Hallo alle zusammen! Das ist ja unglaublich wie viele mir geantwortet haben und wie schön, dass ich hier über Hartmuts Tod reden kann.
Das kann ich in meinem Umfeld auch, aber ich habe das Gefühl den anderen nicht lästig fallen zu wollen, weil ich immer wieder dasselbe erzählen will und es immer noch nicht besser geworden ist. Bei euch habe ich die Sorge nicht, da ich schon gelesen habe, dass einige ähnliches geschrieben haben.
Mein Mann und ich haben uns vor 24 Jahren kennen gelernt und es war für uns als hätte der Blitz eingeschlagen. Es war so, als hätten wir einen Seelenverwandten gefunden. Das war besonders schön, da jeder eine Ehe hinter sich hatte und so unsere Beziehung als was besonderes betrachtet hat. Jeder hatte 2 Kinder aus erster Ehe und wir waren eine große Patchwork Familie. Unser großes Hobby war das Reisen. Auch in dieser Hinsicht waren wir gleich gesinnt und liebten Camping. Ziemlich schnell kauften wir uns einen Wohnwagen und nutzen alle Urlaubstage in Europa unterwegs zu sein. Am Anfang mit den Kindern und später ohne...
Unser großer Traum war im Ruhestand im Süden zu überwintern. Diesen Traum konnten wir nur noch zum Teil leben, er hat meinem Mann aber so viel Kraft gegeben, dass er 5 Jahre gegen seinen Lungenkrebs erfolgreich ankämpfte.
Glücklicherweise ging er schon vorzeitig in den Ruhestand, erlitt aber ein Jahr später die Erkrankung. Ich versuchte noch ein Jahr weiter zu arbeiten, aber aufgrund der psychische Belastung und der vielen Arzttermine meines Mannes musste und wollte ich aufhören.
Es gab ein ständiges Auf und Ab mit vielen Ängsten, weil der Krebs in anderer Form immer wiederkehrte, aber auch viel Glück, wenn Untersuchungen positiv ausfielen. Gute Ärzte, viel Energie und Unterstützung von Freunden führte dazu, dass wir zwischendurch mit unserem Wohnwagen verreisen konnten. Die Winter 18/19 und 19/20 verbrachten wir in Spanien und mein Mann hatte schon alles geplant für den letzten Winter. Er konnte in Spanien seine Immuntherapie weiterführen.
Da machte uns eine im Juli festgestellte Leukämie einen Strich durch die Rechnung. Nach dem 1. Schock versuchten wir auch das zu besiegen mit verschiedenen Chemotherapien. Alles sah gut aus und dann drehte sich das Blatt und innerhalb von 4 Tagen war die Leukämie zurück und der Arzt informierte uns, dass man Hartmut nicht mehr helfen konnte. Es war ein Schock für uns beide und noch mehr, dass mein Mann 4 Stunden nach dem Gespräch mit dem Arzt starb. Ich glaube, als er hörte, dass er keine Chance mehr hatte, gab er auf diesen unglaublichen Kampf zu führen. 3 Wochen vorher hatte er die Buchung unseres Camping Platzes bestätigt und dann war er tot. Ich und alle, die ihn noch gesehen haben, konnten es nicht glauben. Es hat doch schon so oft geklappt weiterzumachen, warum jetzt auf einmal nicht mehr????
Liebe Grüße von Martina
PS. Sonnenblumen sind für mich so schön, fröhlich und positiv. Ich hoffe, dass ich auch irgendwann wieder fröhlich und positiver bin...