Beiträge von Sabiene

    Liebe Mincey,

    ich bin erschüttert über das, was du schreibst, und es tut mir so unendlich leid! Gerade erst ist es geschehen, das Unbegreifliche, und ihr seid doch noch so jung...

    Alles, was du an Gedanken und Gefühlen beschreibst, ist völlig verständlich und sollte dich nicht noch zusätzlich beunruhigen. So oder ähnlich haben es wohl die meisten von uns empfunden. Quäl dich jetzt bitte nicht mit Fragen, wie dein Leben weitergehen soll. Du wirst Antworten finden, aber gib dir Zeit. Nimm jede Unterstützung an, die dir gut tut; nicht alleine zu sein ist im Moment sicher das Beste. Und schreib hier wann immer dir danach ist. Es werden dir viele zuhören, und es wird immer jemand antworten und versuchen dir zu helfen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und denke sehr an dich,

    Sabiene

    Hallo Klunthack1,

    Hab jetzt erst gesehen, in wessen Wohnzimmer ich gerade geschrieben habe. Mein ganz herzliches Beileid! So schlimm, den Liebsten so plötzlich zu verlieren! Ich wünsche dir von Herzen Kraft und die Zuversicht, dass du deinen Weg durch die Trauer hindurch finden wirst. Dabei kann dieses Forum eine große Unterstützung sein

    Liebe Grüße

    Sabiene

    Jetzt ist er da, der Silvesterabend, und ich bin einfach nur erschöpft. Müde, kaputt, migränegeplagt, aber auch erleichtert und dankbar, dass wir die Weihnachtstage für uns so gut gestalten und verleben konnten. Erschöpft von insgesamt 8 Tagen in Familie, dem so ungewohnt lebhaften Zuhause, den vielen Gesprächen, auch am Telefon und per Videochat mit den weiter weg Wohnenden. Vielleicht aber auch erschöpft von diesem so anstrengenden und aufwühlenden Jahr...


    Meine Söhne feiern heute mit bzw. bei ihren jeweiligen Freundinnen, was ich ihnen von Herzen gönne, und ich bin heute Abend sehr froh, ganz alleine und endlich wieder in Ruhe und Stille sein zu können. Silvester war für mich schon immer ein Anlass zu Besinnung und Reflexion eher als zu fröhlicher Geselligkeit, aber selbst zum Nachdenken bin ich heute kaum in der Lage. Die Kraft reicht gerade noch zum Formulieren einiger mehr oder weniger bescheidener Wünsche:


    Ich wünsche mir und euch für 2022 das Verschontbleiben von weiteren Katastrophen, ich wünsche uns Frieden, im Herzen, im Miteinander und für die Welt, einen dankbaren Blick zurück und einen zuversichtlichen Blick nach vorne. Ich wünsche uns allen, dass der Schmerz erträglich ist, bleibt oder wird, und dass wir weitere gute Schritte auf unserem Lebens- und Trauerweg in Richtung Heilung gehen können, was auch immer das für jede und jeden von uns bedeuten mag.


    Alles Liebe! <3

    Ihr Lieben,

    Trotz dass ich gerade meine Söhne und die Freundin des einen um mich habe und ziemlich beschäftigt bin, was mir im Moment auch gut tut, wandern meine Gedanken immer wieder zu euch. Ganz besonders zu denjenigen, die heute ganz alleine sein oder zusätzlich zu ihrer Traurigkeit auch noch Angst und Sorge ertragen müssen.

    Ich wünsche euch allen wenigstens ein ganz kleines bisschen weihnachtliche Freude und weihnachtlichen Frieden!

    Alles Liebe

    Sabiene

    Liebe Bärbel,


    Jetzt hast du ja auch mein "Wohnzimmer" entdeckt, schön, dann kann ich dir ja auch gleich hier antworten. Ja, deine Nachricht hab ich gelesen, danke dafür! Ich fand es am Anfang auch etwas unübersichtlich hier im Forum, mit all den unterschiedlichen Wohnzimmern. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und man lernt auch die anderen hier kennen. Man muss auch nicht gleich antworten, jeder hier versteht es, wenn man sich eine Pause nimmt und dann wieder kommt. Manchmal mag man einfach nichts schreiben und liest vielleicht nur, und manchmal muss man ein bisschen auf Abstand gehen, weil man die ganzen traurigen Schicksale gerade nicht noch zusätzlich ertragen kann.


    Es freut mich, wenn meine Worte dir ein kleines bisschen gut getan haben. Darf ich noch eine Sache klarstellen? Ich meinte nicht, dass wir für unsere Kinder stark sein "müssen". Das würde uns wahrscheinlich nur unter Druck setzen. Ich habe versucht, meine Erfahrung zu beschreiben, dass allein schon mein Wille, es ihnen nicht noch schwerer zu machen, sie nicht mit der Sorge um mich zu belasten, mir Kraft gegeben hat. Ich "musste" nicht stark sein, ich war es einfach. Nicht immer natürlich, aber in entscheidenden Situationen schon, und ich denke, es ist mir gelungen dass sie sich nicht um mich sorgen.


    Alles Liebe für dich,

    Sabiene

    Ihr Lieben,

    irgendwo hier im Forum, ich glaube es war in Pias Wohnzimmer, ist gestern zum Thema Reizüberflutung geschrieben worden. Ihr kennt das also auch? Einige von euch jedenfalls? Ich habe ja schon lange ein Problem damit, hab mich auch mit dem Phänomen der Hochsensibilität beschäftigt, und auch meine Migräne hängt ja damit zusammen. In letzter Zeit habe ich den Eindruck, es wird schlimmer und schlimmer. Liegt es am vielen Alleinsein zu Hause, an der Trauer an sich, weil der Kopf schon so voll ist mit Gedanken und das Herz so voll mit Gefühlen, dass da nichts mehr dazu kommen darf? An Musik ertrage ich schon seit Monaten fast nur noch die Gesänge aus Taizé, gesungene Mantras oder ähnliches, TV geht nur in allerkleinsten Dosen und übliche Spielfilme eigentlich gar nicht mehr. Alles zu viel, zu laut, zu hektisch, zu ... Manchmal mache ich sogar eine Kerze wieder aus, weil mir das Geflacker schon zu viel ist. Ob das noch mal besser wird? Wie soll man so nur wieder in ein Alltagsleben zurückfinden? Oder soll ich das vielleicht gar nicht mehr? Eins nur weiß ich: meinem Ralf hätte das gar nicht gefallen, er hat ja früher schon manchmal traurig zu mir gesagt: Du hältst ja gar kein normales Leben mehr aus...

    Ihr Lieben,

    ich denke wir sind beides: wir sind stark und schaffen vieles allein, einfach weil wir es müssen. Und auf der anderen Seite sind wir oft ängstlich, fühlen uns allein gelassen, vermissen so schmerzlich den Menschen an unserer Seite, mit dem wir in der Vergangenheit alle schwierigen Situationen gemeistert haben.

    Ich grüße euch ganz herzlich

    Sabiene

    Liebe Hasi,

    es tut mir so leid, was dir, was euch da geschehen ist. Den Liebsten hergeben müssen, mit gerade einmal 64 Jahren, und das mehr oder weniger ohne Vorwarnung, das ist grausam und es tut so weh. Ich wünsche dir Kraft und die Zuversicht, dass du deinen Weg durch die Trauer hindurch meistern wirst. Einen ganz wichtigen Schritt hast du ja schon geschafft: du bist in unserer Gemeinschaft angekommen und damit nicht mehr allein mit deinem Schicksal. Hier kannst du schreiben, wann immer dir danach ist, und du wirst sicherlich immer Antworten bekommen. Und auch von den Erfahrungen anderer auf ihrem Trauerweg zu lesen kann so hilfreich sein.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

    Danke, liebe Evi. <3

    Es sind gar nicht so sehr unerträgliche Schmerzen, die habe ich in der letzten Zeit glücklicherweise nur noch ganz selten. Es ist eher der Verzicht auf so vieles, was ich gerne tun würde, das ständige Überlegen, was ich mir wann zumuten darf und was besser gerade nicht, was auf die Dauer zermürbt. Weißt du, Migränepatienten wird immer gesagt, dass sie durch ihr Verhalten sehr viel Einfluss nehmen können, das ist auch sicher richtig, aber man muss aufpassen, dass man sich nicht ständig selbst die Schuld für eine Migräneattacke gibt. Ich traue mich ja oft kaum, meiner Trauer Raum zu geben oder intensive Gespräche zu führen. Das nur so zur Erklärung ... ist ja kein Migräne-Forum hier.

    Aber danke für deine Anteilnahme! <3

    Liebe Evi,

    das freut mich so sehr für dich, dass du ein so gutes Gespräch hattest! Gerade richtig zum Mutmachen jetzt kurz vor Weihnachten und kurz vor deiner langen Autofahrt! Ich glaube auch ganz sicher, dass du auf einem guten Weg bist und wünsche dir, dass in der nächsten Zeit alles so klappt wie du es erhoffst!

    Ganz liebe Grüße

    Sabiene

    Ihr Lieben,


    Isabel hat mich mit ihrem schönen Trauercafé Impuls von dieser Woche veranlasst, mal wieder bei Giannina Wedde nachzulesen. Dabei bin ich auf einen Satz gestoßen, den ich gerne mit euch teilen möchte. In ihrem Text "Ein anderes Glaubensbekenntnis" schreibt sie über die Kerze auf ihrem Nachttisch:


    " ... und erinnert mich daran, dass das Herz des Menschen dunkle Ränder tragen darf, das Gold der Flamme darin aber gehütet werden muss."


    Nehmt es als kleinen Gruß zum dritten Adventssonntag, in einer für viele von uns so dunklen Zeit.

    Von Herzen <3

    Sabiene

    Liebe Cenerentola,

    ich verstehe dich nur zu gut. Aber vielleicht ist es so, dass der verzweifelte Wunsch nach einem wieder lebenswerten Leben schon ein wichtiger Schritt auf dem Trauerweg ist? Wir sind immer so ungeduldig und möchten, dass es schnell besser wird, das kenne ich von mir genauso. Und doch ist es vermutlich so, dass nur der durchlittene Schmerz, die ausgehaltene Traurigkeit uns einer Heilung näher bringen kann, so ähnlich sagen das viele kluge und lebenserfahrene Menschen und ich spüre die Wahrheit darin.

    Ja, die 30 Jahre "ohne ihn", die stehen mir vermutlich auch bevor, in meiner Familie werden alle sehr alt, eine Großmutter hat sogar beinahe die 100 geschafft. Und auch mir macht das Angst, aber ich versuche immer, mich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren und am besten nur auf das, was in meiner Hand liegt.

    Ich wünsche dir viel Kraft,

    Sabiene