Beiträge von Niobe

    "Ich habe gelesen, das das nur das letzte denken ist"


    Liebe Renate,

    Na und? Wenn es das letzte Denken wäre, dann wäre es das letzte vor dem NICHTS, was dann ja unbewusstes Nichts wäre. Das letzte also, dass ich als Realität wahrnehme. Das darf ich hoffen und vielleicht sogar mehr.


    Ja, wozu das alles .... um es an die nächste Generation weiterzugeben, würden die Materialisten vermutlich sagen.


    ABER .... vielleicht ja auch, um Bewusstsein weiterzuentwickeln und eine universelle "Datenbank" zu erweitern (so meine vollkommen unbelegte Hirnschwurbelei, jenseits allen Wissens und Hoffens)

    Braucht man einen (mit Wissen belegbaren) Grund um zu hoffen?

    ... ich schon ... leider...

    was auch immer "Wissen" meint ... das muss kein ausschließlich materialistisches sein. Philosophisches, spirituelles, historisches, kulturelles.... aber schon irgendwie Wissen. Ich brauche es LOGISCH (und bin leider sehr skeptisch und kritisch, aber nicht Jenseitsfragen gegenüber nicht ablehnend)

    ***

    Ich verstehe dich, sehr sogar. Die hundert Prozent fehlen eben. Hoffnung ist eben " nur" Hoffnung. Und zu wenig ist mir alles. Alles was ich an Strategien entwickelt habe bis jetzt. Alles zu wenig.

    Ja. Alles, was es zu wissen und zu hoffen gibt, ist ZU WENIG, ist so gut wie NICHTS, angesichts dessen, was wir und unsere geliebten Menschen verloren haben.


    Wo bist du nur?

    BIST du noch?

    Was und wie bist du denn noch?

    Bist du auch noch unabhängig von mir und meiner Erinnerung?

    Warum bist du nicht mehr?

    Warum bist du nicht mehr hier?

    Warum kommst du nicht wieder ...

    Was ist der Tod?

    Die Fragestellung lautete aber „was KANN ich wissen“ - alles was ich möchte.

    Hoffen hat gar keine Grenze, außer das eigene Hirn setzt eine ;)

    Was darf ich hoffen auf der Grundlage dessen, was ich weiß bzw. wissen kann, wenn ich es denn wissen möchte. Ich persönlich kann leider nicht alles wissen, was ich wissen möchte, aber ich kann versuchen, mir ein umfassendes Wissen von dem anzueignen, was es zu wissen gibt in einem Gebiet, das ich wissen möchte, um dann (begründet) hoffen zu dürfen. Ich persönlich habe momentan zumindest die Hoffnung, meinem geliebten Menschen in einer "Sterbebettvision" zu begegnen (woher auch immer eine solche stammen mag).


    Danach .... ??? .... ????


    ABER DAS IST MIR ZU WENIG. Ich will meinen Menschen im Hier und Jetzt mit Leib und Seele zurück - und DAS darf ich eben NICHT hoffen (zumindest nicht im Kantschen Sinne).

    WAS KANN ICH WISSEN?

    WAS DARF ICH HOFFEN?


    So lauten zwei der vier Grundfragen der Philosophie nach Immanuel Kant.


    Ich bin, wenn man so will, eher "kantisch" unterwegs und befasse mich viel mit wissenschaftlich fundierter "Jenseits- und Bewusdtseinsforschung". Ein Glaubenssystem habe ich daraus nicht entwickelt, aber viele gute Gründe gefunden, die dafür sprechen, dass Bewusstsein überlebt und ich hoffen darf.


    Für das Hier und Jetzt tröstet mich das kein bisschen ...

    Liebe Mincey,


    Deine Begegnungsängste sind nur zu verständlich. Höre auf deine Seele und zwinge dich zu nichts. Vertraue auf die Schutzfunktion deiner Psyche.


    Und: wenn wir sicher sein könnten, durch Nachfolgen zu unseren Liebsten zu gelangen, dann würde mancher hier wahrscheinlich nicht zögern.


    ABER: Die Ungewissheit ist zu groß. Bitte keine Kurzschlusshandlungen im Schock. Der Gedanke an Rocky trägt dich.


    *** Niobe

    Liebe Mincey,


    Mein tiefstes Mitgefühl zu deinem grausamen Verlust. Ich habe keinen Trost - jeder Trostversuch wäre ein Verrat an eurer Liebe und eine Rechtfertigung der Barbarei des Lebens.


    ABER: die Tabletten nimmst du nicht! Nicht heute und nicht morgen. Eine derart weitreichende Entscheidung sollte wohlüberlegt sein. Du hast Zeit.


    Nicht verstehen, nicht fassen nicht begreifen: damit schützt dich deine Seele vor Tablettenfantasien.


    Der Schock, der Schmerz. Unaushaltbar, ich weiß.


    Einatmen und ausatmen ist alles, worauf du dich jetzt zu konzentrieren brauchst.


    Keine Entscheidungen und keinerlei Zukunftsfragen.


    Was willst und kannst du für deinen Geliebten noch tun?


    Magst du ihn noch einmal sehen?


    Möchtest du ihm noch etwas sagen, ihm etwas mitgeben, etwas von ihm an dich nehmen ...


    Alles andere ist jetzt vollkommen unwichtig


    Mitfühlende Grüße

    *** Niobe

    Liebe Piddy,


    Mein tiefstes Mitgefühl zu deinem grausamen Verlust ...


    Wie man den Schmerz aushält ... der Körper überlebt ihn - irgendwie auf unvorstellbare Weise. Ich schrie und schreie auch noch jetzt manchmal bis zur Erschöpfung in die Decken und Kissen. Mit der Zeit habe ich geübt, den Schmerz zu betäuben, zuzulassen oder zu transformieren. Anfangs aber überflutet er dich und du bist ihm ausgeliefert bis er sich wieder für einen Moment lang zurückzieht.


    Roland Kachler schreibt:

    "Im Schmerz brennt meine Liebe zu DIR!

    Es gibt nichts Größeres zu verlieren als den geliebten Menschen. Der Schmerz brennt in mir ein, was ich mit dem geliebten Menschen verloren habe, nämlich alles. Was schmerzt und brennt, ist die Wunde in der Liebe selbst. Sie ist verwundet, sie ist verletzt bis ins Innerste – und sie zeigt das im Schmerz. Der Schmerz im Verlust ist der tiefste Liebesschmerz, den ein Mensch, der liebt, erleben kann.

    Es gibt keinen schlimmeren Schmerz, als dich zu verlieren. Der Schmerz zeigt mir, wie unendlich wichtig, wertvoll und bedeutend du für mich bist. Mein Schmerz ist jetzt genau richtig."


    :24:

    Ganz herzlich

    Niobe ***

    wenn ihr versteht ,was ich meine<3

    ...


    In meinem Gedächtnis wohnst Du

    Mein Leib ist dein Haus

    Mir aus den Augen siehst du den Frühling

    Noch immer die rote Kastanie.


    Ihr sollt in mir sehen

    Einen von zweien

    Und hinter meinen Worten

    Unruhig horchen

    Auf die andere Stimme


    (Marie Luise Kaschnitz)

    ich habe hier auch vieles aus mamas wohnung mitgenommen und jetzt sieht es sehr vollgstellt aus bei mir. ich kann es aber nicht entsorgen...sind doch Mamalines sachen:33:

    NEEEIIIN .... nicht entsorgen! Es geht um Bewahrung, nicht um Entsorgung (wer hat uns diesen Blödsinn vom Loslassen eingeredet? Sigmund Freud, der sich aber später, nach dem Tod seiner Tochter und dem eigenen Verlusttrauma selbst korrigierte). Die Sachen bleiben da, solange du das brauchst. PUNKT.