Liebe Sabiene, RalfsHeidemarie, Steffi
ja, wenn ich deine Zusammenfassung lese hört es sich ganz einfach wie ein roter Leitfaden an, aber das ist es natürlich nicht. Es klappt auch nicht oft nur manchmal ein bisschen...Ich versuche die Tage herumzubekommen und sie mit Aktivitäten zu füllen. Ich glaube, dass ich noch keinen Tag alleine war seit mein Liebster gegangen ist. Irgendwie organisiere ich immer Termine, Besuche oder ähnliches in die Tage. Wenn ich das so schreibe, sehe ich, dass ich das Leid immer noch nicht ganz zulasse. Es schmerzt so...
Ich bin beeindruckt von RalfsHeidemarie und ihrer Energie soviel auszuprobieren und freue mich von Herzen, dass es ihr besser geht. Aber gleichzeitig wie sie schreibt, ging es ihr sehr schlecht und sie hatte lange Zeit kaum die Kraft aufzustehen.
Vielleicht muss es mir noch schlechter gehen, damit es wieder aufwärts gehen kann. Verrückt? aber vielleicht wahr? Ich weiß es einfach nicht... Was meint ihr?? Muss man erst an einem Tiefpunkt sein, um wieder ins neue andere Leben zurück zu kommen?
Ich empfinde mich als Suchende, die liest, redet, das Forum als ständigen Begleiter hat, aber eigentlich nicht zur Ruhe kommt. Die Trauer ist immer in meinem Kopf und mittlerweile erlebe ich mich schon zwiegespalten beim Zusammensein mit anderen. Ich kann doch nicht nur über meine Trauer reden, aber erlebe nicht viel anderes, um die üblichen Alltagsgespräche zu führen. Die Distanz von mir zu Freunden, Bekannten wird von meiner Seite größer, obwohl ich sie dringend brauche, um nicht noch mehr alleine zu sein. Nach Hartmuts Tod habe ich soviel Zuspruch bekommen, dass man immer zu mir hält. Aber mittlerweile klingelt das Telefon seltener.... ihr seht beim Lesen das Durcheinander in meinem Kopf und meine Ratlosigkeit wie es weiter gehen kann. Die Ratschläge meiner Therapeutin, ich solle meine Trauer annehmen, es sei doch noch frisch ( 10 Monate empfinde ich als Ewigkeit) helfen nur bedingt. Zu Anfang war ich hoffnungsvoller, weil ich mir von der Trauergruppe, Therapeutin etc versprochen habe, dass es mir danach wieder gut geht. Aber mir wird langsam klar, dass alle nur Ratschläge geben können und irgendwas in mir passieren muss, um aus dem Loch herauszufinden. Aber was und wann?
Liebe Sabiene, ich hoffe, dass es okay war, dein Wohnzimmer zu füllen mit meine Gedanken. Sie flossen einfach so und ich weiß gar nicht, ob ihr sie unter Sonnenblumen finden würdet.
Ganz liebe Grüße und ich lese sehr gerne deine Beiträge. Sie bringen mich zum Nachdenken. Martina