Hallo Kreuzkönig,
ich wünsche dir erst einmal alles Gute.
Ich kann ungefähr nachvollziehen wie es dir geht da meine Frau
vor 7 1/2 Wochen gestorben ist.
Das was ich mitgeben kann ist dies.
Rede soviel du kannst, selbst wenn es das 1000ste mal ist.
Ich kann mit meiner Familie kaum darüber reden, bestenfalls
wird nach spätestens zwei Minuten von meiner Trauer abgelenkt.
Mit meinen Sohn konnte ich gar nicht darüber sprechen.
Einzigst meine Tante mütterlicherseits und eine Nichte von der Seite meiner Frau haben ein Ohr für mich.
Mit meinen beiden Brüdern und ihren Frauen kann ich fast gar nicht darüber reden.
Keiner ruft an und fragt mal nach wie es geht.
Für sie ist meine Frau gestorben und weg.
Wie der volle Beutel Müll der im Mülleimer landet.
Einige Freunde sind ganz empatisch selbst mit Fremden kann ich besser Reden.
Nun kommen wir zum Therapeuten:
Ich habe eine Therapeutin die mir vor ein paar Jahren bei einen Burnout
gut helfen konnte.
Bei ihr hatte ich schnell einen Thermin bekommen, der erste Besuch tat noch gut da alles
so frisch war und ich dankbar war für jeden den ich dies mitteilen konnte.
Meinen zweiten Besuch habe ich nach 15 min. abgebrochen da mir die Sitzung nichts brachte.
Bei dem Tod meiner Frau war eine evgl. Seelsorgerin dabei, hat auch noch ein Gebet für meine Frau
gesprochen und mir und meinen Sohn noch ihren, Gottes Segen gegeben, obwohl mein
Sohn und ich nicht gläubig sind.
Dafür waren wir sehr Dankbar.
Mit dieser Dame konnte ich viel besser Reden, konnte diese nach dem Tod meiner Frau
noch zweimal besuchen.
Im Radio hatte ich mal letztens einen Bericht gehört über einen Theologen der auch Psychiatrie
studiert hatte.
Er sprach das aus was ich auch gespürt hatte.
Bei manchen Sachen braucht man einen Therapeuten, gerade in Todesfällen
eher einen Seelsorger.
So war es auch bei mir.
Deswegen mein Rat. War ein Seelsorger bei dem Tod dabei?
Versuche mit diesem einen Termin zu vereinbaren.
Er war dann dabei und kann sehr warscheinlich besser helfen.
Oder was ich auch in Anspruch nehme, schau ob es bei euch in der Nähe eine Trauerbegleitung gibt.
Nach zwei Vorgesprächen bekomme ich jetzt einen festen Trauerbegleiter zugewiesen.
Der erste Termin ist morgen, ich freue mich schon darauf.
Nun zu deinen Beschwerden, es ist klar das wenn die Seele nicht im Einklang ist der Körper zu leiden hat.
Bestes Beispiel ist ja der Burnout. Dies zeigt sich im Vorfeld gerne mit Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Bauchschmerzen und Durchfall.
Also, dass es dir nicht gut geht ist klar, dein Dad, dein Vorbild ist gestorben.
Trauer kann sich in sämtlichen Farben des Regenbogens darstellen.
Umgib dich mit Familienangehörigen die dir zuhören ohne wen und aber.
Denn im Tod, der Trauer gibt es kein wenn und aber.
Mache das genauso mit deinen Freunden.
Wenn jemand dich ablenken will und dir dies wehtut, sage es den Personen.
So, kommen wir zum dem mit dem Toten reden.
Ich rede viel mit meiner Frau, rede mit Gott und verfluche diesen in seiner Gleichgültigkeit.
Ich spreche zu ihr was ich gerne noch alles mit ihr erlebt hätte, viele Sachen worüber wir schon gesprochen hatten.
Ich spreche auch noch mit meiner Mutter, vor allem wenn ich an ihren Friedhof vorbei fahre.
Meine Mutter ist auch viel zu früh vor 13 Jahren verstorben, trotzdem spreche ich immer noch mit ihr.
Sprechen tut gut, egal wie.
Und wenn du weinen musst, lass es raus, egal wo du bist.
Nur Menschen die keine Gefühle haben, haben da etwas dagegen.
Ich hoffe ich konnte etwas helfen, mir hat es auf jedenfall schon etwas geholfen
nur das ich dir diese Ratschläge habe geben können.
Umgebe dich mit Menschen die mit dir fühlen (Mitgefühl) und fühle
dich von mir gedrückt...