Loslassen ...

  • Irgendwann bist du an einem Punkt, wo du begreifst, dass du nicht mehr zu kämpfen brauchst, weil es dich nicht weiter bringt.
    Du begreifst, dass du nichts mehr tun kannst, musst.
    Du kannst nichts erzwingen.
    Wenn du das begreifst, fällt erst alles in sich zusammen und dann ist Stille ...
    und dann ... wird plötzlich alles leicht und leer in dir.
    Du fängst an loszulassen, woran du dich geklammert hast, an Hoffnungen, Menschen oder Dinge aus deiner Vergangenheit, die du so nicht akzeptieren wolltest, konntest.
    Du begreifst, dass du all das nicht mehr ändern kannst, egal wie sehr du daran glaubst, egal wie sehr du es dir wünscht.
    Egal wie sehr du dagegen kämpfst.
    Egal wie weh es tut.
    Was geschehen soll, das geschieht.
    Was gehen will, das geht.
    Was bei dir sein will, das bleibt oder kommt aus freiem Willen zu dir zurück.
    Irgendwann sind die Schmerzen und die Angst, loszulassen vorbei. Dann befreist du dich allmählich auch von Ängsten, Schuldgefühlen und Zwängen. Von allem was dich festhält.
    Und du gehst deinen Weg ... packst deinen Koffer mit dem, was übrig blieb.
    Ein Koffer voller Erfahrungen, Erkenntnisse und Erinnerungen.
    Dein Weg liegt vor Dir,
    du siehst ihn noch nicht, aber du fühlst, es ist soweit,
    du beginnst wieder ... mit dem ersten Schritt!
    Wie im Himmel - so auch auf Erden ... ♥

  • Liebe Evi!
    Danke für dein thread! Ein sehr gutes thema!


    Loslassen ?(
    soll man, muss man und wird man ?(
    es reden viele in meinem umfeld davon
    auch nach so vielen jahren
    kann man es ?(
    kann man sein eigens kind loslassen???
    ich versuche es, tue alles mögliche
    um frieden zu finden
    doch fällt es mir sehr schwer
    ich kann es nicht
    Loslassen :(


    ich habe gelernt weiter zu leben auch mit zerrissenem herzen :(


    GLG maki

  • Liebe Maki!


    ich glaube es gibt kein einschneiderndes erlebnis als sein eigenes kind an die ewigkeit zu verlieren,
    weil das wider der natur ist ... ich habe das noch nicht erlebt und dafür danke ich gott, meiner
    jetzt verstorbenen schwester ist das passiert (sie hat ihren jüngsten sohn mit knappen 25ig
    wegen eines tödlichen motorradunfall's verloren) sie konnte lange nicht darüber reden und
    später nur ganz selten, aber sie hat sich gefreut ihn irgendwann wiederzusehen ;-)


    eva


    PS:. das einzige was mich total für sie freut *lächel*

  • Liebe Eva!
    Dein Thread ist gut. Aber ich muss Maki recht geben. Mein Kind kann ich nicht loslassen, keine Ahnung ob ich es je werde können.Dieser Verlust ist zu groß für mich und lässt mich derzeit (mal wieder) fast verzweifeln. Eines der "berühmten" Tief's :thumbdown:
    Bei meinem Vati geht es mir da schon besser. Damit hab ich mich "arrangiert", tja und mein Bruder, er ist 6 Monate vor meiner Tochter gestorben, da hab ich immer das Gefühl die Trauer "ist zu kurz gekommen" hatte "keine Zeit" dafür, weil ja mein Kind dann starb. :33:
    Liebe Grüße
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla!


    man trauert nicht immer gleich ... je näher einem wer ist, je jünger, je abprubter ein tod ist
    umso schockierter und länger braucht man um es zu "begreifen" und
    je älter wir werden umso schwerer ist es zu verdauen ... ich hatte
    1986 - mutter mit 69
    1987 - vater mit 57
    1988 - neffe mit 25
    irgendwann kann man nicht mehr noch mehr trauern - man ist nur mehr leer, leer, leer
    aber dann hatte ich gott sein dank - jahrelang eine ruhephase, damals hatte ich grosse
    angst vor jedem jahresbeginn ...
    meine oma + tante sind weit über 85 geworden, das ist traurig, aber man kann damit leben,
    sie haben ja ihr leben gelebt - das alter war dann nicht mehr so rosig, es sei ihnen vegönnt ...
    was mich am meisten getroffen hat war der tod meines ex-partners mit 48ig, wir waren schon
    fast 2 jahre getrennt, wovon ich 1 1/2 jahre liebeskummer hatte und dann das ... ich war wie
    gelähmt, meine ganze wut auf ihn - war nur mehr pure reine liebe und ich litt wieder 1 1/2 jahre
    an abschiedsschmerz ... irgendwann will man nicht mehr, man weis doch selber unsere uhr
    tickt pausenlos und wer weis wielange wir noch haben - ein kleines stück vom kuchen in
    harmonie und zufriedenheit - ein wenig glück mit sonnenstrahlen ... nichts grosses, lautes *lächel*


    eva


    PS:. sie bleiben in unserem herzen ♥ und sollen nie todgeschwiegen werden ... for ever und
    heuer - es ist noch zu kurz meine schwester - sie fehlt so *schluck*

  • Liebe Eva!
    Ja, da hast Du recht. Man trauert wirklich immer anders. Mein Vati ist auch sehr plötzlich gestorben, es ist halt "schon" 5 Jahre her und ich habe damit leben gelernt.
    Es hat aber sehr lange gedauert, ich war ein "Vatikind". Mit meinem Bruder war ich auch sehr eng, aber die Trauer um meine Tochter hat das etwas hintenan gerückt.
    Es gibt dann eben noch jetzt Momente wo es regelrecht über mir hereinbricht.
    Aber Du hast ja auch ganz schön viel zu tragen.
    Ich bewundere Deinen Elan. Das ist gut so.
    Ganz liebe Grüße an Dich (muss mich jetzt beeilen, muss dann zur Arbeit :wacko: )
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005: