Ich vermisse meine Mama so schrecklich

  • Hallo,
    durch Zufall bin ich auf diese Seite gestossen.
    Ich habe vor 3 Wochen meine Mama unerwartet im 66. Lebensjahr verloren und muss jeden Tag furchtbar weinen. Meine Mama war meine beste Freundin zugleich und ich habe ihr immer alles erzählt und wir haben uns unglaublich lieb gehabt. Sie war immer wieder krank, hatte auch Zucker und sehr viele andere Krankheiten. Sie war jedoch ein irrsinnig starker Mensch und hat nie aufgegeben bzw. nie gejammert. Der letzte Aufenthalt im Kh war als ich selbst im Krankenstand war und mich deshalb nicht ausser Haus traute. Dann sagte mir mein Papa dass es ihr gar nicht gut ginge am Abend und ich war noch hin und her gerissen ob ich nicht doch ins KH fahre. Ein guter Freund von mir meinte noch zur Beruhigung "du fährst einfach morgen rein'. Zu diesem morgen kam es nicht, da ich in der Nacht um 3.13 den Anruf vom KH bekommen habe dass sie tot ist. Nicht nur der Schmerz, jeden Tag quält mich die Frage warum ich nicht noch zu ihr gefahren bin. Ich war immer bei ihr im KH und dieses eine Mal nicht.....leider habe ich auch keine eigene Familie und mein ganzer Trost sind mein Papa und mein Freund. Mein Papa braucht viel Hilfe und ich habe die ersten 2 Wochen alles mit ihm erledigt....von bis, alles geputzt usw. Seit ein paar Tagen ist nun alles wieder geregelt und das Begräbnis auch vorbei. Seit dem haben meine Schlafstörungen begonnen. Ich bin ein sehr zuversichtlicher Mensch aber im Moment kann mich nichts und niemand aufheitern, denke das ist normal? Meine Freunde können anscheinend nicht mit meiner Trauer umgehen und melden sich nur selten.
    Ich vermisse meine Mama sooo sehr!
    Ich hoffe sehr dass mich hier einer versteht
    Daniela

  • Liebe Daniela,


    Zunächst mal ein herzliches Willkommen im Forum.
    Ich möchte dir mein Aufrichtiges Beileid zum plötzlichen Tod deiner Mama aussprechen, so
    etwas ist und bleibt einfach unbegreiflich. Ich hab meine Mum vor 4 Jahren im Alter von 54 Jahren verloren ich weiß genau wie es dir jetzt geht.


    Wenn du irgendetwas brauchst oder sonst nicht mehr weiter weißt, oder traurig bist oder was
    auch immer, hier im Forum bist du immer herzlich willkommen,
    irgendjemand ist immer da und gibt dir Auskunft und versucht dich zu
    trösten und dir zu helfen. Natürlich muß jeder von uns durch diesen
    furchtbaren Schmerz letztendlich alleine durch, aber wie du sicher schon
    an den vielen Beiträgen gemerkt hast, hier bist du nicht wirklich
    alleine und wir sind für dich da.


    Laß dich vorsichtig umarmen. Ich schick dir ein großes Kraftpaket.


    Liebe Grüße


    Manu

  • Hallo Daniela!
    Ich möchte dir mein Beileid aussprechen zum Verlust deiner Mutter.
    Ich weiß, wie du dich fühlst, ich habe das Gleiche wie du erleben müssen.
    Meine Mutter war auch meine beste Freundin, sie war auch Diabetikerin und hatte auch noch viele andere Krankheiten, aber sie war auch eine Kämpferin. Sie ist vor 5 Monaten gestorben im Alter von 74 Jahren.
    Schuldgefühle sind ganz normal am Anfang der Trauer. Auch mich haben sie belastet. Aber quäle dich nicht mit Schuldgefühlen, du konntest ja nicht ahnen, dass deine Mutter in dieser Nacht sterben wird und du warst ja erkrankt. Denk vielmehr daran, wie oft du bei ihr im Krankenhaus warst und ihr Trost und Beistand gespendet hast. Deine Mutter hätte sicher nicht gewollt, dass du sie im Krankenstand besuchst.
    Auch ich konnte kurz nach dem Tod meiner Mutter nicht schlafen, war total deprimiert und erschöpft.
    Schrittweise und ganz langsam mit vielen Rückschlägen wird es besser und glaub mir, auch bei dir wird es einmal so werden. Aber es ist halt ein langer Weg dahin.
    Ich vermisse meine Mama immer noch sehr, habe aber gelernt mit dem Schmerz umzugehen und zu leben.
    Es ist ganz normal, dass einem in der Trauer nichts aufheitern kann. Jetzt nach 5 Monaten kann ich schon hin und wieder eine kleine Freude spüren.
    Dass viele nicht mit der Trauer umgehen können, habe ich auch erlebt. Sie können sich einfach nicht vorstellen, wie weh es tut, oder es fehlen ihnen die Worte des Trostes.
    Ich schicke dir viel Kraft.
    Alles Liebe
    Ingrid

  • Liebe Daniela!
    sei lieb Willkommen im Forum
    mein tiefstes Mitgefühl zum gehen deiner Mutter
    ich sah gerade das wir gleich alt sind und musste an meine mama denken
    ich kann mir gut vorstellen
    wie es dir geht
    du stehst ganz am anfang der trauer
    es ist gerade eben passiert
    es braucht viel zeit und geduld
    bis du es auch realisieren kannst
    was genau geschene ist.
    das sich dein umfeld verändert hat ist auch ganz normal in solchen zeiten
    viele wissen nicht wie sie mit uns umgehen sollen
    und irgendwie kann ich es jatzt auch verstehen
    weil wir selber ja nicht genau wissen wie es uns zumute ist
    die zeit brauchen wir alle.
    zu deinem schuldgefühlen
    die wir alle hatten, sind normal
    es gibt sicher eine ngrund wieso du nicht hin solltest
    auch wenn wir es zurzeit nicht verstehen können oder begreifen
    diese eine mal wo du ned da warst
    sollte es geschehen
    bitte denk daran das es sicher aus Liebe geschehen ist
    du solltest sie so in erinerunng halten wie sie vor tagen war
    meine erklärung dazu
    darf ich fragen wie geht es deinem Papa???


    sei lieb gegrüßt und viel Kraft, maki

  • Liebe Daniela,


    ein liebes Willkommen hier bei uns im Forum.
    Mein aufrichtiges Mitgefühl, es tut mir leid, daß du deine Mama gehen lassen mußtest.


    Es ist ganz normal, daß dich nichts und niemand trösten kann, es gibt keinen wirklichen Trost. Trotzdem tut es natürlich weh (auch wenn auch das "normal" ist), daß viele Freunde sich kaum melden. Von fast allen hören wir: "Melde dich wenn du etwas brauchst", doch daß uns oft die Kraft fehlt auch nur zum Tel. zu greifen, das können die wenigsten verstehen.


    Ich kann mir gut vorstellen wie sehr dich der Gedanke quält, nicht gleich zu deiner Mama gefahren zu sein (mir ging es bei meinem Vati ähnlich).
    Doch jetzt denke ich wie Maki - es hatte einen Grund.
    Vielleicht war es so für sie leichter. Vielleicht stammte der Gedanke: "Fahre morgen" von deiner Mama/meinem Vati. Und als "folgsame Kinder" haben wir gehorcht.


    Wenn dich die Schlafstörungen zu sehr stören dann schau mal hier rein: http://www.ressourcenshop.de/
    Hier gibt es einiges, das schon etlichen hier geholfen hat.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl, und wenn du magst eine leise Umarmung
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo nochmal,
    vielen Dank für die tröstenden Worte. Es tut wirklich gut, von Menschen die einem verstehen können, Trost zu erhalten.
    Ihr habt mir teilweise aus der Seele gesprochen. Die Worte, dass ich nicht ins KH gefahren bin, da es meine Mama vielleicht
    nicht gewollt hat, trösten mich ein wenig!
    Ich habe meinen Freunden extra mitgeteilt, dass sie sich bitte auch wieder bei mir melden sollen...aber wahrscheinlich bin
    ich für sie zu mühsam. Sie gehen lieber auf Partys und haben Spaß. Ich habe jedoch eine ganz liebe Freundin, die mich täglich
    anruft. Das tut schon sehr gut.
    Die Frage wie es meinem Papa geht, kann ich nur mit "sehr schlecht" beantworten. Abgesehen davon, dass sie sich seit 1964
    gekannt haben, hat meine Mama immer alles erledigt. Er ist in vielen Dingen nicht bewandert und ich versuche ihn zu unterstützen.
    Natürlich kommt auch noch die Gewohnheit dazu, dass sie immer da war.
    Am 25.07. wäre sie 66 geworden und mein Papa wird am 31.07. 71 Jahre. Das wird sicher auch nicht leicht für uns.
    Außerdem war mein Papa Anfang des Jahres ein paar Monate im KH wegen Depressionen und ich hoffe dass er nicht wieder
    in diese Krankheit fällt.
    Leider neige ich dazu, zu wenig auf mich zu achten und bin daher sehr erschöpft. Meine Schwester lebt in Salzburg und hat
    uns meine Nichte und meinen Neffen geschickt. So sehr ich sie gerne habe und mich freue dass sie da sind, es bleibt alles
    an mir hängen. Ich muss auch jeden Tag kochen und irgendwie würd ich manchmal am liebsten nur in meiner Trauer versinken.
    Ich weiß dass es irgendwann besser wird und das tröstet mich selbst!!!
    Danke nochmal an euch für die netten Worte!
    Daniela

  • Liebe Daniela,


    habe heute zum ersten Mal Deine Nachrichten gelesen. Es ist schrecklich, dass Du Deine Mama verloren hast...


    Mein Gott, ich verstehe Dich aus tiefstem Herzen. Habe meine über alles geliebte Mutti vor einigen Monaten plötzlich verloren und bin seither untröstlich, oft verzweifelt, hab' gesundheitliche und massive Schlafprobleme---wir waren, so wie Du es schilderst, ein Herz und e i n e Seele. Auch, was Du über die letzten Stunden Deiner geliebten Mutti schreibst, teilen wir: meine Mama starb an einem Schlaganfall, auch ich mache mir immer wieder Selbstvorwüfe, warum ich am letzten Tag (von dem ich noch nicht wissen konnte, dass es unser allerletzter Tag war !) dann um 1/2 8 Uhr abends gegangen bin-------am nächsten Morgen kam dann der Anruf....hab keine Familie und mein Papa starb schon vor langer Zeit...


    liebe Daniela, sende Dir ein Kraftpaket und viel :24:


    Von Herzen


    Reinhold

  • Liebe Daniela!
    Nachdem schon zum 3. Mal immer wieder alle Buchstaben verschwinden, schreibe ich nur kurz.
    Du solltest mehr auf dich achten, denn Trauer benötigt viel Energie.
    Dass du erschöpft bist, ist ganz klar. Mir ist es am Anfang auch so gegangen und ich konnte nur das Notwendigste im Haushalt tun. Beim Kochen habe ich mich mit Fertiggerichten geholfen, bis es dann nach einiger Zeit wieder besser wurde.
    Es ist schön von dir und bewundernswert, dass du auf die Kinder deiner Schwester schaust. Es lenkt sicher etwas ab, aber du brauchst auch Zeit zum Trauern und um das Ganze zu verarbeiten. Wie lange bleiben sie denn in Wien? Ich weiß ja nicht, wie alt sie sind, aber vielleicht können sie ein bisschen helfen.
    Für deinen Papa ist es momentan sicher nicht leicht, wenn er 48 Jahre mit deiner Mama zusammen war. Meine Eltern haben sich auch 1964 kennengelernt, mein Vater ist aber leider schon vor 12 Jahren nach einem 3. Schlaganfall gestorben. Ich glaube, du musst deinen Vater beobachten und falls er wieder deprimiert ist, mit ihm vielleicht zum Hausarzt gehen.
    Es ist gut, dass dich eine Freundin jeden Tag anruft, da kannst du dich aussprechen.
    Wünsche dir viel Kraft
    Ingrid

  • Liebe Daniela,
    mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter und herzlich willkommen hier bei uns!
    Meine Vorschreiberinnen haben schon sehr kompetent geantwortet, da bleibt mir im Moment nur dich zu bestärken: Bitte pass auf dich auf und achte auf deine Grenzen. Wenn dir die Kinder im Moment zu viel sind, dann erkläre das deiner Schwester und schick sie zurück. Wenn du sie im Grunde gerne um dich hast, dir nur die Hausarbeit zu schwer ist, dann teile die Kinder ein bisschen ein (wie alt sind sie denn) und greife auf Fertigprodukte zurück. Ab ud an mal im Leben darf man das ruhig!
    AL
    Christine

  • Hallo nochmal!
    Wieder möchte ich mich für eure Worte bedanken.
    Es ist schon ein wenig Zeit vergangen, nur gehts mir die letzten Tage wieder schlechter.
    Geburtstag meiner Mama war ganz schlimm und der erste Geburtstag von meinem Papa ohne
    Mama auch.
    Die Kinder sind wieder nach Hause gefahren. Hab alles auf die Reihe gebracht.
    Montag geh ich wieder ins Büro und habe gestern einen unmöglichen Anruf meines Oberbosses
    bekommen. Er meinte nur "wegen so etwas ist man im Krankenstand?" und es wäre ja eh schon so lange
    her dass meine Mama verstorben sei. Für mich aber nicht. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und
    brauche eben vielleicht länger als so mancher andere. Außerdem wissen die wenigsten wie schlecht es meinem
    Papa gegangen ist und was ich das letzte Jahr so alles mitgemacht habe. Die Leute haben keinen Respekt mehr
    und das finde ich echt traurig. Ich verstehe schon, dass ein Unternehmer sich keine Gedanken macht und eben
    nur an die Firma denkt, aber ein wenig Menschlichkeit ist glaub ich nicht zu viel verlangt.
    Ausserdem habe ich seit Ende März keinen Chef mehr und sitze ohnehin nur alleine im Büro und tätige
    "Lehrlingsaufgaben" :-(
    Ich bin sehr unglücklich und weiß nicht wie es weitergehen soll im Job. Ich mag dort nicht mehr sein,
    habe aber auch keine Kraft mir im Moment einen neuen Job zu suchen.
    Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und hat einen Tipp für mich?
    Ganz liebe Grüße
    Daniela