Liebe Wolfstaenzerin,
ich erkenne so vieles wieder, was du durchmachst. Die ersten zwei Jahre konnte ich nachmittags nicht einkaufen gehen, weil da junge Mädchen, am Ende noch mit ihren Müttern, unterwegs waren. Ich konnte ihren Anblick nicht ertragen. Es ist noch immer nicht leicht, aber ich kann es inzwischen aushalten. Es ändert sich. Sehr langsam und in sehr kleinen Schritten und man lernt unterdessen, sich zufrieden zu geben mit Aushalten. Man erwartet gar nicht mehr, dass es einem wie früher geht, bevor der Komet einschlug und unsere Welt zerbarst.
Ich kann dir gar nichts versprechen. Aber ich komme nach bald drei Jahren besser zurecht, als noch vor einem halben Jahr. Zurecht kommen. Das ist schon was! Das ist richtig was!
Was noch kommt weiß ich auch noch nicht. Aber irgendwie ist es mir auch egal. Okay ist das neue gut, sag ich immer. Heute geht es mir okay.
Mein Sohn Sebastian ist nicht mehr da
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liebe Wolfstänzerin,**********************
ich habe beim lesen immer wieder und wieder und wieder nur genickt...
und werde ANDERS die nächsten Jahre bei deinen Herzensworten und so vielen anderen schmerzerfuellten Herzensworten immer wieder nicken...und nicken --- und nicken...
weil das Leben eigentlich immer wieder Menschen "gebiert" die diesen Schmerz und die Trauer erleben
Ich glaube dennoch das die Welt uns Trauernde in ALL diesen Facetten der Ttauer braucht !!
Wir sind der Wind, ... die Welle... , der Fluss,... das Feuer... meinem Gefuehl nach
was diese Menschen DENNOCH brauchen um zu spueren das es etwas ANDERES GIBT...
Du bist okay so wie du bist !
wir sind halt ANDERS geworden
und werden dieses ANDERS in ein anderes ANDERS wieder verwandeln....
immer wieder*************************
ALLes LIEBE uns ALLEN********************* und den ANDEREN in ihrem SEIN*******************
und ja
schön das DU ''
DU* riesengross geschrieben und gedacht
es geschafft hast einige Zeit mit deiner Mama zu verbringen
das ist UNENDLICH viel !!!************
findet deine Wegbegleiterin Sverja
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Liebe Elster,
Ja aushalten, da bin ich auch schon zufrieden wenn das klappt.
Grade heute habe ich einen Jugendlichen gesehen, er sah von hinten aus wie Sebastian... sofort klopfte mein Herz, aber mein Hirn sagt, hört auf es kann nicht sein.
Wenn ich Jugendliche beobachte, beim Einkaufen, rumalbern, chillen, kann ich es kaum ertragen. Am liebsten würde ich sagen: genau, genießt euer Leben, macht wovon immer ihr auch träumt, lebt euer Leben. Aber ich hab Angst, dass sie mich angucken als wäre ich verrückt...
Zu viel schiebt man nach hinten, weil man immer denkt, man hätte noch Zeit.
Du hast recht, was noch kommt Wissen wir nicht. Wir müssen mit okay zufrieden sein.
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Liebe Sverja,
Ja ich habe auch gemerkt, dass meiner Mama und mir unser kleiner Ausflug gut getan hat.
Deshalb treffen wir uns morgen wieder.
Und diesmal ist vielleicht auch das Wetter etwas milder.
Liebe Grüße
Wolfstaenzerin