Meine Mama hat die Leinen losgelassen in ihr nächstes Abenteuertland, aber ich kann es nicht realisieren und es wird schlimmer.

  • Ich hätte mich einfach so gerne von Ihr verabschieden können oder wäre bei Ihren letzten Momenten bei Ihr gewesen...


    Du sprichst mir aus der Seele Speedy, diese Dinge waren bis zu dem einen Tag selbstverständlich und jetzt vermisst man sie umso mehr. Ich hoffe auch jedes mal das ich dort wieder von ihr lese und werde bei jedem Blick aufs Handy aufs neue enttäuscht :(

    ..............so ist es ............:13:

  • Liebes Linchen

    Sei willkommen hier... ich kann dich so gut verstehen! Ja, man fühlt sich wie ein kleines Kind!!! Das ist so wenn die Mama geht... Ich war 57 als ich meine Mama gehen lassen musst... Und ja, man weiß der Tag kommt - besonders wenn die Mamas krank sind oder ein "gewisses Alter haben" - auch macht man sich Gedanken wie es sein würde wenn.... Aber wenn der Tag da ist dann ist es einfach nur furchtbar... Der Schmerz zerreißt einen, das Vermissen ist von der ersten Sekunde an so unermesslich groß... Eine Mama ist eigentlich unsterblich - hat man das Gefühl als "Kind". Kein Mensch auf der Welt wird einen jemals wieder so anschauen, verstehen, berühren ... wie eben die Mutter! Das ist einfach einmalig und nicht ersetzbar...

    Du wirst noch viele Täler durchschreiten und viele Tage mit Trauer, Tränen und Vermissensschmerz verbringen.

    Das Heftige wird aber etwas milder...

    Die Liebe zu der Mutter bleibt immer in deinem Herzen! IMMER! Diese Liebe geht auch über den Tod hinaus und das mütterliche Band bleibt.... Vertraue darauf! Ja, auch ich frage mich manchmal, WOZU lebe ich eigentlich noch? Gut, mein Papa braucht mich - ok. Aber sonst? Ich habe keine Familie, die mich braucht... Meinen Beruf, ja...aber auch da ist man "ersetzbar"...

    Und trotzdem geht das Leben einfach und gnadenlos weiter... Vom ersten Moment des Verlassens an... Als meine Mama gestorben war, konnte ich es nicht verstehen warum die Sonne auf und unterging...warum Tag um Tag weiterlief..einfach so. Die Welt MÜSSTE doch stehen bleiben... Nein, sie dreht sich weiter, diese Welt... Und es ist gut so.

    Wir müssen lernen, diese Trauer, dieses Vermissen, in unseren Alltag zu integrieren, damit zu leben...

    Das Weh-Tun ist immer da - egal ob er Tag gut ist oder mal nicht so gut... Dieser Herzensschmerz den tragen wir bis zu unserem Ende mit uns mit.

    Aber unsere Mamas sind bei uns! Wir sehen sie nicht, können sie nicht anfassen... aber dennoch sind sie um uns.

    Das wirst du spüren im Laufe der Zeit.

    Schreib wann immer du magst! Hier kannst du alles "loswerden" was dich drückt und belastet...

    Vielleicht magst du ja auch deinen eigenen "Thread" hier aufmachen (ich und viele andere hier nennen es auch gern "Wohnzimmer"...klingt schöner...).

    Ich schicke dir eine ganz dicke Umarmung, wenn du das gebrauchen kannst, und ganz viel Kraft!

  • ..............so ist es ............:13:

    Heute ist auch wieder so ein Tag...ein sehr guter Freund von mir heiratet und ich bin eingeladen dorthin zu kommen. Es fällt mir grade schwer mich aufzuraffen dorthin zu fahren und mir nen Anzug anzuziehen, da ich genau weiss wie Mama sich gefreut hätte das zu sehen. Denn wir sind in der Familie eher die Leute, die sich nicht auf nen Anzug fixieren sondern es ein gutes Hemd, eine Jeans und gute Schuhe mit dem Jacket tun. Auch Mama war so, dennoch hätte sie sich gefreut. Noch dazu kannte mein Freund plus seine Eltern meine Mama und waren am Mittwoch letzte Woche noch auf der Beisetzung :(

    Ich habe Angst das mich dort (obwohl viele gute Freunde dabei sind) mich da so richtig die Emotionen überrollen, denn heute ist es 4 Wochen her, so wirklich realisieren tut man es immernoch nicht. Andererseits werde ich auf meiner Hochzeit irgendwann meine Mama nicht dabei haben :(

  • Lieber Daniel,

    Hochzeit ist wohl eines der schönsten Feste im Leben ein Fest der Freude, von der Du so weit entfernt bist. Vielleicht kannst Du den Anzug, den Du trägst, als eine Art Schutzanzug betrachten. Wenn Dich gute Freunde begleiten, darfst Du, wenn Dir danach ist, ruhig weinen. Normalerweise würde ich Dir für dieses Fest viel Freude wünschen, jetzt wünsche ich Dir viel Kraft und die Hoffnung, dass es in Deinem Leben auch wieder Freude geben kann.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Lieber Daniel,


    nach 4 Wochen kann man es auch nicht realisieren. Es dauert sehr, sehr lange, bis es im Gehirn wirklich ankommt. Selbst nach über einem Jahr, gibt es bei mir Momente, da kann ich es immer noch nicht fassen :(


    Ich kann mich Sommermond nur anschließen, und dir ganz viel Kraft für diesen Tag wünschen :30:

  • Danke für den Wunsch der Kraft. Immoment bricht es halt andauernd aus mir raus. Werde gleich aber losfahren...habe Mama noch davon erzählt das die beiden heiraten und da hat Sie sich sehr gefreut für die zwei.


    Dennoch fühlt es sich auch irgendwie total falsch an...auf Alkohol sollte ich wohl denke ich auch besser verzichten.


    So schöne Feste, die zur Zeit keine Freude bringen :(

  • Es war an sich eine schöne Hochzeit für die beiden...aber irgendwie eine Qual für mich. Wie die stolze Mama von meinem Kollegen am lächeln war den ganzen Tag...dieses lächeln hätte ich auch zu gerne irgendwann von meiner Mama gesehen, die Infos "Aus erster Hand" bei der Rede des Trauzeugens...wird es bei mir nicht geben :( Und ab Abends hat sich irgendwann dann noch das Kopfkino dazugesellt, wo ich wieder die Bilder von besagtem Freitag vor 4 Wochen andauernd vor Augen hatte...meine Freunde konnten mich Gott sei Dank ein bisschen aus den Gedanken immer wieder rausholen, aber ich war dennoch fertig :(

    Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben...ich hab so eine Sehnsucht nach ihr, das ist nicht zu glauben. Ich erwische mich aber irgendwie dauernd bei dem Gedanken "Das tut grade weh, dass sie nicht da ist, aber irgendwann wenn du es nicht mehr aushälst holst du sie einfach wieder an deine Seite"


    Mir macht einfach gar nichts mehr Spaß und es wird gefühlt jeden Tag schlimmer...ich hatte heute Fahrstunde für das Motorrad. Vor ein paar Wochen habe ich mich da noch riesig drauf gefreut, aber jetzt? Erscheint es sinnlos...ich hoffe bei jeder Fahrstunde das Mama an mir vorbei fährt und mich anlächelt und ich danach eine nette Sprachnachricht von ihr habe, wo sie mir sagt dass sie mich gesehen hat, sie stolz auf mich ist und ich auf mich aufpassen soll :( Manchmal denke ich mir sogar "Wenn dich jetzt einer hier abräumt...wär auch ok"

  • Lieber Daniel,

    ich kann mir das gut vorstellen, das Lächeln der anderen ist für mich wie Hohn. Verstehe mich nicht falsch, ich gönne jedem sein Glück, aber so hautnah ist es schwer zu ertragen. Aber manchmal ist es auch ein Geschenk. Heute hat mich ein kleiner Junge angelächelt und ich habe mich gefreut und konnte zurück lächeln.

    Gut, dass Du die Hochzeit nun hinter Dir hast und gut, dass Du Freunde hast.

    Nein, Daniel Deine liebe Mama holt Dich nicht an Ihre Seite, sie ist bei Dir und sehr stolz auf Dich.

    Die Sehnsucht nach ihr wird bleiben . Du hast einen langen Weg vor Dir, aber irgendwann wird es leichter. Es wäre überhaupt nicht ok, wenn Dich jemand abräumt. Ich teile gerne auch weiterhin Deine Trauer mit Dir. Bitte pass besonders gut auf Dich auf. Ich schicke ein wenig Frieden zur Nacht

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Lieber Daniel!

    Ich kann mir gut vorstellen,das es dir sehr schwer gefallen ist zu der Feier zu gehen und dann muß

    man manchmal lächeln,obwohl einem eher zum weinen zumute wäre.Und dann nach so kurzer

    Zeit.Manchmal ist es gut,wenn man abgelenkt ist,aber es ist alles noch so frisch und tut so weh.

    Aber deine Mutter hätte sich für die beiden gefreut und wäre stolz auf dich,das du den Mut

    hattest teilzunehmen,so hätte sie es sich gewünscht.Es wird noch ein langer und dunkler Weg

    der Trauer werden,aber am Ende wird auch für dich mal wieder ein kleines Licht leuchten.

    Liebe Grüße Helga

  • Lieber Daniel,

    ich kann mir das gut vorstellen, das Lächeln der anderen ist für mich wie Hohn. Verstehe mich nicht falsch, ich gönne jedem sein Glück, aber so hautnah ist es schwer zu ertragen. Aber manchmal ist es auch ein Geschenk. Heute hat mich ein kleiner Junge angelächelt und ich habe mich gefreut und konnte zurück lächeln.

    Gut, dass Du die Hochzeit nun hinter Dir hast und gut, dass Du Freunde hast.

    Nein, Daniel Deine liebe Mama holt Dich nicht an Ihre Seite, sie ist bei Dir und sehr stolz auf Dich.

    Die Sehnsucht nach ihr wird bleiben . Du hast einen langen Weg vor Dir, aber irgendwann wird es leichter. Es wäre überhaupt nicht ok, wenn Dich jemand abräumt.

    Ja in der Tat ist es manchmal wie ein Hohn auch wenn ich genau weiss, dass es niemand böse meint. Das lächeln eines Kindes erhellt da natürlich das Gemüt.


    Ich bin sonst so ein starker Charakter, aber immoment fühl ich mich einfach nur Hilflos und kann mir das nicht vorstellen noch so viele Jahre ohne Sie zu sein. Man könnte schon fast sagen, ich habe Angst vor der Zukunft...Angst vor dem Tag, an dem die nächsten Verluste (hoffentlich ist der noch ganz weit weg) kommen, Angst davor weiter von der Familie weg zu sein (nächsten Monat bin ich mal wieder auf Dienstreise) und stelle sogar grade auch meine Beziehung in Frage.

    Aber deine Mutter hätte sich für die beiden gefreut und wäre stolz auf dich,das du den Mut

    hattest teilzunehmen,so hätte sie es sich gewünscht.

    Alleine diese Formulierungen tun schon weh und klingen nicht richtig, also die Vergangenheitsform. Wieso darf ich nie wieder sagen "Sie hat sich gefreut und sie ist stolz"


    Ich wollte sie heute Morgen als es mir so bescheiden ging anrufen und war schon kurz davor auf den grünen Hörer zu drücken 😪


    Möchte nochmal ein Danke loswerden für eure ganzen lieben Worte.

  • Lieber Daniel,

    es ist ganz normal, dass Du zur Zeit weniger Selbstverständnis hast als sonst und darum hast Du auch Angst. Du bist in einem Ausnahmezustand. Bedenken dass bei allen Entscheidungen, die Du triffst.

    Und bitte noch einmal, passt gut auf Dich auf und ruhe Dich, wenn es geht, auch ein wenig aus.

    Alles Liebe

    Sommermond

  • Lieber Daniel,


    ich kann Dir keine Worte des Trostes senden da ich selber keine hab, ich habe heute mein Geburtstag das erste mal ohne meine Mama verbracht, es hat mich zerrissen Stück für Stück seit Stunden weine ich nur.


    Deine Gefühle verstehe ich gut.

    Man stellt alles in Frage und weiß nicht was soll nun werden, ich bin 43 Jahre und fühle mich wie ein kleines Kind.


    Ja das was Du meintest mit abräumen hab ich auch schon mal gesagt natürlich in anderen Zusammenhang.


    Das ist ein Gefühl der unglaublichen Sehnsucht dann wäre man wieder bei Ihr.

    Natürlich würde ich das nicht wollen mein Papa braucht mich und meine Mama würde das nie wollen und auch ich fürchte mich davor wenn es soweit ist das mein Papa gehen muss dann bin ich ganz allein das will und kann ich mir nicht vorstellen.


    Mir haben auch alle gratuliert und mir einen schönen Tag gewünscht....es kommt einen wie Hohn vor. Wie kann man einen schönen Geburtstag haben??? Ich könnte da auch nur schreien und doch ist mir klar das es lieb gemeint ist, aber eigentlich völlig blöd und überflüssig sie können das nicht nachempfinden.


    Pass auf Dich auf und vor allem überstürze jetzt nichts, Du bist in einen Ausnahmezustand und der wird noch lange anhalten, ja vielleicht wird es Dich verändern das was geschehen ist.


    Dann werden die Lösungen oder Entscheidungen von ganz alleine kommen.

    Alles Gute Linchen

  • Lieber Daniel !

    Entschuldigung,da habe ich mich falsch ausgedrückt.Deine Mutter ist stolz auf dich und sie wird dich

    auch weiterhin auf jedem deiner Schritte begleiten und bei dir sein.Manchmal formuliert man es halt falsch.

    Aber sicher hast du viele Erinnerungen an die vergangenen schönen Zeiten und die kann dir keiner nehmen.

    Es tut alles so weh,jetzt ruhe dich erst mal aus.Liebe Grüße Helga

  • Lieber Daniel,

    es ist ganz normal, dass Du zur Zeit weniger Selbstverständnis hast als sonst und darum hast Du auch Angst. Du bist in einem Ausnahmezustand. Bedenken dass bei allen Entscheidungen, die Du triffst.

    Und bitte noch einmal, passt gut auf Dich auf und ruhe Dich, wenn es geht, auch ein wenig aus.

    Alles Liebe

    Sommermond

    Mann stellt zur Zeit halt alles in Frage. Und ich weiss auch, dass ich zur Zeit keine überhasteten Entscheidungen treffen sollte. Aber dieses Wochenende war wieder so ein Wochenende wo ich mir dachte, dass beweist das z.B. meine Beziehung scheinbar keine Zukunft mehr hat. Da der Part mit dem ich das zusammen gewuppt hätte einfach nicht mehr da ist. Aber vielleicht ist es auch wieder der aktuellen Situation geschuldet.


    Das ausruhen wird wohl vor nächster Woche leider nichts werden, da ich diese Woche wieder Kurs habe. Und ich irgendwie einfach nicht der Mensch bin, der sich einfach eine AU nimmt. Weil ich mir dann wieder denke "Das ist doof für die Teilnehmer, die brauchen den Kurs damit die sich beim Kunden nicht Richtig in die Sch***e reiten und noch dazu kommen die extra aus ganz Deutschland"

    Vor diesen ganzen "ersten malen" graut es mir auch. Übernächste Woche ist Mamas Geburtstag...das wird denke ich auch wieder ein sehr schlimmer Tag werden :(


    Und zu dem Abräumen...Linchen, du sprichst mir aus der Seele. Dann wäre man wieder bei Ihr. Auch wenn ich das wegen meiner Familie natürlich nicht wollen würde.


    Lieber Daniel !

    Entschuldigung,da habe ich mich falsch ausgedrückt.Deine Mutter ist stolz auf dich und sie wird dich

    auch weiterhin auf jedem deiner Schritte begleiten und bei dir sein.Manchmal formuliert man es halt falsch.

    Aber sicher hast du viele Erinnerungen an die vergangenen schönen Zeiten und die kann dir keiner nehmen.

    Es tut alles so weh,jetzt ruhe dich erst mal aus.Liebe Grüße Helga

    Du brauchst dich doch nicht entschuldigen liebe Helga, deine Formulierung war vollkommen richtig. Es war nur darauf bezogen dass es sich schwer anfühlt, sowas selbst in Zukunft zu sagen. In Vergangenheitsform von meiner Mama zu sprechen....das tut weh :( Die Zukunft hat so viele Ungewissheiten und ich werde einfach nie wieder den für mich wichtigsten Rat bekommen können.

    Heute ist mal ein Tag wo bis jetzt nicht so viele Tränen geflossen sind...aber irgendwie fühle ich mich dennoch schlechter. Ich kann einfach nur noch leere empfinden...

  • Die Aussage des Tages ohne Tränen von gestern muss ich auch wieder korrigieren...Nach der Arbeit wurde es wieder sehr emotional, da ich erst den Anruf von der Fahrschule bekommen hatte, dass ich nächste Woche zur theoretischen Prüfung kann. Eigentlich eine schöne Information, da so mein eigentlicher Wunsch in dieser Motorradsaison noch auf meinem eigenen Moped unterwegs zu sein so greifbarer wird. Aber nach dem Telefonat bin ich direkt wieder in Tränen ausgebrochen, da ich mir dachte "Wem soll ich denn jetzt davon erzählen und wer wünscht dir Glück, das hast du sonst immer als erstes Mama erzählt"

    Auch wenn es nur eine Theorieprüfung ist und von dieser absolut nichts Lebenswichtiges abhängt ist es ein verdammt komisches Gefühl zu wissen, dass dies die erste Prüfung sein wird an der ich Morgens keine liebevolle WhatsApp oder einen Anruf von Mama bekommen werde, wo sie mir Glück wünscht und nochmal den Rücken stärkt.

    Und als ich Abends dann bei meiner Schwester war, ging es weiter. Meine Schwester war mit Ihrem Freund und meinem Stiefpapa für das Haus welches sie grade bauen, in einer Bäderausstellung und haben sich die Einrichtung des Bades ausgesucht und angeschaut. Ich hab meine Schwester gefragt, was es denn schönes geworden ist und da fing Sie halt sofort an zu weinen, weil sie sagte das Sie Mama da so gerne dabei gehabt hätte und Ihre Ratschläge gefehlt haben und sie ihr wenigstens davon erzählen wollen würde. Neben dem Schmerz und dem Verlust von Mama, tut es mir so leid meine Familie genauso leer und traurig zu sehen wie mich.


    Mir sagen immoment so viele Leute wie stark ich sei, grade etwas Außenstehende. Einer sagte mir "Du hast Angst vor der Zukunft und das ist vollkommen verständlich, weil Mama immer der Brückenpfeiler in deinem Leben war, dein Halt der Bedingungslos für dich da war. Aber denke dran, deine Mama hat dir alles mit auf den Weg gegeben um alles zu meistern und die passenden Werkzeuge für jede Situation im Leben bereits gezeigt, sie würde wollen das du diese jetzt auch ohne sie nutzt" Dabei fühle ich mich einfach nur Hilflos und Einsam.


    In diesem Zusammenhang frage ich mich auch manchmal, ist das grade normal was du machst? Gefühl wird der Schmerz irgendwie wenn er kommt heftiger und vorallem die Angst zur Zeit ist groß. Ich versuche zur Zeit jeden Tag alle aus meiner Familie wenigstens kurz zu Gesicht zu bekommen und die Familienmitglieder, die hier nicht wohnen, wenigstens anzurufen. Im Oktober bin ich stand jetzt zwei Wochen in München auf Dienstreise...da habe ich grade größten Respekt vor. Normalerweise fand ich die Dienstreisen immer ganz schön, Abends mit den netten Arbeitskollegen im Biergarten sitzen, produktiv die Projekte vorran treiben. Aber jetzt? Angst, dass wieder ein Anruf kommt es ist irgendwas passiert, dann bin ich auch nicht mal eben wieder zurück in NRW. Angst vor den Erinnerungen die mich dort wieder einholen werden.

  • Lieber Daniel,

    Deine Mama einbeziehen zu können, in dem was Du erlebst , das war so selbstverständlich, sie hat Dich immer begleitet in schönen und schwierigen Momenten, Du konntest ihr alles sagen und sie alles fragen. Eine Beziehung, die schon vor Deiner Geburt anfing ,zu verlieren, ist unsäglich schwer. Das kann ich gut verstehen, weil ich diese Beziehung auch verloren habe. Diesen Schmerz verbergen wir, weil wir wissen, dass Aussenstehende das nicht nachvollziehen können und das macht das Umfeld fremd und uns noch unsicherer . Kein Wunder, dass Du Angst bekommst. Mir hilft es, mit meiner Schwester zu sprechen, weil wir uns so gut kannten, wie das überhaupt nur möglich ist, kenne ich die Antworten auf meine Fragen. Vielleicht magst Du das auch einmal ausprobieren.

    Ich schicke Dir ein kleines Kraftpaket und hoffe, dass Du spüren kannst, dass Deine Mama Dich auch weiterhin begleitet.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Lieber Daniel,

    Deine Mama einbeziehen zu können, in dem was Du erlebst , das war so selbstverständlich, sie hat Dich immer begleitet in schönen und schwierigen Momenten, Du konntest ihr alles sagen und sie alles fragen. Eine Beziehung, die schon vor Deiner Geburt anfing ,zu verlieren, ist unsäglich schwer. Das kann ich gut verstehen, weil ich diese Beziehung auch verloren habe. Diesen Schmerz verbergen wir, weil wir wissen, dass Aussenstehende das nicht nachvollziehen können und das macht das Umfeld fremd und uns noch unsicherer . Kein Wunder, dass Du Angst bekommst. Mir hilft es, mit meiner Schwester zu sprechen, weil wir uns so gut kannten, wie das überhaupt nur möglich ist, kenne ich die Antworten auf meine Fragen. Vielleicht magst Du das auch einmal ausprobieren.

    Ich schicke Dir ein kleines Kraftpaket und hoffe, dass Du spüren kannst, dass Deine Mama Dich auch weiterhin begleitet.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Vorallem kriege ich Angst davor bzw. habe im Moment tierisch Angst davor das ich wenn ich nicht jeden Tag alle sehe, ich sie am nächsten Tag nicht mehr sehe. So wie es bei Mama gewesen ist :(

    Ich denke oft "Bist du komisch im Kopf"? Weil z.B. heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit sind die Emotionen wieder voll raus gekommen und heute während des Tages auf der Arbeit (trotz der Schulung die mich an diese schlimme Woche erinnert) denke ich oft an sie...aber so als würde ich sie bald wiedersehen können. Nicht dieses "Das wird nicht mehr sein" Sondern "Achja, nachher fährst du zu Ihr oder rufst sie an" Bzw. male mir aus wie es im Urlaub mit ihr ist...


    Und mich plagt die Sorge, dass ich sie irgendwann vergessen könnte :( Obwohl ich das auf gar keinen Fall will...aber es sind noch so viele Jahre und wenn ich mir bei anderen Dingen die noch nichtmals Ansatzweise so lange zurück liegen, wie ich noch Jahre ohne Mama vor mir habe, überlege wie gut ich mich da dran erinnern kann. Da graut es mir vor :(


    Mit meiner Schwester rede ich viel...sie hat aber grade natürlich genau die selben Probleme und Fragen die sie sich stellt. Wir können uns das ohne Mama zur Zeit beide nicht vorstellen.

  • Lieber Daniel,

    der Schock, dass Du Deine Mama so unerwartet verloren hast, sitzt tief, so etwas hast Du nie zuvor erlebt, das hat Dich aus dem Gleichgewicht gebracht und Du kannst nicht mehr wie früher unbefangen an ein Familienmitglied denken, sondern hast Angst, noch einen lieben Menschen zu verlieren. Ich glaube, diese Panik wird mit der Zeit nicht mehr auftreten und Du wirst wieder gelassen an Deine Lieben denken können.

    Deine Gedanken bei der Arbeit finde ich ganz normal. Dein Herz hat tiefe Sehnsucht und Dein Kopf sagt "Du mußt jetzt Deinen Job gut machen ". Deine Physche sucht mit einem Trick beides zu verbinden. Da Dein Herz die Sehnsucht nicht abschalten kann, lässt Dich Deine Physche denken, alles wäre wie immer.

    Nein Daniel, Du wirst Deine Mama nicht vergessen, Du wirst Dich immer an alles Gute, was Sie für Dich tat, erinnern. Sie bleibt in Deinem Kopf , sie ist in Deinen Genen (wahrscheinlich hat Dein Äußeres etwas von Mama) und sie bleibt ganz bestimmt in Deinem Herzen. Du wirst Deinen Urenkeln noch von ihr erzählen können.

    Sei lieb gegrüßt

    Sommermond

  • Lieber Daniel,

    Mein Mitgefühl zum Verlust deiner geliebten Mama. Ich habe nun alle deine Einträge gelesen, und alles was du empfindest ist ganz normal und auch natürlich. Wir brauchen Zeit einen so plötzlichen Verlust zu realisieren. Auch die Fragen die du dir stellst sind ganz verständlich.


    Die Angst unsere Liebsten mehr und mehr zu vergessen haben viele. Wundere dich nicht, wenn in der Zeit der Trauer auch Erlebnisse und Gedanken an sie etwas verschwimmen- das macht das Gehirn auch um uns zu schützen und hat mit vergessen nichts zu tun. Unser Körper muss in der Trauer Höchstarbeit leisten und durch gewisse Funktionen werden wir auch ein wenig geschützt, um da durchzukommen.


    Wenn du Fragen hast, schreib hier jederzeit und fühl dich willkommen <3

    Isabel

  • Lieber Daniel,


    Ich habe gerade deine Geschichte entdeckt. Es ist wie in einem Film. Du sagtest ihr hattet euch wegen Corona nicht mehr umarmt. Genau das selbe war auch bei meiner Mama. Wir haben von weitem gewunken und tschüss zueinander gesagt. Diese Nähe nicht mehr gehabt zu haben macht es noch schwerer loslassen zu können. Empfinde ich. Genau wie du, habe ich meine Mama nochmal gesehen, liegend auf dem Boden, ihre kalten Wangen gestreichelt und sie ein letztes Mal gedrückt. Dieses Bild werde auch ich nicht so schnell aus dem Kopf bekommen.

    Auch meine Mama verstarb am 19.07.2020 plötzlich und unerwartet.

    Dieses unerwartete und die Gedanken daran was man noch alles zuvor geplant hatte,macht es einem zusätzlich schwer das Geschehene zu akzeptieren.

    Realisiert lieber Daniel haben wir es. Wir wissen nur noch nicht wie wir damit umgehen können oder sollen. Das wir sie einfach nicht mehr hören,sehen,schreiben und spüren können. Das unser Leben einfach weiter läuft und einer fehlt. Wie geht das. Das man am alltäglichen Dingen teilnehmen tut aber es eigentlich an einem vorbei läuft und man eben nur funktionieren tut. Es ist einfach nur schrecklich ,diese inneren Gefühle zu haben. Ich habe sehr oft diese Anfälle in denen ich einfach weinen muss und es nicht aufhalten kann.Es kommt einfach. Sie fehlt in jeder Situation. Wir machen machen und müssen weiter machen. Keiner sieht wie schwer es uns fällt den Tag innerlich zu überstehen. Ich kann dich zu gut verstehen. Ich frage mich ,wie lange bleibt dieser Zustand. Wird es je wieder besser? Kann man wieder Freude empfinden und Spaß haben ohne an daran zu denken Mama fehlt? Man lacht zwar ab und an ,aber innerlich ist es garnicht da das Gefühl fröhlich zu sein. Ich hoffe das wir das irgendwann, irgendwie wieder besser haben und damit leben können. Dir weiterhin viel Kraft . Du kannst jederzeit schreiben wenn es dir gut tut.

    Liebe Grüße

    Jani