Beiträge von Sonnenblumen

    Liebe Gaby,

    Ich habe es überstanden... genau! Das mit dem woanders schlafen konnte ich anfangs auch nicht. Das dauerte mehr als ein halbes Jahr, aber jetzt hatte ich es mir bei der Hochzeit als Ziel gesetzt und letzte Woche war ich am Wochenende bei Freunden mit einer Übernachtung. Eins nach dem anderen....du wartest einfach bis du es dir zutraust. Das wird schon! LG Martina:30:

    Liebe Gaby,

    wie schön von dir zu hören. Ich lese schon längere Zeit im Forum herum, weil ich nicht zur Ruhe komme und siehe da, da kommt deine Nachricht....

    Die Hochzeit war sehr schön und alle waren begeistert und zufrieden. Vor allem das Brautpaar empfand es als schönsten Tag im Leben und das ist auch richtig so!

    Mein Mann fehlte für mich an diesem Tag besonders an meiner Seite. Bei mir waren die Gefühle sehr gemischt. So lange Programm war, könnte ich mich gut ablenken und meine Gefühle im Zaum halten. Trauung, Kaffeetrinken, viele kleine liebevolle Einlagen der Gäste, Abendessen vergingen schnell und es ergaben sich Gespräche mit anderen. Ab 21.30 Uhr war Tanz und dann habe ich mich sehr schlecht gefühlt. Ich saß alleine am Tisch, während der Rest tanzte bzw einige Männer an der Theke standen. Ich muss dazu sagen, dass außer den Eltern der Braut und ich keine älteren Menschen anwesend waren. Das Brautpaar hatte überwiegend Freunde und Bekannte eingeladen, von denen einige Schulfreunde meines Sohnes waren, die sich verständlicherweise nach einem kurzen Plausch mit mir wieder zu den jüngeren begaben.

    Ich bin auch ein oder 2x alleine zur Tanzfläche gegangen, aber ich stand innerlich total neben mir. Das passte irgendwie gar nicht für mich, fröhlich zu tanzen oder alleine am Tisch zu sitzen. Freude und Spaß waren natürlich angesagt und keine Gedanken an Trauer. Puh, da wurde mir das Witwendasein wieder besonders deutlich. :13:

    So geht es mir übrigens oft. Auf der einen Seite das normale Alltagsleben und auch der anderen Seite das Trauerleben in meinem Kopf. Irgendwie schwer vereinbar...

    Es war übrigens auch das 1. Mal, dass ich im Hotel nach Hartmuts Tod übernachtet habe. Das Einzelzimmer machte mir das Alleinsein noch einmal besonders deutlich. Klein, unterm Dach und nicht sehr einladend.

    LG Martina

    Liebe Mausi,

    auch ich schicke dir mein Beileid und eine mitfühlende Hand. Wie gut, dass du uns alle gefunden hast. Es tut gut zu lesen, dass es anderen ähnlich geht, jederzeit Ansprechpartner zu haben oder einfach sich abzulenken beim Lesen der vielen Schicksale und der Welt zu entfliehen. LG Martina

    Liebe Sabiene, RalfsHeidemarie, Steffi

    ja, wenn ich deine Zusammenfassung lese hört es sich ganz einfach wie ein roter Leitfaden an, aber das ist es natürlich nicht. Es klappt auch nicht oft nur manchmal ein bisschen...:13:Ich versuche die Tage herumzubekommen und sie mit Aktivitäten zu füllen. Ich glaube, dass ich noch keinen Tag alleine war seit mein Liebster gegangen ist. Irgendwie organisiere ich immer Termine, Besuche oder ähnliches in die Tage. Wenn ich das so schreibe, sehe ich, dass ich das Leid immer noch nicht ganz zulasse. Es schmerzt so...

    Ich bin beeindruckt von RalfsHeidemarie und ihrer Energie soviel auszuprobieren und freue mich von Herzen, dass es ihr besser geht. Aber gleichzeitig wie sie schreibt, ging es ihr sehr schlecht und sie hatte lange Zeit kaum die Kraft aufzustehen.

    Vielleicht muss es mir noch schlechter gehen, damit es wieder aufwärts gehen kann. Verrückt? aber vielleicht wahr? Ich weiß es einfach nicht... Was meint ihr?? Muss man erst an einem Tiefpunkt sein, um wieder ins neue andere Leben zurück zu kommen?

    Ich empfinde mich als Suchende, die liest, redet, das Forum als ständigen Begleiter hat, aber eigentlich nicht zur Ruhe kommt. Die Trauer ist immer in meinem Kopf und mittlerweile erlebe ich mich schon zwiegespalten beim Zusammensein mit anderen. Ich kann doch nicht nur über meine Trauer reden, aber erlebe nicht viel anderes, um die üblichen Alltagsgespräche zu führen. Die Distanz von mir zu Freunden, Bekannten wird von meiner Seite größer, obwohl ich sie dringend brauche, um nicht noch mehr alleine zu sein. Nach Hartmuts Tod habe ich soviel Zuspruch bekommen, dass man immer zu mir hält. Aber mittlerweile klingelt das Telefon seltener.... ihr seht beim Lesen das Durcheinander in meinem Kopf und meine Ratlosigkeit wie es weiter gehen kann. Die Ratschläge meiner Therapeutin, ich solle meine Trauer annehmen, es sei doch noch frisch ( 10 Monate empfinde ich als Ewigkeit) helfen nur bedingt. Zu Anfang war ich hoffnungsvoller, weil ich mir von der Trauergruppe, Therapeutin etc versprochen habe, dass es mir danach wieder gut geht. Aber mir wird langsam klar, dass alle nur Ratschläge geben können und irgendwas in mir passieren muss, um aus dem Loch herauszufinden. Aber was und wann?


    Liebe Sabiene, ich hoffe, dass es okay war, dein Wohnzimmer zu füllen mit meine Gedanken. Sie flossen einfach so und ich weiß gar nicht, ob ihr sie unter Sonnenblumen finden würdet.


    Ganz liebe Grüße und ich lese sehr gerne deine Beiträge. Sie bringen mich zum Nachdenken. Martina

    Liebe Sonnenstrahl,

    mit Traurigkeit lese ich deine Zeilen. Ja, es ist wirklich schwer zu:13:ertragen und auszuhalten. Ich hoffe, dass meine Zeilen dir ein wenig helfen und zeigen, dass du nicht alleine bist. Hier ist immer jemand, der ein wenig Trost sendet und über eine Klippe hilft. Schreib dir weiterhin die Last von der Seele. Wir hören dir zu.

    Hab einen erträglichen Tag Martina:30:

    Liebe Sabiene,

    du fragst nach unseren Gedanken....tja, die sind sehr wechselhaft. Auch ich empfinde mein Leben ärmer, trauriger und einsamer und ständig suche ich nach Wegen wie der ständige Druck, der Schmerz auf der Brust weniger wird. Meine Therapeutin sagte gestern, dass ich die Trauer annehmen und die Schmerzen akzeptieren soll. Trauer dauert einfach seine Zeit und ist schmerzvoll. Wenn man sie verdrängt, wird sie länger dauern. In der Zwischenzeit soll ich meinen Tag strukturieren, mir gutes tun und achtsam mit mir umgehen. Das tägliche etwas Tun macht es leichter als zu grübeln und in seinem Schmerz versinken. Aber das sagt sich so leicht... am meisten fehlt mir die Zweisamkeit, Geborgenheit und Nähe zu meinem vertrauten Partner. Doch es ist müßig zu beklagen was fehlt, ich hoffe, dass durch das Leben der neuen Struktur des Alltags sich die irgendwie als Gewohnheit festsetzt und es leichter wird. Aber das sind Hoffnungen. Ob das funktioniert, muss ich ausprobieren.... da ich nicht mehr berufstätig bin, kann die Woche schon sehr lang werden.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag. LG Martina

    Liebe Schnuckel,

    ich sende dir liebe Grüße und ein wenig Trost :30:. Leider überfällt die Traurigkeit uns immer wieder und lähmt uns in den Aktivitäten. Wie verbringst du deinen Tag? Kann die Sonne dich zu einem Spaziergang locken?

    Liebe Grüße Martina

    Liebes Bettinalein,

    an das Gefühl, als mein Vater starb, kann ich mich gut erinnern und weiß wie weh es tat. Ein Partner kann mich verlassen, Freunde usw genauso, aber bei keinem war ich mir so sicher, dass ich immer zu ihm kommen kann wie bei meinem Vater. Diese bedingungslose Liebe.... Gleichzeitig war so ein Gefühl in mir, dass ich die nächste Generation bin, die sterben wird. Der Tod meines Vaters hat mich so sehr auf mich zurück geworfen und genauso ist das jetzt mit dem Tod meines Mannes.


    Vielleicht sollte ich mich noch einmal daran erinnern (mein Vater ist vor 22jahren gestorben), dass es anfangs sehr weh tat und heute eine große schöne Erinnerung und Dankbarkeit zurück geblieben ist, dass ich so einen Vater hatte?

    Vielleicht heilt die Zeit wirklich Wunden?

    Vielleicht hilft das bei der jetzigen Trauer um meinen Mann?

    Vielleicht geht es bei der Trauer, die mich so quält, eigentlich nur um die Traurigkeit um mich selbst?


    Vieles zum Nachdenken....

    LG Martina

    Liebe Sonnenstrahl, liebes Bettinalein,

    ihr seid nicht allein, denn viele im Forum lesen die Zeilen und denken an euch. <3Es macht mich natürlich betroffen solche Worte zu lesen, aber ich kann nur sagen, dass auch ich trotz meiner Kinder, 2 Enkel und Freunden mich die meiste Zeit sehr alleine fühle. Ich fühle mich auch trotz Besuch alleine. Mir ist mittlerweile klar geworden, dass ich mir selbst eine Geborgenheit und innere Sicherheit geben muss. Aber das ist wohl die größte Kunst und ich weiß auch nicht wie man dorthin kommt. Ich habe immer die Menschen bewundert, die sich selbst genug waren und deren Partner die Bereicherung ihres Lebens war. Aber was rede ich.....ich wäre im Moment schon zufrieden, wenn es nicht immer so weh täte. Ich versuche meine Tage mit Ablenkungen zu füllen in der Hoffnung, dass meine innere Wunde langsam heilt.

    Liebe Grüße an euch Martina

    Guten Morgen, liebe Sonnenstrahl!

    :30: ich sende dir ein wenig Trost auch wenn ich weiß, dass nichts wirklich tröstet;(. Ich hoffe, dass das Sitzen am Grab, die Stille und die Gedanken an deinen Seelenpartner dir ein wenig Ruhe geben kann.

    Hast du heute Kontakt zu anderen Menschen, um dich etwas abzulenken? Liebe Grüße Martina:)

    Liebe Brigitte, liebe Schnuckel,

    danke für die guten Wünsche. <3 Gleich geht es los zum ersten Wochenende außer Haus. Mein Sohn heiratet und ich übernachte außerhalb. Der Wohnwagen ist verkauft. Es passiert viel im Moment, was auf der einen Seite gut ist (sagt mein Kopf) aber gleichzeitig viel Herzklopfen und Angst verursacht. Mein Liebster wird mir heute besonders fehlen. Seid lieb umarmt Martina

    Liebe Brigitte,

    mir geht's im Moment ähnlich. Es fällt mir schon schwer eine Nacht woanders zu schlafen. Wie soll das länger möglich sein? Ich werde es demnächst aber trotzdem mal ein Wochenende versuchen eine Freundin zu besuchen. Eins nach dem anderen.... Vielleicht geht es nächstes Jahr länger.

    Fühle dich gedrückt Martina

    Liebe Steffi, liebe Carmen und liebe Wanderung! Auch euch sende ich noch einen lieben Dank für mitfühlenden Worte. Sie zeigen mir, dass das Urlaubsthema noch einmal etwas Besonderes in der Trauer ist und ihr mich gut verstehen könnt. Das tröstet....LG Martina

    Liebe Karin,

    danke für deine Worte.... nein, ich wäre nicht mehr alleine unterwegs gewesen. Das habe ich einmal im Sommer kurz ausprobiert und mich unendlich allein gefühlt.

    Kurz nach dem Tod hatte ich trotz des Schocks viel Energie und habe mir ausgemalt, dass ich alleine oder mit Freunden (wir kennen viele Camper) diese Art von Urlaub mache. Aber heute sehe ich das anders.

    Diese Urlaube stehen für mich für ein Lebensgefühl mit meinem Mann. Im Urlaub hatten wir eine große Nähe, träumten unsere Träume und genossen die Freiheit des gemeinsamen Herumvagabundierens. Das gibt es nicht mehr mit ihm und ich muss neu entscheiden, ob das irgendwann noch einmal für mich eine Möglichkeit ist.

    Die letzten 9 Monate sind ein ständiges sich trennen von etwas. Mir wird zunehmend klar, dass durch den Tod meines Mannes ich nicht nur ihn verloren habe sondern auch mein Leben bzw meinen Weg. Die Trauer bezieht sich also auch stark auf mich selbst und da habe ich überhaupt noch keine Perspektive wie es weitergeht....

    Das lähmt mich im Alltag auch so und nimmt mir die Freude an Dingen, die mir bislang vertraut und wichtig waren. Die gibt es ja noch, aber werden von mir ganz anders bewertet. Das Leben und meine Sichtweise ist durch den Verlust auf den Kopf gestellt. Ich weiß nur nicht wie ich es ordnen kann....

    Ich wünsche dir einen sonnigen Tag.

    Martina

    Liebe Sabiene,

    wie gut haben mir deine Worte getan und gezeigt, dass es mir nicht alleine so geht. Gemeinsame Urlaube und die Erinnerung daran sind noch einmal eine besondere Sache. Ich habe das Gefühl, dass mir durch die Entscheidung für den Verkauf der Tod meines Mannes mir noch einmal deutlicher wird. Es fühlt sich an, als hätte ich vieles verdrängt, um den Alltag überhaupt aushalten zu können und jetzt kommt die Realität mit Macht :13:.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir mit den Kreuzfahrten genauso geht. Das Anschauen von Filmen, Fotos etc die etwas mit Camping zu tun haben, kann ich nicht aushalten. An unsere Urlaubsfotos habe ich mich auch noch nicht herangetraut. Es geht mir aber genauso, dass ich unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit bin und ich hoffe, dass ich mich irgendwann mit nicht soviel Seelenschmerzen erinnern kann.

    Ich weiß, dass alles seine Zeit braucht und ich mehr Geduld aufbringen muss, aber das fällt mir schwer. Abwarten ist nicht so mein Ding;)...

    ich hoffe, dass es bald wieder etwas besser geht.

    Danke für deine mitfühlenden Worte und ich wünsche dir das Allerbeste. Wir können es gebrauchen.

    Martina

    Guten Morgen ihr Lieben, meistens lese ich ja nur mit und gebe ab und zu einen Kommentar ab, aber heute möchte ich erzählen wie schlecht es mir im Moment geht. Wie einige sich von euch vielleicht erinnern, ist mein Mann vor 9 1/2 Monaten gestorben. Wie ihr alle kämpfe ich mich durch die Trauer und ihr alle wisst wie schwer das ist.

    Seit einer Woche ist es besonders schlimm, da dieses Wochenende unser Wohnwagen verkauft werden soll. Mein Mann und ich haben über 20 Jahre die schönsten Erlebnisse in ihm verbracht und mit Camping verbinde ich eine besondere Nähe und Erinnerung mit meinem Mann. Es ist als würde ich meinen Mann noch einmal neu verlieren und einen Teil meines Zuhauses. Wir haben die letzten 5 Jahre während seiner Krebserkrankung viele Urlaube beim Camping und sogar 3 Winter in Spanien verbracht. Jedes Teil, dass wir diese Woche aus dem Wohnwagen geräumt haben, hat mich getriggert. Die Tage und Nächte sind voller Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Zeit und die unglaubliche Nähe und Freude, die wir gemeinsam empfunden haben. Mir wird so deutlich wie sehr mein Liebster mir fehlt und dass wieder ein Stück gemeinsames Leben von mir geht. So schwer ist mir selbst die Durchsicht seiner Kleidung nicht gefallen. Ach, was tut die Trauer weh und wie schwer fällt in solchen Augenblicken die Hoffnung.

    Ich wollte das einfach mal loswerden....danke fürs Zuhören

    Sonnenblumen

    Liebe Sonnenstrahl,

    da haben sich die gute Nachricht (Trauerbegleitungstermin) und die traurige mit deiner Nachbarin die Klinke in die Hand gegeben. Ich hoffe, dass sich dir durch die Trauerbegleiterin neue Türen öffnen und du auch dadurch die Distanz deiner Nachbarin besser akzeptieren kannst.

    Es gibt sicherlich Gründe für sie sich so abzugrenzen. Wir haben schon oft im Forum gelesen, dass Menschen schwer mit uns Trauernden umgehen können, weil ihr Leben einfach weiter geht und unseres erstmal stehen geblieben ist. Ich hoffe, dass ihr drüber reden konntet und keine gestörte Beziehung entsteht.

    Freue dich über ihre Unterstützung bislang und wer weiß wie es mit euch weitergeht. Manchmal muss man sich etwas entfernen, um dann wieder aufeinander zugehen zu können.

    Liebe Grüße Martina

    Liebe Steffi 66,

    ich glaube du meinst mich ;). Meine Trauerbegleiterin hat mir empfohlen täglich Tagebuch zu führen und gleichzeitig mir Lebenskarten zu kaufen. Das habe ich bei Amazon gemacht. Mitten im Leben-Lebenskarten3 habe ich mir besorgt. Es gibt 3 verschiedene Kästchen. 1-3.

    Ich ziehe eine Lebenskarte und schreibe- zusätzlich zu meinem Tagebucheintrag- meine Gedanken zu der Karte. Mir tut es gut und es hilft mir morgens zu schreiben, denn nach dem Wachwerden ist meine schwierigste Zeit am Tag.

    Liebe Grüße