Meine Mama hat die Leinen losgelassen in ihr nächstes Abenteuertland, aber ich kann es nicht realisieren und es wird schlimmer.

  • Ja, man wird zu einer Maschine,

    welche funktioniert.

    Das Herz ist tot, vor Schmerz,

    Keiner kann oder will es sehn,

    doch ich muss weiter gehn,

    ob ich will oder nicht,

    erkenne nicht mehr mein Gesicht,

    welches mir der Spiegel zeigt.

    Allein, ganz allein, ohne Dich,

    das ist kein Leben,

    nein, es ist ist nur noch fürchterlich.

    Ich liebe Dich.

    Hörst Du mich?

    Ich liebe Dich

    so sehr.

    Bitte, bitte komm wieder.

    Ich kann ohne Dich nicht leben.

    Du warst mein Sein,

    und nun bin ich allein.

    Mein totes Herz es schreit

    doch hören tut es Keiner.

    Kornblume

  • Guten Morgen Sommermond,



    Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder unbefangen sein kann. Bei der Familie ist es immoment der einzige Ort an dem es "normal" sein kann, wenn wir in der Runde zusammen sind. Es fühlt sich dort auch irgendwie erträglicher an, da einem dort zwar bewusst ist das Mama nicht mehr da sein wird. Man aber seine weiteren liebsten um sich herum hat. Klar lenkt es mit den Freunden auch ab und es tut gut mit diesen zu sprechen, aber hier schweifen die Gedanken auch ab, sobald es mal ruhiger ist. Bei der Familie kommen auch ab und zu dann mal die Momente der Stille, an denen man sich nichts erzählt und einfach nur da sitzt...aber wie bereits gesagt, da überrollt einen dann nicht immer sofort die Trauer.

    Aber wie gesagt dennoch finde ich diesen "Schutzmantel der Psyche" irgendwie gruselig...und hab ein wenig die Sorge dass es einen dann irgendwann nochmal richtig einholt oder ich das irgendwie falsch verarbeite. Gefühlt so als hätte ich während der Arbeit eine Maske auf die ich dann sobald ich wieder aus der Arbeit raus bin ablege.


    Das genetische...nungut...ich komme dahingehend tatsächlich eher auf meinen Papa...aber meine Schwester wird mich da wohl jeden Tag an sie erinnern, beziehungsweise auch meine Oma. Wir haben Ende letzten Jahres noch ein Familienfotoshooting mit meiner Oma, meiner Mama, meiner Schwester und mir gemacht. Da ist ein Bild entstanden, wo alle 3 Generationen der Damen von "alt" nach "jung" im Profil zu sehen sind...hier sieht man sehr gut das es eine Familie ist <3

    Hallo liebe Isabel,


    danke dir für die aufbauenden Worte und vorallem die Aussage das es soweit "normal" ist.


    Hallo liebe Jani,


    Corona hat mich so viel Zeit mit meinen liebsten gekostet, da ich aufgrund unseres Mehrmonatigem Einsatzes und der Unterstützung im Kreis Gütersloh einfach für keinen in meiner Familie ein Risiko sein wollte. Trotz optimalem Schutz den wir hatten, wollte ich das Risiko einfach auf ein Minimum reduzieren und habe meine Familie immer nur mit viel Abstand und so gut wie keinen liebevollen Umarmungen o.Ä. gesehen. Das viel mir schon sehr schwer...und naja hätte ich geahnt das ich diese Chance bei Mama auch nie wieder kriegen werde, wäre ich da wohl unvorsichtiger gewesen. Denn wie ich mittlerweile weiss, haben wir zu 100 % sauber gearbeitet da sich keiner unser Helfer angesteckt hat.

    Wir haben am Mittwoch noch geplant gehabt am Samstag Abends einen Spieleabend zu machen, mit einem Harry Potter Quiz...was hätte ich dafür gegeben gegen Mama sang und klanglos zu verlieren, da Sie alles rund um das Thema Harry Potter liebte.

    Das klingt jetzt vielleicht komisch...aber auch wenn es kein schönes Bild war und Mama dort bereits tot war, war es ein "angenehmes" (ihr wisst hoffentlich wie ich das meine) Gefühl sie nochmal zu streicheln, sie zu drücken. Das ist mir irgendwie am Tag der Beisetzung erst so richtig bewusst geworden, dass es nie wieder möglich sein wird sie zu umarmen.

    Wenn mich jetzt einer Fragen würde ob ich das realisiert habe, könnte ich diese Frage glaube ich nicht richtig beantworten. Ich glaube ich müsste da zwischen Kopf und Herz differenzieren...der Kopf weiß dies knallhart aber das Herz sagt "Nein".

    Liebe Grüße,


    Daniel

  • Lieber Daniel,

    Wenn mich jetzt einer Fragen würde ob ich das realisiert habe, könnte ich diese Frage glaube ich nicht richtig beantworten. Ich glaube ich müsste da zwischen Kopf und Herz differenzieren...der Kopf weiß dies knallhart aber das Herz sagt "Nein".

    du hast es auf den Punkt gebracht.

    Und dieser Zustand kann lange andauern. Wenn ich mich als Beispiel nehme, so wird mir bewusst, dass ich teilweise heute noch so denke, obwohl ja jetzt (insbesondere gefühlt lange her für die Außenstehenden ...) beinahe schon zweieinhalb Jahre vergangen sind, dass meine Mutter gestorben ist.


    Doch mein Herz sagt immer noch nein.


    Ich schaue mir Bilder an und denke: "Kann es wirklich wahr sein, dass sie körperlich nicht mehr hier ist? Es war doch erst gestern, dass ich mit ihr gesprochen habe, sie um Rat gefragt habe usw. ..."

    Es ist unwirklich, wenn ein Mensch quasi wie vom Erdboden verschluckt ist, einfach nicht mehr da ist.

    Nicht falsch verstehen: Ich weiß sehr wohl, dass sie nie wieder zurückkommen wird und dass ich dies akzeptiert habe, ja, ich würde sagen, da bin ich beinahe so weit; ich habe es in mein Leben integriert.


    Aber diese Vorstellung ist und bleibt monströs.


    Mitfühlende Grüße


    Kerstin

  • Guten Morgen Kornblume,


    dein Gedicht ist mir wie aus der Seele geschrieben. Jedes einzelne Wort passt so sehr...es ist einfach nichts mehr wie vorher. Mit diesem Ereignis ist das Leben wirklich zweigeteilt worden. Davor...mit Mama...und danach...ohne Mama. Die Welt plus mein Herz ist in tausende Teile zerbrochen und kann hoffentlich wieder neu zusammengebaut werden.


    Du schreibst oft Gedichte, oder? Sie sind mir hier zumindest in den "Wohnzimmern" der anderen immer wieder positiv und wundervoll aufgetaucht.


    Hallo liebe Kerstin,


    ich denke 2 Jahre sind auch keine Zeit...Ich habe leider nur 28 Jahre mit meiner Mama verbringen dürfen, wie sollen diese 28 Jahre intensive Bindung auch nach 2 Jahren schon vollkommen verarbeitet sein. Der Gedanke daran, dass ich ggf. noch zwei Drittel meines Lebens ohne Sie verbringen muss ist schier Überwältigend und überrollt mich immer wieder aufs neue.

    Aber es ist gut zu wissen, dass dies "Normal" ist...dass man auch nach 5 Wochen noch oft den Eindruck hat als wäre alles wie immer, als wäre sie nur im Urlaub. Mir hat nämlich vor kurzem eine Person gesagt, ich solle aufpassen dass es nicht ein "pathologischer Trauerverlauf" wird...

  • Lieber trauernder Bart,

    ja ich schreibe oft Gedichte, weil ich da meine ganzen Gefühle hineinlegen kann.

    Unsere Mama´s werden uns immer fehlen. Mama´s sind einmalig auf dieser Welt.

    Aber der Schmerz wird leiser, aber das brauch Zeit, sehr viel Zeit. Gib Deiner Seele

    alle Zeit der Welt, die es für die Trauerarbeit benötigt. Irgendwann lernt man mit

    dem Schmerz zu leben. Am Schluss bleibt die Liebe und die Dankbarkeit, aber die

    Sehnsucht meldet sich auch immer wieder und das finde ich ganz in Ordnung.

    Vielleicht hilft es Dir immer wieder in Dich hinein zu hören, da spürst Du, was Du

    brauchst und was Dir bei diesem großen Schmerz ein Hilfe sein kann. Unsere

    Mama´s sind weiterhin für uns da, nur anders. Vielleicht magst Du mit Deiner Mama

    reden, glaub mir, sie hört es. Denn die Liebe zwischen Euch bleibt auch über den Tod

    hinaus bestehn und verbindet Euch für immer. Bis Ihr Euch eines Tages wieder sehen

    werdet in der anderen Welt. Sie sind nicht tot, sie sind nur voraus gegangen.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Lieber Daniel! Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Hochzeit im Moment auch viel Schmerz hervorruft! :30:

    Aber wie gesagt dennoch finde ich diesen "Schutzmantel der Psyche" irgendwie gruselig...und hab ein wenig die Sorge dass es einen dann irgendwann nochmal richtig einholt oder ich das irgendwie falsch verarbeite. Gefühlt so als hätte ich während der Arbeit eine Maske auf die ich dann sobald ich wieder aus der Arbeit raus bin ablege.

    Ich glaube, dass man gerade in der Trauer ab und zu einen Schutzmantel braucht, um durchzuatmen! :30:

    LG Andrea

  • Danke liebe Kornblume...wie bereits erwähnt, sind deine Gedichte immer so treffend. DIe Liebe und Dankbarkeit bleibt definitiv...ich hätte ihr diese Dankbarkeit auch so liebend gerne noch in vielen weiteren gemeinsamen Jahren gezeigt, die ich ihr gegenüber habe. Die Zwiesgespräche führe ich bereits mit ihr...auch wenn ich zur Zeit immer irgendwie das Gefühl habe sie ist irgendwo in der Nähe und ich dann traurig werde, dass sie es nicht ist.

    Ich wünsche mir nichts sehnlicher als sie irgendwann wieder zu sehen und dann hoffentlich dort bis in aller Ewigkeit an ihrer Seite verweilen zu dürfen.

    Lieber Daniel! Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Hochzeit im Moment auch viel Schmerz hervorruft! :30:

    Ich glaube, dass man gerade in der Trauer ab und zu einen Schutzmantel braucht, um durchzuatmen! :30:

    LG Andrea

    Hallo liebe Andrea, da stimme ich dir auch zu...aber der Schutzmantel wirkt wie bereits erwähnt so komisch bis falsch, da er mich eben oft genug fühlen lässt als wäre alles beim alten.


    Die letzten Tage werden aber die Stimmen irgendwie lauter, an denen ich mir Vorwürfe mache :(

  • Die letzten Tage werden aber die Stimmen irgendwie lauter, an denen ich mir Vorwürfe mache :(

    lieber Trauender Bart,


    diese Gefühle kenne ich ebenso, man fragt Sich die ganze Zeit was hab ich übersehen, warum hab ich nicht genau hingeschaut, warum hab ich nicht mehr nachgefragt warum bin ich gegangen.

    Alle diese Fragen gehen auch mir immer wieder im Kopf herum.


    Auch die Frage was wäre gewesen wenn.

    Nichts und niemand kann das beantworten und ich habe für mich festgestellt das mir dieses Hamsterrad nicht hilft sondern mich wahnsinnig macht weil ich nichts hätte ändern können an der Realität wir sind nicht Gott wir können nicht vorhersehen was passieren wird egal wie sehr wir aufpassen und ich habe aufgepasst seit Januar war ich in diesem Modus seit klar war das in China etwas passiert was gefährlich ist.


    Ich habe meine Eltern im Januar schon darauf vorbereitet ich wusste das da was ganz schlimmes gefährliches kommt was gerade für meine Mama Lebensbedrohlich war, als es jedoch tatsächlich eingetreten ist was ich befürchtete war ich nur noch in einer Situation des Aufpassens Risikoabwägung ect. es war für mich und meine Mama äußerst schwierig keine Nähe keine Bussis keine Berührung das ist das schlimmste das ich die Wochen davor das nicht mehr getan habe selbst den Abend davor nicht um sie zu schützen, sie hätte es nicht überlebt das war uns allen klar.

    Ich habe mir nichts anmerken lassen bin auch da schon zu Hause zusammen gebrochen Weinkrämpfe ich hatte Angst genau davor, ich wusste nicht wie soll ich sie über diese Zeit bringen, was würde passieren.

    Dann geschah das unglaubliche es war nicht der Virus sondern etwas womit wir nie im Leben gerechnet hatten das Ihr Leben beendet ein Lungentumor der im gesamten Körper gestreut hatte ohne das Sie etwas gemerkt hätte keine Schmerzen nichts bis auf die 2 Tage davor.

    Leber, Niere alles angegriffen nichts hat mehr funktioniert das alles haben wir erst an dem Tag als sie starb erfahren.

    Schockzustand trifft es nicht annähernd.


    Auch da wieder die Frage was wäre gewesen wenn? Wenn es früher erkannt worden wäre ich habe Tage zugebracht von Ärzten mir Informationen zu holen, meine beste Freundin ist Ärztin Oberärztin für Krebserkrankungen natürlich hab ich auch mit Ihr gesprochen alle haben mir das selbe gesagt auch im Internet steht das selbe, die Chancen sind minimal der streut so schnell das man kaum Chancen hat und bei einem Menschen der eh schon geschwächt ist mit einer COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) der hat kaum Chancen genauso wenig wie bei dem Virus.


    Das schlimmste war diese Situation Krankenhaus aufgrund der damaligen Situation sie wollten uns nicht zu ihr lassen, es war schwierig sehr sehr schwierig doch dann durften wir doch.

    Selbst da war ich nicht im Stande es zu realisieren obwohl alles in mir sagte da stimmt was nicht Eiskalter Schweiß Augen verdreht ect.

    Als ich mich noch mal an der Tür zu ihr umdrehte machte sie einen tiefen Luftzug ich hab keine Ahnung ob es der letzte war, denn ich weiß nicht wann wieder jemand nach ihr geschaut hat ca. eine Stunde später ging mein Handy im Auto es war der Arzt er sagte es und ich schrie nur steuerte das Auto einfach auf den Fussgängerweg zu Glück war es ein kleiner Ort wo ich gerade durchfahren wollte nach Hause.

    Ich schnallte mich ab machte die Tür auf und sagte zusammen ich konnte nicht wirklich deutlich reden.

    Das einzige was ich noch sagte er möge bitte meinen Papa zu Hause anrufen ihm das sagen, da ich erst meinen Lebensgefährten anrufen muss das wir eine Möglichkeit finden den fahren konnte ich nicht mehr, und ich möchte zu meiner Mama hörte ich mich noch sagen.


    Ich hab das bis jetzt vermieden diesen Tag zu beschreiben das ist das erste mal obwohl ich ihn immer und immer wieder durchlebe jeden einzelnen verdammten Tag. Das war auch nur eine kurz Fassung der Ereignisse. Noch näher kann ich nicht.


    Geht einfach nicht.


    Ich wollte Dir damit nur sagen, egal wie sehr wir acht geben auf alles können wir nicht achten.

    Manches haben wir nicht in der Hand dafür ist jemand anderes verantwortlich je nach dem an was wir glauben.


    :13::30::30:Vlg Linchen

  • lieber Trauender Bart,


    diese Gefühle kenne ich ebenso, man fragt Sich die ganze Zeit was hab ich übersehen, warum hab ich nicht genau hingeschaut, warum hab ich nicht mehr nachgefragt warum bin ich gegangen.

    Alle diese Fragen gehen auch mir immer wieder im Kopf herum.

    Diese Fragen sind es noch nichtmals so sehr die sich mir stellen, da bei meiner Mutter ja kein Krankheitsverlauf wie es bei deiner Mama war vorangegangen ist. Da kann ich dann auch nichts übersehen haben denke ich.


    Die einzige Frage die dahingehend dann auftauchen würde, wäre ob meine Mama Morgens zu meinem Stiefpapa ehrlich gewesen ist und es ihr wirklich gut ging. Oder ob sie sich vielleicht doch unwohl gefühlt hat, es aber nicht gesagt hat.

    Bei mir sind es eher die Fragen wie:

    Warum habe ich ihr Abends auf die letzte Nachricht nicht sofort geantwortet und es auf den nächsten Tag verschoben?
    Wieso habe ich so viel Zeit in dem Corona Einsatz verbracht und halb NRW durch getestet im Ehrenamt? Ich hätte zu dieser Zeit auch normal arbeiten gehen können und hätte viel mehr Zeit mit meiner Mama verbringen können?

    Warum bin ich nicht noch mehr mit meiner Familie unterwegs gewesen?
    Du wolltest sie noch angerufen haben am Donnerstag und fragen ob die Freitags zu ihr kannst?

    Wieso warst du traurig wegen ein paar Beziehungsproblemen und Mama hat das gespürt und sich noch Sorgen um dich gemacht?


    Der Virus hat meiner Mama auch Angst gemacht und da ich ja direkten Kontakt mit Infizierten Personen hatte, habe ich mich auch von meiner Mama und Oma sehr fern gehalten und sie in dieser Zeit zwar besucht...aber halt Qualitativ nicht so schön, da ich immer auf Abstand bzw. draußen geblieben bin. Einfach um kein Risiko einzugehen.

    Auch da wieder die Frage was wäre gewesen wenn? Wenn es früher erkannt worden wäre ich habe Tage zugebracht von Ärzten mir Informationen zu holen, meine beste Freundin ist Ärztin Oberärztin für Krebserkrankungen natürlich hab ich auch mit Ihr gesprochen alle haben mir das selbe gesagt auch im Internet steht das selbe, die Chancen sind minimal der streut so schnell das man kaum Chancen hat und bei einem Menschen der eh schon geschwächt ist mit einer COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) der hat kaum Chancen genauso wenig wie bei dem Virus.


    Ich wollte Dir damit nur sagen, egal wie sehr wir acht geben auf alles können wir nicht achten.

    Manches haben wir nicht in der Hand dafür ist jemand anderes verantwortlich je nach dem an was wir glauben.


    :13::30::30:Vlg Linchen

    COPD ist mir durchaus ein Bergriff und damit gehörte deine Mama definitv zur Risikogruppe :(


    Aber dieses "Was wäre wenn?" brennt mit halt sehr in meinem Kopf. Denn ich bin wie gesagt ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig und Rettungssanitäter...deswegen stellt sich mir die Frage "Warum ist Mama nicht umgekippt als ich neben ihr Stand bzw. jemand bei ihr war?" So oft ist mit das schon passiert, dass Leute einfach auf offener Straße & Feierlichkeiten umgekippt sind während ich privat Unterwegs war. 2 mal waren es Menschen die dadurch auch Reanimationspflichtig wurden...die sofortige Hilfestellung hat denen das Leben gerettet. Bei Mama wäre es zu einer hohen Wahrscheinlichkeit genauso gewesen wenn jemand zu diesem Zeitpunkt da gewesen wär...und das macht mich einfach unsagbar traurig.

    Dennoch hast du es mit deiner letzten Zeile durchaus treffend formuliert :(

    VlG Daniel

  • Lieber Daniel,

    die Frage nach dem Warum stellen sich sicher viele Menschen, wir werden sie nicht beantworten können. Vielleicht ist manches vorbestimmt. Mit Deiner "Distanz" zu Deiner Mama und Oma hast Du Dich verantwortlich verhalten, weil Du beide liebst. Was Dein Ehrenamt betrifft, ich habe großen Respekt vor Dir. Wenn wir im Leben alles verhindern wollen würden, wäre das das Ende unserer Entwicklung . Aber das ist eine Kopf-gebundene Ansicht. In unseren Herzen sieht das ganz anders aus, ich weiß.

    Von Herzen wünsche ich für heute ein paar entspanntere Momente.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Lieber Daniel,


    ich verstehe sehr gut was Du meinst, klar stelle ich mir diese Fragen auch immer wieder und ich stelle mir die Frage hätte es nicht doch eine Chance gegeben.


    Ich glaub das ist ganz normal am Anfang die ersten Tage hatte ich sogar an der Diagnose COPD gezweifelt ich dachte sie hätten was übersehen lauter solche Dinge.

    Es ist einfach unerträglich und nicht zu verstehen.

    Nun war Deine Mama um einige Jahre jünger wenn ich das richtig verstanden habe bist Du unter 30 das ist kaum vorstellbar in dem Alter war meine Welt völlig in Ordnung.

    Bis auf Kleinigkeiten dafür bin ich dankbar das ich älter bin macht es nicht leichter ich fühle mich wie ein kleines Kind hilflos.


    Wenn mich jemand fragen würde könnte ich nicht genau sagen das ich über 40 bin ich fühle mich wie ein kleines Kind das nicht mehr weiß was es tun soll.

    Schwer das zu beschreiben.

    Vlg. Linchen

  • Lieber Daniel,

    die Frage nach dem Warum stellen sich sicher viele Menschen, wir werden sie nicht beantworten können. Vielleicht ist manches vorbestimmt. Mit Deiner "Distanz" zu Deiner Mama und Oma hast Du Dich verantwortlich verhalten, weil Du beide liebst. Was Dein Ehrenamt betrifft, ich habe großen Respekt vor Dir. Wenn wir im Leben alles verhindern wollen würden, wäre das das Ende unserer Entwicklung . Aber das ist eine Kopf-gebundene Ansicht. In unseren Herzen sieht das ganz anders aus, ich weiß.

    Von Herzen wünsche ich für heute ein paar entspanntere Momente.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Liebe Sommermond,

    mit der "Distanz" hast du ja auch Recht... Verantwortungsbewusstsein ist halt etwas was meine Mama als auch Oma uns immer gelehrt haben und uns vorgelebt haben. Mama hat es bei besuchen bei Oma ebenfalls so gemacht. Das ist etwas, was sie in den letzten Wochen halt auch traurig gemacht hat, da Sie zu Beginn der Pandemie (bevor ihr Arzt ihr das arbeiten auch untersagte) im offenen Ganztag an einer Grundschule arbeitete und zwar auch alle Hygienemaßnahmen einhielt, jedoch für Oma auch kein Risiko sein wollte.

    Das Ehrenamt liegt in der Famile...mein Opa ist bis heute aktives Mitglied und mein leiblicher Papa war dort auch sehr viele Jahre aktiv. Mama musste also schon vor mir oft auf Zeit mit Ihren geliebten "verzichten"...hat dies aber stets "gerne" gemacht weil sie es wichtig fand, dass anderen Menschen geholfen wird.

    Die entspannten Momente hatten wir, jedoch kamen danach dann wieder diese "bewussten" Momente, wo einem wieder klar wird, dass der Abend zwar schön war, mit Mama aber schöner gewesen wäre und sie nie wieder dabei sein wird.

    Hallo liebe Linchen,


    der Tod eines Elternteils ist denke ich immer eins der schlimmsten und einschneidensten Ereignisse im Leben eines Menschen...aber du hast richtig beobachtet. Ich bin 28 und meine Mama war grade mal 50...bis zu dem Freitag dachte ich auch das meine Welt völlig in Ordnung ist und war mit meinem Leben rundum zufrieden.


    Dein letzter Satz bringt es mal wieder auf den Punkt...ich fühle mich wie ein Säugling der das Leben komplett neu erlernen muss.


    Morgen geht es aufgrund einer Familienfeier in des Restaurant wo wir Mama das letzte mal gesehen haben...mir graut es so kurz nach Mamas Tod sehr davor. Aber der kleine wünscht es sich für seine Konfirmation...ich hoffe es wird irgendwie zu ertragen sein. Klar, werde ich mich nicht mein Leben lang von Orten fernhalten können, die ich mit Mama besucht habe. Denn daran hängen ja auch viele Erinnerungen...ob es jedoch Morgen schon gut ist genau diesen Ort zu besuchen...ich bin gespannt und habe ein wenig Angst davor.

    VlG Daniel

  • Lieber Daniel,

    Klar, werde ich mich nicht mein Leben lang von Orten fernhalten können, die ich mit Mama besucht habe. Denn daran hängen ja auch viele Erinnerungen...ob es jedoch Morgen schon gut ist genau diesen Ort zu besuchen...ich bin gespannt und habe ein wenig Angst davor.

    natürlich ist es nicht möglich, jeden Ort zu meiden, der mit Erinnerungen besetzt ist, aber wenn es möglich ist, dann solltest du dir einfach die nötige Zeit geben. Es ist nicht notwendig, sich vor der Zeit unnötig zu quälen, weil es sehr überfordern kann.

    Ich habe stets versucht, auf mein inneres Gefühl zu hören, und das hat mir persönlich sehr gut getan.


    Es reicht ja schon, dass die Trauer ohnehin eine tägliche "Konfrontationstherapie" darstellt, denn jeden verdammten Tag quält sie einen mit ihrer unerbittlichen Präsenz, da braucht es nicht noch zusätzliche Trigger.

    ich fühle mich wie ein Säugling der das Leben komplett neu erlernen muss.

    So ähnlich fühle ich auch. Da ich inzwischen beide Eltern verloren habe, fühle ich mich wie entwurzelt.

    Ein ganz schlimmes Gefühl:(

    Als wäre meine Identität verlorengegangen.


    Liebe Grüße

    Kerstin

  • Liebe Kerstin,


    Du hast alle Zeit der Welt, wenn Du es nicht ertragen kannst dann ist das völlig okay, jeder geht damit anders um der eine braucht die Nähe der andere schafft es nicht.

    Ich bin der Mensch der diese Dinge braucht den Geruch ihre Sachen Kleinigkeiten. Mein Papa hingegen würde alles am liebsten wegräumen.


    Deine Gefühle kann ich gut verstehen ich fühle mich wie ein kleines Kind hilflos allein traurig, und habe immer noch keine Ahnung wie ich am besten damit umgehen soll.


    Jeder hat seine eigene Variante und jeder muss sich die Zeit geben die er braucht.

    Alles Liebe Linchen

  • Hallo liebe Kerstin,


    du hast natürlich Recht. Wäre es eine andere Veranstaltung gewesen oder besser ein anderer Anlass, wäre ich auch noch nicht dorthin gegangen. Hier war es die Familie und es war halt auch die Konfirmation...diese hat er nur einmal in seinem Leben. Da habe ich mich dann überwunden, da es ja zu großen Teilen der Familienkreis war. Da wusste ich, falls es einen überkommt wird dort Verständnis sein.


    Ich habe den Tag über tatsächlich das ganze halbwegs überstanden, obwohl ich mir dachte "Mama fehlt hier am Tisch und das Gericht hat sie bei unserem letzten gemeinsamen Essen gegessen". Auch war es traurig zu sehen, wie einer meiner Verwandten seine Mama in den Arm genommen hatte während eines Gesprächs und sich bei ihr für etwas bedankt hat. Daraufhin haben meine Schwester und ich uns nur angeguckt...und wussten was der jeweils andere denkt: "Das werden wir nie wieder tun können, das fehlt uns und was würden wir dafür geben, das nochmal tun zu dürfen". Obwohl es der Familienkreis war und man dort eigentlich in den besten Händen aufgehoben ist, habe ich mich fast wie ein "Aussenseiter" gefühlt, weil einem immer wieder durch den Kopf ging: "Ich, meine Schwester und dein Stiefpapa sind die einzigen hier, die nur noch einen Elternteil haben" Zumindest abgesehen von der Generation Ü70 die mit auf der Feier waren, die haben diese Verluste natürlich auch schon erlebt...aber halt alle in der "normaleren" (Bitte versteht einen nicht falsch, es ist natürlich auch dann wahnsinnig schlimm) Variation, wo die Eltern irgendwann in einem hohen Alter verstorben sind.

    Aber als ich zuhause war, kam doch alles hoch...


    Liebe Grüße,


    Daniel

  • Lieber Daniel!

    Ja es ist eine schwere Zeit.Es ist auch etwas anderes wenn die Eltern in einem hohen Alter versterben.

    Wenn meine Mutter noch leben würde wäre sie 92,aber wenn sie schlimm krank wäre,dann wäre

    es für sie eine Erlösung und sie hätte ein hohes Alter erreicht und und ein schönes Leben gahabt.

    Ich sehe es so oft im Heim und fast alle sind über 90,aber da versteht man es wenn derv Körper

    nicht mehr will,aber so wie deine Mutter da tut es so weh,das kann man nicht vergleichen und

    sie hätte noch soviuel vor gehabt,das ist so ungerecht.Ich wünsche dir alles Gute und Kraft.

    Liebe Grüße Helga

  • Lieber Daniel,


    es ist furchtbar das Du schon wieder so einer Situation ausgesetzt warst das tut mir im Herzen weh, ich könnte das nicht.:30:


    Hab mich auch bisher vor solchen Dingen zum Glück gut drücken können.

    Ich wüsste gar nicht wie ich das aushalten sollte, aber ja auch da ist jeder anders.

    Für mich kam das gar nicht in Frage.

    Obwohl ich auch Einladungen bekommen habe.


    Die Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen, jeder Tag der vergeht zeigt mir wie sehr Sie fehlt.

    Lustig das Du das schreibst, ich bin älter und auch ich fühle mich wie ein kleines Kind ohne halt.

    Ich glaube das geht vielen so.


    Natürlich hast Du völlig recht meine eine Oma ist mit 98 wenn ich jetzt richtig gerechnet habe verstorben und die letzte Zeit lag sie nur konnte sich kaum an einen Erinnern das war schwierig mit anzusehen, auch da hab ich lange Gespräche mit Mama gehabt sie hatte Angst das ich den Besuch nicht gut verkrafte denn Sie konnte da nicht dabei sein, Sie waren zwei Wochen davor dort, verschiedener Urlaub.


    Für meine Oma war es eine Erlösung keine Frage doch weh tut es auch nur kann man es vielleicht besser verkraften, um es vorsichtig auszudrücken.

    Natürlich ist Oma und Mama ein ganz großer Unterschied wobei ich auch da eine enge und liebevolle Verbindung hatte.


    Alles ist erlaubt weinen schreien usw. wobei ich gerne mal schreien würde hab es immer noch nicht versucht aus Angst ich kann nicht mal sagen warum.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

    und drück Dich einfach mal.:24:

  • Lieber Daniel,


    ich war in letzter Zeit nur sporadisch im Forum und habe deinen thread erst jetzt gefunden.


    Auch wenn du nun schon eine kleine Weile hier bei uns bist, möchte ich dich doch noch herzlich willkommen heißen und dir mein Mitgefühl aussprechen.


    Die Mutter zu verlieren ist ein schrecklicher Verlust - besonders wenn man so innig mit ihr verbunden war wie du.


    Du hast deine Mutter viel zu früh verloren.


    Ich kenne diesen Schmerz ganz genau.


    Ich war 11 Jahre alt, als sich meine leibliche Mutter vor einen Zug warf. Von jetzt auf gleich war sie weg, ohne ein Abschiedswort, ohne Abschiedsbrief.


    Jahre später habe ich meine Pflegemutter - gleichzeitig mit meinem Pflegevater - durch einem Verkehrsunfall verloren..


    Meine Pflegemutter hat mir viel bedeutet. Sie war wie eine "echte" Mutter. Hat mich geliebt als wäre ich ihr eigenes Kind. Und das, obwohl ich es ihr einige Jahre lang nicht leicht machte.

    Sie war die Basis, auf die ich mich immer stützen konnte. Nach ihrem Tod wußte ich einige Jahre nicht mehr, woran ich mich orientieren sollte....


    Ich erzähle dir das, damit du weißt, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, wie es gerade in dir aussieht.


    Der Tod eines Elternteils ist immer auch ein Stück weit der Abschied von der Kindheit.

    Man verliert einen Teil seiner Wurzeln.

    Mit ihrem Tod hat das Leben seine Sicherheit verloren.

    Durch den Verlust meiner Mutter war das Urvertrauen in und für das Leben plötzlich weg.


    So viele Jahre begleitete deine Mutter dich durchs Leben.

    Ihr verdankst du dein Leben.

    Sie hat dich umsorgt, behütet und beschützt und dir eine glückliche Kindheit und Jugendzeit geschenkt. Sie hat damit die Grundlage gelegt, dass du weiterhin (irgendwann) glücklich und erfolgreich leben kannst.

    Sie war die Person zu der du bei jedem kleinen oder großen Kummer flüchten konntest (das habe ich jedenfalls so aus deinen Berichten gelesen) und plötzlich ist sie unwiderruflich fort..


    Das ist unfassbar....

    Das ist kaum zu ertragen....

    Die Welt zerbrach in abertausende Scherben...und es gibt keine Möglichkeit mehr, die Scherben zusammenzufügen.


    Man fühlt sich schrecklich allein, verloren... irgendwie "lebensunfähig".

    und man fällt in ein Loch der Einsamkeit, egal wie viele Menschen um einen herum sind.


    Es herrscht ein absolutes Gefühlschaos.


    Man ist nur noch Schmerz (so empfand ich es)


    Doch das ist völlig normal.


    Was du gerade fühlst ist die Liebe zu deiner Mutter die sich jetzt in Trauer verwandelt und dich mit ihr verbindet. Deine Trauer ist die Brücke zu ihr.


    Trauer ist Liebe.


    Ich habe auch noch andere mir sehr liebe, wichtige Menschen an den Tod verloren so z. B. meine engste und vertrauteste Freundin und nicht zuletzt den Vater meiner Kinder.


    Aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir versichern, dass du langsam, gaaaaanz langsam lernen wirst, mit diesem schrecklichen Verlust umzugehen.


    Der Schmerz vergeht nicht, aber er wird mit der Zeit anders.

    Er verliert seine brachiale Gewalt, wird milder.


    Das wirst du mir jetzt zwar nicht glauben können oder wollen, aber ich will es dir dennoch jetzt sagen:!


    Hinter den düsteren Wolken ist ein warmes Licht.... für dich, für alle hier.


    Ich hoffe, dass du mir glauben kannst - zumindest ein kleines bisschen.

    Und ich hoffe, Daniel, dass du die Kraft findest, nach diesem Licht zu suchen und dass du es auch finden wirst.


    Doch zuvor musst du durch ein sehr steiniges Tal wandern und diese Tal nennt man nicht umsonst "Tal der Tränen".


    Auf diesem Weg gibt es leider keine Abkürzungen, keine Umwege - zumindest wenn man seelisch gesund bleiben möchte.

    Alle Gefühle müssen durchlebt, durchleidet werden.... Kein Gefühl ist falsch. Jedes einzelne Gefühl hat seine Berechtigung.


    Manchmal ist man wie erstarrt, manchmal weint man sich die Seele aus dem Leib, manchmal ist man zornig, manchmal fühlt man sich ohnmächtig, hilflos, Manchmal fühlt man gar nichts, manchmal hat man Schuldgfühle, meint zu wenig getan, zu wenig geliebt zu haben. Manchmal sieht man etwas Licht im Tunnel und glaubt dass man vorwärts geht und dann ist es wieder stockfinster und man verliert alle Zuversicht und glaubt, alles keine Minute länger ertragen zu können.


    3 Schritte vor - 2 zurück.


    Das alles ist völlig normal und ich glaube jeder der hier im Forum schreibt kennt diese Auf und Abs, diese rasante Achterbahnfahrten zur Genüge.


    Daniel, all deine Gefühle, die du jetzt durchlebst, sind ok.


    DU bist ok.


    Ich dachte oft, ich sei verrückt oder auf dem Weg dahin. Doch ich war nicht verrückt. Die Situation war ver-rückt. War unbegreiflich. Nicht fassbar.


    Jeder geht mit seiner Trauer anders um. Es gibt da kein Patentrezept. Jeder muss und wird seinen eigen Weg finden.


    Ganz wichtig ist meiner Meinung nach, dass du nichts tust, was dich noch schlechter fühlen lässt, denn das kann ganz gefährlich werden.


    Wenn du in ein tiefes Loch gefallen bist, lenk dich ab durch Sport, spazieren gehen, Filme schauen, Schreiben, Raus gehen usw. Auch wenn dir im Augenblick auch nicht danach ist!!! Tu es einfach!


    Schreien, auf Kissen einprügeln hat mir auch geholfen.


    Was dir persönlich gut tut, musst du selbst herausfinden. Da gibt es kein allgemeingültige Rezept. Hauptsache du tust etwas,


    Habe Geduld mit dir selbst, denn so einen Schicksalsschlag kannst du nicht von heute auf morgen verkraften, da brauchst du einfach viel Zeit dafür. Ich spreche jetzt nicht von Tagen oder Monaten. Es kann durchaus 2 oder 3 Jahre dauern...


    Kennst du Momo?

    Immer wenn ich nicht mehr weiter weiß, denke ich an Beppo den Straßenkehrer aus diesem Buch - immer nur einen Besenstrich und dann kommt der nächste.!!!

    Und ich füge noch hinzu - zwischen den Besenstrichen kleine Erholungspausen machen.


    Achte gut auf dich. Trage Sorge für dich.


    Und noch was.

    Oft hatte ich ein schlechtes Gewissen. Dachte nicht genug für meine Lieben gemacht zu haben, glaubte sie "vernachlässigt" zu haben, ihnen zu wenig gezeigt zu haben, wie sehr ich sie liebe, warf mir vor mir zu wenig Zeit für sie genommen zu haben, zu sehr mein eigenes Leben gelebt zu haben (speziell bei meinen Pflegeeltern)

    Als es dann für mich am Schlimmsten war, habe ich all das aufgeschrieben, was ich mir alles vorwarf und habe dabei viele Tränen vergossen.!!! Anschließend schrieb ich auf, was ich meiner Meinung nach gut gemacht habe und das war fast noch schmerzhafter.

    Doch danach war mir klar: ich habe mich immer bemüht mein Bestes zu geben - und das ist doch das allerwichtigste, oder nicht? Das ist doch genau das, was letztendlich wirklich zählt.

    Und ich bin überzeugt, dass meine Lieben das auch so wahrgenommen haben. Dass ich das tat, was mir möglich war.

    Lieber Daniel, ich denke, du kannst das auch von dir sagen. So wie ich dich gelesen habe, warst du ein guter Sohn und deine Mutter hat das sicher immer gewusst .


    Du meine Güte, jetzt habe ich schon wieder einen Roman geschrieben. Hoffentlich habe ich Dich nicht mit meinem Text erschlagen.


    Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft, Mut, Geduld und Menschen, die immer für dich da sind.


    Alles Liebe


    blaumeise


    Bitte entschuldige meine Rechtschreibfehler. Deutsch ist nicht meine Muttersprache und mit der neuen Rechtschreibung stehe ich auf Kriegsfuß. :)

  • Trauer kann man nicht vergleichen. Es kommt immer darauf an, wie stark und innig die Liebe zu dem Menschen oder auch

    Tier war. Die Liebe bestimmt über die schwere der Trauer und nicht die Jahre.

    Egal, ob Mann, Frau, Kind, Oma, Opa, Bruder, schwester, Tante, Onkel, Freund, Freundin, Cousin, Hund, Katze, Mutter, Vater,

    etc. Allein die LIebe macht dann die Trauer aus. Mir tut es immer sehr weh, zu lesen, dass eine Trauer mit einer anderen

    Trauer verglichen wird. Das habe ich hier bei uns wo ich wohne schon sehr oft erleben müssen. Es tut einfach nur weh und

    verletzt und half mir überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich habe mich nicht mehr gewagt, das Alter meiner Mutti zu erwähnen,

    weil ich wusste, was für Sätze wieder kommen werden. So blieb ich dann lieber mit meinem Schmerz um meine geliebte

    Mutti alleine. Das war leichter zu ertragen, als immer wieder zu hören, - ach, die war ja schon alt-. Schau mal da drüben, die haben

    ihr Kind verloren........Das hat mich nie getröstet,ganz im Gegenteil, es zieht Dich nur noch immer weiter runter. Und dafür hab

    ich auch keine Kraft mehr. Einen geliebten Menschen oder ein geliebtes Haustier zu verlieren,tut weh, sehr weh. Das Herz kennt

    kein Alter. Ein Herz das liebt.

    Es macht einsam einen älteren Menschen zu verlieren, weil das ja so normal ist. Wenn jemand alt ist muss man ja damit rechnen

    dass dieser Mensch bald stirbt. Das gehört ja zum Leben dazu. Aber wenn ein Mensch jünger ist, ist das ja was ganz anderes.

    Das sagt alles der Kopf und nicht das Herz. Einem Herzen ist es egal, wie alt jemand ist, wenn es liebt.

    Meine Mutti war für mich alles. Sie war meine Mutti, meine Schwester, meine Freundin und ab und zu mal auch mein Kind.

    Und nun ist seid sieben Jahren alles weg. Und ich mag mir das nicht mehr an tun müssen, diese Vergleiche. Das tut nur weh.

    Sehr weh sogar. Deshalb verabschiede ich mich hier aus dem Forum, denn es tut mir nicht gut.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume, du hast mit all deinen Worten so recht. Man kann, nein: man DARF es nicht vergleichen... Eine Liebe zu verlieren ist das Allerschlimmste auf der Welt... Trauer ist keine Frage des Alters, des Geschlechts oder oder oder...

    Deine Worte werden hier fehlen - aber ich kann dich verstehen und du musst das tun was dir gut tut! Pass auf dich auf meine liebe Kornblume <3