Wie findet man ins Leben zurück?

  • Liebe Schnee und lieber Josef,
    danke für eure netten Zeilen.


    schnee , wie Recht du hast, ich hätte nichts tun können, wenn nicht mal die Ärzte es konnten.
    Ich weiß, dass dieser angstvoller und flehender Blick, der so unbeschreiblich weh tut mich ein Leben lang begleiten wird, aber wie du bereits geschrieben hast hoffe auch ich, das es von Mal zu Mal leichter für mich wird.


    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Trauerelfe,


    schön dass dir diese Therapie gut getan hat und du jemanden gefunden hast mit dem du reden kannst.
    Wünsche dir alles Gute und viel Erfolg bei deinen weiteren Sitzungen bei dieser Dame!


    LG

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Liebe Trauerelfe !
    Auch ich heiße dich hier willkommen schön das du den Weg hierher gefunden hast hier ist man gut aufgehoben und es ist
    immer jemand da der zuhört und man versteht was in einem vorgeht .
    Die große Frage wann hört dieser Schmerz auf ist nicht einfach zu beantworten .
    Kann nur von mir sagen das ich bis vor ein paar Monaten noch jeden Tag geweint hab und mir um mich selbst sorgen gemacht habe .
    Bei meinen Sohn wird es am 11.6 vier Jahre und es fühlt sich an als wäre es Gestern passiert ! Das Sprichwort Zeit heilt alle Wunden stimmt nicht ganz .
    Die Zeit lehrt uns nur mit dem geschehenen zu leben !
    Was ich gelernt habe ist das man die Trauer raus lassen muß egal was andere meinen nur so wird es irgendwann ein Teil unseres Lebens und wir nehmen es stillschweigend hin !
    Ich wünsche dir viel Kraft für den schweren weg !
    Ganz liebe Grüße Renate :33:

  • Liebe Renate,
    vielen Dank für deine lieben Zeilen. Es tut gut sich mit Menschen auszutauschen, die nachvollziehen können, wie es einem geht.


    In der letzten Zeit werde ich immer wieder von Leuten gefragt, ob ich schon die Sachen meines Mannes aussortiert habe.
    Das muss ich leider mit "nein" beantworten. Eigentlich habe ich mich mit diesem Thema überhaupt noch nicht beschäftigt.
    Da es doch egal ist ob der Kasten nun voll oder leer ist. Platz für andere Dinge habe ich doch genug.
    Komisch aber jeder möchte mir dabei helfen. Ich finde es auch nett wenn sie mir helfen möchten, aber muss es sich unbedingt um die Sachen meines Mannes handeln?
    Sie können einfach nicht verstehen, warum ich alles noch habe. Für mich ist das kein Thema, ist das so falsch?
    Oder soll ich beim nächsten mal fragen, einfach sagen das ich alles schon aussortiert habe, obwohl es nicht stimmt.
    Hast du vielleicht eine passende Antwort für mich?


    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Trauerelfe !
    Ich habe eine Antwort für dich lass die Leute einfach denken was sie wollen und gehe diesen Schritt wenn du bereit dafür bist!
    Ich kann dir von mir erzählen ich habe ein ganzes Jahr gebraucht das Bett von meinen Sohn abzuziehen hab es immer probiert und es wieder gelassen da ich von Weinkrämpfen geschüttelt wurde . Nach einem Jahr war ich dann soweit und ich habe es gemacht . Das restliche Zimmer hab ich jetzt vor kurzen ausgemistet nach fast 4 Jahren und immer noch hab ich ein komisches Gefühl dabei und natürlich hebt man auch ganz viele Dinge auf .
    Das was ich in der Zeit gelernt habe ist das man auf sich selber hören muß und das was die anderen nicht verstehen einfach zu ignorieren . Auch ich bekomme immer wieder diese Sprüche zu hören wie : du mußt loslassen nach so langer Zeit, oder du mußt nach vorne schauen , oder du hast ja noch 2 Kinder , oder das Leben geht weiter , ich glaube das alles wissen wir und wir kämpfen sich weiter durch unser Leben und versuchen mit dem erlebten zu leben aber es ist nicht immer leicht . Und ich weis das es nie mehr so sein wird wie es einmal war das ist eine Tatsache . Als aussenstehender sieht man das immer anders wer es allerdings selbst erlebt hat weis genau wie es sich anfühlt . Hoffe ich habe dir ein klein wenig helfen können.
    Ganz liebe Grüße Renate
    PS. Schreib einfach wenn dir danach ist !!!!!!!!

  • Liebe Trauerelfe,
    man muss nicht aussortieren, wenn man die Dinge braucht! Lass dir keinen Druck von außen machen! Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit den persönlichen Dingen des Verstorbenen. Den einen tut es besser, die Sachen wegzupacken, den anderen gibt es Halt und Sicherheit sie zu behalten!


    Und noch was: Trauerbewältigung heißt nicht, dass man jemanden loslassen muss, es geht sogar darum in Verbindung zu bleiben: Man muss die Beziehung in eine Erinnerungsbeziehung umwandeln und einen neuen Platz für den Verstorbenen in seinem Leben finden. Dein Mann bleibt immer Teil deines Lebens, selbst, wenn du irgendwann einen neuen Mann haben solltest!
    AL Christine

  • Liebe Renate und Christine,
    ihr habt mir sehr geholfen.
    Jetzt weiß ich auch, dass es doch meine Entscheidung sein darf, wann und ob ich die Sachen entsorgen möchte und es braucht mir nicht mehr peinlich sein, wenn ich wieder mal dazu gefragt werde.


    Vielen, vielen Dank dafür und ganz liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Trauerelfe,


    bei mir ist es jetzt 13 Monate her dass mein Mann verstorben ist und ich habe auch noch seine ganze Kleidung im Kasten hängen. Auch seine "Dekoartikel" die überall im Haus sind stehen noch dort wo er sie hingestellt hat und ja, sogar die Jacke die er zuletzt getragen hat hängt noch immer im Vorzimmer auf der Garderobe...
    Eines der wenigen Dinge die ich nicht mehr habe ist seine Zahnbürste, die wollte immer unser Kleiner haben und sich damit seine Zähne putzen :rolleyes:
    Deshalb habe ich sie entsorgt. Sonst ist aber noch alles da, sogar seine Hemden die er noch selbst zum wegschmeißen aussortiert hat sind noch in einem Sack neben dem Kleiderkasten...


    Aber ich bin einfach noch nicht bereit dazu, seine Sachen wegzugeben, mir gäbe das ein Gefühl wie wenn ich ihn aus unserem gemeinsamen Heim rausschmeißen würde :(
    Aber ich denke, irgendwann werde ich soweit sein dass ich alles zumindest verpacken und im Dachboden verstauen kann, aber ich lasse mir die Zeit die ich brauche und auch du solltest das machen. Du selbst weißt am besten was für dich gut ist und wann du dazu bereit ist etwas zu verändern!


    LG Karin

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Liebe Goldelse,


    hiermit kann ich sehen, dass es noch mehr Trauernde gibt, die ebenfalls so handeln wie ich.
    Aber wenn man von so vielen Leuten immer wieder das gleiche gefragt wird, weiß man am Schluss nicht mehr was richtig oder falsch ist.


    Wie ihr alle bereits geschrieben habt, werde ich diesen Schritt erst dann machen, wenn I C H dazu bereit bin.


    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Trauerelfe,
    bitte lass dir von niemanden etwas einreden, was richtig oder falsch ist. Mach nur das wonach DIR ist, da gibt es kein richtig oder falsch. Der Mann meiner Nachbarin ist voriges Jahr verstorben und sie hat gleich alles von ihm weggegeben auch das ist in Ordnung!
    Meine Schwiegermutter trug sehr lange Schwarz, die Leute meinten es wäre an der Zeit die Farbe zu ändern. Sie war völlig irritiert, ich sagte ihr, tu es nur, wenn DIR danach ist und lass die anderen reden.
    Das ist DEINE Trauerarbeit.


    Liebe Grüße
    Brigitte

  • Liebe Trauerelfe,
    die meisten Trauernden brauchen lange, bis sie persönliche Dinge wegpacken oder entsorgen können. Da bist du keine Ausnahme!


    Wie Brigitte schon geschrieben hat: Es geht um DICH und um DEINE Bedürfnisse! Es gibt keine Patentrezepte in der Trauer!
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Trauernde lernen müssen, ihre Bedürfnisse wieder zu erkennen. Sie haben gelernt das zu tun, was man von ihnen erwartet. Nach einem Todesfall muss man von Vorne anfangen, sein Leben neu gestalten und sich neue Strategien aneignen. Dabei stößt man unweigerlich auf den Konflikt: Tu ich in Zukunft das, was man von mir erwartet oder tue ich in Zukunft das, was mir gut tut? Diejenigen, die lernen, auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören und zu tun, was ihnen gut tut, die gehen gesund aus dem Prozess heraus und stellen fest, dass sie trotz Schmerz und Trauer einen wichtigen Schritt gemacht haben. Diejenigen, die weiterhin nach den Regeln der anderen funktionieren, haben große Schwierigkeiten ihr Leben im positiven Sinne weiterzuleben und gesund zu bleiben!


    Auf eigene Bedürfnisse zu hören, hat nichts mit Egoismus zu tun. Wenn wir auf unsere Bedürfnisse achten, dann achten wir darauf, dass es uns gut geht. Wenn es uns gut geht, sind wir verträglich und freundlich und haben auch eher Verständnis für Menschen, die eben andere Bedürfnisse haben. Man ist toleranter. Wenn wir eigene Wüsnche und Bedürfnisse verleugnen oder ignorieren, dann tritt früher oder später ein Zustand ein, den wir als Frustation bezeichnen. Frustrierte Menschen sind ängstlich und/oder aggressiv und dauernde Frustration führt dazu, dass wir an Lebensfreude verlieren. Menschen, die so drauf sind, verlieren natürlich auch ihre Freunde. Also: Bleib dir selber treu!


    AL Christine

  • Liebe Brigitte und Christine,
    ihr habt es genau auf den Punkt gebracht.
    Es gibt kein Patentrezept dafür und daher werde ich in Zukunft selbst Entscheidungen treffen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, wofür ich mich auch immer entscheide.
    Ihr habt mir sehr viel Mut gemacht!


    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Hallo ihr Lieben!


    Eigentlich wollte ich meinen Geburtstag in Ruhe verbringen und das habe ich auch allen mitgeteilt.
    Aber bereits in der Früh wurde ich von meinem Bruder und dessen Frau zum Frühstücken in ein Kaffeehaus abgeholt.
    Nachmittags hat die Schwester von meinem Mann angerufen und mich ebenfalls auf einen Kaffee und Kuchen eingeladen.
    Sie sagte noch, wenn es dir nicht gut geht kannst du ja jederzeit wieder nach Hause gehen. Habe mir dabei noch nicht gedacht, da es schon öfters vorkam.
    Als ich bei ihr ankam und ins Wohnzimmer ging, saßen alle Verwandten, Bekannten und Freunde bereits am Tisch und sangen für mich ein Geburtstagsständchen. Ich war so überrascht das mir dabei die Tränen kamen. Darauf hin nahmen sie mich alle ganz liebevoll in die Arme.


    Es war eine gelungene Geburtstagsparty und ich habe mich sehr darüber gefreut, auch wenn ich es zuerst gar nicht wollte.


    Aber dann,... als ich am späten Abend wieder zu Hause war und diesen Tag noch einmal Revue passieren ließ, viel ich dabei wieder in ein tiefes Loch, worauf ich fürchterlich zu weinen begann, und mir wieder bewusst wurde, wie sehr mir mein Mann fehlt und ich solche Tage in Zukunft ohne ihn verbringen muss. Dabei hätte ich ihn so gerne dabei gehabt, da mein Mann ein sehr lustiger Mensch war und immer für gute Laune sorgte.


    Somit habe ich diesen Tag wortwörtlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge verbracht. :P :13:
    Eure Trauerelfe

  • Hallo an alle!


    Wie geht Ihr denn mit dem schönen frühlingshaften Wetter um?
    Mich macht das sehr traurig da merkt man wieder wie sehr der Partner einem fehlt, überall sieht man Paare Hand in Hand gehen und neben einem ist ein großes Loch im Herzen. :33:


    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Hallo Trauerelfe!
    Ich kann gut verstehen, das Dich das schöne Wetter traurig stimmt. Dir fehlt Dein Partner. Ich empfinde das Wetter als wohltuend. Endlich ist es länger hell,es riecht gut, die Krokusse blühen. Aber ich hab meinen Partner noch ,jedoch hab ich mein Kind verloren und meinen Bruder und Vati. Alle drei liebten den Frühling, da wir einen Garten haben in dem man dann wieder "werkeln" kann. Das versuche ich mir dann vorzustellen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla!


    Es tut mir leid, dass du auch so liebe Menschen verloren hast. Ich drück dich mal ganz lieb. :24:


    Ich habe auch einen Garten, den wir beide sehr genossen haben. Nur jetzt kann ich alleine noch nicht lange bleiben, da mich viele Dinge an meinen Mann noch erinnern. Versuche aber immer länger dort zu bleiben. Wir freuten uns auch immer schon sehr auf den Frühling, denn bei den ersten Sonnenstrahlen saßen wir bereits im Garten. Ich glaube es liegt ja nicht wirklich am Wetter das mich traurig stimmt, sondern die vielen verliebten Menschen die man sieht und die ebenfalls die Sonne im Freien genießen. Da kann man richtig neidisch werden.


    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Trauerelfe,
    das ist das Arge am Frühling, weil die Hormone einschießen, die Helligkeit und das Lich kurbeln die Serotonin-Produktion an, man bekommt Antrieb, Frühlingsgefühle und merkt, dass da derjenige fehlt, mit dem man sie geteilt hat. Und dann die anderen dabei zu beobachten wie sie aus den Häusern kriechen und spazieren gehen und im Garten zu zweit werkeln, das ist dann einfach nochmal besonders schmerzhaft....
    Ich drück dich ganz fest! :30: :24:
    AL Christine