vati ich vermisse dich so sehr

  • Liebe Gruen!
    Dass du jetzt ein richtiges Antidepressivum nimmst, ist sehr wichtig! Bei einer manifesten Depression oder einem Burnout sind die pflanzlichen Medikamente nicht das richtige! Wie lange nimmst du es denn jetzt und was nimmst du genau?
    AL
    Christine

  • Liebe Christine
    Ich nehme das Medikament es erst seit wenigen Tagen. Es heisst Sertralin. Kennst Du das? Ich habe mich im Internet darüber etwas informiert:Viele beschreiben heftige Nebenwirkungen. Ich habe bis jetzt zum Glück noch nicht viel davon gemerkt. Ich hoffe, es bleibt so.
    Im Gross und Ganzen geht es mir etwas besser. Das heisst, ich habe immer zwei gute und dann wieder einen schlechten Tag. Nächste Woche muss ich dann noch den Magen spiegeln gehen. Das Blut hat mir der Arzt kontrolliert da war alles ok. Ich denke halt schon, dass eben "nur" die Psyche an meiner schlechten Verfassung schuld war oder ist.
    Ich bin noch krank geschrieben aber ich hoffe , dass ich bald wieder in meinen Alltag eintreten kann. Mein Körper wird mir dann sagen wann es wieder geht. Ich habe lange genug die Warnsignale missachtet und das ist jetzt das Resultat.
    Ich melde mich bald wieder vielen Dank fürs Zuhören :2: gruen

  • Hallo liebe Gruen,


    ich kann Deine Verzweiflung sehr gut nachempfinden, mein Vater ist am 1.8 dieses Jahres an Krebs verstorben.
    Ich weiß was es heißt den besten Freund zu verlieren. Mein Vater war auch immer für mich da und hat mir den Rückhalt gegeben, er war mein Fels in der Brandung. Es ist jetzt nur für Dich wichtig das Du Menschen um Dich hast, die Dir Halt geben und wenn Du wieder fällst Dir die Hand reichen damit Du wieder aufstehen kannst. Die Trauer äußert sich bei jedem anders. Und es kann auch lange dauern bis sie kommt. Nur Du musst Dir umbedingt die Zeit nehmen das Du trauern kannst. Ich weiß das von meiner Schwester. Denn meine Schwester hat nach dem Tod meines Onkels, was jetzt auch schon 9 Jahre her ist, nicht trauern können. Und erst jetzt ist es bei ihr förmlich herausgebrochen. Sie hatte schon jahrelange Leiden mit den Gelenken und Migräne usw. Nur keiner hat sich das erklären können, nicht mal die Orthopäden. Jetzt wo sie sich die Zeit nimmt das sie trauern kann lassen die Schmerzen ein wenig nach und es wird immer besser. Man kann vieles sehr lange unterdrücken nur irgendwann sagt die Psyche auch "STOP! HALT! SO GEHTS NICHT MEHR WEITER!" Und dann nimmt es meistens ein schwereres Ausmaß. Was ich damit sagen will ist das Du sicherlich nicht schwach bist, wenn Du mal weinst oder so. Denn Tränen sind kein Zeichen von Schwäche sondern ein Zeichen dafür das man schon viel zu lange stark war.


    Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für diese Zeit :)


    lg Petra

  • Liebe Gruen,
    ja, Sertralin ist mir bekannt. Die volle Wirkung setzt aber erst nach 2 bis 4 Wochen ein. Ich hatte zwei Wochen sehr starke Nebenwirkungen (nahm aber ein anderes Antidepresivum), die sich dann aber rasch legten. Und es ging nur noch bergauf. Das wünsch ich dir auch!
    AL
    Christine

  • Hallo Petra
    Vielen Dank für Deine lieben Worte. Es tröstet mich immer wieder dass es hier im Forum so viele nette Menschen gibt, die einem verstehen. Ja mein Körper hat richtig rebelliert und auf einmal ging gar nichts mehr. Ich habe zulange die Anzeichen nicht richtig gedeutet und wollte es nicht wahrhaben dass es so nicht weitergehen kann. ( Arbeit , privates usw..)
    Jetzt ist auf einmal nichts mehr so wie vorher und ich habe manchmal grosse Angst.
    Es tut mir leid dass Du auch Deinen Vater verloren hast. Bei Dir ist ja das noch ziemlich frisch. Wie geht es Dir?
    Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft und alles Gute bis bald gruen

  • Hallo Christine
    Es geht immer etwas auf und ab. Letzte Woche hatte ich zwei sehr schlechte Tage da mochte ich kaum aufstehen. Ich dachte mir wenn das so weitergeht, setze ich die Tabletten ab. Ich hatte keinen Appetit mehr und konnte nicht mehr schlafen. Mier war die ganze Zeit übel und ich fühlte mich von allem total überfordert. Ich hoffe, dass sich das langsam wieder einpendelt. Ich hatte Angst dass sich die Depression noch verstärkt mithilfe der Tabletten.
    Ich befinde mich immer noch in diesem "Teufelskreis" und ich habe zuwenig Geduld mir mir. Ich denke immer, jetzt muss es doch bald wieder gehen, aber der Körper kommt nicht mit. Er bremst mich immer wieder. Habe auch grosse Angst die Arbeitsstelle zu verlieren. Ich weiss, dass die Gesundheit das wichtigste ist, aber man macht sich halt viele Gedanken wie es weitergeht. Danke fürs zuhören.
    gruen

  • Liebe gruen


    Wie geht es dir? Haben sich die Nebenwirkungen der Tabletten etwas gelegt?


    Ich wünsche dir viel Kraft und einen lieben :005: der dir Licht in die schwierige Zeit bringt.


    :24: alles Liebe,
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Liebe Sandra
    Vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, weil ich eine schwere Krise hatte. Jetzt geht es wieder etwas besser. Die Anti Depressiva habe ich selbstständig abgesetzt weil es mir immer schlechter ging. Ich konnte nicht mehr schlafen, weil ich ständig so Herzklopfen hatte und ich konnte auch nicht mehr richtig essen. Die Depressionen sind noch viel schlimmer geworden. Da beschloss ich, die Tabletten nicht mehr zu nehmen, weil ich sagte mir, schlimmer kann es nicht mehr werden.
    Seither geht es wieder besser. Dazu muss ich sagen, dass ich durch einen Kollegen einen guten Naturheilarzt gefunden habe, der mir sehr weiterhelfen kann. Er sagte mir, dass das vegetative Nervensystem angeschlagen ist bei mir, da nützen diese Tabletten nichts. Und ich weiss, dass es recht hatte. Körperlich bin ich ja gesund, die Nerven müssen es jetzt auch wieder werden...Ich denke, es kam soweit bei mir, weil ich den Tod meines Vaters nicht verkraftet habe ( eigentlich immer noch nicht, werde es auch nie wirklich :13: ) und einfach viel zu viel Stress...
    Am Montag gehe ich wieder arbeiten 50% mal schauen, bin schon etwas nervös. Aber es ist wichtig, den Einstieg wieder zu finden. Ich bin auch dabei viele Sachen in meinem Leben zu ändern, weil ich lange in die falsche Richtung gelebt habe ( ich habe gar nicht mehr richtig gelebt seit dem Tod meines Vaters) Es braucht aber sehr viel Zeit und man darf nicht zu viel auf einmal wollen. Gute Gespräche mit guten Freunden haben mir aber schon viel weitergeholfen.
    So genug von mir. Wie geht es Dir liebe Sandra? Ich habe oft an Dich gedacht. Bist jetzt wohl umgezogen. War sicher schwer das Vetraute loszulassen und einen Neuanfang zu wagen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Glaube mir, es braucht wirklich enorm viel Zeit bis es ein wenig erträglicher wird. Du hast sehr viel geleistet. Gönn Dir immer wieder kleine Pausen in denen Du etwas machst, was Dich ablenkt. Wie geht es der kleinen Leila?
    Melde mich bald wieder. Bis dahin alles, alles Gute und ganz viel Kraft :24: :24:
    Liebe Grüsse gruen

  • Hallo gruen


    Endlich bin ich auch mal wieder im Forum und hab etwas Zeit zum schreiben... Wie geht es dir denn? Geht es mit dem Arbeiten? Hab viel an dich gedacht die letzten Wochen. Ich war Ende September in schlimmsten Tief seit langem... Der Umzug hatte soviel Kraft gekostet, körperlich und emotional. Der Neuanfang auch, weil mir erst nach etwas zwei Wochen in der neuen Wohnung so richtig klar wurde, dass die Vergangenheit Vergangheit ist und nie mehr wiederkommen wird ;( Und dann noch Probleme mit der Krankentaggeldversicherung... Es ging mir so schlecht, dass ich mich selbst nicht mehr erkannt habe und Gefühle hatte... :95: ich will gar nicht mehr dran denken... Ich habe mich dann in Absprache mit meinem Hausarzt dazu entschlossen, ein Antidepressivum zu nehmen. Die ersten 10 Tage waren auch sehr heftig, Übelkeit, Unwohlsein, Schwindel, "Scheibe vor dem Kopf".... aber seit ca. einer Woche geht es jetzt viel besser. Auch schlafen kann ich momentan recht gut...


    In der neuen Wohnung habe ich mich nun, nach anderthalb Monaten langsam eingelebt. Und auch meine kleine Leila. Anfangs war es sehr schwer, ja brutal - sie ist vor der Haustüre gesessen und hat stundenlang gejault und gewinselt, weil sie nach "Hause" wollte, was ja nicht mehr das Zuhause war. Ich habe auch nur geheult mit ihr, weil ich doch auch kein Zuhause mehr hatte für den Moment...
    Aber jetzt ist es besser und sie fühlt sich auch wohler. Ich bin sehr froh dass wir (Leila und ich ) uns gefunden haben :) Sie ist sehr wichtig für mich und meine ganze Familie. Ich habe sie sehr gern.


    Wie geht es denn eigentlich deinem Hund?


    Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für die kommenden Wochen.
    :24:


    Ganz liebe Grüsse


    Sandra
    (und Leila)

  • Hallo liebe Sandra
    Ich bin auch nicht mehr soviel im Forum. Ich denke auch viel an Dich. Es geht mir recht gut muss ich sagen. :rolleyes: Mit dem Arbeiten geht es besser als ich erwartet habe. Es hat gutgetan, wieder zu merken, dass man "dabei" ist und jemand ist. Ich glaube den gröbsten Teil meiner für mich schweren Krise habe ich durch. Ich hoffe es jedenfalls. Natürlich gibt es auch immer wieder schlechtere Tage, aber das ist normal. Dieser Sommer wird mir lange in Erinnerung bleiben. Ich denke, dass ich für mich sehr viel gelernt habe. Ich bin jeden Tag dabei, mein "neugewonnenes" und auch endlich wieder liebgewonnenes Leben motiviert und zufrieden anzugehen. Es gibt manchmal sogar Momente, in denen ich wieder glücklich sein kann. :thumbup:
    Viele Menschen haben mir in dieser Zeit auf ihre Art geholfen. Ich glaube, dass ich endlich soweit bin, meinen lieben Vati "endgültig" gehen zu lassen. Ich habe seinen Tod akzeptiert und weiss, dass er eben für immer gegangen ist. Aber seitdem mir das jetzt richtig bewusst ist und ich nicht mehr diese Scheibe vor dem Kopf habe, tut es sehr fest weh, wenn ich an ihn denke. Ich vermisse ihn immmer noch furchtbar, aber ich gönne ihm seinen Frieden. Ich habe auch wieder den Glauben an Gott gefunden und Gebete trösten mich.
    Wenn es Dir mit dem Antidepressiva besser geht, mag ich es Dir von Herzen gönnen. ( ich habe einfach eine schlechte Erfahrung gemacht damit). Hauptsache ist doch einfach dass es Dir besser geht! Gefällt es Dir jetzt etwas besser in der neuen Wohnung? Und der süssen Leila auch? Danke übrigens für das herzige Föteli :8:
    Meinem Hund geht es gut, er hat davon profitiert dass ich lange nicht arbeiten war, wir haben viele schöne Spaziergänge unternommen :)
    Ich wünsche Dir liebe Sandra vom Guten das Beste. Viel, viel Kraft und gute Gespräche mit lieben Menschen und dass es Dir bald auch so gut geht wie mir zur Zeit.
    Liebe Grüsse und pass auf Dich auf :24:

  • Liebe Gruen!
    deine positive energie kamm bis zu mir her :2:
    es ist schön zu lesen das du durchatmen kannst
    und so positiv in das vorne aber auch zurück sehen kannst
    ich freue mich seeeehr für dich
    Danke für deine so sonnigen zeilen!!!
    hat GUT getan!!!


    alles liebe und Gute für dich!!!


    in liebe maki

  • Liebe Grün!
    Zwei Jahre hast du gebraucht, um den Tode deines lieben Papas zu verarbeiten.
    Es freut mich, dass du es nun geschafft hast und es dir gut geht. Weh tun wird es immer wieder mal. Aber es gibt auch zufriedene Momente.
    Deine Zeilen haben auch mich aufgebaut und mir Mut gemacht, dass ich es auch einmal schaffen kann, den Tod meiner Mutter zu verarbeiten und auch wieder glückliche Momente zu haben.
    Wünsche dir weiterhin alles Gute
    Ingrid2