dorthin gegangen. Hier war es die Familie und es war halt auch die Konfirmation...diese hat er nur einmal in seinem Leben. Da habe ich mich dann überwunden, da es ja zu großen Teilen der Familienkreis war. Da wusste ich, falls es einen überkommt wird dort Verständnis sein.


    Ich habe den Tag über tatsächlich das ganze halbwegs überstanden, obwohl ich mir dachte "Mama fehlt hier am Tisch und das Gericht hat sie bei unserem letzten gemeinsamen Essen gegessen". Auch war es traurig zu sehen, wie einer meiner Verwandten seine Mama in den Arm genommen hatte während eines Gesprächs und sich bei ihr für etwas bedankt hat. Daraufhin haben meine Schwester und ich uns nur angeguckt...und wussten was der jeweils andere denkt: "Das werden wir nie wieder tun können, das fehlt uns und was würden wir dafür geben, das nochmal tun zu dürfen". Obwohl es der Familienkreis war und man dort eigentlich in den besten Händen aufgehoben ist, habe ich mich fast wie ein "Aussenseiter" gefühlt, weil einem immer wieder durch den Kopf ging: "Ich, meine Schwester und dein Stiefpapa sind die einzigen hier, die nur noch einen Elternteil haben" Zumindest abgesehen von der Generation Ü70 die mit auf der Feier waren, die haben diese Verluste natürlich auch schon erlebt...aber halt alle in der "normaleren" (Bitte versteht einen nicht falsch, es ist natürlich auch dann wahnsinnig schlimm) Variation, wo die Eltern irgendwann in einem hohen Alter verstorben sind.

    Aber als ich zuhause war, kam doch alles hoch...


    Liebe Grüße,


    Daniel

    Liebes Linchen,


    dieses verwerfen der Gedanken habe ich zur Zeit auch sehr häufig, da man es einfach nicht wahr haben möchte. In einigen Situationen ist dies aber denke ich auch ganz sinnvoll um sich zu schützen.


    VlG Daniel

    Lieber Daniel,

    die Frage nach dem Warum stellen sich sicher viele Menschen, wir werden sie nicht beantworten können. Vielleicht ist manches vorbestimmt. Mit Deiner "Distanz" zu Deiner Mama und Oma hast Du Dich verantwortlich verhalten, weil Du beide liebst. Was Dein Ehrenamt betrifft, ich habe großen Respekt vor Dir. Wenn wir im Leben alles verhindern wollen würden, wäre das das Ende unserer Entwicklung . Aber das ist eine Kopf-gebundene Ansicht. In unseren Herzen sieht das ganz anders aus, ich weiß.

    Von Herzen wünsche ich für heute ein paar entspanntere Momente.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Liebe Sommermond,

    mit der "Distanz" hast du ja auch Recht... Verantwortungsbewusstsein ist halt etwas was meine Mama als auch Oma uns immer gelehrt haben und uns vorgelebt haben. Mama hat es bei besuchen bei Oma ebenfalls so gemacht. Das ist etwas, was sie in den letzten Wochen halt auch traurig gemacht hat, da Sie zu Beginn der Pandemie (bevor ihr Arzt ihr das arbeiten auch untersagte) im offenen Ganztag an einer Grundschule arbeitete und zwar auch alle Hygienemaßnahmen einhielt, jedoch für Oma auch kein Risiko sein wollte.

    Das Ehrenamt liegt in der Famile...mein Opa ist bis heute aktives Mitglied und mein leiblicher Papa war dort auch sehr viele Jahre aktiv. Mama musste also schon vor mir oft auf Zeit mit Ihren geliebten "verzichten"...hat dies aber stets "gerne" gemacht weil sie es wichtig fand, dass anderen Menschen geholfen wird.

    Die entspannten Momente hatten wir, jedoch kamen danach dann wieder diese "bewussten" Momente, wo einem wieder klar wird, dass der Abend zwar schön war, mit Mama aber schöner gewesen wäre und sie nie wieder dabei sein wird.

    Hallo liebe Linchen,


    der Tod eines Elternteils ist denke ich immer eins der schlimmsten und einschneidensten Ereignisse im Leben eines Menschen...aber du hast richtig beobachtet. Ich bin 28 und meine Mama war grade mal 50...bis zu dem Freitag dachte ich auch das meine Welt völlig in Ordnung ist und war mit meinem Leben rundum zufrieden.


    Dein letzter Satz bringt es mal wieder auf den Punkt...ich fühle mich wie ein Säugling der das Leben komplett neu erlernen muss.


    Morgen geht es aufgrund einer Familienfeier in des Restaurant wo wir Mama das letzte mal gesehen haben...mir graut es so kurz nach Mamas Tod sehr davor. Aber der kleine wünscht es sich für seine Konfirmation...ich hoffe es wird irgendwie zu ertragen sein. Klar, werde ich mich nicht mein Leben lang von Orten fernhalten können, die ich mit Mama besucht habe. Denn daran hängen ja auch viele Erinnerungen...ob es jedoch Morgen schon gut ist genau diesen Ort zu besuchen...ich bin gespannt und habe ein wenig Angst davor.

    VlG Daniel

    lieber Trauender Bart,


    diese Gefühle kenne ich ebenso, man fragt Sich die ganze Zeit was hab ich übersehen, warum hab ich nicht genau hingeschaut, warum hab ich nicht mehr nachgefragt warum bin ich gegangen.

    Alle diese Fragen gehen auch mir immer wieder im Kopf herum.

    Diese Fragen sind es noch nichtmals so sehr die sich mir stellen, da bei meiner Mutter ja kein Krankheitsverlauf wie es bei deiner Mama war vorangegangen ist. Da kann ich dann auch nichts übersehen haben denke ich.


    Die einzige Frage die dahingehend dann auftauchen würde, wäre ob meine Mama Morgens zu meinem Stiefpapa ehrlich gewesen ist und es ihr wirklich gut ging. Oder ob sie sich vielleicht doch unwohl gefühlt hat, es aber nicht gesagt hat.

    Bei mir sind es eher die Fragen wie:

    Warum habe ich ihr Abends auf die letzte Nachricht nicht sofort geantwortet und es auf den nächsten Tag verschoben?
    Wieso habe ich so viel Zeit in dem Corona Einsatz verbracht und halb NRW durch getestet im Ehrenamt? Ich hätte zu dieser Zeit auch normal arbeiten gehen können und hätte viel mehr Zeit mit meiner Mama verbringen können?

    Warum bin ich nicht noch mehr mit meiner Familie unterwegs gewesen?
    Du wolltest sie noch angerufen haben am Donnerstag und fragen ob die Freitags zu ihr kannst?

    Wieso warst du traurig wegen ein paar Beziehungsproblemen und Mama hat das gespürt und sich noch Sorgen um dich gemacht?


    Der Virus hat meiner Mama auch Angst gemacht und da ich ja direkten Kontakt mit Infizierten Personen hatte, habe ich mich auch von meiner Mama und Oma sehr fern gehalten und sie in dieser Zeit zwar besucht...aber halt Qualitativ nicht so schön, da ich immer auf Abstand bzw. draußen geblieben bin. Einfach um kein Risiko einzugehen.

    Auch da wieder die Frage was wäre gewesen wenn? Wenn es früher erkannt worden wäre ich habe Tage zugebracht von Ärzten mir Informationen zu holen, meine beste Freundin ist Ärztin Oberärztin für Krebserkrankungen natürlich hab ich auch mit Ihr gesprochen alle haben mir das selbe gesagt auch im Internet steht das selbe, die Chancen sind minimal der streut so schnell das man kaum Chancen hat und bei einem Menschen der eh schon geschwächt ist mit einer COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) der hat kaum Chancen genauso wenig wie bei dem Virus.


    Ich wollte Dir damit nur sagen, egal wie sehr wir acht geben auf alles können wir nicht achten.

    Manches haben wir nicht in der Hand dafür ist jemand anderes verantwortlich je nach dem an was wir glauben.


    :13::30::30:Vlg Linchen

    COPD ist mir durchaus ein Bergriff und damit gehörte deine Mama definitv zur Risikogruppe :(


    Aber dieses "Was wäre wenn?" brennt mit halt sehr in meinem Kopf. Denn ich bin wie gesagt ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig und Rettungssanitäter...deswegen stellt sich mir die Frage "Warum ist Mama nicht umgekippt als ich neben ihr Stand bzw. jemand bei ihr war?" So oft ist mit das schon passiert, dass Leute einfach auf offener Straße & Feierlichkeiten umgekippt sind während ich privat Unterwegs war. 2 mal waren es Menschen die dadurch auch Reanimationspflichtig wurden...die sofortige Hilfestellung hat denen das Leben gerettet. Bei Mama wäre es zu einer hohen Wahrscheinlichkeit genauso gewesen wenn jemand zu diesem Zeitpunkt da gewesen wär...und das macht mich einfach unsagbar traurig.

    Dennoch hast du es mit deiner letzten Zeile durchaus treffend formuliert :(

    VlG Daniel

    Lieber Daniel,


    es wäre super wenn Du berichten würdest, darüber würde ich mich freuen.


    Die Umarmung sende ich Dir auch sehr gern.:30:

    Hallo Linchen, das mache ich doch natürlich. Ich bin gespannt wie es wird.


    Und danke für die Umarmung :)


    Ich war heute auch am Grab, so wie du. Jedoch war es heut ein nicht so guter Tag...wir haben Mamas Konto aufgelöst und das Grab ist heute zum ersten mal umgestaltet worden, da die Kränze langsam verwelkt waren 😔 Da wird einem erst mal wieder bewusst, das Mama jetzt schon über zwei Wochen an ihrer letzten Ruhestätte ist. Und wie das Leben eines Menschen aus der "Aussenstehenden Welt" mit einer Unterschrift verschwindet 😔

    Danke liebe Kornblume...wie bereits erwähnt, sind deine Gedichte immer so treffend. DIe Liebe und Dankbarkeit bleibt definitiv...ich hätte ihr diese Dankbarkeit auch so liebend gerne noch in vielen weiteren gemeinsamen Jahren gezeigt, die ich ihr gegenüber habe. Die Zwiesgespräche führe ich bereits mit ihr...auch wenn ich zur Zeit immer irgendwie das Gefühl habe sie ist irgendwo in der Nähe und ich dann traurig werde, dass sie es nicht ist.

    Ich wünsche mir nichts sehnlicher als sie irgendwann wieder zu sehen und dann hoffentlich dort bis in aller Ewigkeit an ihrer Seite verweilen zu dürfen.

    Lieber Daniel! Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Hochzeit im Moment auch viel Schmerz hervorruft! :30:

    Ich glaube, dass man gerade in der Trauer ab und zu einen Schutzmantel braucht, um durchzuatmen! :30:

    LG Andrea

    Hallo liebe Andrea, da stimme ich dir auch zu...aber der Schutzmantel wirkt wie bereits erwähnt so komisch bis falsch, da er mich eben oft genug fühlen lässt als wäre alles beim alten.


    Die letzten Tage werden aber die Stimmen irgendwie lauter, an denen ich mir Vorwürfe mache :(

    Liebes Linchen,


    diese Zeichen wären aber immerhin etwas, um zu wissen das Sie noch da ist...wenn auch leider nicht mehr hier auf dieser Erde. Denn mit dieser Vorstellung hader ich gerade leider auch noch ziemlich und hoffe sie stellt sich bei mir noch ein.


    Aber das es nicht ausreicht den Verlust zu verkraften da hast du vollkommen Recht.

    Es war auch nur eine Idee bzw. ein nett gemeinter Vorschlag :)

    Also ich kann da nur aus meiner bisherigen Erfahrung sprechen bzw. meiner Ausbildung (ja witzigerweise vergisst man vieles wenn man selbst betroffen ist) im Bereich der Notfallseelsorge kann ich dort nur sagen, es hilft oft sich mit unbeteiligten Auszutauschen im direkten Face to Face Austausch. Da hat man Menschen die einfach andere Ansichten von außen einbringen und es manchmal halt auch hilft, dass die anderen die Verstorbene Person nicht kannten. Meine Hoffnung dort ist es, sich dort mit Menschen auszutauschen die gleiches erlebt haben und vielleicht neue Arten der Trauerbewältigung kennen zu lernen.

    Ich habe bei mir jetzt dahingehend auch "Glück", dort eine Gruppe gefunden zu haben die speziell für Menschen ist die mit U30 Ihre Eltern oder einen Elternteil verloren haben. Die Vorabgespräche über das Telefon um genauere Informationen zu erhalten, haben mich auf jeden Fall sehr positiv gestimmt und ich bin gespannt wie es am Donnerstag nächste Woche ist.


    Ich kann ja berichten, wenn du magst?

    Ich wünsche dir und deinem Papa aber ganz viel Kraft und ich fühle mit euch :30:

    Guten Morgen Kornblume,


    dein Gedicht ist mir wie aus der Seele geschrieben. Jedes einzelne Wort passt so sehr...es ist einfach nichts mehr wie vorher. Mit diesem Ereignis ist das Leben wirklich zweigeteilt worden. Davor...mit Mama...und danach...ohne Mama. Die Welt plus mein Herz ist in tausende Teile zerbrochen und kann hoffentlich wieder neu zusammengebaut werden.


    Du schreibst oft Gedichte, oder? Sie sind mir hier zumindest in den "Wohnzimmern" der anderen immer wieder positiv und wundervoll aufgetaucht.


    Hallo liebe Kerstin,


    ich denke 2 Jahre sind auch keine Zeit...Ich habe leider nur 28 Jahre mit meiner Mama verbringen dürfen, wie sollen diese 28 Jahre intensive Bindung auch nach 2 Jahren schon vollkommen verarbeitet sein. Der Gedanke daran, dass ich ggf. noch zwei Drittel meines Lebens ohne Sie verbringen muss ist schier Überwältigend und überrollt mich immer wieder aufs neue.

    Aber es ist gut zu wissen, dass dies "Normal" ist...dass man auch nach 5 Wochen noch oft den Eindruck hat als wäre alles wie immer, als wäre sie nur im Urlaub. Mir hat nämlich vor kurzem eine Person gesagt, ich solle aufpassen dass es nicht ein "pathologischer Trauerverlauf" wird...

    Hallo Linchen,


    das sind in der Tat schöne Zeichen die du da erfahren durftest. Ich hoffe inständig dass ich diese auch irgendwann so wahrnehmen werde. Vielleicht ist es bei mir einfach noch zu frisch um sie zu sehen und zu deuten. Dafür schwirren mir grade denke ich noch zu viele andere Fragen im Kopf herum und wegen der Arbeit komme ich da vermutlich nicht zu auf sowas zu achten. Ich bin froh, wenn die Woche vorbei ist...

    Und bezüglich deines Papas...ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Schwester, ich habe den Eindruck dass Sie sich auch schwierig damit tut darüber zu reden und merke ihr an dass sie darunter leidet. Ich habe ihr den Vorschlag eines Trauercafes unterbreitet (Selbsthilfegruppe ist irgendwie der falsche Begriff finde ich)...am Anfang wollte sie mit mir zusammen dahin, fragte aber ob Einzelgespräche möglich sind. Daraufhin habe ich mich mit der Gruppenleitung in Verbindung gesetzt und sie nach Einzelgesprächen gefragt. Ich erzählte ihr auch von meiner Schwester. Die Gruppenleitung sagte dann "Ich denke für Ihre Schwester wäre ein Einzelgespräch der bessere Einstieg"...ich habe meiner Schwester daraufhin die Rufnummer gegeben und siehe da meine Schwester hat vor dem ersten Gruppengespräch bereits ein Einzelgespräch terminiert. Wäre das vielleicht auch eine Idee deinem Papa sowas anzubieten?


    Liebe Grüße,


    Daniel

    Guten Morgen Sommermond,



    Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder unbefangen sein kann. Bei der Familie ist es immoment der einzige Ort an dem es "normal" sein kann, wenn wir in der Runde zusammen sind. Es fühlt sich dort auch irgendwie erträglicher an, da einem dort zwar bewusst ist das Mama nicht mehr da sein wird. Man aber seine weiteren liebsten um sich herum hat. Klar lenkt es mit den Freunden auch ab und es tut gut mit diesen zu sprechen, aber hier schweifen die Gedanken auch ab, sobald es mal ruhiger ist. Bei der Familie kommen auch ab und zu dann mal die Momente der Stille, an denen man sich nichts erzählt und einfach nur da sitzt...aber wie bereits gesagt, da überrollt einen dann nicht immer sofort die Trauer.

    Aber wie gesagt dennoch finde ich diesen "Schutzmantel der Psyche" irgendwie gruselig...und hab ein wenig die Sorge dass es einen dann irgendwann nochmal richtig einholt oder ich das irgendwie falsch verarbeite. Gefühlt so als hätte ich während der Arbeit eine Maske auf die ich dann sobald ich wieder aus der Arbeit raus bin ablege.


    Das genetische...nungut...ich komme dahingehend tatsächlich eher auf meinen Papa...aber meine Schwester wird mich da wohl jeden Tag an sie erinnern, beziehungsweise auch meine Oma. Wir haben Ende letzten Jahres noch ein Familienfotoshooting mit meiner Oma, meiner Mama, meiner Schwester und mir gemacht. Da ist ein Bild entstanden, wo alle 3 Generationen der Damen von "alt" nach "jung" im Profil zu sehen sind...hier sieht man sehr gut das es eine Familie ist <3

    Hallo liebe Isabel,


    danke dir für die aufbauenden Worte und vorallem die Aussage das es soweit "normal" ist.


    Hallo liebe Jani,


    Corona hat mich so viel Zeit mit meinen liebsten gekostet, da ich aufgrund unseres Mehrmonatigem Einsatzes und der Unterstützung im Kreis Gütersloh einfach für keinen in meiner Familie ein Risiko sein wollte. Trotz optimalem Schutz den wir hatten, wollte ich das Risiko einfach auf ein Minimum reduzieren und habe meine Familie immer nur mit viel Abstand und so gut wie keinen liebevollen Umarmungen o.Ä. gesehen. Das viel mir schon sehr schwer...und naja hätte ich geahnt das ich diese Chance bei Mama auch nie wieder kriegen werde, wäre ich da wohl unvorsichtiger gewesen. Denn wie ich mittlerweile weiss, haben wir zu 100 % sauber gearbeitet da sich keiner unser Helfer angesteckt hat.

    Wir haben am Mittwoch noch geplant gehabt am Samstag Abends einen Spieleabend zu machen, mit einem Harry Potter Quiz...was hätte ich dafür gegeben gegen Mama sang und klanglos zu verlieren, da Sie alles rund um das Thema Harry Potter liebte.

    Das klingt jetzt vielleicht komisch...aber auch wenn es kein schönes Bild war und Mama dort bereits tot war, war es ein "angenehmes" (ihr wisst hoffentlich wie ich das meine) Gefühl sie nochmal zu streicheln, sie zu drücken. Das ist mir irgendwie am Tag der Beisetzung erst so richtig bewusst geworden, dass es nie wieder möglich sein wird sie zu umarmen.

    Wenn mich jetzt einer Fragen würde ob ich das realisiert habe, könnte ich diese Frage glaube ich nicht richtig beantworten. Ich glaube ich müsste da zwischen Kopf und Herz differenzieren...der Kopf weiß dies knallhart aber das Herz sagt "Nein".

    Liebe Grüße,


    Daniel

    Lieber Daniel,

    Deine Mama einbeziehen zu können, in dem was Du erlebst , das war so selbstverständlich, sie hat Dich immer begleitet in schönen und schwierigen Momenten, Du konntest ihr alles sagen und sie alles fragen. Eine Beziehung, die schon vor Deiner Geburt anfing ,zu verlieren, ist unsäglich schwer. Das kann ich gut verstehen, weil ich diese Beziehung auch verloren habe. Diesen Schmerz verbergen wir, weil wir wissen, dass Aussenstehende das nicht nachvollziehen können und das macht das Umfeld fremd und uns noch unsicherer . Kein Wunder, dass Du Angst bekommst. Mir hilft es, mit meiner Schwester zu sprechen, weil wir uns so gut kannten, wie das überhaupt nur möglich ist, kenne ich die Antworten auf meine Fragen. Vielleicht magst Du das auch einmal ausprobieren.

    Ich schicke Dir ein kleines Kraftpaket und hoffe, dass Du spüren kannst, dass Deine Mama Dich auch weiterhin begleitet.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Vorallem kriege ich Angst davor bzw. habe im Moment tierisch Angst davor das ich wenn ich nicht jeden Tag alle sehe, ich sie am nächsten Tag nicht mehr sehe. So wie es bei Mama gewesen ist :(

    Ich denke oft "Bist du komisch im Kopf"? Weil z.B. heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit sind die Emotionen wieder voll raus gekommen und heute während des Tages auf der Arbeit (trotz der Schulung die mich an diese schlimme Woche erinnert) denke ich oft an sie...aber so als würde ich sie bald wiedersehen können. Nicht dieses "Das wird nicht mehr sein" Sondern "Achja, nachher fährst du zu Ihr oder rufst sie an" Bzw. male mir aus wie es im Urlaub mit ihr ist...


    Und mich plagt die Sorge, dass ich sie irgendwann vergessen könnte :( Obwohl ich das auf gar keinen Fall will...aber es sind noch so viele Jahre und wenn ich mir bei anderen Dingen die noch nichtmals Ansatzweise so lange zurück liegen, wie ich noch Jahre ohne Mama vor mir habe, überlege wie gut ich mich da dran erinnern kann. Da graut es mir vor :(


    Mit meiner Schwester rede ich viel...sie hat aber grade natürlich genau die selben Probleme und Fragen die sie sich stellt. Wir können uns das ohne Mama zur Zeit beide nicht vorstellen.

    Die Aussage des Tages ohne Tränen von gestern muss ich auch wieder korrigieren...Nach der Arbeit wurde es wieder sehr emotional, da ich erst den Anruf von der Fahrschule bekommen hatte, dass ich nächste Woche zur theoretischen Prüfung kann. Eigentlich eine schöne Information, da so mein eigentlicher Wunsch in dieser Motorradsaison noch auf meinem eigenen Moped unterwegs zu sein so greifbarer wird. Aber nach dem Telefonat bin ich direkt wieder in Tränen ausgebrochen, da ich mir dachte "Wem soll ich denn jetzt davon erzählen und wer wünscht dir Glück, das hast du sonst immer als erstes Mama erzählt"

    Auch wenn es nur eine Theorieprüfung ist und von dieser absolut nichts Lebenswichtiges abhängt ist es ein verdammt komisches Gefühl zu wissen, dass dies die erste Prüfung sein wird an der ich Morgens keine liebevolle WhatsApp oder einen Anruf von Mama bekommen werde, wo sie mir Glück wünscht und nochmal den Rücken stärkt.

    Und als ich Abends dann bei meiner Schwester war, ging es weiter. Meine Schwester war mit Ihrem Freund und meinem Stiefpapa für das Haus welches sie grade bauen, in einer Bäderausstellung und haben sich die Einrichtung des Bades ausgesucht und angeschaut. Ich hab meine Schwester gefragt, was es denn schönes geworden ist und da fing Sie halt sofort an zu weinen, weil sie sagte das Sie Mama da so gerne dabei gehabt hätte und Ihre Ratschläge gefehlt haben und sie ihr wenigstens davon erzählen wollen würde. Neben dem Schmerz und dem Verlust von Mama, tut es mir so leid meine Familie genauso leer und traurig zu sehen wie mich.


    Mir sagen immoment so viele Leute wie stark ich sei, grade etwas Außenstehende. Einer sagte mir "Du hast Angst vor der Zukunft und das ist vollkommen verständlich, weil Mama immer der Brückenpfeiler in deinem Leben war, dein Halt der Bedingungslos für dich da war. Aber denke dran, deine Mama hat dir alles mit auf den Weg gegeben um alles zu meistern und die passenden Werkzeuge für jede Situation im Leben bereits gezeigt, sie würde wollen das du diese jetzt auch ohne sie nutzt" Dabei fühle ich mich einfach nur Hilflos und Einsam.


    In diesem Zusammenhang frage ich mich auch manchmal, ist das grade normal was du machst? Gefühl wird der Schmerz irgendwie wenn er kommt heftiger und vorallem die Angst zur Zeit ist groß. Ich versuche zur Zeit jeden Tag alle aus meiner Familie wenigstens kurz zu Gesicht zu bekommen und die Familienmitglieder, die hier nicht wohnen, wenigstens anzurufen. Im Oktober bin ich stand jetzt zwei Wochen in München auf Dienstreise...da habe ich grade größten Respekt vor. Normalerweise fand ich die Dienstreisen immer ganz schön, Abends mit den netten Arbeitskollegen im Biergarten sitzen, produktiv die Projekte vorran treiben. Aber jetzt? Angst, dass wieder ein Anruf kommt es ist irgendwas passiert, dann bin ich auch nicht mal eben wieder zurück in NRW. Angst vor den Erinnerungen die mich dort wieder einholen werden.

    Hallo Linchen,


    die Suche nach den Zeichen kann ich nur allzugut nachempfinden, da geht es mir genauso wie dir. Obwohl ich nicht im Ansatz weiss, was für Zeichen ich suche, tue ich dies. Vielleicht ist es auch einfach noch Hoffnung...ein gute Freund von mir sagte mir jedoch "Die Zeichen wirst du irgendwann sehen, zur Zeit ist dein Schmerz zu groß diese wahrzunehmen". Oder hast du schon welche gefunden?

    Die Bussis fehlen mir ebenfalls, denn wir haben Sie auch so immer genannt. Die Stimme, die mir zugerufen hat "Warte Großer, ich komme sofort" als ich mich spontan mal wieder entschlossen habe den Home Office Tag von Mama Zuhause aus zu verbringen um parallel einen Kaffee mit Ihr zu trinken. Wir haben selbst da einfach die Zeit genossen durch die pure Anwesenheit und Ihre Nähe.

    Mir tut dein Verlust für dich auch so sehr Leid.

    Liebe Grüße, Daniel

    Lieber Daniel,

    es ist ganz normal, dass Du zur Zeit weniger Selbstverständnis hast als sonst und darum hast Du auch Angst. Du bist in einem Ausnahmezustand. Bedenken dass bei allen Entscheidungen, die Du triffst.

    Und bitte noch einmal, passt gut auf Dich auf und ruhe Dich, wenn es geht, auch ein wenig aus.

    Alles Liebe

    Sommermond

    Mann stellt zur Zeit halt alles in Frage. Und ich weiss auch, dass ich zur Zeit keine überhasteten Entscheidungen treffen sollte. Aber dieses Wochenende war wieder so ein Wochenende wo ich mir dachte, dass beweist das z.B. meine Beziehung scheinbar keine Zukunft mehr hat. Da der Part mit dem ich das zusammen gewuppt hätte einfach nicht mehr da ist. Aber vielleicht ist es auch wieder der aktuellen Situation geschuldet.


    Das ausruhen wird wohl vor nächster Woche leider nichts werden, da ich diese Woche wieder Kurs habe. Und ich irgendwie einfach nicht der Mensch bin, der sich einfach eine AU nimmt. Weil ich mir dann wieder denke "Das ist doof für die Teilnehmer, die brauchen den Kurs damit die sich beim Kunden nicht Richtig in die Sch***e reiten und noch dazu kommen die extra aus ganz Deutschland"

    Vor diesen ganzen "ersten malen" graut es mir auch. Übernächste Woche ist Mamas Geburtstag...das wird denke ich auch wieder ein sehr schlimmer Tag werden :(


    Und zu dem Abräumen...Linchen, du sprichst mir aus der Seele. Dann wäre man wieder bei Ihr. Auch wenn ich das wegen meiner Familie natürlich nicht wollen würde.


    Lieber Daniel !

    Entschuldigung,da habe ich mich falsch ausgedrückt.Deine Mutter ist stolz auf dich und sie wird dich

    auch weiterhin auf jedem deiner Schritte begleiten und bei dir sein.Manchmal formuliert man es halt falsch.

    Aber sicher hast du viele Erinnerungen an die vergangenen schönen Zeiten und die kann dir keiner nehmen.

    Es tut alles so weh,jetzt ruhe dich erst mal aus.Liebe Grüße Helga

    Du brauchst dich doch nicht entschuldigen liebe Helga, deine Formulierung war vollkommen richtig. Es war nur darauf bezogen dass es sich schwer anfühlt, sowas selbst in Zukunft zu sagen. In Vergangenheitsform von meiner Mama zu sprechen....das tut weh :( Die Zukunft hat so viele Ungewissheiten und ich werde einfach nie wieder den für mich wichtigsten Rat bekommen können.

    Heute ist mal ein Tag wo bis jetzt nicht so viele Tränen geflossen sind...aber irgendwie fühle ich mich dennoch schlechter. Ich kann einfach nur noch leere empfinden...

    Lieber Daniel,

    ich kann mir das gut vorstellen, das Lächeln der anderen ist für mich wie Hohn. Verstehe mich nicht falsch, ich gönne jedem sein Glück, aber so hautnah ist es schwer zu ertragen. Aber manchmal ist es auch ein Geschenk. Heute hat mich ein kleiner Junge angelächelt und ich habe mich gefreut und konnte zurück lächeln.

    Gut, dass Du die Hochzeit nun hinter Dir hast und gut, dass Du Freunde hast.

    Nein, Daniel Deine liebe Mama holt Dich nicht an Ihre Seite, sie ist bei Dir und sehr stolz auf Dich.

    Die Sehnsucht nach ihr wird bleiben . Du hast einen langen Weg vor Dir, aber irgendwann wird es leichter. Es wäre überhaupt nicht ok, wenn Dich jemand abräumt.

    Ja in der Tat ist es manchmal wie ein Hohn auch wenn ich genau weiss, dass es niemand böse meint. Das lächeln eines Kindes erhellt da natürlich das Gemüt.


    Ich bin sonst so ein starker Charakter, aber immoment fühl ich mich einfach nur Hilflos und kann mir das nicht vorstellen noch so viele Jahre ohne Sie zu sein. Man könnte schon fast sagen, ich habe Angst vor der Zukunft...Angst vor dem Tag, an dem die nächsten Verluste (hoffentlich ist der noch ganz weit weg) kommen, Angst davor weiter von der Familie weg zu sein (nächsten Monat bin ich mal wieder auf Dienstreise) und stelle sogar grade auch meine Beziehung in Frage.

    Aber deine Mutter hätte sich für die beiden gefreut und wäre stolz auf dich,das du den Mut

    hattest teilzunehmen,so hätte sie es sich gewünscht.

    Alleine diese Formulierungen tun schon weh und klingen nicht richtig, also die Vergangenheitsform. Wieso darf ich nie wieder sagen "Sie hat sich gefreut und sie ist stolz"


    Ich wollte sie heute Morgen als es mir so bescheiden ging anrufen und war schon kurz davor auf den grünen Hörer zu drücken 😪


    Möchte nochmal ein Danke loswerden für eure ganzen lieben Worte.

    Es war an sich eine schöne Hochzeit für die beiden...aber irgendwie eine Qual für mich. Wie die stolze Mama von meinem Kollegen am lächeln war den ganzen Tag...dieses lächeln hätte ich auch zu gerne irgendwann von meiner Mama gesehen, die Infos "Aus erster Hand" bei der Rede des Trauzeugens...wird es bei mir nicht geben :( Und ab Abends hat sich irgendwann dann noch das Kopfkino dazugesellt, wo ich wieder die Bilder von besagtem Freitag vor 4 Wochen andauernd vor Augen hatte...meine Freunde konnten mich Gott sei Dank ein bisschen aus den Gedanken immer wieder rausholen, aber ich war dennoch fertig :(

    Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben...ich hab so eine Sehnsucht nach ihr, das ist nicht zu glauben. Ich erwische mich aber irgendwie dauernd bei dem Gedanken "Das tut grade weh, dass sie nicht da ist, aber irgendwann wenn du es nicht mehr aushälst holst du sie einfach wieder an deine Seite"


    Mir macht einfach gar nichts mehr Spaß und es wird gefühlt jeden Tag schlimmer...ich hatte heute Fahrstunde für das Motorrad. Vor ein paar Wochen habe ich mich da noch riesig drauf gefreut, aber jetzt? Erscheint es sinnlos...ich hoffe bei jeder Fahrstunde das Mama an mir vorbei fährt und mich anlächelt und ich danach eine nette Sprachnachricht von ihr habe, wo sie mir sagt dass sie mich gesehen hat, sie stolz auf mich ist und ich auf mich aufpassen soll :( Manchmal denke ich mir sogar "Wenn dich jetzt einer hier abräumt...wär auch ok"