Meine Mutter

  • Hallo,


    ich bin neu in diesem Forum.
    Meine Mutter ist im September letzten Jahres mit 61 Jahren an den Folgen einen Glioblastoms gestorben. 13 Wochen nach der Diagnose. Vorher ging es ihr noch gut. Eine Woche vor der Diagnose haben wir noch gemeinsam Kaffee getrunken, alles war so normal....


    Ich war lange im Forum der Hirntumorhilfe, aber es ist ein Forum für Betroffene und jetzt irgenwie nicht mehr der richtige Ort für mich.
    Ich merke, wie sie mir sehr fehlt und mir immer bewusster wird was alles in dieser Zeit passiert ist.
    Für Freunde und Arbeitskollegen ist es sehr schwer zu verstehen, dass für mich nichts mehr so ist wie es war.....


    Sverige

  • Liebe Sverige,
    es tut mir leid für Dich, dass Deine Mutter verstorben ist- innerhalb von 3 Monaten muss furchtbar sein.
    Meine Mama ist im Dezember 2013 mit 62 an Krebs verstorben, am Schluss ist ein GEhirntumor dazugekommen und innerhalb von wenigen Monaten ging es ihr immer schlechter und dann ist sie gestorben. Wir haben es gar nicht kapiert, dass sie im Sterben ist. Und schwupps ist alles anders. Wir haben Mama viele Jahre begleitet, immer im Hinterkopf, dass es irgendwann mal die gemeinsame Zeit vorbei sein wird. Aber wenn es dann soweit ist, zieht es einem den Boden unter den Füßen weg. Es muss aber noch schlimmer sein, wenn man nur drei Monate hat...


    Mama fehlt jeden Tag, es fehlt das Einkaufen gehen, Kaffee trinken, gemeinsam verreisen, Kochen, alles wird plötzlich anders. Im Job musst du gleich wieder funktionieren, es wird betroffen kondoliert und dann geht's einfach weiter. Freunde bieten Dir Hilfe an, verstehen aber nicht, dass man auch nach Monaten immer noch traurig und verzweifelt ist. Das die Worte 'Wer weiß was ihr erspart geblieben ist' nicht helfen. Dass man die Zeit zurückdrehen möchte, alles böse, dass man mal im STreit irgendwann mal gesagt hat, zunichte machen möchte. Sich Vorwürfe macht, nicht genug getan zu haben...lauter solche Dinge. Der Schmerz ist einfach zu groß.
    ES ist bei mir jetzt über ein Jahr her, aber es ist einfach furchtbar. Man ist nicht mehr dieselbe Person, so sehr man sich bemüht.


    Ich kann Dich so gut verstehen.


    lg TAnja

  • Liebe Sverige,


    da sind wir wieder in einem Forum vereint und können uns liebevollen Halt und Unterstützung geben. Wie schon so oft gesagt... man geht Schritte und riecht das Leben, atmet durch ... bekommt ein freies, kleines, glückliches Gefühl und dann ... im nächsten Moment kann es passieren, das man zwar atmet, aber schwerer,der Verlust, ... das ganz "reale fehlende Sein" dieses geliebten Menschen, treibt einem die Tränen in die Augen...


    Damit werden wir leben... mit Hilfe von Menschen , die für uns da sind ,... real oder wie hier virtuell...auf jeden Fall uns liebevoll, emphatisch austauschend und unterstützend.


    Schön, dass wir uns nach der Hirntumorhilfe wieder gefunden haben. Du musstest deine Mama an einem Glioblastom von dieser Erde verabschieden und ich meinen geliebten Partner... Sie sind frei... und wir werden es ganz langsam Schritt für Schritt.
    Manchmal sind es ganz kleine, zaghafte, dann wie vorhin angedeutet... den Boden unter den Füßen spürend, den Wind wahrnehmend , der uns ins Gesicht weht... All diese Dinge zeigen auf, dass wir in unserer Trauer leben...

    Die Liebe bleibt immer ... unsere Liebsten begleiten uns in "unser neues Leben" weiter und weiter ...Manchmal haben wir Tränen in den Augen, ... manchmal lächeln wir zaghaft, ... manchmal sind wir einfach glücklich.....
    Die Trauer wird ein Begleiter sein, die "mit uns geht"... aber wir haben meiner Meinung nach die Möglichkeit, sie als etwas zu sehen, was uns einen Frieden und eine ruhige Akzeptanz nach einer Weile... in allem Verlust.... geben kann ....


    Eben gerade kam mir die Vorstellung, dass die Trauer mich an die Hand nimmt... und irgendwie denke ich,..."spürte " fast , als wäre es Burkard`s Hand, die mich an die Hand nimmt,... mit mir geht,... kraftvoll und doch zart... mich begleitet, jeden Schritt... und das ist doch eigentlich so berührend... schön... und dennoch traurig...


    liebe Sverige,
    ich wünsche dir von Herzen ähnliche Gefühle für deine Mama, wie ich sie für meine geliebten Eltern und meinem Partner habe ... Liebe... Liebe ... Liebe....
    und für deine Mama
    rest in peace


    Fühle du dich herzlich gedanklich umarmt
    deine Claudia/Amitola

  • liebe Sverige schön dich hier zu lesen ,...du wirst dich hier verstanden und wohlfühlen ...ich denke es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung das Hirntumorforum zu verlassen und einem Trauerforum beizutreten ...denn das haben wir hier alle gemeinsam ...die Trauer ,den Verlust ,die Angst ,das alleine sein....
    du wirst sehen das es dir gut tut alles rauszulassen ...deine Gedanken ,deinen ganzen Kummer ...alles was dich bewegt ...ein >es wird schon wieder > wirst du hier nicht hören müssen ...denn wir alle wissen wie sehr das weh tut ,nervt ....egal ob ein Elternteil ,Kind ,Partner ,Freund,,Geschwister ...Familie .. ...von uns genommen wird es wird nichts mehr so sein wie es vorher war ....
    Deine Mama war deine Mama ...in den Augen eines Kindes sind Eltern etwas Gottähnliches ...sie leben ewig ...sie sind immer da ...wenn wir sie dann verlieren ist es ein Erdbeben ..und sie zeigen uns zeitgleich unsere eigene Sterblichkeit ...
    Ich habe meine mutter noch aber ich kann deine Gefühle nachempfinden ...ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen ,als die beiden starben brach meine Welt das erste Mal zusammen ....sie waren für mich meine Eltern ...ich vermisse sie heute noch so sehr und es ist über 20 jahre her....
    Ich glaube Trauer bleibt ewig wie ein Schatten neben einem ...und Trauer ist auch Liebe ...ich werde meinen Mann immer lieben und ich werde nun auch diese Trauer immer bei mir haben ...für mein Herz ,meine Großeltern ,meinen Schwager ...all diese Menschen betrauere ich und das wird sich nie ändern ...du wirst deine Mutter auch niemals vergessen und immer die Trauer in dir tragen ...und dadurch ist deine Mama immer bei dir....


    lg Eva

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Liebe Sverige!


    Sei herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich hoffe, dass du dich hier gut aufgehoben fühlst und wir dich ein bisschen stützen können.


    Alles Liebe
    Trauerelfe

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure Antworten.
    Im Moment geht es mir nicht gut. Meine Mama hätte am Mittwoch 21.1. Geburtstag. Vor einem Jahr haben wir den noch gemeinsam ganz gemütlich abends zusammen in ihrer Küche verbracht, es war ganz spontan. Mein Vater lag zu der Zeit mit einem gebrochenen Arm im KH. Meine Schwestern und ich hatten Essen mitgebracht und wir haben in der Küche gesessen und geredet.
    Nachts träume ich sehr viel von ihr, werde oft wach und kann dann nicht wieder schlafen...
    Gestern waren wir mit ein paar Freunden essen. Es fällt mir sehr sehr schwer in so einer Runde zu sitzen, ich komme mir wie ein "Außerirdischer" vor, die Fröhlichkeit der Anderen, deren Leben ja normal weitergeht, die Themen von denen gesprochen wird sind von meiner Welt so weit entfernt... Ich saß dort habe versucht zu lächeln aber wäre am liebsten weggelaufen. Ich weiss, dass das ungerecht ist, für alle anderen geht das Leben ja weiter, und sie wollen ja dass man wieder "normal" ist, aber was ist das schon.


    Sverige

  • Meine liebe Sverige,


    ach, wie gut, kann ich ... und ich denke alle hier,... deine Gefühle verstehen. Das allererste Mal wegen eines Geburtstages oder einem anderen schönen Ereigniss, oder Fest, ... ist immer erst "nicht vorstellbar, einfach traurig"...
    Du stehst wieder einmal , könnte man sagen , glücklicherweise, nicht alleine hier... Fühle dich einfach gedanklich von mir lieb umarmt...


    Vorhin habe ich einen Anruf von einer anderen Trauernden aus dem HT-Forum bekommen. Sie war gestern auch zu einem Treffen von langjährigen, gemeinsamen Freunden eingeladen und ist auch hingefahren... Sie sagte ebenfalls, dass sie ja durchaus herzlich aufgenommen wurde und auch ein weiteres Treffen geplant ist, aber dennoch gibt es eine Befangenheit von den Menschen, die nicht wie "wir" unmittelbar betroffen sind...


    Sie will sich dem Leben und den Menschen öffnen, aber, ebenfalls wie bei dir und gelegentlich auch immer noch bei mir, haben solche Begegnungen, Treffen, Einladungen ihre von uns gesetzten Grenzen.... Persönlich finde ich das für "uns" ganz richtig, völlig passend zu unserem "inneren Sein"... Es ist eben das herantasten an ein "anderes , neues Leben"...


    Eine Empfehlung zum Geburtstag deiner Mutter an euch, die ihr sie vermisst, betrauert... Allerdings denke ich auch, dass ihr schon so etwas in dieser Richtung gemacht habt. Wenn ihr euch zu einem gemeinsamen Kaffee trinken und Kuchen essen trefft, würde ich ein sehr fröhliches Foto von eurer Mama, vielleicht sogar mit euch zusammen, aufstellen.


    Dann können neben der Trauer auch wieder schöne Ereignisse aufkommen und erzählt werden... Persönlich denke ich immer, dass man sehr viel sprechen sollte, alle aufkommenden Gefühle und Gedanken in einem vertrauten Kreis,(das sind ja deine Schwestern und eure Oma) zur Sprache kommen...


    "Außeriridisch", exotisch , "nicht normal" macht uns eine Gesellschaft, die leider häufig eine nicht mehr liebevolle Trauerkultur besitzt. Meiner Meinung nach ist sie in diesem Forum vorhanden... Durch uns alle , könnte die Welt im Kleinen vielleicht verändert werden. Durch liebevolle Anteilnahme, dem Verständniss... das Liebe niemals endet... und das es kein "normal" gibt...


    Ich habe 18 mal den Geburtstag meiner Mutter ohne sie "zelebriert", von meinem Vater und Burkard, jetzt schon 2 mal, mit allen Facetten an Gefühlen, die an diesem Tage auftauchten... alles war leben und sich in Liebe verbunden fühlend...


    Ich wünsche dir , deiner Schwestern und deiner Oma einen liebevollen , bewegenden Tag mit Gedenken an eure Mama und schicke dir gedanklich sehr viel Kraft... und das sehr gerne..


    Alles Liebe
    Claudia /Amitola (means rainbow)

  • Liebe Sverige,


    auch von mir ein liebes Willkommen hier im Forum und meine herzliche Anteilnahme zum Tod deiner Mutter.
    Es ist "gut", daß du hierher gefunden hast. Auch wenn wir dir den Schmerz nicht nehmen können - wir können dich ein wenig begleiten, dir "zuhören", einfach nur "da" sein.


    Ach ja, der "erste" Geburtstag - da fehlen unsere Lieben noch viel mehr (wie eigentlich aber eh an jedem Tag). Hast du schon einen Plan? Vielleicht auch einen "Ersatzplan", falls der erste nicht, aus welchem Grund auch immer, "machbar" ist?
    Meist fällt es ein wenig leichter, sich nicht treiben zu lassen, sondern "aktiv" etwas zu gestalten. Den Tipp von Amitola mit dem Foto find ich toll. Vielleicht auch einen Gruß in den Himmel schicken (Luftballon) oä.


    Die Situation "in einer fröhlichen Runde" - kann dich gut verstehen.
    Rd. 2 Monate nach dem Tod von Vati saß ich beim 50. meiner Cousine inmitten ca.60 Leuten und fragte mich, was ich da eigentlich tue. Kam mir auch vor, wie von einem anderen Stern.


    Für Mittwoch schick ich dir ein großes Kraftpackerl und hoffe, du kannst diesen Tag mit lieben Menschen verbringen.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Sverige ,


    auch dir wollte ich liebevolle Zeilen, für deine heutigen, traurigen, schmerzlichen Gefühle wegen des Geburtstages deiner Mama, schreiben...


    Dadurch , dass du die Wunder... die Schönheit der Natur... den Frost und den Reif auf den Pflanzen... den Bäumen wahrnehmend, in all deiner Trauer, deinen Tränen ...gesehen hast... ist doch vielleicht ein Zeichen, dass du dein Leben in deiner Trauer dennoch bewusst wahrnimmst...


    Die Schönheit in den kleinen Dingen siehst... Ich finde, das ein Alleinsein auf dem Friedhof, wie du es ja auch nach deinem Weinen, welches für mich "heilende Tränen vergießen" bedeutet... eben die innere Ruhe gibt...


    Es ist doch auch symbolhaft, dass du den Geburtstag von deiner lieben Mutter ... ohne ihre körperliche Präsenz zelebrierst...
    und Eva "fallingsky" ihren ersten Geburtstag, ohne körperliche Präsenz ihres geliebten Mannes begeht...


    Der ewige Kreislauf, ...das Rad des Lebens, ...die immerwährende Dualität... Leben... "anders Leben"...einige Menschen hier auf Erden... andere , geliebte Gegangene in einem anderen "Sein"...


    Für dich, liebe Sverige,


    HOFFNUNG


    Licht bedeutet nicht,
    das es keine Nacht mehr gibt,
    sondern dass die Nacht erhellt
    und überwunden werden kann..


    von Heinrich Fries


    mit der eigentlich guten Hoffnung, dass du mehr und mehr die "Helle der Nacht... des Lebens" in einem mehr und mehr wahrnehmenden hellen Lichtschein des Morgens... des neuerlichen Lebensmorgens ... inniglich auf der "Seelenebene" mit deiner Mama verbunden bleibend... sehen kannst...


    eine gedanklich liebevolle Umarmung
    von deiner Claudia/Amitola(rainbow)

  • Im Moment ist es eine sehr schwere Zeit. Wenn ich morgens aufstehe und wenn ich schlafen gehe sind die Gedanken bei meiner Mutter. In meinem Kopf sind viele Bilder ihrer Zeit der Krankheit die immer wieder vorbeiziehen. Ausserdem denke ich oft daran, was wir nicht mehr gemeinsam erleben werden, gerade jetzt fehlt sie mir sehr.


    Ich kann es nicht besser beschreiben. Man denkt ja, dass es anders werden sollte, aber es wird mir im Moment viel bewusster, dass sie nicht mehr da ist.

  • liebe Sverige,


    wie du ja siehst, habe ich bei diesem Beitrag dir ein "like" gegeben... dieser "like " steht für deine momentanen Gefühle , die du ja offen beschreibst.... und wie es dir eben, dadurch und durch die Bilder in deinem Kopf... geht...Wirklich kann ich dir sagen, dass die Bilder der Erkarankunszeit mehr und mehr verschwinden... aber wann?... Das ist wie so vieles im Leben... unterschiedlich...


    Ja, es kommt immer wieder ein Ereigniss das man mitteilen... und wenn man das Wort ja in seiner tiefen Bedeutung verspürt... dieses "teilen " mit einer geliebten Person... entfällt ja irgendwie auf der realen Ebene...


    Dennoch möchte ich auch dich ermutigen, alles deiner Mama zu berichten, sei es auf dem Friedhof, wenn du an ihrem Grab stehst, oder an einem Ort , den du und sie sehr geliebt haben ... im Garten vielleicht... oder du schreibst ihr einen Brief... nur an sie...


    Alles, alles hilft.... Auch dich möchte ich bitten, dir keine "Zeitziel" zu setzen, wann deine Trauer, dein so großes vermissen "vorbei" sein sollte.... Es gibt ja kein "vorbei der Trauer" ... aber ein... "anders werden... ein Leben spürend in der Trauer"


    Wenn du es als eine momentane schwere Zeit siehst ... ist es eben DEINE momentane schwere Zeit... In diesem klaren Erkennen der schweren Zeit, steckt die "kleine Knospe der Veränderung der Gefühle"... Wir alle müssen einfach nur Geduld haben...


    Das haben wir leider in dieser hektischen und schnelllebigen Zeit verlernt... Diese Geduld und das "ansehen von Gefühlen" müssen wir alle wieder lernen, ...damit es uns auf Dauer ein intensiv und bewußtes Leben beschert ( meiner Meinung nach)...


    Ich sende dir ein liebevolles Mit- ein-ander-Gefühl
    in "alter und junger Verbundenheit"
    deine Amitola (rainbow)

  • Liebe Sverige!
    Leider ist es ein Zeichen unserer heutigen Gesellschaft, dass wir uns im virtuellen Raum austauschen müssen. Das Mitansehen und Mitaushalten von Gefühlen und Trauer passt nur selten in unsere schnelllebige heutige Zeit. Bewusst leben, auf die Mitmenschen eingehen. Zuhören können -all das ist schon sehr selten geworden.
    Durch den Verlust unserer Lieben ist ein Mensch von uns gegangen, mit dem wir dies wahrscheinlich konnten. Bewusst auf uns selbst einzugehen ist in der momentanen Phase schwierig. Ein Leben mit der Trauer, trotz der Trauer kaum vorstellbar.
    Auch ich möchte dir mitteilen, dass ich mit dir verbunden bin...
    alles Liebe - Sternenstaub

  • Vielen Dank für eure mitfühlenden Worte. Es tut gut verstanden zu werden.
    Gerade heute bekam ich wieder die Frage: Und, wie geht's? gestellt. Was genau wird als Antwort erwartet. In der Regel doch , es geht schon, ganz gut, es muss ja. Ich passe meine Antworten immer den Fragenden an.
    Nicht mit jedem möchte ich teilen, wie es mir wirklich geht. Nicht jeder kann mit einem ehrlichen, heute geht es mir gar nicht gut, umgehen. Das ist zwar schade, aber jeder von euch kennt dies bestimmt.
    In der Regel wird von uns erwartet wieder wie vorher zu funktionieren. Es ist ja schon fast fünf Monate her, seid Mama eingeschlafen ist.
    Trotz allem kommt es mir irgendwie sehr unwirklich vor. Oft denke ich , das muss ich ihr heute abend unbedingt noch erzählen, oder im Frühjahr werden wir gemeinsam im Garten arbeiten.....
    Wie Fallingsky es in ihrem Beitrag beschreibt träume auch ich im Moment sehr sehr viel. Ich kann gar nicht mal sagen was genau, oft geht es dabei um Mama, Dinge aus der Vergangenheit.
    Dies alles scheint dazuzugehören.
    Sverige

  • liebe Sverige,


    ja , man kann und will nicht mit allen Menschen die Trauer teilen... Eigentlich ist es ja wie im "ganz normalen, vorherigen Leben"... Da wollte man sich auch nicht jedem öffnen...


    Heute sage ich zu vielen Leuten hier im Dorf wenn sie mich fragen: " ja , ich trauere und vermisse Burkard"... Aber nur zu denen , die auch wirklich wissen wollen wie es mir geht...


    Einen kleinen Trost kann ich dir vielleicht geben... Meine Mutter und ich waren /sind ja auch "Garten-begeisternde"... Ich fühle immer meine Mama bei mir , wenn ich im Garten gearbeitet habe...


    Fühle dich lieb umarmt und schön, dass wir uns "hier wieder gefunden haben"... dank Eva...
    deine Amitola(rainbow)

  • Hallo,


    im Moment wache ich morgens sehr früh auf. Oft träume ich von Mama, gestern hatte ich einen schlimmen Traum aus der Zeit ihrer Krankheit, heute habe ich geträumt, dass wir beide zusammen so wie früher renoviert, tapeziert haben, sie hatte genau wie früher ihr "Renovierungskopftuch" umgebunden, dass sah immer sehr sehr lustig aus...
    Ich werde wach, und wie ein Hammer trifft einen die Wahrheit, wir werden das nie mehr zusammen machen.....



    Die Situation mit meinem Vater wird auch immer schwieriger, wir hatten nie ein besonders enges Verhältnis, er war immer "eifersüchtig" wenn Mama und ich etwas gemeinsam gemacht haben, und er nicht dabei war... Meinen beiden Schwester geht es genau so.
    Überall erzählt er, dass wir ihn nie besuchen. Wir sind einmal die Woche da, wenn wir anrufen geht er nicht dran, leugnet sogar den Anrufbeantworter abgehört zu haben.... Hilfe im Haushalt oder Garten haben wir ihm sehr oft angeboten, er soll einfach Bescheid sagen, macht er nicht, fragt uns wie meine Oma, die Mutter meiner Mama das macht, nachdem er weiss, dass wir drei abwechselnd zu Oma fahren, mit ihr einkaufen, zum Arzt fahren, ist er noch "beleidigter". Er hat Mama auch schon immer vorgeworfen, dass sie sich um Oma zuviel kümmert...


    Es ist schwierig, dich denke solche Konflikte brauchen wir alle nicht, es ist doch schon so schwer genug.


    Sverige