Beiträge von JohannaB.

    Heute schaffe ich es nicht mich aus diesem Klammgriff der Angst zu winden. Ich sitze hier und hoffe, dass ich den Tag irgendwie überlebe.

    Ich danke euch für eure lieben Worte, die offensichtlich nur von Menschen in einer ähnlichen Situation gefunden werden.

    Ja, Weihnachten habe ich geliebt. In diesem Jahr habe ich Angst vor dieser Zeit. Am liebsten würde ich es ausfallen lassen. So viele Weihnachten haben wir zusammen gefeiert. Er hat mir zu Liebe Weihnachtsmarktbesuche auf sich genommen. Er hasste das Gedränge...

    Eine lecker Bratwurst oder Reibekuchen, dafür war er dann zu haben, mein geliebter Schatz.

    Wenn ich ganz viel Mut habe, dann hole ich mir eine Bratwurst an seinem Lieblingimbiss. Bisher meide ich Orte, die wir zusammen aufgesucht haben, schaue unsere Filme nicht mehr, ich beginne zu weinen, wenn ich unsere Musik höre....

    Ich danke dir, es hilft mit Menschen im Kontakt zu sein, die ein ähnliches Schicksal teilen.

    Direkt nach Achims Tod ging es mir besser, als jetzt. Wahrscheinlich, weil so allmählich im Bewusstsein ankommt, er ist für immer in der anderen Welt. Ich sitze hier und versuche ihn zu spüren, spreche mit ihm.

    Ja ..manchmal denke ich darüber nach, ihm zu folgen. Ich weiß aber auch, dass er möchte, das ich lebe und wieder glücklich werde.

    Ich weiß nur nicht, wie es geht...

    Liebe Anja,

    den Jenseitskontakt habe ich nächste Woche und ich hoffe so sehr, dass er da ist. Ich werde versuchen, die geistige Welt um Hilfe zu bitten, bisher bitte ich immer ihn. Bin aber wahrscheinlich zu sehr in meiner Trauer verfangen, um die Hilfe zu erkennen.

    Bisweilen habe ich das Gefühl, das ich nicht mehr aufstehen mag und verbiete es mir. Er hat so tapfer gekämpft und ich lasse mich so hängen.

    Ich sollte ihm von Herzen gönnen, dass sein Leiden, seine Schmerzen und sicher auch seine Ängste ein Ende haben und er frei und froh in der geistigen Welt leben kann. Einerseits will ich das, aber noch lieber will ich ihn bei mir haben.

    Gefühlt besteht mein Leben aus Panikattacken, Herzschmerzen, als er die Diagnose bekam , hatte ich anfangs, als er in der Klinik war ebensolche Symptome. Konnte mich aber irgendwie berappeln, jetzt weiß ich nicht wofür.

    Klingt das alles sehr egostisch?

    Ich hoffe so sehr darauf, ihn wiederzusehen. Als er starb war ich 55, der Gedanke noch 20, 25 oder mehr Jahre alleine zu verbringen, macht mir Angst. Alle sagen, ich bin so tapfer, das stimmt nicht. Manchmal weine ich laut, ganz laut, gestern habe ich mit seinem Bild geschimpft und fühle mich heute noch mieser.

    Ich habe ernsthaft überlegt, ob ich mein Knie operieren lasse, ich wäre im Krankenhaus, jemand würde sich um mich kümmern, obwohl ich das immer ganz gut selbst konnte. Mir fehlt Kraft, Hoffnung...

    Liebe Anja,

    auch ich befasse mich erst seit Achims Tod mit dem "danach". Eine Freundin meiner jüngsten Tochter ist sehr feinfühlig und spirituell veranlagt. Meine Tochter hat 2 1/2 Wochen nach Achims Tod geheiratet, standesamtlich, die kirchliche Hochzeit hat sie abgesagt.

    Ihre Freundin hat später berichtet, das Achim da gewesen ist. Sie konnte ihn und auch seine große Liebe zu mir deutlich spüren. Ich selbst suche nach Zeiche von ihm, 2 Mal bin ich mir sicher, dass er ganz nah bei mir gewesen ist. Manchmal nachts kann ich ihn riechen, vielmehr sein Parfum. Nach diesen Erlebnissen habe ich Kontakt zu einem Medium aufgenommen und hoffe, dass er sich meldet.

    Es gehr mir gerade gar nicht gut und ich weiß nicht, wie ich den Tag hinter mich bringen soll. Du kennst das sicherlich. Liebe Grüße

    Gestern Abend war es ganz plötzlich schlimm, ich fühlte mich so alleine. Das Gefühl habe ich seit mein Schatz gestorben ist dauernd und sollte daran gewöhnt sein. Ich musste laut weinen. Irgendwann hatte ich eine unglaubliche Wut, weil er mich alleine gelassen hat.

    Ich bin verblüfft, wie sich weinen, schimpfen, hadern abgewechselt haben. Heute fühle ich mich mies, ich weiß, er wollte mich nicht alleine lassen, hat gekämpft...Und ich empfinde auf einmal Wut, ich habe mit seinem Bild geschimpft, ich glaube, ich werde wirklich verrückt.

    Ja, es sieht ganz so aus Meine jüngste Tochter hat er adoptiert. Sie wollte es seit sie 8 Jahre alt war, als sie 28 Jahre alt war, hat sie seinen Namen angenommen. Die anderen drei Kinder hat er, obwohl sie nicht adoptiert werden wollten, genauso geliebt. ER konnte jeden Menschen so annehmen wie er war. Darum beweinen ihn so viele Menschen.

    Liebe Renate, unsere Gemeinsamkeiten schmerzen uns, sie verbinden uns aber auch in diesem Schmerz.


    Fühl dich gedrückt!

    ...manchmal halt einen Schritt vor und zwei zurück...

    Ich habe den Mann meines Lebens verloren, nach der Scheidung vor 25 Jahren, hat er das Lachen in unsere Familie gebracht. ER nahm meine 4 Kinder an, als wären es seine eigenen. Geduld, Humor, Zuverlaässigkeit, Zärtlichkeit und so viel mehr fehlen jetzt. Auch die Kinder vermissen ihn, seine Kollegen und so viele Menschen mehr.

    Liebe Anja,

    das leben meint es oft nicht gut mit uns. Und dann lernen wir die Person kennen, die uns versteht und uns das Lachen und die Freude in unser Leben bringt. Wir hoffen und leiden mit diesem Menschen und dann passiert das Unfassbare-dieser wunderbare Mensch wird uns genommen.

    Nach allem, was ich gelesen und gehört habe, ist der Weg durch die Trauer langwierig und unberechenbar. Ein Tag, der gut für und beginnt, kann in Tränen und Verzweiflung enden. Es ist ein Auf und Ab, wir versuchen die Herausforderung anzunehmen.

    Ich glaube, du hast einen guten Weg gefunden, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du den Weg weiter gehen kannst.

    Liebe Grüße

    Wieder ein Tag geschafft!! Heute hatte ich ein Gespräch mit einem Kollegen, der meinte, die meiste Trauer sei in gewisser Weise Selbstmitleid.

    Sicher, mein Mann musste die Krankheit ertragen, leiden, sterben...

    Ich bin immer noch hier, allein mit diesen Bildern im Kopf (die ich wohlgemerkt liebend gerne habe, denn ich konnte ihn bis zum Ende begleiten), der Angst, die mich nicht frei atmen lässt, Schlaflosigkeit, weil ich immer nur an ihn denken kann. Ich vermeide Filme ,die wir zusammen gesehen haben, ich koche nicht für mich alleine....

    Alles, was ich für ihn tat, tat ich gerne, weil ich liebe, immer noch...

    Ich bin verwirrt, ein noch schlechteres Gewissen brauche ich wirklich nicht.

    Ich danke euch für`s Lesen, helfen, eure Anteilnahme.

    LG

    Johanna


    Hallo, ein neuer Tag ohne ihn. Ich werde versuchen ihn so gut es geht zu bewältigen.

    Im Hinterkopf ist immerzu der Gedanke, dass ich ohne ihn weiterleben muß. Die Tage irgendwie hinter mich bringen,

    etwas, das mir widerstrebt. Mein Mann und ich haben immer gesagt, ein Leben will gelebt werden. Die Zeit, die man auf dieser Erde hat ist zu schade, um sie einfach nur "rum zu kriegen".

    Liebe Anja,

    ich kann dich, wie sicher alle hier, sehr gut verstehen. Ich habe mir auch schon mehrfach gewünscht diese Welt zu verlassen, weil ich den Schmerz nicht mehr aushalten kann. Alles, was das Leben ausgemacht hat, ist fort und es ist sicher, dass er nicht wiederkommt. Letzte Woche hatte ich einen Tag, an dem ich relativ gut über die Runden kam. Es folgte ein Wochenende, an dem ich mich kaum aushalten konnte.

    Ich sage mir oft: Er war so tapfer und du lässt dich so hängen, reiß dich mal zusammen.

    Ich schaffe es nicht. Wir müssen darauf hoffen, dass es eines Tages besser wird. Ganz langsam werden wir wieder lernen zu lachen, sich auf etwas zu freuen, zu genießen...

    Also heißt es weitermachen bis zu diesem Tag, der hoffentlich irgendwann kommt.

    Ganz liebe Grüße

    Ich wäre sehr dankbar für dieses zarte Pflänzchen, das sich Hoffnung auf ein Wiedersehen, auf Weiterleben und Zufriedenheit nennt. Bisher besteht mein Alltag aus Vermissen. Ich vermisse Gespräche, gemeinsam schweigen, Händchen halten, einen Kuss.

    All das, was mein Leben bis Anfang Juli so ungemein bereichert hat. Ich will tapfer sein, schaffe es manchmal einfach nicht.

    Es wird werden, so hoffe ich.

    Hallo ihr alle,

    wenn der Tag vorüber ist, geht es wieder einigermaßen. Ich denke dann: wieder ein Tag ohne ihn geschafft, wohlwissend, dass es mir an jedem Tag ohne ihn schlecht gehen wird. Wir hatten genau zwei Monate vor der Diagnose einen sehr schweren, unverschuldeten Autounfall.

    Wie durch ein Wunder konnten wir nahezu unverletzt aussteigen. Manchmal erwische ich mich bei dem Wunsch, dass wir beide da zusammen hätten sterben sollen. Er würde nicht wollen, dass ich so denke. Trotzdem, manchmal denke ich, dann wäre ich jetzt auch frei. So muss ich weiterleben. Es fragt uns niemand, ob wir zur Welt kommen oder sterben wollen. Das wird an einer anderen Stelle entschieden.

    Es geht mir heute morgen so schlecht. Um 6:59 war er 15 Wochen tot. Ich weiß nicht, wie ich den Tag schaffen soll. Seit 01.10.gehe ich wieder arbeiten, dann bin ich zeitweise abgelenkt. Trotzdem, ich kehre in ein leeres Haus zurück.

    Ich melde mich heute Abend, hoffentlich in besserer Verfassung, zurück.

    Du hast sicher recht. Ich stehe noch ganz am Anfang und der "vernünftige" Teil in mir sagt mir auch, dass Selbstvorwürfe nicht weiter helfen. Leider ist das schlechte Bauchgefühl stärker! Vielen Dank für die lieben Wünsche!

    Ich danke dir für den Trost. Mein Kopf sagt mir das auch, trotzdem verfange ich mich immer wieder in diesen Gedanken, dass ich nicht richtig reagiert habe. Manchmal schaffe ich es gar nicht, mich von diesem Gedanken zu lösen. Das sind sehr trübe Tage, an denen ich nicht weiß, wie ich ohne ihn weiterleben soll.