Zwei geliebte Menschen mussten von uns gehen

  • Liebe Isabella,


    ein liebes Willkommen hier im Forum.
    Es tut mir sehr leid, daß du in kurzer Zeit zwei liebe Menschen gehen lassen mußtest.
    Wenn du kannst und magst erzähl uns, was passiert ist. Hier ist immer jemand der dir zuhört. Und wir können dich verstehen, denn uns alle hier "vereint" der Verlust eines (oder auch mehrerer) geliebten Menschen.
    Du hast schon recht - manchmal ist es einfacher, mit Fremden über die uns belastenden Gefühle und Gedanken zu reden. Und es ist wichtig zu "reden" - nur so können wir es schaffen das alles zu verarbeiten.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl für diese schwierige Zeit und wenn du magst eine liebe Umarmung.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Isabella,


    bin jetzt grade ein wenig sprachlos,ich fange halt einfach "irgendwie" an.


    Der Verlobungsring - phu, eine ganz schmerzhafte Situation für dich als du ihn gefunden hast, ich glaub, ich kann dich da gut verstehen. Aber - es ist eine sichtbare Erinnerung an seine -eure - Liebe! Ich glaube, ich würde ihn tragen, wenn nicht am Finger so doch an einer Kette um den Hals. Oder zumindest in der Tasche immer bei mir.


    Ja, auf einmal ist nix mehr so, wie es geplant war. Und du bist ganz zu recht gereizt, lustlos, wütend. Und natürlich furchtbar alleine. Die ganze Zukunft ist über den Haufen geworfen, existiert wahrscheinlich im Moment für dich gar nicht mehr so wirklich.
    Leichter mit jedem Tag? Na ja, so würde ich das nicht sagen. Es wird schon irgendwann einmal leichter - wir lernen, mit dem Schmerz, dem Vermissen und unserer "unerwiderten" Liebe zu leben.
    Am Anfang aber - und du stehst erst ganz am Anfang - hat man das Gefühl es wird mit jedem Tag sogar noch schwieriger. Es braucht einfach seine Zeit, die Wirklichkeit zu realisieren. Und sie dann auch "in den Kopf zu bekommen" und zu akzeptieren - daß es halt so ist, wie es ist. Und wenn das irgendwann gelingt - dann wird eswirklich etwas leichter zu (er)tragen.


    Darf ich dich fragen wie alt deine Kleine ist? Ist sie noch zu klein, oder kann sie es schon irgendwie "verstehen"? Denn wenn sie Erklärungen halbwegs verstehen kann ist es meist besser zu sagen "Ich bin grade wieder so traurig weil ... mir so fehlt" (oder ähnliches). Sonst beziehen Kinder das sehr schnell auf sich selbst und glauben sie selbst sind der Grund.


    Daß du noch keinen Plan hast wie du weitermachen kannst/sollst ist ganz klar. Laß dir, wenn es irgend möglich ist Zeit für irgendwelche Entscheidungen. Egal ob Haus oder sonstwas betreffend.
    Im Augenblick ist es nur wichtig, einen Tag nach dem anderen zu bewältigen, sozusagen "zu überleben" - gemeinsam mit deiner Tochter.
    Versuche, wenn möglich nicht zu weit in die Zukunft zu schauen - immer nur einen Schritt, einen Tag nach dem anderen.


    Verzeih, ich fürchte, ich hab dich grade "zugetextet", darum hör ich jetzt auch auf. Den Rest meiner Gedanken dann vielleicht ein andermal (so du willst)


    Nochmal ein großes Kraftpackerl und alles Liebe von
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Isabella,


    na ja, sicher braucht dich deine Kleine jetzt - wahrscheinlich mehr als sonst. An ihr ist das sicher auch nicht spurlos vorübergegangen. Trotzdem, wie du ja auch geschrieben hast - du kannst nicht immer stark sein. Und das mußt du auch nicht. Laß dir nix einreden. Die, die erst mal immer stark sind, liegen dann oft viel später auf der Nase, und dann ist es umso schlimmer.


    Dieses "nicht verstehen können" ist ganz natürlich, ganz sicher nicht krank. Ich glaub auch nicht, daß es daran liegt, daß du ihn nicht mehr sehen konntest. Es ist der Schutzmechanismus unseres Körpers, unserer Seele. Wir wären überfordert, könnten wir sofort auf der Stelle wirklich begreifen, was da passiert ist. Das geht nur langsam, in "homöopathischen Dosen". Und wie lange es dauert kann dir leider keiner sagen, jeder Mensch ist da ja anders.


    Sicher will dir deine Familie nur helfen - es tut auch weh einen Menschen den man liebt leiden zu sehen. Aber wenn man gewöhnt ist, alles selbst in die Hand zu nehmen und selbst zu regeln fällt es natürlich schwer, diese Hilfe anzunehmen. Vielleicht fällt es euch allen leichter wenn du ihnen sagst - danke für das Angebot, ich komme sicher darauf zurück wenn ich euch wirklich brauche. Im Augenblick ist es für mich leichter, es selbst zu versuchen.
    Oder könnten sie sich ev. ein wenig mehr mit deiner Tochter beschäftigen, mit ihr etwas unternehmen wo dir im Augenblick die Kraft fehlt? So hättest du auch ein wenig Freiraum, das täte dir sicher auch gut?


    Auch das "ich will nicht alleine sein, kann aber niemanden neben mir vertragen" ist ja ganz normal. Ich glaub, das geht fast jedem von uns (zumindest zeitweise) so. Und das von den anderen beobachtet fühlen kennen wir wohl auch alle.
    Aber es ist schön, daß die meisten Menschen in deinem Umfeld sich ja doch im Großen und Ganzen anständig verhalten.


    Ich kann gut verstehen, daß Silvester dir sehr schwer gefallen ist. Wir haben die Nacht eher ruhig zu Hause verbracht. Eine der Katzen getröstet, die panische Angst hatte. Der zweite hat sich in sein Lieblingsversteck, die Badewanne zurückgezogen und sich dort glaub ich recht sicher gefühlt. Und der dritte saß am Fenster und hat wohl überlegt, ob man diese Lichter da draußen fangen kann. Man kann fast nicht glauben, daß die drei verwandt sind ;-)


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Isabella,


    du hast mein Mitgefühl und fühl dich ganz lieb umarmt.
    Es ist so furchtbar gleich zwei liebe Menschen auf so tragische Weise zu verlieren.


    Sei herzlich willkommen in diesem Trauerforum. Auch ich habe hier sehr nette Menschen kennengelernt,
    die mir durch meine schwere Zeit helfen. Wir unterstützen uns hier gegenseitig.

    Den Schmerz können wir dir leider nicht nehmen aber mir hilft es zu wissen, dass ich nicht alleine bin,
    hier immer meinen Kummer von der Seele schreiben kann und immer ein offenes Ohr finde.


    Warst du schon beim Hausarzt und konnte er dir helfen?


    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du dich hier gut angenommen fühlst und drück dich nochmal ganz fest. :24:
    Alles Liebe
    Trauerelfe

  • Hallo Kisa,
    ich war im Urlaub, drum erst mein verspätetes Antworten! Sei herzlich willkommen hier bei uns!


    Es ist völlig normal, dass du noch nicht realisieren kannst, dass dein Partner nicht mehr kommt. Man nennt diese Phase "Nicht-Wahrhaben-Können" oder "Schock". Es ist ein Zustand, der zu Beginn des Bewältigungsprozesses am stärksten ist und - wie Jutta schon gesagt hat - dazu da ist, um dich zu schützen: Das Realisieren, das muss nach so einem traumatischen Unglück in kleinen Dosen statfinden. Das ist auch der Grund, warum du den Eindruck hast, dass es von Tag zu Tag schlimmer wird. Die Realität sickert ein. Dass du nicht schlafen kannst, soviel abgenommen hast, liegt am traumatischen Stress. Das ist an sich auch eine normale Belastungsreaktion, die allerdings nicht zu lange dauern sollte, weil du sonst schlapp machst bzw. eine Zusammenbruch bekommst. Von daher wäre es wichtig, wenn du doch für ein paar Tage bei Bedarf etwas zum Schalfen nimmst. Dein Körper und dein Geist brauchen zwischendurch (ganz wichtig!) Ruhephasen. Wenn du geschlafen hast, dann bist du ruhiger und die Fragen, die Zukunft und das Haus betreffend, werden dich zwar beschäftigen, aber sie wirken im ausgeruhten Zustand nicht so beängstigend. Unser Hirn funktioniert auch nur gut, wenn wir vom Stress runterkommen. Traumatischer Stress hemmt nämlich die intellektuellen Zentren des Gehirns, weil das Angstzentrum hoch aktiv ist. Für wichtige Entscheidungen im Leben brauchen wir aber unsere intellektuellen Hirnarelae. Also lass dir ruhig etwas verschreiben, um ruhiger zu werden, schau aber, dass du es nur bei Bedarf und nicht länger als 1 Woche nimmst. Wenn es dann nicht besser geht, bitte wende dich an einen Facharzt für Psychiatrie, es macht dann ev. Sinn auf ein Antidepressivum umzusteigen. Grundsätzlich ist es aber so, dass sich Belastungsreaktionen für normal mit der Zeit von selbst legen. Sie sollten nur nicht länger als 4 Wochen ununterbrochen andauern, weil du sonst zusammenbrichst.


    Irgendwann wird es dann schon leichter, aber das dauert. Gesunde Trauer verläuft in Wellen, es geht mal schlechter und dann wieder scheint das Geschehene unwirklich und an hat den Eindruck es geht besser. Dann kommt wieder eine Schmerzwelle. Es ist wie bei den Wehen bei der Geburt. Solgane du solche Schwankungen merkst, kannst du vertrauen, dass du auf einem gesunden Weg bist. Bei den meisten dauert die ganz schlimme Zeit (mit wilden Schwankungen zwischen Schmerz und Erholungsphasen) 2 Jahre. In dieser Zeit, nimm jede Hilfe an, die du bekommen kannst und tu alles, was dir zur Entspannung verhilft.


    Zu deiner Tochter: Kinder reagieren stark zeitverzögert und vor allem mit Verhaltensauffälligkeiten, körperlichen Beschwerden und Konzentrationsschwächen. Geh verständisvoll mit ihr um, setze ihr aber auch liebevoll Grenzen. Alles durchgehen lassen hilft auch nichts. Hab Geduld (ich weiß, das ist schwer, wenn man grad selber keine Nerven hat!). Teile offen deine Gefühle mit ihr, versuch nicht immer für sie stark zu sein, damit sie lernt, über ihre Gefühle zu reden und sie zu zeigen.


    Puhhhh, jetzt habe ich dich zugetextet. Ich hoffe, es ist was Hilfeiches dabei!
    Alles Liebe!
    Christine

  • liebe Kisa....
    Ich denke mal du hast da vollkommen normal reagiert als das alles passiert ist ....ich glaube der Mensch hat in dieser Situation eine Schutzfunktion derer sich gar nicht bewusst ist ....vor allem bist du da so in einem Tunnel ,der Blick immer voraus ,voll konzentriert was zu tun ist obwohl du neben dir stehst und dich selbst fragst ...warum reagiere ich so? sollte ich jetzt nicht schreiend ,klagend da liegen und mir die Seele raus schreien vor Schmerz?
    Das kommt sowieso irgendwann ...bei mir war es zum ersten Mal richtig extrem als ich die Urne nach Hause bekam ...da begriff ich zum ersten Mal das er wirklich weg ist ...da brach alles zusammen und ich bin froh das ich zu diesem Zeitpunkt alleine war denn das dauerte Stunden ....das kommt immer wieder bei mir doch niemals (bis auf einmal) vor anderen ....


    wie du schreibst das du dir kalt vorgekommen bist bei der Beerdigung auch das ist deine Art des Selbstschutzes ....ich erzähl dir was ....ich bin nachdem mein Mann gestorben ist bei ihm gelegen und habe auch da nur kurz leise geweint .danach war ich ruhig und eigenartig beherrscht ,es war unwirklich und gleichzeitig alles kristallklar ....ich habe meine Freunde getröstet die weinten ..nur ich nicht ...immer nur ein paar leise Tränen ..das ganze Drumherum um die Verbrennung ,alle Wege damit ich die Urne nach Hause holen darf ,die Ämter das alles erledigte ich sachlich ,kühl ...ohne Emotion ...es war wirklich wie ein Film der ablief,den ich nicht stoppen konnte ....am Abend vor der Verabschiedung habe ich die Trauerrede geschrieben und alle vorher gebeten zu gehen da ich alleine sein musste ....da habe ich dann geheult ,mich gezwungen alles rauszulassen was da an Emotionen in mir drinnen war ....da war alles vom Lachen bis zum Schreien ....
    Ich wollte ihn noch mal sehen und habe es ,obwohl mir alle abgeraten haben , getan und ich bin froh darüber ...es waren unsere letzten 10 Minuten und da habe ich das einzige Mal an diesem Tag geweint ...ihn nochmal geküsst,sein Gesicht gestreichelt ( wusste nicht ob das erlaubt war aber wer sollte mich abhalten )...danach habe ich erst wieder geweint als ich die Urne bekam ....ich weine auch nur wenn ich alleine zu Hause bin ...mein Umfeld kennt mich nicht anders ,sie halten mich für eine starke Person die darüber steht doch das stimmt nicht ...und ja ich habe immer wieder Tage da bin ich fast gut drauf und wenn ich das merke erschrecke ich mich das ich so unsensibel bin und lache obwohl mein Herz doch erst vor 90 Tagen gegangen ist ...dann merke ich wie eine dunkle Welle über mir zusammen schwappt und dieses Wechselbad der Gefühle begreife ich einfach nicht ...kennst du das? ich denke schon ....


    Du darfst dich selbst nicht unter Druck setzen und denken du bist gefühllos oder kalt das bist du ganz und gar nicht ... und bitte versuch das du ein wenig zur Ruhe kommst ....nimm dich bei der Nase und denk mal an deinen Mann der ganz sicher nicht will das du dich aufgibst ....du musst das Leben auf ein Ich einstellen und das ist so verdammt schwer ich weiß das aber frag dich mal selbst was dein Schatz dir sagen würde wenn er könnte ....mein Mann würde mir so derart in den A***** treten so als Feedback .....du hast jetzt die Aufgabe für euch beide Gas zu geben ,für deinen Schatz mit ....und dazu musst du gesund bleiben ....


    wir werden immer wieder extreme Tiefs haben aber es kommen auch Hochs dazu ...du wirst sehen... es ist alles anders jetzt doch wir werden lernen damit umzugehen und egal wie lange es dauert das wir wieder ohne Schuldgefühle lachen,uns freuen können wir schaffen das .....


    siehste ich schreib auch immer Romane ;-) fühl dich umarmt und lass von dir lesen ..liebe _Grüsse aus Wien Eva

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Liebe Isabella,


    ich möcht mich Eva anschließen. Du hast vollkommen natürlich und normal reagiert (und tust es immer noch).
    Es sind doch noch nicht mal 2 Monate vergangen!
    Zumeist regiert uns am Anfang der Schock, unser Schutzmechanismus hilft uns. Es muß doch so viel geplant und erledigt werden. Und das geht meist nur, indem wir einfach "tun" - fast wie Roboter. Und möglichst wenig Gefühle aufkommen lassen. Denn dann könnten wir nicht mehr "funktionieren". Zumindest nicht so, wie wir es von uns selbst verlangen.
    Sei nicht zornig auf dich selbst. Du hast keinen Grund dazu. Denn wenn es dich "kalt lassen" würde - dann hättest du dich nicht hier angemeldet. Du schreibst du hast das Gefühl immer tiefer und tiefer in ein Loch zu fallen. Und dieses Gefühl wäre sicher nicht da, würdest du verdrängen. Das ist "ganz einfach" Trauer.
    Hab keine Schuldgefühle, egal wie du reagierst, denn alles ist richtig. Es gibt kein richtig oder falsch. Tu so, wie es dir guttut, wie DU am besten zurechtkommst.


    Was allerdings wirklich wichtig wäre ist, wenigstens von Zeit zu Zeit genügend Schlaf zu bekommen. Da wäre es u.U. schon gut, so wie ja Christine schon schrieb, bei Bedarf mal etwas zu nehmen, wenn du sonst gar nicht schlafen kannst. Und versuch, etwas für DICH zu tun, egal was es ist das dir hilft. Hauptsache, du kannst zwischendurch ein bissel Entspannung finden.


    Was mir zu deiner Tochter so eingefallen ist...
    Du hast geschrieben, auch dein Freund brachte ein Kind in eure Beziehung mit. Ist es bei seiner Mutter? Sehen sich die beiden Kleinen weiterhin so wie vorher, oder ist der Kontakt weniger geworden? Ev. geht deiner Kleinen ja auch das ab? Sozusagen "zusätzlich" zu allem anderen.


    So - heute mal kein Roman von mir, denn irgendwie hab ich jetzt wieder mal den Faden verloren.


    Alles Liebe, und wenn du magst eine leise Umarmung
    Jutta

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  • Liebe fallingsky!


    Das mag wahrscheinlich der einzige unterschied zwischen uns beiden sein. du konntest dich verabschieden. Damit hat dein Kopf einen wesentlichen Schritt bereits vor der Beisetzung gemacht obwohl auch du sicherlich das Gefühl haben wirst es nicht verstehen zu können dass er nicht mehr da ist. Du konntest ihn nach seinem Tod noch einmal sehen.
    Ich dagegen habe ihn am vorabend des Unfalles das letzte mal gesehen, bzw hat er noch geschlafen am Montag als ich zur arbeit ging und bis zu seinem Unfall hatten wir an diesem Tag nur via sms kurz kontakt. Und dann ist er weg, einfach so, und niemand hat mich zu ihm gelassen, ich kann es ja verstehen dass sie dieses aufgrund seiner Verletztungen nicht mehr zulassen wollten. jedoch bin ich der Meinung es wäre vlt leichter zu verstehen gewesen. Aber ich hatte einen Termin und habe mir am Freitag die Fotos seiner Überreste vorlegen lassen. und da war wieder einmal nichts.... kein Schmerz keine Wut keine Erleichterung einfach nichts.


    In letzter Zeit bin ich immer mehr lustlos, darum spiele ich mit den Gedanken in den Semesterferien für zwei Tage weg zu fahren ohne Kind ohne irgendjemanden. ich weiß zwar noch nicht wohin aber ich muss da raus.


    Schönen abend

  • liebe Kisa ....der heutige Tag ist ganz sicher ein schlimmer für dich und es werden leider noch viele kommen ...dein Geburtstag ,euer Jahrestag .....es ist gut das du heute mit seinen Leuten zusammen sein kannst ....verstehst du dich mit ihnen gut? können sie dir trotz ihres Schmerzes ein wenig Halt geben?
    Das mit deiner Tochter tut mir leid ...kann gut möglich sein das der Körper so heftig reagiert weil sie emotional überhaupt nicht damit umgehen kann und es doch irgendwie raus muss....
    Es ist nicht nur in einem Dorf so das Gerede ....aber ungleich schlimmer als in der Stadt denn dort ist man doch anonymer .....ich komme selbst aus einem kleinen Kaff und kenne das Getuschel zur Genüge ..lass ihnen ihren Gesprächsstoff sie haben doch nichts anderes als sich das Maul über jemanden zu zerreißen der sich nicht wehren kann ....du machst das richtig das du rausgehst ....ignorier sie auch wenn es schwer fällt ....ich wünsche dir für heute viel Kraft ...denk an deinen Schatz ,hol die schönen Erinnerungen hervor und trau dich auch mal zu lachen ... ..es ist kein Verbrechen zu lächeln auch wenn du es mit Tränen tust ....lg Eva

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    and love will never die...

  • Liebe Kisa,


    auch ich möchte dir , nach durchlesen deines Berichtes , sehr viel Kraft senden und hoffe sehr, dass du diesen Tag nicht in völliger "kalter Verzweiflung" überstehst.Alle deine Reaktionen kann ich absolut verstehen und für mich haben sie ihre Berechtigung...


    So viele haben mir erzählt , dass sie gerade nach dem "Gehen von dieser Welt", ich schreibe wirklich so ungern und denke es auch nicht... dass sie gestorben sind...sich in einem Art "Ausnahmezustand " befanden... Ich persönlich hatte bei meinem Partner, der ja bei uns zu Hause, einer umgebauten Scheune", diese Welt verliess, dass er eigentlich mit seinem Geist, "seinem Spirit" mich umhüllte und mir dadurch auch die Energie gab, viele, die mich in der Krankheit unterstützten,.. auch zu trösten...


    Aber das ist nicht deine Geschichte...
    Du konntest dich nicht verabschieden und dadurch bist du , aber das ist ja nur meine Meinung, in der schwierigen Lage, dir dass nicht vom Verstand her, sondern vom Herzen her, klar zu machen, das dein Freund nicht mehr real bei dir sein wird. Fordere dir Hilfe und Unterstützung ein. Sowohl real, als auch hier virtuell. Ich finde, dass Foren, gerade dieses Trauerforum so eine gute Bewältigungshilfe ist...


    Immer wenn du etwas hier hinein schreibst, setzt du dich mit deiner Lebensposition, in der du dich gerade befindest , ganz genau auseinander... und allein dadurch, verschwindet zwar nicht die Trauer und die Wut und die Frustration, aber du drückst sie KLARER aus und es wird dir KLARER....


    Dies ist der allererste Schritt und ich möchte dir den Mut machen, dies als eine gute Möglichkeit zu sehen, alle , wirklich alle auf dich zukommenden Probleme, hier zu schreiben... dann werden sie etwas leichter...


    Jetzt möchte ich dir gerne ein paar Anregungen und Gedanken von mir geben, die dir vielleicht weiter helfen.
    Versuche trotz aller Schmerzlichkeit, die ja begreifbar ist, dieses Haus als ein Ort der "Euch" gehört, zu sehen...Es ist nicht leicht, aber es geht...


    Du hast jetzt den Verlobungsring um deinen Hals gehängt.. er ist in der Nähe deines Herzens...
    Wäre es für dich vorstellbar, dich einfach jeden Tag so 5 -10 Minuten hinzusetzen , den Ring mit der Hand umfassend und an eure Liebe zu denken... Dann kommen vielleicht die "heilenden Tränen"...


    Wenn du noch immer nichts essen kannst, was ich gut verstehen kann, trinke doch bitte , mit einem Strohalm , Trinkjoghurt , vielleicht angereichert mit Proteinen und anderen Kraft gebenden Stoffen...


    Frage hier einmal und ich bin mir sicher, dass mindestens die Hälfte dieser Forenmitglieder darauf mit "Ja" antwortet, wie es um ihren Schlaf bestellt ist? Da mein Vater und mein Lebensgefährte ( wir hatten 27 Jahre) im gleichen Monat und Jahr "gegangen" sind habe ich heute noch, fast 2 Jahre später , ausgesprochene Schlafstörungen , bzw. "meine" mit längstens 6 Std. aus zukommen.


    Was dir auch zur Bewältigung helfen kann ... und durchaus Trost gebend... etwas von ihm anziehend, wenn du ins Bett gehst, oder deinen Kopf darauf legst.Ein T- shirt oder ein Sweetshirt... Bei mir und vielen anderen "Hier -Gebliebenen" hilft das sehr...


    Bilder und schöne Erinnerungsstücke von ihm im Hause verteilen mit einer Kerze daneben, die man manchmal anzündet...Es ist einesteils schmerzlich, aber auf die Dauer mehr und mehr Trost gebend...


    Vielleicht nicht auf den Friedhof gehen, sondern an gemeinsame Plätze, die ihr gern gehabt habt .
    Es geht darum, dass du nicht "erstarrst" sondern die Tränen fließen...


    E geht darum, dass du , wie wir alle, die eine geliebte Person "verabschiedet haben unser "neues Leben", wo aus dem "Wir " leider wieder ein "Ich" geworden ist, anfangen Schritt für Schritt, durchaus zaghaft und unsicher, traurig und wütend, nicht immer klar sehend, aber sehr klar sehend, dass alles anders geworden ist.. bewältigen.


    Heute hat eine Freundin, die ich im Hirntumorforum kennengelernt habe, den ersten Geburtstag, den sie ohne ihren geliebten Mann verbringen muss ( 5 gemeinsame Jahre Leben mit einem Glioblastom) zu bewältigen...
    Du siehst, du bist nicht alleine...


    Wir alle müssen "besondere Tage" bewältigen. Geburtstage, "Kennenlern-Tage" , Hochzeitstage, bei manchen der Tag , wo klar war, dass das Leben sehr endlich wird...und ganz ultimativ.. der Tag des "Gehens von dieser Erde" unseres geliebten Menschen .. bei uns allen hier


    Wir alle hier trauern, auf völlig verschiedene Art und Weise, aber wir trauern... das verbindet und hilft uns weiter...
    hofft und denkt für dich und uns allen hier
    Amitola (means rainbow)

  • Liebe Isabella,


    die Idee, für zwei, drei Tage alleine wegzufahren find ich sehr gut. Irgendwohin wo dich niemand kennt, wo du auf niemanden Rücksicht nehmen mußt, für niemanden "da sein" mußt. Ich weiß nicht, ob du für "warmes Wasser" - sprich Therme - zu haben bist? Mir selbst hilft das immer sehr gut um ein bissel abschalten zu können, zu entspannen.


    An deine Tochter möcht ich viele liebe Genesungswünsche schicken, da hat es die Arme ja ganz fies erwischt. Es ist wirklich oft so, daß der Körper zeigt, was der Seele zu viel ist, da stimme ich Eva zu.
    Schade, daß sich die Kinder so selten/gar nicht sehen können. Ich denk, es könnte beiden helfen.


    Amitola hat recht - wir alle hier kennen diese Schlafprobleme. Der eine kann nicht einschlafen, die andere liegt zwischendurch stundenlang wach, die nächste schläft (fast) nur bei laufendem Fernseher oder Radio ....
    Es ist halt nur wichtig, daß es nicht allzulange dauert, bis man wieder auf ein halbwegs vernünftiges Schlafpensum kommt. Nicht umsonst wird Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt. Unser Körper, und vor allem unser Geist braucht die Erholung, die wir im Schlaf finden (sollten). Wenn es dir gut tut, daß deine Katerchen bei dir im Bett schlafen dann laß sie doch. Ich bin mir sicher, dein Schatz findet alles gut, was dir auch nur ein wenig hilft.


    Das Gerede der Leute - es tut mir leid, daß es dich einholt. Ich weiß, es nervt und tut weh. Aber du tust schon das richtige. Versuch, das Gerede zu ignorieren und mach weiter so, wie es für dich gut ist. Nur DU bist wichtig für dich, nicht Meinung und Gerede von anderen. Schon klar, es ist nicht leicht, aber versuch es. Wenn dir nach rausgehen ist dann mach das. Und wenn dir zwischendurch nach "einigeln" ist, dann ist es doch auch ok.
    Es freut mich, daß du den Ring an der Halskette trägst - er möge dir Kraft- und Ruhepol sein.


    Und diese "Häufung negativer Ereignisse" - ich glaub, auch die kennen viele von uns zur Genüge (ich auch ;) ).
    Vielleicht zieht negatives ja wirklich negatives an. Vielleicht - nein bestimmt - nehmen wir aber auch vieles viel schwerer, als wir es sonst tun würden. Die Widerstandskraft ist halt nun mal nicht die beste wenn wir trauern. Und da fällt vieles doppelt schwer, was wir sonst gar nicht als sooo schlimm empfinden würden. Vielleicht als ärgerlich, wie eben eine "spinnende" Heizung.
    Ich hab mich auch schon hier ausgeheult weil unsere fast neue Therme auf einmal kein heißes Wasser mehr produzieren wollte, und ich an einem Sa Nachmittag mit eingeseiftem Kopf (und ohne Heizung) dastand. Oder die neu gemachten Bremsen des Autos nicht richtig funktionierten und wir nochmal einen ganz schönen Betrag für die nächste Reparatur zahlen durften, ....usw.
    Normalerweise wäre alles (so einzeln für sich) ja kein Problem und wenn, würden wir es eben eins nach dem anderen lösen . Aber wenn wir ja eh schon angeschlagen sind.... Es wiegt halt alles doppelt und dreifach schwer. :24:
    Umso mehr hilft es, sich hier alles von der Seele schreiben zu können. Wie Amitola schon schrieb - schreib, erzähl, was dich belastet - egal was. Es hilft, manches wieder klarer zu sehen.


    Jetzt hab ich so lange gebraucht, um das "zu Papier" zu bringen, daß dieser für dich so schwere Tag schon vorbei ist.
    Ich hoffe, du hast ihn halbwegs überstanden.


    Auch von mir noch ein Kraftpackerl - und ein paar Körnchen "Schlafstaub" für eine ruhige Nacht.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Isabella,


    es tut mir so leid, dass du mit so vielen negativen Ereignissen zu kämpfen hast, als hätte man nicht genug zuerst mal die Trauer zu verarbeiten.

    Ich hoffe du hast trotzdem, diesen Tag, "den 30.Geburtstag deines Freundes" einigermaßen überstanden. :30:


    Alles Liebe
    Trauerelfe

  • Liebe Isabella,


    ich finde , dass du durch dein Lachen, deine Tränen, deine Wut fühlend... und alles "eigenartig findend" eine wirklich beträchtliche Leistung für dich und dein Leben vollbracht hast...


    Ja, man findet sich häufig durch diese Trauer etwas "eigenartig", ... obwohl man die Menschen kennt und eine Vergangenheit mit ihnen hatte... Aber alles ist erst einmal "anders" geworden...


    Dankeschön, dass du hier geschrieben hast, wie es dir ging an diesem Tag. Es hat, glaube ich, vielen etwas sorgenvolle Gedanken genommen.


    Weiterhin Schritt für Schritt gehend in ein anderes "neues Leben" mit zumindest von hier unterstützenden, gedanklichen Wünschen
    sende ich dich herzlich
    Amitola (means rainbow) .

  • Liebe Jutta,


    Es mag schon stimmen dass es einfacher ist sich die Gedanken oder Probleme von der Seele zu schreiben. Allerdings ist dass etwas schwierig bei mir. Der Unfall der beiden hat leider eine sehr Hohe Medienpräsenz darum ist es mir nicht möglich über alles zu schreiben was mich bedrückt. Der Teufel schläft bekanntlich nicht und ich möchte Vermeiden dass eventuell ein paar "falsche" Leute irgendwie etwas davon zu lesen bekommen.



    lg

  • Liebe Isabella,


    das kann ich gut verstehen.
    Hab dir eine private Nachricht geschickt (ich hoffe, das klappt auch, bin mit dem neuen System noch ein bissel auf Kriegsfuß)


    Wie geht es deiner Tochter? Nochmal viele liebe Wünsche an sie.


    Auch dir alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • liebe Kisa ....ich habe gerade die selben Probleme ...Notar ,Kontoauflösung ,Versicherungen usw ......das mit dem Streichen ,auslöschen ...genau so ist das Gefühl und es ist nicht schön ....ich hasse es wenn Post kommt an ihn adressiert obwohl diese Ämter wissen das er tot ist ....der Amtsschimmel wiehert und das muss leider alles recht bald passieren ...ich habe nächsten Monat den Notar ...keine Ahnung für was ...dieses Gefasel von Erbmasse ist mehr als lächerlich .......wenn der Tod meines Mannes zur Sache wird werde ich das nicht zulassen .....da leg ich mich quer ,werde zickig und sicher keine leichte Kost für mein Gegenüber ........


    wurde deine Tochter schon mal auf Migräne untersucht ? Kopfschmerzen sind doch was fieses ....ich wünsche ihr baldige Besserung


    Dein Chaos im Kopf wird sich so schnell nicht legen ...das du wütend auf ihn bist wird niemals deine Liebe ersetzen oder übertrumpfen ....du bist verletzt und traurig ich denke da ist es normal und völlig legitim wütend zu sein ...und wo soll die Wut denn hin ,du musst auf jemanden wütend sein und da ist er dein Ziel , der "Auslöser " für deine Traurigkeit ,dein Verloren sein ( auch wenn er das sicher niemals wollte ).


    ich sehe das immer so ....in der rationalen Hälfte meines Gehirns weiß ich das er tot ist ,weiß ich das er nie wieder kommt ...und da nehme ich das Wissen darüber auch glasklar an und das sehr emotionslos ,analytisch ......gleichzeitig meldet sich die emotionale "irrationale" Seite die mir im selben Moment sagt das er immer noch da ist ....das ich ihn wiedersehe ....das er niemals ganz weg sein wird ....das ich ihn riechen ,spüren kann ...das er immer noch irgendwie lebt ...das all das gar nicht passiert ....und ich hüpfe wie ein PingPong Ball hin und her und bin verzweifelt dabei mich für eine Seite zu entscheiden weil ich denke das ich sonst irre werde ....und doch ist meine emotionale Hälfte mein Zufluchtsort
    Kisa du wirst irgendwann deine Kontrolle ablegen und dann wirst du auch weinen können ....
    Das du dich an seine Stimme nicht mehr erinnern kannst kenne ich auch von mir ....es macht mich manchmal wahnsinnig .....ich glaube wir blockieren uns mit diesen Ängsten nur selbst .....deshalb glaube ich auch das diese Erinnerungen wieder kommen ,von alleine ...dann wenn du es am Wenigsten erwartest .....ich wünsche dir das du heute Nacht schlafen kannst ...vergiß nicht zu essen und zu trinken ...und fühl dich ganz lieb gedrückt ....

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  • Liebe Kisa , liebe Eva,


    wie gut kenne ich eure jetzigen Gefühle, wo es um die Lebensversicherung und andere "behördliche Dinge", geht ,liebe Kisa,liebe Eva.
    Damals ich habe an diese wirklich große Versicherungsanstalt geschrieben, dass ich lieber meinen Burkard lebend hätte , als die Versicherungssumme ausgezahlt zu bekommen.


    Tatsächlich hatte auch ich ein schlechtes Gewissen, obwohl er mich ja versorgen wollte, irgend etwas von dem Geld "für mich zu nehmen". Fast das gesamte Geld habe ich in den Ausbau unserer ehemaligen Scheune gesteckt...


    Auch dem Notar, und bei mir ging es um die notarielle Anerkennung des Wohnrechtes auf Lebenszeit, war für mich so kalt, so sachlich, gar nicht eingehend auf die Gefühle...
    Liebe Kisa, liebe Eva,
    vielleicht könnt ihr ja beide, weil ihr so viele gleichartige, zur gleichen Zeit habende Gefühle " bei euch entdeckt", immer mehr austauschend, vielleicht auch " privat " Kontakt miteinander möchtet/bekommt? Das ist wirklich so hilfreich.


    Keinesfalls glaube ich, liebe Kisa , dass die manchmal aufkommende begreifliche Wut, .. weil man fühlt sich ja irgendwie alleine gelassen... und dann all dieses "behördliche, sachliche, kalte"... deine Liebe letztendlich besiegt ...
    Nein, sie wird bleiben... für immer... und immer wieder wirst du "Zeichen" bekommen, die dich an deinen Mann erinnern. (auch für mich war es mein Mann, obwohl wir nicht verheiratet waren) ...


    Alle Trauernden, mit denen ich "real" befreundet bin, haben deine/eure Gefühlsfacetten durchlebt. Manche sind wir ihr beide, liebe Kisa, liebe Eva, in der gleich kurzen Trauerphase mit sehr ähnlichen Gefühlen..


    Liebe Kisa,
    vielleicht, wenn du dafür aufgeschlossen bist... Wie wäre es, wenn du mit deiner Tochter zu einer/m Osteopathen/in gingst. Das ist mehr und anders wie eine Physiotherapie, sondern da werden auch Blockaden im Körper gelöst.Auch durch Blockaden können Kopfschmerzen entstehen (auch bei dir).


    Von ganzem Herzen wünsche ich dir ein bisschen mehr Frieden in deinem Herzen ... in deiner Trauer, die so schmerzlich neu ist...und bitte dich auch ebenso dich, liebe Eva, habt GEDULD MIT EUCH....


    VERZEIT EUCH alle innerlich aufkommenden, von der Gesellschaft vermeintlich nicht "gebührlichen Gefühle"... alles muss durchlebt werden...
    herzliche , mitfühlende Grüße
    Claudia / Amitila (rainbow)

  • Liebe Kisa,


    als erstes - schreib so viel du magst. Egal ob zwei Worte oder eine ganze Seite. Solange es dir guttut ist alles ok. Und manchmal muß einfach etwas "raus".


    Nein, entfliehen kann man nicht. Man muß mitten durch. Durch die Trauer ebenso wie durch das "komische" Verhalten unserer lieben Mitmenschen.
    Ich schicke dir jetzt einmal große Portionen Geduld und Vertrauen. Versuche darauf zu vertrauen, daß es irgendwann wieder eine Zeit geben wird, wo alles "leichter und besser" wird. Denn diese Zeit wird kommen. Und du wirst zurückschauen und dich fragen, wie du das geschafft hast. Und die Geduld natürlich dafür, daß du diese Zeit bis dahin "erwarten" kannst. Ich weiß, man kann es meist schon nicht mehr hören, aber - hab Geduld mit dir selbst.


    Die "Bröckelnden Mauern" waren schon des öfteren Thema hier im Forum. Wie soll man die noch stehengebliebenen Mauern stabilisieren oder neue aufbauen, wenn doch der wichtigste Stein, der, der für uns alles zusammengehalten hat, plötzlich fehlt. Es ist schwer. Und du kannst nach so kurzer Zeit noch gar keinen Plan haben, wie das funktionieren soll. Auch das braucht Zeit - und Geduld (uff, ich hoffe, ich nerve dich nicht zu sehr ;-))


    Die Angst "zu vergessen" kennen auch viele. Aber du kannst mir glauben - das, was für dich wichtig war von /an/mit deinem Liebsten - das wirst du nie vergessen. Es mag manchmal ein wenig verschüttet sein. Aber die Erinnerungen kommen wieder. Wir können es nicht selbst steuern. Aber irgendwann sind sie auf einmal wieder da. Hab keine Angst, versuch es nicht krampfhaft, das bringt selten was.


    Du schreibst
    "Das letzte was ich will ist auf ihn wütend sein. Ich liebe ihn doch!
    Das eine schließt das andere doch nicht aus - so oft sind wir zornig über einen Menschen, deshalb lieben wir ihn doch trotzdem noch.
    Vielleicht magst du mal Christines Artikel über die Wut lesen?
    http://www.aspetos.at/news/ind…-die-schwester-der-trauer
    Wir DÜRFEN (auch) wütend sein!


    Und das gilt auch für deine Tochter.
    Es ist sehr schwer für dich, daß sie dich so gar nicht an sich heranläßt. Aber Kinder sind da meist "ehrlicher" als wir Erwachsenen. Sie zeigen es ohne sich zu kontrollieren und ohne "Zensur"
    Irgendwie, irgendwo muß sie es rauslassen. Zu dir hat sie das größte Vertrauen, da kann sie es am leichtesten.
    Kannst du mit ihrer Lehrerin gut reden? Kann sie dir sagen, was in der Schule unter den Kindern so geredet wird? Ich könnte mir gut vorstellen, daß deine Tochter da ähnliches hört wie du in der Arbeit oder sonstwo. Und es dann eben nicht sagen kann, auf wen oder was sie so wütend ist, was sie so kränkt, ...
    Ja, erkundige dich mal wegen Therapie. Es gab hier schon Mitglieder, die die Spieltherapie als sehr hilfreich für ihre Kleinen empfunden haben.


    Und wenn dir das nächste Mal wer blöd kommt wenn du lachst sag ihm
    "Ich weine genug, wenn ich alleine bin. Es ändert nix, wenn ich es immer tu. Und ohne Lachen kann kein Mensch auf Dauer überleben - und das will ich aber!"


    Schön, daß du ein wenig wegfahren willst. Ich wünsch dir, daß du einen Ort für dich findest, wo du mal ein bissel zur Ruhe kommen kannst (und vielleicht auch deine Wut ein wenig rauslassen kannst? ;) )


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,
    wahre Worte! :love: Da kann ich nix mehr hinzufügen!
    Liebe Kisa, auf gut Tirolerisch: "Scheiß di nix!" Und halte dich von denjenigen fern, die dich verletzen und dir Vorschriften machen, wie du zu sein hast! :24:
    Alles Liebe!
    Christine