Beiträge von Engels Mann

    Hallo Silbermond,

    da hast du schon recht.

    Jede kleinste Kleinigkeit die sich in dem Puzzel des Todes

    einfügt kann denn Nebel lichten und einen die Zufriedenheit

    zurückbringen.

    Irgendwann, auch wenn es erst in 10 Jahren ist

    kann man mit viel Liebe zurückblicken, ohne einen tiefen

    Schmerz, dafür aber mit eine tiefe Zufriedenheit das man die Zeit

    mit seiner Liebe hatte.

    Vielleicht kann die Seele des verstorbenen wirklich noch eine gewisse

    Zeit mit uns verbringen und sehen in der Trauer die man hat die große Liebe

    die zwischen uns war.

    Dies ist auch tröstlich, deswegen hoffe ich das es so ist.

    Seit alle gedrückt und morgen wieder ein kleinwenig weniger Tränen.


    LG

    Hallo Wanderin,

    fühle dich gedrückt von mir.

    Was du durchmachst mache ich auch gerade durch.

    Ich weiß wie du dich fühlst, zu mindestens in etwa.

    Jeder ist anders, da ist auch die Trauer anders.

    Ich habe meine Frau genau vor sieben Wochen verloren.

    Es tut weh, sehr weh sogar, auch wenn es etwas besser geht.

    Das liegt aber auch daran das ich Antidepressiva nehme.

    Hört sich schlimm an, aber so schlimm sind die Pillen nicht.

    Sie sorgen nur dafür das die guten Gedanken länger "Oben" bleiben.

    Habe da keine Nebenwirkungen.

    Einen Rat kann ich dir geben. Schaue mal ob es bei euch in der Nähe eine

    Trauerbegleitung gibt.

    Ich warte sehnsüchtig auf den morgigen Tag da man mir einen Trauerbegleiter

    vermittelt hat.

    Bei uns läuft das über der Diakonie, kostenlos.

    Ich werden denen aber auf jedenfall eine Spende zukommen lassen.

    Etwas hat mir auch die Beerdigung geholfen, da ich nun eine "Anlaufstelle" habe

    und etwas Trost am Grab finde.

    Dieses Forum tut auch gut, da man sieht das sich die Welt nicht einfach weiterdreht

    sondern man sieht andere machen ähnliches durch.

    Ich wünsche Dir das der Schmerz jeden Tag etwas weiniger wird.

    Mal geht es drei Schritte vor, mal wieder zwei zurück.

    Irgendwann tut es nicht mehr soooooooo dolle weh und irgendwann kannst

    du an deinen Mann denken und erinnerst dich an ganz viele schöne Sachen.

    Solange du an Ihn denkst, solange ist er nicht ganz weg.

    Und versuche dir vorzustellen was dein lieber Mann gewollt hätte wie es weiter gehen soll.

    Evtl. habt ihr ja auch diesbezüglich mal darüber gesprochen.

    Ich habe nun viel geschrieben weil ich es liebe wenn man mir viel Mut zugesprochen hat.

    Das lesen hilft einen ungemein, da man etwas abgelenkt ist und vieles evtl. gleich ist.

    Also fühle dich nochmals gedrückt, du bist nicht alleine.


    LG

    Bettina

    Die Zufälle, ja wie soll ich es umschreiben.

    An dem Tag als meine Frau starb bzw. in der Minute als sie starb lichtete sich der Himmel.

    Bis dahin war es bei uns seit Tagen immer stark bewölkt, richtig dunkel.

    Ich habe im Winter fast schon Winterdepressionen.

    Ab diesem Zeitpunkt war es für 14 Tage nur hell, kaum Wolken am Himmel.

    Nach diesen 14 Tagen sagte das Wetter bei uns vorraus das es ab Mittags sich wieder verdunkeln sollte

    mit Regen, Graupel, dass volle Programm.

    Ich sagte dann zu meiner Frau "danke das du dafür gesorgt hast das es 14 Tage schön war und ich verstehen könnte

    das Dir die Kraft nun fehlt um das Wetter weiter schön zu halten".

    Bis zu diesem Punkt zog es sich immer weiter zu, genau wie vorraus gesagt.

    Nun passierte aber etwas was absolut gegen der Vorraussage noch von Morgens gab.

    Es lockerte wieder auf und es war noch für weitere zwei Tage schön.

    Bei der Aufbahrung meiner Frau hatte ich extrem Angst das ich wieder wie bei ihrem Tod aus dem Weinen

    nicht rauskommen würde.

    Als ich aber bei meiner Frau war hatte ich wieder ein gutes Gefühl, musste überhaupt nicht weinen, ich

    hatte das Gefühl als ob meine Frau mir wieder Stärke geben würde.

    Nach einigen Wochen war ich so stark das ich Zuhause am PC arbeiten konnte.

    Meinen Bildschirm und Lautsprecher schalte ich immer mit einen extra Schalter ein.

    Ich bin mir sicher das ich danach diesen Schalter wieder auf aus gesetzt habe, da achte ich immer sehr drauf.

    Bei beiden mal war der Monitor nachdem ich wieder nach Hause kam wieder an.

    Am Montag saß ich auf der Terrasse und schaute in den Himmel.

    Da sah ich eine sehr auffällige Wolkenformation.

    Es hört sich nun bescheuert an, es war aber so...

    Ich sah ein Krankenbett, davor stand eine Person und über dem Bett schwebte eine Person mit dem Kopf aber nach unten

    zeigend, also die Füße zum Himmel zeigend.

    Im Hintergrund waren noch zwei etwas kleinere Personen zu sehen, diese auch mit dem Kopf nach unten zeigend.

    Das der Kopf nach unten zeigt war in diesem Moment sehr wichtig für mich.

    Ich hatte da das Gefühl das mir meine Frau nochmals mitteilen wollte das alles OK ist, das sie aufgestiegen ist.

    Mit dem Kopf nach unten ergab für mich nach einigen Grübeln einen Sinn.

    Die Seele ist ja mit dem Gehirn verbunden, also wird die Seele sich wohl erst von den Füßen lösen und zum Schluß

    aus dem Kopf. Es macht irgendwie schon einen Sinn.

    Gestern hatte ich einen sehr schlechten Tag, war gerade bei ihren Grab und weinte sehr, beklagte mich bei dem Herrn

    und verteufelte ihn geradezu das er meine Frau so früh genommen hat.

    In diesem Moment klingelte das Telefon und es meldete sich der Herr von der Trauerbegleitung und teilte mir mit das sich morgen jemand bei mir melden würde der mich in der nächsten Zeit begleiten könnte.

    Wieder ein Zeichen meiner Frau um mir zu helfen?

    Eigentlich sollte dieser Anruf erst nächste Woche kommen.

    Desweiteren haben ich gerade in den ersten 14 Tagen nach ihrem Tod viele alte Freunde durch geradezu um vielen Ecken herum

    wieder gefunden und neue Freunde kennen gelernt.

    Es sind einfach so viele Sachen passiert die so früher nicht passiert sind und ich glaube wirklich das meine Frau da noch für gesorgt hat.


    Mein Engel, mein Schatz ich liebe dich unendlich!

    Ja, so sieht es aus. Irgendwie muss es weiter gehen.

    Ich versuche mich langsam aber sicher wieder an die Wohnung zu gewöhnen.

    Es muss ja weitergehen, auch wenn es mit Schmerzen und Tränen verbunden ist.

    Ich bin mir aber schon fast sicher das meine Frau mich irgendwie beobachtet und auch hilft.

    Dafür gab es bis jetzt zu viele Sachen, Zufälle die man nicht unbedingt so einfach begründen kann.

    Vielen Dank für die Lieben Worte ♥

    Ralfsheidemarie

    ja, diesen Raum hab ich auch.

    Es ist das Schlafzimmer. In diesem hat seit vielen Jahren nur noch meine Frau geschlafen,

    ich wollte Ihr die Ruhe geben die sie braucht, nein gebraucht hat.

    In diesem gehe ich auch nur wenn es absolut nötig ist, dort ist noch alles ist wie an dem Tag

    als sie zum zweitenmal ins Krankenhaus kam.

    Vor allem, es riecht dort noch nach ihr, es wartet nur darauf das meine Frau sich meldet das sie

    nach Hause kommt.

    Dann würde ich es aufschütteln oder frisch beziehen damit dann alles schön ist.

    Doch da wird sie nicht mehr, eigentlich keiner mehr darin schlafen.

    Ich kann das nicht in ihrem Bett schlafen obwohl ich da, durch ihren Geruch, dadurch das die Decken

    sie direkt berührten ihr besonders nahe sein könnte.

    Ich würde aber dadurch auch den Geruch abfälschen der noch da ist, das einzigste was noch da ist.


    Und nun bin ich seit einer Stunde wach, seit dem laufe ich weihnend durch die Wohnung.

    Bin am Betteln, bin am Fluchen.

    Biete Tauschgeschäfte dem "lieben Gott" an.

    Auch wenn ich nur einen Tag im Monat meine Frau sehen dürfte, ich würde alles machen alles geben.

    Er läßt sich aber auf keinen Deal ein...


    Hier finde ich aber liebe Worte, lese andere Trauergeschichten merke das ich nicht alleine mit dem

    Tod umgehen muss.

    Lese aber auch das sehr viele sehr lange mit dem Verlust des Partners nicht klar kommen,

    was mir wieder etwas Hoffnung nimmt das mein Geist, meine Seele heilt.


    Ich habe mich jetzt bewusst zu Hause am PC gesetzt und schreibe dies hier.

    Meistens mache ich die nötigen PC Arbeiten bei meinen Vater, der zum Glück noch lebt.

    Ich mache es um mich bewusst mit der Trauer die mich meistens zu Hause befällt umzugehen.


    Ich habe aber das Gefühl als ob es im Moment nur schlimmer und nicht besser wird.

    Gestern schaute ich auf dem Platz auf der Couch wo meine Frau immer lag.

    Ich dachte da "ist es nur eine Einbildung das meine Frau da immer lag, gab es sie nie?"

    Das tat sehr sehr weh...

    Nun sind wieder zwei Päckchen Taschentücher weg aber könnte noch zwei gebrauchen.

    Die Tränen werden nicht weniger.

    Ich kann mir nicht vorstellen das ich noch 30 Jahre habe zum Leben.

    Das ist so lange wie ich meine Frau kannte, genauso lange...


    Birgit, dir auch vielen Dank für die Worte!


    Ich liebe dich mein Engel...

    In der Nacht.. Das trau ich mich nicht.

    Bist du dann allein? Oder sind auch andere dort?

    ich bin dann in dere Regel an dem Grab meiner Frau alleine.

    Am Samstag war ich gegen 21.00 Uhr mit einen alten/ neuen Freund da.

    Hab die Ganze Geschichte erzählt.

    Das tat wieder so weh, aber es hilft auch etwas.

    Ab und zu ist so spät der eine oder andere auch auf dem Friedhof.


    Renate: Nein, bitte nicht löschen. Je länger um so besser.

    So kommt ein wenig Hoffnung mehr durchs Internet.


    Waltraud: Das kenne ich mit dem Arzt.

    Ich musste letztens sehr dolle weinen bei meinen Zahnarzt.

    Dieser war auch der Arzt meiner Frau.

    nun vergehen die Tage, einer nach dem anderen.

    Nun ist meine Frau seit fast sieben Wochen Tod.

    Ich gehe täglich zum Grab, manchmal auch zweimal.

    Manchmal mitten in der Nacht. Wenn Nachts die ganzen Friedhofslichter

    an den Gräbern blinken und leuchten, es nochmals ruhiger als es schon am Tage ist,

    ist es nochmals besinnlicher, nochmals sind die Erinnerungen stärker.

    Ich komme nun ein wenig besser durch den Tag, aber wenn ich mich zu stark an Erinnerungen

    festbeisse tut es sehr weh.

    Also versuche ich nun schon etwas die Erinnerungen zu unterdrücken um nicht den ganzen Tag

    weinend durch die Gegend gehen, weinend dem Tagesende entgegen zu fiebern.

    Ich umgebe mich soviel es geht mit Freunden, aber eigentlich betrüge ich mich selbst und ja, auch meine Frau.

    Ist es nicht Betrug die Gefühle und Gedanken zu unterdrücken nur damit es einen besser geht?

    Viele werden sagen es ist alles Gut was hilft.

    Aber hilft es wirklich seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken?

    Ich weiß es nicht...

    Wenn ich sehe das selbst in nächster Familien Nähe alles seinen Gang nimmt als ob nichts

    passiert wäre... da bin ich sprachlos, weiß nichts darauf zu sagen.

    Alles ist so wie immer... nur nicht bei mir.

    Ach, ist das Leben schwer und ungerecht.


    Ich vermisse dich mein Engel.

    Hallo Heike,

    von mir auch mein herzlichstes Beileid.

    Ich habe meine Frau erst vor kurzem verloren, deswegen weis ich genau wie du dich fühlst.

    Ich stelle mir immer die Frage welcher Umstand der bessere ist für die Hinterbliebenen.

    Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch!

    Dem Umstand das man sich durch die lange Krankheit noch mit dem Partner über den nahen Tod reden kann,

    oder der das der nahe Tod nicht ersichtlich war wie bei meiner Frau.

    Sie verstarb innerhalb von fünf Tagen.

    Vorher war dies noch nicht ersichtlich, ich konnte also nicht mit meiner Frau über Ihren nahen Tod reden.

    Für dem Verstorbenen ist natürlich ein kurzer Tod gnädiger als ein langes langsames Sterben.

    Was mir sehr geholfen hat waren meine Freunde und Familienangehörige die mir in den Stunden der Not

    ihr Ohr gaben und einfach nur zuhörten, in diesem Sinne auch das Forum hier, man sieht das man nicht alleine ist

    und dies finde ich sehr wichtig.

    Manche Menschen versuchen abzulenken was aber gerade in den ersten Wochen nach dem Tod nicht gut tut.

    Was mir auch sehr geholfen hat ist die Telefonseelsorge, gerade in der Nacht wenn keiner da ist und Trost spenden kann.

    Meine Frau ist nun seit sechs 1/2 Wochen Tod.

    Geht es besser? Ja und nein.

    Da ich z.Z. auch Antidepressiva nehme geht es jetzt Tagsüber und auch Abends halbwegs.

    Morgens beim Aufstehen ist es die Hölle.

    Je nach dem was im TV oder Radio kommt auch.

    Ich bin aber oft bei Freunden oder diese bei mir und lenken mich ab, was besser geht als noch vor 14 Tagen.

    Aber immer kommt der schmerzliche Verlust in einem auf, immer auch die Frage warum musste sie gehen, warum so früh?

    Und, was wird nun aus mir? Was soll man mit dem Rest des Lebens anfangen.

    Das ist mittlerweile meine zentrale Frage geworden.

    Du wirst sehen das sich deine Fragestellung mit der Zeit ändert, das die Gewichtung anders wird.

    Daran kannst du aber sehen das du dich entwickelst und irgendwann tut es nicht mehr so weh.

    Davon bin ich aber auch noch sehr weit entfernt, aber man sieht das was passiert.

    Meine Frau sagte mir immer, falls sie vor mir stirbt solle ich Trauern, aber nicht zuuuuu lange, weil das Leben weiter geht.

    Falls es sich ergibt das eine neue Liebe übern Weg läuft solle ich dieses Glück auch warnehmen.

    Ich versuche mich daran zu halten aber sies klappt z.Z. noch nicht wirklich, gerade jetzt über den Ostertagen.

    Ich weis auch was es bedeutet für den Lieben den ganzen Tag da gewesen zu sein, da wächst man viel stärker zusammen,

    dadurch ist der Verlust nochmals viel größer.

    Fühle dich aber auch von mir gedrückt.

    LG

    RalfsHeidemarie :

    Ja, jetzt bin ich der Mann eines Engels, vorher aber auch schon.

    Für mich war sie immer ein Engel.

    Da sie ja nicht mehr viel raus kam, also auch nicht unter anderen

    Menschen spielte sie gerne das Handyspiel Hayday.

    Da kann man eine Farm bewirtschaften und erweitern,

    Sachen kaufen und verkaufen.

    In einer großen Gruppe, glaube bis zu 50, konnte man zusammen spielen.

    Ihre Farm hieß "Engels Farm", sie liebte Engelfiguren in jeder Form.

    Mit dem einen oder anderen hatte sie auch Gespräche über Whatsapp,

    ich konnte so mit diesen Mitgliedern in Kontakt treten.

    Man hat mir versprochen das die Farm meiner Frau nicht aus der Gruppe

    geworfen wird, die Farm bleibt als Andenken immer in der Gruppe.


    Kerstin

    Ich habe auch schon viele Gemeinsamkeiten hier wieder finden können.

    Das liegt wohl auch daran das sich hier wohl nur Menschen wiederfinden

    die ihren Partner, Oma, Opa, Eltern usw. sehr geliebt haben.

    Ich denke erst aus der tiefen Liebe heraus kann eine soooo große Trauer

    entstehen die wohl auch nach Jahren nicht weniger wird.

    Das liegt bestimmt daran das jeder von uns wusste das er/sie ihren Lieben

    auf ewig lieben würde.

    Das ist irgendwie festgeschrieben.

    Ich hätte meine Frau nie verlassen, egal wie Krank sie war oder aus welchen

    Grund auch immer.

    Das können warscheinlich alle die hier sind von sich auch behaupten.

    Hallo,

    vielen Dank wieder für die lieben Worte.

    Da ist vieles dabei was mir etwas hilft, auch das andere ja in einigen das selbe

    erlebt, oder die gleichen Gefühle gehabt haben.

    Ich denke das jedes Wort hilft immer etwas besser zurecht zu kommen.

    Gestern war nun die Beerdigung.

    Natürlich war sie sehr emotional aber auch sehr schön und bewegend.

    Das Wetter spielte mit.

    Meine Frau mochte die Lieder von Sarah Conner sehr, vor allem das Album aus dem Jahr 2015 welches von ihr in deutsch gesungen wurde.

    Dort waren viele Lieder in denen sich meine Frau sah und ihre Gefühltswelt entsprach diesen Liedern.

    Im nach hinein waren die Lieder "Bedingungslos" und "Das Leben ist schön" jene in denen sie sich Mental wohl

    am meisten reinversetzt hat.

    Das was das zweite Lied aussagt hat mir mal meine Frau vor Jahren mal mitgeteilt, dass sie sich auch so ihre Beisetztung wünschen würde.

    Sie wies nicht auf dieses Lied hin sondern sagte dies mal mit ihren eigenen Worten.

    Nach der Versammlung am Grab wurde das erste Lied gespielt, danach hat der Bestatter ein kleines aber sehr passendes Gedicht vorgetragen.

    Zum Schluß noch das Lied "Das Leben ist schön".

    Danach haben wir Luftballons mit einer Erinnerungskarte, die jeder noch mit auf der Reise gegeben hat, steigen lassen.

    Dies war ein sehr erhabener und bewegener Abschluß der Beerdigung.

    Ich hoffe das meine Frau dies auf ihrer Weise noch gesehen hat.

    Am Abend und heute morgen habe ich nochmals sehr viel geweint, habe jetzt ja nochmals realisiert das sie wirklich weg ist.

    Ich hoffe das es jetzt langsam aber sicher besser wird, es muss besser werden da ich nicht mehr viel Kraft habe.

    Ach mein Engel, ich liebe dich...

    Vielen Dank für die lieben Worte.


    Heute morgen bin ich aufgewacht, noch im Halbschlaf.

    Hatte da noch keine schweren Gedanken, es war noch nicht richtig im Gehirn angekommen

    das meine Frau Tod ist, dann kam wieder der Hammer.

    Nix Kaffetrinken, kein Frühstück welcher Art auch immer.

    Kein Film auf Netflix und Co.

    Das hatten wir schon des öffteren so gemacht, gerade am Sonntag.

    Was ich an meiner Situation gerade recht schlimme ist auch die Tatsache

    das ich nicht richtig weis wie ich den Tag rum bekommen soll,

    da ja 90% auf meiner Frau abgestimmt war.

    Ja, wenn es jetzt wärmer wird etwas mehr Rad und Motorrad fahren.

    Kann man etwas erweitern,ja, aber auch nur begrenzt.

    bleiben also ca. 60% übrig.

    Es ist alles so schwer....


    Liebe Grüße

    Nun ist da kein Licht mehr, es ist alles dunkel. Nach zwei Wochen merkte ich das der Geruch sich geändert hat wenn ich in die Wohnung kam. Im Schlafzimmer richt es immer noch etwas nach Ihr. Ich habe noch nicht die Sachen aus dem Krankenhaus weg geräumt, die gebrauchte Unterwäsche, ein blutiges TShirt liegen noch da rum. Sämtliche Sachen sind so wie wir sie dorthin gelegt haben da.


    Ich kann sie weder wegschmeissen noch Waschen oder sonst was. Ihre Haustürschlüssel, die Autoschlüssel liegen im Flur auf dem Schrank. Ein angefangenes Taschentuchpäckchen von Ihr liegt da rum, ich kann sie nicht aufbrauchen. Im Schlafzimmer ihr Bett ist noch genauso wie sie es verlassen hat. Nichts kann ich im Moment ändern, alles tut nur weh. Im nach hinein habe ich gemerkt das sie schon lange wusste das sie, vor Weihnachten schon, das sie sterben würde. Meine Frau sagte mir immer wieder, auch schon viel früher, dass ihr Erspartes im Schlafzimmer Schrank liegt und ein Sparbuch in einen andern Schrank.


    Meine Frau hatte diese Sachen aber mindestens vor ihrem letzten Gang ins Krankenhaus diese beiden Sachen in ein Umschlag gesteckt und im Nachttischschrank deponiert, ein Glückscent war auch mit dabei.

    Mein Gott, was muss meine Frau in diesen Stunden alles mitgemacht haben???? Da gibt es soooo viel Sachen die darauf hindeuten das sie es schon früh wusste. Weihnachten und Sylvester wollte sie nicht so richtig feiern, dass Neujahr dieses mal nicht richtig empfangen. Sie wusste es wird kein gutes Jahr. Meine Frau war so stark, lieb, einfach alles für mich. Nun nur noch Trauer, Angst.


    Es ist so schlimm das ich nun seit einer Woche Antidepressiva nehmen muss. Ich bin nicht alleine, ich bekomme Besuch, besuche selber Freunde, habe auch schon alte Freunde wiedergefunden. Auch wenn es hilft, es ersetzt aber nicht meine Frau, ihre Liebe, ihre Blicke, ihr Hilfe, ihr Geruch. Wie es weitergehen soll weis ich nicht. Ich versuche einfach zu Leben, versuche mich damit zu trösten das sie damals nicht an den Krebs gestorben ist, dass sie nicht lange leiden musste. Das ich einfach eine tolle Frau hatte.


    Es hilft nicht wirklich. Was möchte ich? Was wohl jeder möchte. In meinen Falll meine Frau wiederhaben.


    Nur ist das einfach das was nicht möglich ist. Immer wieder der Gedanke, was hat sie gelitten, was hat sie gedacht, was hat sie gefühlt als man sie ins Koma setzte. Auf jedefall können das keine schönen Gedanken und Gefühle gewesen sein.


    Ach mein Engel, meine Maus, wo bist du? Hoffentlich in einer schönen, anderen Welt.

    Hallo, erst einmal vielen Dank das es so ein Forum gibt.

    Leider ist meine Frau mit 55 Jahren viel zu früh nach langer, aber erst in den letzten zwei Wochen mit schweren Krankheitsverlauf gestorben.

    Meine Frau hatte vor ca. 10 Jahren Brustkrebs, alle Lymphknoten wurden auf der entsprechenden Seite entnommen. Da meine Frau damals noch soooo Jung war hatten sich die Ärzte dazu entschlossen eine schwere, aber kurze Form der Chemotherapie durchzuführen.

    Nach dem vierten Mal konnte meine Frau aber nicht mehr und es wurden leichtere Therapien durchgeführt. Diese waren auch nicht besser, nach wie vor hatte sie zu kämpfen. Nach der Chemo Bestrahlung und Hormontherapie.

    Meine Frau hatte immer Angst das sie an dem Krebs sterben würde, also das er wieder kommt. Ich habe ihr aus einem Gefühl raus immer versichert das sie nicht am Krebs sterben wird, was auch letztendlich zutraf. Die Hormontabletten machten ihr aber immer mehr zu schaffen.

    Nach 7 Jahren hat meine Frau diese abgesetzt, danach ging es ihr besser. Es sah so aus als ob alles gut wird. Meine Frau hatte aber ab der Chemo immer das Problem das sie sehr schwach war und schlecht geschlafen hat. Meistens erst richtig ab 6.00/7.00 Uhr morgens, dann bis ca.13.00Uhr.

    Aus dem Bett dann meistens ins Wohnzimmer. Hausarbeit viel ihr immer schwerer, auch das zurecht machen wenn wir vorhatten mal an die Luft zu gehen. Das "etwas machen" viel ihr immer schwerer, selbst Besuch zu Empfangen.

    Das war alles ein schleichender Prozess, es viel nicht so richtig auf das Sachen die vor sechs Jahren noch gingen jetzt nicht mehr gingen. Anfang 2020 stellte die Frauenärztin fest das sie wohl Wasser im Bauch hätte. Wir sind direkt ins Krankenhaus, dort stellte man fest das sie eine Leberzirrhose hat. Blutuntersuchungen vorher sagten nur aus das die Leberwerte zu hoch aber noch am oberen Ende waren.

    Eine genauere Untersuchung wurde nie angeraten.

    Es wurden damals ca. 2,5Liter Wasser aus dem Bauch geholt, nach drei Wochen kam meine Frau wieder raus. Sie hatte abgenommen, es wurden entsprechende Medikamente gegeben, alles sah eigentlich gut aus. Leider sind wir erst ab ca. Mai zu einem Lerberspeziallisten gewechselt, der verschrieb noch andere Medikamente.

    Es sah zwar schlecht aber nicht Ernst aus. in den folgenden Monate wieder Untersuchungen, es sah nie wirklich schlechter aus, also war die Hoffnung da, das es zwar nicht schön aber eben halbwegs weiterging. Mitte Oktober wieder zum Arzt, da bekam sie ein neues Medikament. Dieses bekam meiner Frau überhaupt nicht, sie hatte Schmerzen im Leberbereich.

    Nach ca. drei Wochen hat sie es abgesetzt, weil es nicht ging und weil sie wieder mit Wasser in den Beinen zu kämpfen hatte und zugenommen hatte sie auch wieder, der Bauch wurde wieder dicker. Am ca. den 12 Dezember bekam meine Frau eine Einweisung fürs Krankenhaus um das Bauchwasser untersuchen zu lassen.

    Leider sollten wir letztendlich erst am 14. Januar ein Krankenhaus Termin bekommen. Meine Frau war da extrem voll mit Wasser, es wurden sechs Liter Wasser entnommen. Nach ca. 10 Tagen wurde sie entlassen, sie sah da sehr schlimm aus, hatte auch Durchfall. Ich hatte nicht verstanden warum sie Entlassen wurde. Versuche mit Leberarzt (dieser hat seine Praxis am Krankenhaus und ist selbst auch dort Tätig) im Kontakt zu kommen scheiterten.

    Nach 1 1/2 Wochen musste sie wieder dringend ins Krankenhaus, sie war wieder sehr dick geworden. Es wurden wieder sieben Liter Wasser entnommen, weitere Untersuchungen. Bei der ersten Entlassung hies es sie wäre nicht Krank genug für eine neue Leber, was ich sehr bezweifelte. Ich hatte die Hoffnung das sie nun soweit wäre. Nun fing es aber an. Nach drei Tagen viel sie um, ins Koma, sie hatte zuviel Amoniak im Blut.

    weitere drei Tage später hatte sie eine Trombose vor der Leber, es gab Blutverdünner usw.. nach zwei Tagen bekam ich die Meldung das die Trombose sich schon wieder angelöst hätte, also ein Hoffnungsschimmer. Nach weiteren Zwei Tagen musste ihr Magen ausgepumpt werden, Einblutungen (wegen den Blutverdünnern) durch Krampfadern in der Speiseröhre. Es wurden Transfusionen gemacht.

    Nach weiteren Tagen Tage kam die Meldung das sie eine Lungenentzüng bekommen hat. Meine Hoffnungen verschwanden rapiede, ich hatte keine großen Hoffnungen mehr das sie das überlebt. Nach zwei Tagen bekam ich abends die Meldung das sie ins künstliche Koma versetzt werden müsste, ich und mein Sohn solten sofort ins Krankenhaus kommen.

    Dort wurden wir ersteinmal angesprochen ob wir eine Patientenverfügung gemacht hätten, Hatten wir nicht, die Option eines Todes hatten wir noch nicht Betracht gezogen. Nun musste diese noch gemacht werden, meine Frau musste allem zustimmen. Ich dacht nur mein Gott was muss meine Frau gerade alles durchmachen. Da sie schon eine spezielle Atemmaske mit Überdruck und extra Sauerstoff, konnte sie nicht sprechen, jeder Versuch misslang. Es blieb nur etwas Zeichensprache, liebes schauen und noch durch Buchstabenanzeige auf dem Handy eine rudimentere Komunikationsmöglichkeit.

    Obwohl es meiner Frau, meinem Sohn und mir klar war, konnten wir uns nicht so verabschieden als ob sie im Sterben liegt. Ich sah ihre Chance bei ca. 5%. Was ich noch machen konnte, dass liebte meine Frau, ihr die Füße zu massieren. Als ich das ihr sagte sah sie mich ganz lieb und freudig an. Als ich anfing kuschellte sie sich ins Bett ein und genoß es sehr, leider war die Zeit viel zu kurz. Die Ärzte drängten schon ein wenig da ihr Luftsauerstoff nur bei 70% lag.

    Also verabschiedeten wir uns, meine Frau hatte uns, weil sie einfach die tiefe Trauer die wir schon hatten nicht sehen konnte dann mit einer Handbewegung und durch Blicke gesagt nun geht bitte.

    Ich kehrte nochmal um, was meine Frau direkt bemerkte obwohl sie mich nicht im Blick hatte. Sie schaute noch einmal ganz lieb und machte wieder die Handbewegung. Das war das letzte lebendige was ich von ihr sah.

    Obwohl die nächsten Tage etwas Hoffnung brachten, der Zustand war stabiel. am 17.02.21 fragte ich morgens ob es möglich wäre meine Frau zu besuchen, dies wurde bejaht worüber ich mich sehr freute, aber erst am nächsten Tag, da es heute irgendwie nicht ginge. Am nächsten morgen kam der Anruf den ich nie hören wollte, meine Frau lag seit 6.00 Uhr im Sterben, nur noch die Medikamente hielten sie am leben.

    Ich bin mit meinen Sohn sofort ins Krankenhaus. Im intensiv Sterbebett lag sie nun da, Schläuche wohin man nur blickte, viel zu viele Medikamentenspritzen. Am Monitor konnte ich sehen wie das Herzlein raste, Puls bei 180, 200, 210. Der Blutdruck irgendwo bei 60/40, die Ärztin sagte das es nicht mehr lange dauert, sie würden aber solange wir es wollten die Medikamente nachlegen um sie am Leben zu halten.

    Normalerweise würden sie die Spritzen auslaufen lassen um sie nicht länger leiden zu lassen. Ich massierte ihr nochmals die Füße, nach ca. 30 Sekunden ging der Puls runter auf 140, ich dachte, wenigsten hat sie noch irgendwie gemerkt das wir hier sind und sie begleiten, ich vermute ihr Unterbewustsein entspannte sich.

    Als sie merkte das auch mein Sohn da war lies sie los. Der Blutdruck viel nun weiter, der Herzschlag ging runter, trotz Medikamente. Meine Frau verstarb nun. Ca. 30 Sekunden nach dem Tod erstarb meine tiefste Trauer, mein Weinen lies nach, ich verstand dies nicht. Mein Sohn sagte dann was mich auch zutiefst berührt hat.

    Er sagte, ich kann es nicht verstehen, ich habe gerade ein ganz tiefes Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit in mir, genau dies spürte ich auch. Die Krankenhausseelsorgerin die dabei war sagte, was ich auch glaube, dass die Seele sich wohl nun gelöst hätte und hat uns nochmal in dem Arm genommen, uns berührt hat. Nach weiteren 90 Minuten haben wir unsere Mutter bzw. meine Frau verlassen. Ich habe sie diese ganze Zeit weiterhin gestreichelt usw.. Was bleibt nun?

    Eine ganze ganz tiefe Trauer, ein Verlust der nie wieder gut gemacht werden kann. Die Wohnung ist leer obwohl sooooooo viel an sie erinnert. Ich habe Angst Nachhause zu gehen, weil dort alles an meine Frau erinnert. Wenn ich Abends mal Nachhause kam ging mein Blick als erstes zum Fenster um zu sehen ob Licht im Wohnzimmer an ist.


    Hallo,

    ich bin seit einem Monat auch in schwerer Trauer.

    Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, wie es weitergeht? Keine Ahnung.

    Es ist so schlimm und Sinnlos geworden das Leben, der schwere Schmerz überwiegt.

    Kein Begreifen, nur viele Warums.

    Das einzige was ich weis, es wird sehr lange dauern bis es besser wird.

    Ich habe mir überlegt einen Hund zu kaufen, da hat man eine Aufgabe, ein Leben wäre nun in der leeren Wohnung.

    Einen Hund kann ich aber leider des Berufes wegen nicht halten.

    Ich würde gerne eine Hilfe sein, kann aber leider auch aus der eigenen Trauer raus keinen wirklichen Rat geben.

    Ich denke aber das so ein Forum hier eine gute Form seien kann etwas Kraft zu bekommen, seien es nur liebe Worte.


    Grüße