unendlich verloren

  • Liebe Johanna,

    mein tiefes Mitgefühl zum Tod deines Mannes.

    Diese Gefühle, dieser abgrundtiefe Schmerz, das kann der Verstand nicht erklären, das ist einfach da und wird auch für eine Weile so bleiben, nichts kann etwas daran ändern.

    Es gibt auch keinen Trost, sondern nur ein absolutes Verstehen, das ich dir anbieten kann.

    Die Tage vergehen und das Überstehen jedes einzelnen davon ist eine große Leistung, die erbracht werden muss, bevor sich ganz allmählich etwas verändern kann.

    Die Trauer verändert sich tatsächlich, ich habe in zweijähriger Kleinarbeit gelernt damit umzugehen und fühle mich trotzdem noch als Anfängerin in meinem Trauerprozess.

    Zu Beginn kann die Tatsache, dass es so lange dauert und dass sich unser Leben total wandelt Angst machen, das muss es aber nicht, denn ob du es glaubst oder nicht, ich habe mich inzwischen ganz gut an die Situation gewöhnt und trage die Hoffnung im Herzen, dass sich irgendwann alles wieder zum guten wandelt.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe Gabi

  • Hallo, ein neuer Tag ohne ihn. Ich werde versuchen ihn so gut es geht zu bewältigen.

    Im Hinterkopf ist immerzu der Gedanke, dass ich ohne ihn weiterleben muß. Die Tage irgendwie hinter mich bringen,

    etwas, das mir widerstrebt. Mein Mann und ich haben immer gesagt, ein Leben will gelebt werden. Die Zeit, die man auf dieser Erde hat ist zu schade, um sie einfach nur "rum zu kriegen".

  • Liebe Johanna,

    wenn tiefer Sehnsuchtsschmerz uns erfasst, wollen viele die einsame Zeit nur noch hinter sich bringen. Wir müssen nicht immer tapfer sein. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du die Nähe Deines Liebsten immer mehr erfahren darfst.

    Sei mitfühlend begleitet.

    Sommermond

  • Liebe Johanna,

    Dein Verlust tut mir sehr leid. Deine Fragen sind ganz verständlich. Man fragt sich immer ob man etwas besser machen hätte können. Du hast dein Bestes gegeben und hast ihn begleitet.


    Hast du noch Familie und Freunde die dich begleiten?

    Ich hoffe das auch das Schreiben hier dir ein wenig hilft.


    Fühl dich willkommen <3

    Isabel

  • liebe Johanna,


    mein tiefes beileid zu deinem verlust.... und ein liebes willkommen hier bei uns im forum...


    mein mann ist auch an krebs gestorben, er bekam wie dein mann stammzellen und doch hat alles nichts genutzt.... du darfst dir keine vorwürfe machen, nichts hättest du ändern können, liebe Johanna.... wir wissen nicht, warum die einen leben dürfen, die anderen aber nicht....


    eine liebe umarmung von Bine:24:

  • Wieder ein Tag geschafft!! Heute hatte ich ein Gespräch mit einem Kollegen, der meinte, die meiste Trauer sei in gewisser Weise Selbstmitleid.

    Sicher, mein Mann musste die Krankheit ertragen, leiden, sterben...

    Ich bin immer noch hier, allein mit diesen Bildern im Kopf (die ich wohlgemerkt liebend gerne habe, denn ich konnte ihn bis zum Ende begleiten), der Angst, die mich nicht frei atmen lässt, Schlaflosigkeit, weil ich immer nur an ihn denken kann. Ich vermeide Filme ,die wir zusammen gesehen haben, ich koche nicht für mich alleine....

    Alles, was ich für ihn tat, tat ich gerne, weil ich liebe, immer noch...

    Ich bin verwirrt, ein noch schlechteres Gewissen brauche ich wirklich nicht.

    Ich danke euch für`s Lesen, helfen, eure Anteilnahme.

    LG

    Johanna


  • Johanna, nicht böse sein, aber dein Kollege hat keine Ahnung, er sollte froh sein das ihm das nicht passiert ist, und nicht solch unüberlegte Äußerungen tätigen.

    Wir müssen uns auch selbst bemitleiden, wie sonst würden wir diesen schweren Weg, denn sonst bitte schaffen.

    Solche Komentare ärgern mich so, unfassbar.

    Jeder weiß wie es uns geht,was wir tun sollen, wie wir uns verhalten sollen, und genau das macht einen dann so unsicher,...weil mal dem halt nicht entspricht, ja auch gar nicht entsprechen kann.

    Mir hat gestern auch jemand gesagt,.... du darfst dich da nicht so hängen lassen, jetzt ist dann aber mal gut...

    Ich habe mir angewöhnt darauf zu antworten....anfangs wagte ich das nicht...doch mittlerweile mach ich das, denn dann hab ich meine Ruhe, ....meine Antworten sind dann meist kurz, aber aussagekräftig...so in etwa...sei froh das du deine Liebe noch hast...

    Und siehe da, keine Komentare mehr , in diese Richtung, ja nun natürlich auchabstand nehmen von mir, weil wie kann sie nur sowas sagen, aber lieber bin ich alleine , als mir diese Beserwisserhaften Floskeln anzuhören.

    So das musste jetzt mal sein..

  • du machst alles richtig....wir alle machen alles richtig, jeder wie es für ihn wichtig und richtig ist, um durch den Tag zu kommen...lass sie reden...leider , und das empfinde ich wirklich als leider, den wünschen tu ich das niemandem, werden sie irgendwann, auch dort wo wir jetzt sind sein.

    Und erst dann, und das weiß ich aus eigener Erfahrung, erst dann verstehen sie uns.


    Schritt für Schritt Johanna...

  • ...manchmal halt einen Schritt vor und zwei zurück...

    Ich habe den Mann meines Lebens verloren, nach der Scheidung vor 25 Jahren, hat er das Lachen in unsere Familie gebracht. ER nahm meine 4 Kinder an, als wären es seine eigenen. Geduld, Humor, Zuverlaässigkeit, Zärtlichkeit und so viel mehr fehlen jetzt. Auch die Kinder vermissen ihn, seine Kollegen und so viele Menschen mehr.

  • da geht es dir wie mir, meine große Liebe, war mein Leben, und auch bei mir war es meine zweite Ehe und auch meine vier Kinder nahm er an wie als ob es seine gewesen wären, und auch meine Kinder, wenngleich alle schon erwachsen, liebten ihn sehr, und er fehlt uns allen.

    Du siehst sehr viele Gemeinsamkeiten, und der gleiche Schmerz.

  • Ja, es sieht ganz so aus Meine jüngste Tochter hat er adoptiert. Sie wollte es seit sie 8 Jahre alt war, als sie 28 Jahre alt war, hat sie seinen Namen angenommen. Die anderen drei Kinder hat er, obwohl sie nicht adoptiert werden wollten, genauso geliebt. ER konnte jeden Menschen so annehmen wie er war. Darum beweinen ihn so viele Menschen.

    Liebe Renate, unsere Gemeinsamkeiten schmerzen uns, sie verbinden uns aber auch in diesem Schmerz.


    Fühl dich gedrückt!

  • Gestern Abend war es ganz plötzlich schlimm, ich fühlte mich so alleine. Das Gefühl habe ich seit mein Schatz gestorben ist dauernd und sollte daran gewöhnt sein. Ich musste laut weinen. Irgendwann hatte ich eine unglaubliche Wut, weil er mich alleine gelassen hat.

    Ich bin verblüfft, wie sich weinen, schimpfen, hadern abgewechselt haben. Heute fühle ich mich mies, ich weiß, er wollte mich nicht alleine lassen, hat gekämpft...Und ich empfinde auf einmal Wut, ich habe mit seinem Bild geschimpft, ich glaube, ich werde wirklich verrückt.

  • Nein JohannaB

    Du wirst nicht verrückt ,es ist schrecklich damit fertig zu werden das man Auf einmal alleine ist.

    Mir ging es heute morgen auch so heute ist mein geliebter Mann 7Wochen Tot .

    Ich habe heute so wie du viel geweint ,auch heute schon ,es gehört dazu .

    Alle sagen lass dir zeit ,das kann ich auch nur dir raten .Ich glaube nicht daran ,das die Zeit alle

    Wunden heilt ,aber vielleicht wir es etwas besser.

    Ich habe zum bespiel Große Angst vor der Weihnachtszeit immer wenn jemand das Wort

    Weihachten sagt laufen die Tränen.


    Lass alles raus hier kannst du das vielleicht hilft es dir


    Liebe Grüsse


    deine Birgit

    .

  • Heute hatte ich ein Gespräch mit einem Kollegen, der meinte, die meiste Trauer sei in gewisser Weise Selbstmitleid.

    Sicher, mein Mann musste die Krankheit ertragen, leiden, sterben...

    Ich bin immer noch hier, allein mit diesen Bildern im Kopf (die ich wohlgemerkt liebend gerne habe, denn ich konnte ihn bis zum Ende begleiten), der Angst, die mich nicht frei atmen lässt, Schlaflosigkeit, weil ich immer nur an ihn denken kann. Ich vermeide Filme ,die wir zusammen gesehen haben, ich koche nicht für mich alleine....

    Liebe Johanna! Bitte nimm solche Aussagen nicht ernst! Die Trauer ist die Trauer um den Menschen, den man geliebt hat!

    Natürlich trauert man gleichzeitig um sich selbst, weil man diesen ganz besonderen Menschen in diesem Leben auch verloren hat!

    Und das steht jedem auch zu!

    Jedes Gefühl, das du empfindest, ist richtig! Sei lieb umarmt! :30:

    LG Andrea

  • Heute schaffe ich es nicht mich aus diesem Klammgriff der Angst zu winden. Ich sitze hier und hoffe, dass ich den Tag irgendwie überlebe.

    Ich danke euch für eure lieben Worte, die offensichtlich nur von Menschen in einer ähnlichen Situation gefunden werden.

  • Liebe Johanna,

    Ich bin auch seit Freitag nur am weinen...unterbrochen von Arbeiten gehen, zusammenreisen, ....Gedanken kommen und gehen, ungeordnet. Angst, die mir vorkommt wie ein Phantomschmerz. In Gedanken bin ich bei Dir. Aber auch bei all den Anderen Mitleider und Mitleiderinnen, auch bei den vielen Haustieren, die einen Menschen vermissen. Heute mittag kam meine Schwester und sah mich an. Und ich erzählte von Jürgen und von meinen Sorgen und sie hat mir so geholfen indem sie einfach nichts gesagt hat, sondern einfach mitgeweint.

    Vielleicht ist es gut, wenn du deine Angst zulässt , wohlgemerkt ohne ihr Macht zu geben. Vielleicht hilft es wenn du sagst: Angst, du hast wohl deine Berechtigung, aber ich möchte dich nicht ganz behalten, denn ich möchte meine Sinne auch noch für jemand anders offen halten, falls sich jemand bei mir meldet, der mir wichtiger ist als Du. Ich weis das hört sich oberblöd an, aber mir hilft das manchmal.

    Ich denke an Dich/Euch/mich und hoffe wir schaffen das. Waltraud