Lieber Reinhold,
Ich habe die letzte zeit nur hier lesen können, meine Gefühle spielen zur zeit vollkommen verrückt. Aber ich hab oft an dich gedacht.
Ich glaubte eigentlich immer an ein sozusagen kollektives bewußtsein, nur zur zeit,ich weiß nicht, was ich Glauben soll. Ich würde mich freuen, wenn du mehr zu den Themen, die du beschrieben hast, schreiben würdest, ethnologie war früher mein Steckenpferd, hab sogar mal überlegt, zu studieren.
Und nur wenn du willst, würdest du mir sagen, was die lieblingsmusik von dir und deiner Mutter ist?
Als ich mich vor kurzem wieder völlig verzweifelt nach meinem Mann sehnte, hatte ich inmitten dieses schmerzes plötzlich den Gedanken "liebe ist der weg". Weiß nicht, wo dießer Gedanke so plötzlich herkam, aber seither drehen sich meine Gedanken darum. Ist liebe der weg, wieder zu meinem Mann zu kommen? Ist in die liebe kommen, die Aufgabe,
die in vielen Büchern beschrieben ist? Und wenn ja, wie? Gerade jetzt.
Das was deine Therapeutin gesagt hat, kann ich bestätigen, als meine Oma, bei der ich aufgewachsen bin, starb als ich zwölf war, war ich zwar oft traurig, konnte aber wirklich zwischendurch ausgelassen spielen. Es ist wirklich kein Vergleich zur Erwachsenen Trauer.
Alles liebe für dich
Akelei