Beiträge von JohannaB.

    Er war immer so tapfer, hat stets versucht etwas Gutes in der Situation zu finden. In der Nacht bevor er starb, da war er so unruhig, versuchte aufzustehen und sagte auch etwas. Leider war seine Sprache so verwaschen, dass ich bis auf wenige Worte nicht verstehen konnte, was er wollte. Am 13. Juli wurde ich auf ihn aufmerksam, ich war wohl kurz eingedusselt, weil er ein schmatzendes Geräusch von sich gab, ich strich ihm über die Wange und bemerkte, dass seine Augen seltsam trüb waren. Als nächstes sah ich, dass er auf der Zunge kaute und ich hatte Angst, dass er erstickt. Auf mein Klingeln reagierte niemand, also lief ich hinaus und holte eine Schwester.

    Es kamen dann zwei Schwestern mit und sagten mir, er sei tot. Er "kaute" aber immer noch auf der Zunge, es sei ein Reflex hat man mir gesagt. Ich konnte es nicht glauben, bis er noch einmal ausatmete..Er war wirklich tot, wie in Trance informierte ich die Familie.

    Bis heute kann ich mir nicht verzeihen, das ich nicht erkannte, was passiert.

    Das ist sehr lieb, ich bin froh, mich hier angemeldet zu haben. Im Mai 2019 hat mein lieber Mann die Diagnose Leukämie (AML) bekommen. Nach dem ersten Schock begannen wir zu kämpfen. Es sah zunächst auch gut aus. Die Chemos, die Stammzellengabe .., das Alles hat er gut geschafft. 8 Wochen nach der Stammzellentransplantation war der Blutkrebs wieder da. Von nun an war es stetiges auf und ab 2 mal waren im Knochenmark und im Blut keine Krebszellen nachweisbar. Er bekam Abwehrzellen vom Spender, jedesmal kam der Krebs wieder. Im Juni wirkte die Chemo nicht mehr und er wurde stationär auf ein anderes Medikament umgestellt. Es ging ihm da sehr schlecht und ich durfte ihn wegen Corona nicht begleiten. Er wurde nach 5 Tagen entlassen. Er klagte über starken Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und allgemeine Schwäche. Er, der immer gerne gegessen hatte, war appetitlos. Er durfte also nach Hause und wir fuhren täglich zur Kontrolle in die Uni.

    Am 6. Juli teilte uns eine Ärztin mit, dass sein Rückenmark selbstständig Blut bildet. Wie haben wir uns gefreut. Die Beschwerden, die wir der Ärztin schilderten konnte sie begründen, bis auf den Schwindel. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends, am 9. Juli fuhr ich mit ihm in die Uni, er konnte nicht mehr richtig sprechen, vom Bett bis zum Sofa fuhr ich ihn mit dem Rollstuhl, er wollte nicht mehr essen oder trinken. Es war schlimm meinen lieben, stozen Mann so zu sehen. Ein CT ergab eine Raumforderung am Kleinhirn. Eine Ärztin erklärte mir, das er vermutlich noch in der Nacht sterben würde. Jegliche Therapie wurde eingestellt. Er ist am 13. Juli um 6:59 Uhr gestorben. Wenigstens konnte ich bei ihm bleiben. Die Bilder werde ich für immer in meinem Kopf haben.

    Ich komme so schlecht mit der Situation zurecht, er fehlt mir in jeder Minute.

    ich habe meinen geliebten Mann im Juli verloren. Die Leukämie oder die Raumforderung haben gewonnen. Ich bleibe zurück mit dem Gefühl nicht genug getan zu haben, bei den Ärzten nicht hartnäckig genug gewesen zu sein. Ich bin auf dieser Erde geblieben und fühle mich heimatlos ohne ihn. Wo ich bin, will ich wieder weg, ich fühle an jedem Ort einsam.